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Du befindest dich im Forum: Probleme in der Beziehung. Alltagsprobleme in Beziehungen? Mangelndes Vertrauen, Langeweile oder Sprachlosigkeit? Hier findest du ein offenes Ohr für alles, was dich an deiner Beziehung stört. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren. |
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29.08.2019, 11:49 | #11 | |||
Snikt!
Registriert seit: 09/2016
Ort: Springfield
Beiträge: 4.607
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29.08.2019, 12:10 | #12 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Ich finde es nicht gut, dass du, lady marmalade, so wenig Verantwortung über dein Leben übernimmst. Du benutzt den Mann, in den du verliebt bist, (aus), um deine Entscheidung nicht selbst treffen zu müssen. Ich meine, warum trennst du dich nicht, wenn du die Beziehung nicht mehr möchtest? Es ist erstens illoyal, beim neuen Schwarm über den Partner und die Beziehung zu sprechen (hast du keine Freunde?), und dann hat es noch das Gschmäckle, dass du ihn als Retter brauchst. Denn wenn er dich jetzt zu sich nehmen würde, würdest du dich trennen. Warum kannst du die Entscheidung nicht selbst treffen?
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29.08.2019, 13:22 | #13 | |||
Weltraumpräsident
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
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Zitat:
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29.08.2019, 16:30 | #14 | ||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 02/2008
Beiträge: 11
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Liebe Community,
ich danke euch erstmal für eure Antworten. Ich habe ganz besonders über einen Punkt nachgedacht. Aber erstmal muss ich ein Missverständnis klären: MiaMarietta & Curly2013: Es ging nicht darum, dass ich lieber Netflix schaue und es mir zu viel ist den Müll rauszubringen. Sondern, wie Helmut Logan schon ganz richtig vermutet hat, um die Frage, wer den Müll rausbringt. Der Haushalt war ein ständiger Kampf und Streitpunkt . Wir haben sehr unterschiedliche Ansprüche. Ich möchte es gern ordentlicher und er fühlt sich im "Dreck" wohl. Manati: Ich würde nicht so weit gehen, dass die Diskussion darum, wer den Müll rausbringt, gleich definiert, dass die Beziehung "schrott" ist. Das sind alles Dinge, an denen man arbeiten kann, dies sind veränderliche Sachen. Ich stimme dir jedoch zu, dass ich meine Entscheidung ganz unabhängig von meinem "Schwarm" treffen muss. Geredet habe ich mit ihm deshalb, weil er mir helfen möchte, selbstbewusster zu werden und es ihm wichtig ist, dass ich für mich rausfinde, was ich im Leben möchte. Mein Freundeskreis ist gleichzeitig auch der von meinem Freund, deshalb möchte ich diese Themen dort nicht anbringen. Nun zu dem o.g. Punkt. Damien Thorn: Du hast mir da die Augen geöffnet. Es ist nicht nur meine Unselbstständigkeit sondern auch meine emotionale Abhängigkeit, die ich auf meine bisherigen Partner projiziert habe. Ich brauche jmd., der mich leitet, an den ich mich soz. dranhängen kann. Ich denke auch, dass dieses Problem in weiteren Partnerschaften bestehen wird, wenn ich da nicht dran arbeite. Es zieht sich wie ein roter Faden durch mein gesamtes Leben. Ich habe die Angst, dass ich wieder in meinen Trott fallen werde, sobald ich zu meinem Freund ziehe. Gleichzeitig möchte ich da an mir arbeiten! Aber geht sowas denn in einer Partnerschaft, die von Anfang auf dieser emotionalen Abhängigkeit basierte?
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29.08.2019, 16:52 | #15 | |||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
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Falls Du aber noch an der Partnerschaft hängst, dann ist es an der Zeit, Dir Deinen Raum zu schaffen. Zieh nicht sofort zu ihm, sondern fang an, mit ihm Deine Probleme zu kommunizieren und ihm klarzumachen, dass es so nicht weitergehen kann. Schaff Dir Dein eigenes Land und lerne, unabhängig von ihm zu funktionieren. Schließlich musst Du Dich in einer Partnerschaft auch wiederfinden und nicht nur ein Statist darin sein.
