QueenBee

Na ja, es wird wohl noch eine andere Frau auf der Welt geben, die du attratkiv finden wirst.
Und Interessen, na ja. So außergewöhnlich klangen ihre Interessen jetzt nicht, da wird es auch andere Frauen geben, die diese ebenfalls teilen. Und für die Funktionalität der Partnerschaft sind Interessen im Sinne von Hobbies auch nicht so ausschlaggebend.

Wahrscheinlich habt ihr in einigen Punkten tatsächlich zusammengepasst, das will ja hier auch niemand abstreiten. Aber: sie fand dich einfach nicht toll genug für eine Partnerschaft. Ihr einziger Grund, am Freitag schon zu gehen, war, dass sie keine Zeit mit dir verbringen wollte! Sie hat dich an ihrem Geburtstag ausgesschlossen. Sie hat ständig eure Zeit gestrichen. Und du hängst dich jetzt an ihre fadenscheinigen Ausreden, die einfach nur verschleiern sollten, dass sie keine Lust auf dich hatte!

042gast

Sie hat mich ausgeschlossen das ist richtig. Immerhin hat sie den Geburtstag dann abgeblasen aber erst als ich Theater gemacht habe.

042gast

Ich war heute beim Therapeuten. Der Therapeut hat das Problem zunächst in der Wochenendbeziehung vermutet, also so wie es geführt wurde. Es kann anstrengend sein wenn man mit jemand permanent 1-1,5 Tage zusammen ist. Wenn Leute zusammen wohnen, dann sieht man sich zwar viel öfter aber kürzer. Die Beziehung musste letztendlich so geführt werden aufgrund der Distanz, sonst wäre es keine Beziehung gewesen und sonst hätte sich nichts festigen können für eine gemeinsame Zukunft und die Distanz wäre größer geworden und das Vertrauen gesunken. An diesen Umständen kann ich nichts dafür.

Es wurde dann deutlicher. Ich habe die Familien- und Persönlichkeitsstruktur beschrieben. Der Therapeut hat folgende Sachen gesagt:

- sie wird zuhause nicht als "erwachsene, reife Frau" betrachtet sondern als Kind was man passiv zu allem einspannen kann. Deshalb 2 Monate warten bis der Urlaub daheim gesagt wird, die Verwandten durften von der Beziehung nichts erfahren und folglich konnte ich auch nicht mit auf Geburtstage

- sie konnte es nicht schaffen alles unterzukriegen und die Prioritäten anders zu verteilen. Während es für mich klar war, dass die Partnerschaft eine hohe Priorität hat und das auch in vielen Beziehungen so war, war das bei ihr nicht so. Sie hat es nicht geschafft uns als die höchste Priorität zu betrachten, was sie aber auch nicht konnte weil von der Familie ja indirekt verlangt wurde dass die bei den Pferden und den ganzen Verwandtschaftstreffen und Nachhilfe bei Verwandten dabei ist.

- die Beziehung wäre eine Chance gewesen für sie aus dem Umfeld auszusteigen, jedoch war da von ihrer Seite nicht der Wille da, weil sie selbst nicht weiß dass sie fremdgesteuert ist.

- die einzige Möglichkeit wäre gewesen, dass ich anfange zu reiten und mich nahtlos in diese Familienstruktur eingefügt hätte und mir dort in der Gegend einen Job gesucht hätte, aber ich habe nie in diese Familienstruktur gepasst

- er hat mehrfach betont, dass ich mir keine Vorwürfe machen soll und mich keine Schuld trifft. Ich habe Sachen verlangt, die in einer Beziehung durchaus normal und legitim sind, das haben mir auch Freunde so bestätigt. Ich hätte nichts daran ändern können, weil von ihr der Wille nicht da war aus diesem Umfeld auszusteigen und die Partnerschaft als hohe Priorität zu setzen

Meine Bedürfnisse sind (nämlich eine intensive und erfüllende Partnerschaft) und diese Bedürfnisse sind nicht falsch sondern legitim. Ihre Bedürfnisse sind anders.

Er hat gemeint, dass ich gelitten haben muss und gekränkt gewesen sein muss, dass die Prioritäten bei ihr anders waren und weiß auch warum ich die Reißleine nicht viel früher gezogen habe. Es hat lange gedauert, bis ich eine Beziehung hatte und mein Gedanke war oft, dass ich dankbar sein soll für die Beziehung und deshalb die Sachen hinnehmen soll. Das war mein wunder Punkt, den sie indirekt (ja indirekt, denn er glaubt durchaus dass es ehrlich war und sie Interesse an mir hatte) ausgenutzt hat weil ich nicht viel früher gesagt habe, dass sie entweder uns auf eine höhere Priorität setzen soll oder ich sie verlassen werde. Ich hab selbst Angst, nicht genügen zu können durch meinen Lebenslauf (strenge Erziehung, such die Fehler bei dir). Die Beziehung wäre trotzdem vermutlich am Ende gewesen, weil sie nicht aus dem Umfeld raus wollte. Sie hätte sich nicht für mich entschieden, wenn ich in eine Krise gerutscht wäre oder wirklich sie sich für oder gegen die Beziehung hätte entscheiden müssen.