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29.08.2019, 17:20 | #16 | |||||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat:
Das sind alles Dinge, die sich in dir selbst abspielen müssen. Ich persönlich meine, dass das alleine leben, ohne den Freund und ohne den Schwarm, dir die beste Möglichkeit geben, dich zu entwickeln. Sonst steckst du nur in der nächsten Beziehung mit den nächsten Mustern (und bei mir persönlich schrillen die Alarmglocken sehr laut, wenn ein Mann dir bei deiner Entwicklung helfen möchte). Zitat:
Auf jeden Fall solltest du mit jemandem sprechen, der unabhängig ist. Vielleicht auch online, so wie hier, damit du überhaupt erst einmal sortieren kannst, was du möchtest. Den Umzug würde ich in dieser Situation abblasen.
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29.08.2019, 21:54 | #17 | ||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo ladyMarmalade,
du schreibst, deine Gefühle für deinen Partner seien weg und du würdest deine derzeitige Selbständigkeit genießen. Ich denke, damit ist schon viel gesagt. Scheinbar vermisst du deinen Partner weder groß und empfindest es überdies sogar eher als Erleichterung, dass ihr derzeit räumlich getrennt seid. Du bist ziemlich jung mit deinem Partner zusammen gekommen, der dich zudem leiten sollte. Nun sind 8 Jahre ins Land gestrichen und du bist eben nicht mehr die damals 22-jährige. Selbst, wenn es dir nach wie vor an ei- genen Ideen oder gar einem gesunden Selbstbewusstsein mangeln sollte, hast du dich allein bereits deshalb weiterentwickelt, weil du die Dinge im Heute eher hinterfragst und schaust, ob du das so eigentlich auch für dich selbst willst. Ich frage mich zudem, wie es sein kann, dass du in einer glücklichen Be- ziehung von so vielen Jahren, nicht zu einem gesunden Selbstbewusst- sein gefunden hast? Es mag sein, dass du dein "Muster" verfolgst. In der Regel findet man hier- zu aber den passenden Partner. Sprich, wer sich lieber anleiten lässt, trifft auf jemanden, der gern anleitet und der vermutlich eher schlecht damit umgehen kann, hätte er stattdessen eine selbständige Partnerin an seiner Seite oder eine, die auf sich bedacht, Gesunde grenzen setzen kann. Ein Mann vom Typ "Retter" braucht also eher eine Frau vom Typ "Prinzes- schen" und damit auch ein Ungleichgewicht, was die partnerschaftliche Augenhöhe angeht. Es könnte sogar sein, dass dein "Ordnungsfimmel" (übertrieben ausgedrückt) die Kehrseite davon ist, über welche du unbe- wusst versucht sein könntest, dieses gefühlte Ungleichgewicht auszuglei- chen. Hier kann bzw. will er dich nämlich nicht retten, versagt nach dei- nen Vorstellungen selbst bzw. kann dir nicht das "Wasser reichen". Ansonsten, um mal bei dem Punkt zu bleiben, finde ich inzwischen nicht, dass es "normal" ist, über solche Kleinigkeiten des gemeinsamen Alltags diskutieren (streiten) zu müssen. Denn entweder (Idealfall) pflegen die Partner auch in diesem Bereich halbwegs ähnliche Vorstellungen oder es ist ihnen im Ergebnis nicht so wichtig, weshalb man sich gegenseitig walten lassen kann. Alles andere passt m.E.n. einfach nicht zusammen. "Ordnung" ist für spezielle Menschen zudem ein Garant für ihr höchst- persönliches Sicherheitsempfinden und damit oft stellvertretend auch dafür "alles (also wenigstens das) unter Kontrolle zu haben". Unter- stellt, du neigst hier zu Übertreibungen, könnte das eben auch daran liegen, dass du dir damit unbewusst vor Augen führst, wo du an ande- rer Stelle keine Kontrolle über dein ICH, dein Leben usw. hast, weil du dort eben eher unselbständig agierst. Dann könnte es sogar pas- sieren, dass du eine übertriebene Ordnung nicht mehr brauchst, so- bald du dich deinem ICH selbst mehr annimmst und hier selbst mehr der Akteur bist. Bevorzugt dein Freund hingegen lieber "Müllzustände" und vertraut dabei eher auf die Beseitigung dieser durch seine Partnerin, zeigt er dir damit im Grunde (zumindest unbewusst) nicht nur ständig deine eigenen Defizite auf, sondern eben auch seine eigenen. Ob nun aus Bequemlichkeit oder wegen seines Rollenbildes usw. usf. Mich würde es nicht verwundern, würden dir, sobald du von deiner Überidealisierung deines Partner ablässt, noch mehr unschöne Ei- genschaften an deinen Partner auffallen, die für dich eben gerade keine wirkliche Bereichung auf Partnerebene darstellen. Selbständigkeit bedeutet für mich jedenfalls auch, dass man sei- nen eigenen Haushalt im Griff hat und sich selbst versorgen kann (Haushalt, Einkauf, Wäsche, Putzen, Kochen usw.) und das unab- hängig vom jeweiligen Geschlecht. Ich erlebe Gemeinsamkeit dann auch eher so, dass man sich wie selbstverständlich gegenseitig unterstützt, anstatt dem Partner zusätzlich etwas aufzubürden (und sei das nur durch ständige Un- aufmerksamkeit bzw. Rücksichtslosigkeit). Ich hatte in sehr jungen Jahren auch mal eine Kurz-Beziehung mit jemanden, der sehr chaotisch und unordentlich gewesen ist. Hat mich, da wir jeder im eigenen Haushalt lebten, soweit zunächst erstmal nicht "gestört". Ich denke hier eher, soll jeder in seinem Reich walten, wie er das für sich mag. Nur war es bei ihm schnell so, dass er lieber bei mir hauste (war ja viel schöner und beque- mer) und er sein Chaos usw. hier bald mit einbringen wollte. Das hat so nicht funktioniert. Und da ich keine Lust auf Diskussionen hierüber hatte, war die Sache auch recht schnell beendet. Ich war danach nie wieder mit einem ähnlich gelagerte Mann zu- sammen. Über "Ordnung" an sich, mag man dennoch unterschied- liche Auffassungen haben usw. Es macht für mich allerdings einen großen Unterschied dabei aus, ob jemand die Grenzen des anderen zumindest akzeptiert und respektiert. Wenn man hier eher im Gleich- klang funktioniert, empfindet man auch eher gemeinsam Harmonie, Geborgenheit oder einfach nur Gemütlichkeit z.B. Da poltert dann auch niemand so in Grenzbereiche, sondern erweist sich eher selbst auch als hilfsbereit, aufmerksam und rücksichtsvoll usw. Man zieht eben gemeinsam am selben Strang. Zu einem gesunden Selbstwertgefühl/-bewusstsein gehört eben auch, auf sich selbst, seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche usw. zu achten, dafür einzustehen und sich gesund abgrenzen zu können, von Din- gen, die einem nicht gut tun. Dein Partner mag da gewesen und allgemein vielleicht ein "guter Kerl" sein. Das allein bedeutet aber nicht, dass man auch gut zusammen passt bzw. gut (gesund) zusammen funktioniert. Eine lange Partnerschaft kann auch nur Ausdruck dafür sein, wie lei- densfähig man selbst ist und wie wenig man für sich selbst einsteht usw. usf. Es bedeutet somit also nicht automatisch, dass diese auch "gesund" bzw. "gut" für einen gewesen muss (auch, wenn es sicher gute Punkte dabei gegeben haben mag). Vielleicht kommst du im Wege deiner Weiterentwicklung ja mal zu dem Punkt, an dem du keine Leiter mehr für dich zum Partner brauchst, sondern dir einen wünschst, der hinter dir steht. Einen also, der auf dich vertraut und darauf, dass du deine eigenen An- gelegenheiten sehr wohl selbstständig regeln kannst und wirst, wenn du das für dich so willst. Ein solcher wird dich auch walten lassen, weil nur du aus deinen eigenen Erfahrungen lernen wirst, wer du bist und wohin du willst. Nur aus "Verliebtheit" heraus, musst du jedenfalls jetzt sicher nichts überstürzen.