Mir tat das so gut. Die Gedankenspiralen werden wieder kommen, weil so meine Persönlichkeit ist (strenge Erziehung, suche die Fehler erst bei dir, Angst nicht genügen zu können) aber sie werden abnehmen. Ich kann zum ersten Mal seit der Trennung wieder klar denken. Ich habe für nächste Woche wieder einen Termin vereinbart.

Dexter Morgan

Ui, eine Fernanalyse einer Frau, die er zuvor nie gesehen hat. Eine Meisterleistung.

Was kommt beim zweiten Termin? Die Frage zur Antwort 42?

Jawoll77

Das hab ich mir grad auch gedacht - ob das ein Facharzt wirklich machen würde? War halt auch ein "Kollege", da verwischen die Grenzen von persönlicher Meinung / Hilfe zu objektiver Beurteilung der Gesamtsituation.

Na ja, hauptsache das Gejammer hört auf. Irgendwie unheimlich das Ganze, fast schon krankhaft - und das nur nach einigen Monaten Beziehung.

MiaMarietta

So unlogisch klingt das doch gar nicht. Vermutlich ist da doch wirklich einiges dran.

Ich finde es gut, dass du weiter machst.

042gast

Nein besagter Kollege kannte mich vorher nicht. Besagter Kollege hat einen Facharzt und alle anerkannten Weiterbildungen in diesem Bereich und einen sehr guten Ruf. Und nein kein Esoteriker, Schwurbler, Alternativer etc. Ich halte davon nämlich nicht viel.

Mir ist durchaus klar, dass Kollegen aus dieser Fachrichtung gerne über das Ziel hinausschießen und den Bogen überspannen. Diesen Ruf haben sie in der Klinik als auch in der Niederlassung. Ich habe in der sehr langen Zeit (Gespräch ging fast über 2h) alles erzählt wie es abgelaufen ist, wie ich das hier erzählt habe und wie ich gestrickt bin.

Ich habe das erzählt was sie mir versichert hat, dass sie sich nicht zerreißen kann, es allen recht machen will und überall ihr bestes geben will. Ich finde, er hat vieles ähnlich wiedergegeben was die Leute hier im Forum teilweise auch geschrieben haben. Vieles deckt sich.

Natürlich ist das eine Analyse, die den Bogen überspannen kann. Das weiß ich selbst. Trotzdem ist mir dadurch klar geworden, dass die Prioritäten anders verteilt waren und dass es dadurch mit uns vermutlich nie richtig hätte funktionieren können und dass, egal was ich hätte machen können, es nicht funktioniert hätte. Was jetzt die Gründe für die andere Prioritätenverteilung sind und warum, das weiß keiner genau und kann auch nie beantwortet werden. Mir ist klar geworden, dass egal was ich hätte tun können oder lassen können, das mit uns keine wirkliche Zukunft gehabt hätte.

Die Beziehung ging ein Jahr. Und ja, da fallen Leute in ein Loch wenn man einen geliebten Menschen verliert und die Trennung war vor nicht einmal 2,5 Wochen.

042gast

S. oben! Ich habe es da schon erklärt, was ich davon halte. Dexter du hast selbst eine CFS vermutet ganz am Anfang des Threads. Und das war auch eine Ferndiagnose!

QueenBee

Es hört sich doch ziemlich schlüssig an. Für dich ist ja am wichtigsten, zu realisieren, dass du nichts hättest tun können, um das Ganze zu retten.

Curly2013

Ja, wenn man verliebt ist, ist das wirklch sehr anstrengend, wenn man mal 1,5 Tage zusammen ist.




Warum kann man die Frau nicht einfach so lassen wie sie ist? Ihre Prioritäten liegen nun mal wo anders als bei dir. Sie war vielleicht auch gar nicht verliebt in dich, sondern auch nur einfach froh eine Beziehung zu haben.
Was ist das denn für ein Therapeut, der jetzt auch noch über andere urteilt?





Genau das haben wir dir hier auch gesagt, dass es nicht deine Schuld ist.
Allerdings, schon wieder so ein Satz "ihr Wille war nicht da ...." sich dir also anzupassen? Nochmal: Ihr habt einfach nicht zusammen gepasst! Sie darf aber genau so sein, wie sie ist!