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31.08.2019, 12:09 | #18 | ||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 02/2008
Beiträge: 11
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Ihr Lieben,
ich musste viel nachdenken. Ich bin innerlich so zerrissen, dass ich keinen vernünftigen Gedanken fassen kann. Vielen lieben Dank für eure ausführlichen Kommentare! Lilly22: Ich stimme dir zu, dass ich mich insofern weiterentwickelt habe, als dass ich nun mehr auf mich schaue und rausfinden möchte, was ich will. Da bin ich sogar schon einen Schritt weiter: - Ich möchte mein Leben in einer anderen Stadt neu anfangen, weil mir die äußerliche Veränderung sehr sehr gut tun würde, denke ich. Da würde es sehr gut passen, zu meinem Freund zu ziehen. Wenn ich jedoch mit meinem Freund wieder zusammen wohne, habe ich Angst, dass alles wieder so wird wie es war. Er muss sein Verhalten (so wie er sich mir gegenüber gibt) kritisch in Frage stellen und sich auch mal wieder Mühe geben. Diese Selbstreflexion habe ich bei ihm so noch nicht erkannt. Sei es nun, respektvoll miteinander umzugehen, im Sinne von: mich nicht ständig in Frage zu stellen (was ich tu, wie ich denke), mir auch mal einfach nur zuhören und Verständnis zeigen. Dass er sich mir gegenüber auch mal wieder öffnet und Gefühle zeigt, dass er sich nach der Arbeit öfters freut, wenn er mich sieht. Dass er nicht nur bei anderen (Freundeskreis, Fremden, Familie)sich tolerant, freundlich und offen gibt, sondern auch mir gegenüber. Dass er mich mal öfters in Arm nimmt, wenn es mir schlecht geht (lieb zueinander sein). Das vermisse ich alles sehr. "Ich frage mich zudem, wie es sein kann, dass du in einer glücklichen Be- ziehung von so vielen Jahren, nicht zu einem gesunden Selbstbewusst- sein gefunden hast?" Anfangs habe ich mich von seinem sehr dominanten Verhalten unglaublich unterdrücken lassen. Ich war früher sehr viel unselbstsicherer als heute. Früher habe ich zeitweise schon gedacht, alles (wie ich mich verhalte, wie ich denke, wie ich mich anderen gegenüber gebe) sei falsch. Ich habe sein Verhalten als das einzig wahre, richtige angesehen und habe das versucht zu kopieren. Ich habe es nie in Frage gestellt. Und mit der Zeit (ich habe eine Ausbildung angefangen, habe gute Arbeitsstellen gehabt) habe ich mich emotional etwas distanziert von ihm. Also es hat tatsächlich während der Beziehung eine Entwicklung in Richtung stärkeres Selbstvertrauen gegeben. Ich denke auch, dass mein Freund gerne anleitet. Er ist so ein Alpha-Tier, plump gesagt. Deshalb hat das (die Konstellation "Ich brauch dich, der mir sagt wie es geht und du brauchst mich, damit du jemanden hast, dem du sagen kannst, wie es geht) auch bisher so "gut" gepasst in der Beziehung. Das mit der Haushaltsordnung finde ich ein extrem interessanter Punkt, den du da angesprochen hast. Und in diesem Punkt stimme ich dir zu 100% zu: "Mich würde es nicht verwundern, würden dir, sobald du von deiner Überidealisierung deines Partner ablässt, noch mehr unschöne Ei- genschaften an deinen Partner auffallen, die für dich eben gerade keine wirkliche Bereichung auf Partnerebene darstellen." Dabei stellt sich mir nur die eine Frage: Liebe ich ihn noch oder sind es nur noch freundschaftliche Gefühle? Wie findet man heraus, ob es noch Liebe ist? Vorallem bei einer so großen räumlichen Distanz? Manati: Ja den Partner erziehen in Richtung Ordnung funktioniert nicht und hat mich total kaputt gemacht in den anfänglichen Jahren. Es war psychisch für mich unglaublich anstrengend. Davon hab ich auch abgelassen. Ich habe in der letzten Zeit, als wir noch zusammengewohnt haben, da auch zu 90% selbst den Haushalt geschmissen, einfach weil ich kein Bock mehr auf Diskussionen und schlechte Laune hatte. Bzgl. meines "Schwarms" und seiner heroischen Absichten: Danke für dein Input! Mir ist auch klar geworden, dass er mir da nicht helfen kann, niemand kann einem zu einem gesunden Selbstwert verhelfen. Das muss ich ganz alleine schaffen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich nicht mehr reden möchte darüber und dass ich erstmal kein Kontakt wünsche. Das ist das beste für mich. Er ist einfach der falsche Ansprechpartner. Auch danke, Damien Thorn, für deine Worte: ich werde zu 100% in eine Abhängigkeit im gegenüber rutschen, wenn ich mich von ihm aufrichten lasse und das nicht selber in die Hand nehme. Ich habe keinen Kinderwunsch. Gott sei dank. Gibt eh schon zu viele Menschen auf der Welt. Aber eines setzt mich doch unter Druck, schnellstmöglich eine Entscheidung zu treffen: - Da ich bis Dez. befristet angestellt bin, muss ich jetzt demnächst anfangen mich zu bewerben. Mache ich das in der neuen Stadt oder hier oder was weiß ich. - Mein Freund zahlt zur Zeit eine überteuerte 3 Zimmer Wohnung. Er möchte auch eine endgültige Entscheidung wissen. Falls ich nämlich nicht rüber komme, dann sucht er sich eine kleinere Wohnung für sich. Ich hab ihm gesagt, dass ich mich in einem Monat entscheiden werde. Damien Thorn: Dein Vorschlag klingt in meinem Ohren sehr friedvoll und schön. Gemeinsam mit dem Partner auf einer Ebene (über meine Probleme und seine) zu kommunizieren und auch klare Grenzen abzustecken. Wunderbar. Das setzt voraus, dass er die Bereitschaft hat, sich ernsthaft auch drauf einzulassen. Wie gesagt, manchmal habe ich das Gefühl, er will mich gar nicht verstehen. Weil er meine Probleme nicht als solches (in seinen Augen sind das keine Probleme) wahrnimmt. Ich habe ja vor ca. 2 Wochen, als er mich besucht hat, meine Punkte angesprochen, u.a. dieser: Dass er ziemlich respektlos mit mir umgegangen ist (er hat mich aufgrund seiner Ungeduld öffentlich bloß gestellt. Also laut (sodass es jeder mitkriegt) kritisiert er mich. Diesen Punkt hat er sich sehr zu Herzen genommen und möchte das auch ändern.
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31.08.2019, 12:52 | #19 | ||
Registriert seit: 08/2013
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Beiträge: 14.883
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Wenn du zu ihm ziehst, wird das ein ewiger Kampf werden. Ich persönlich hätte da keine Lust drauf.
Wenn du schon in seine Stadt ziehst, dann such´ dir eine eigene Wohnung. Und ich bleibe dabei, eure Beziehung ist schon tot, du willst es nur noch nicht wahr haben.
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31.08.2019, 23:08 | #20 | |||
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Beiträge: 12.606
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Hallo ladyMarmalade,
zunächst einmal: meine allererste Trennung überhaupt und diese dazu zu meiner ersten, langjährigen Beziehung, hat auch so seine Zeit ge- braucht. Ich hatte schließlich über all die Jahre nicht nur einen Partner, wir hatten eine gemeinsame Wohnung usw. usf. und er war mir als Mensch eben sehr nah und vertraut. Wir kamen bereits im Teenager- Alter zusammen und ja, wir entwickelten uns in völlig verschiedene Richtungen auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Was ich mich damals vor allem fragte war, was uns als Paar denn tat- sächlich noch positiv betrachtet, wirkich miteinander verbindet? Das war damals aus meiner Sicht bei selbstkritischer Betrachtung tatsäch- lich nur noch der Sex. Ich ließ ihn damals, nach fruchtlosen Gesprä- chs- und Lösungsversuchen, einfach mal eine Zeit lang weg, um mich quasi selbst von unserer restlichen Qualität in der Beziehung besser überzeugen zu können. Nein, sie entsprach nicht mehr meinen nun gereifteren Vorstellungen, abseits jeder Idealisierung der "Liebe". Als zweite, schlimmste Frage schwirrte mir damals noch herum, ob ich eine Trennung jemals bereuen könnte und wie ich damit umgehe, ihn, als Menschen ja dennoch zu mögen usw. usf.? Ich denke, Gewohntes zu verlassen bzw. zu verlieren, macht natürlich auch ein stückweit Angst. Aber, ich habe die Trennung nie bereut und mit seinem Trennungsverhalten gab er mir zusätzlich Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Du musst dich m.E.n. nicht fragen, ob du ihn noch liebst. Entscheiden- der dürfte die Beantwortung der Frage sein, ob du diese Beziehung noch willst und sie dich erfüllt, ihr als Paar also zusammen passt? Man kann jemanden durchaus (noch) lieben, was allerdings nicht gleichzei- tig bedeutet, dass es beziehungstechnisch passt. Zitat:
und b.) abhängige Beziehungen stürzt bzw. in solchen verweilst. Es ist, wie es ist und danach sollte man entscheiden, anstatt sich auf ein bestenfalls eintreten könnendes Ereignis zu versteifen. Du hast nämlich keine Macht darüber, ob er sich a.) ändern oder b.) Mühe geben möchte. Du weißt, was er dir (derzeit) bieten kann bzw. möchte und was konkret nicht. Und du zählst im Weiteren zudem Dinge (Persönlichkeitsmerkmale) auf, bei denen ich bezweifle, dass sie lediglich temporär sind. Klar, in der Werbe- phase mag man sich von einer Schokoladenseite präsentieren usw. usf. Aber, seine Grundzüge wirst du in all den Jahren deutlich erkannt und er- lebt haben. In meiner ersten langjährigen Beziehung habe ich mir z.B. vieles schön geredet bzw. selbst verharmlost. Ich war im Gegensatz zum ihm recht selbständig und da machte es mir nicht so viel aus, dass wir eben auch viel getrennt unternommen haben bzw. wenn er hier und da einfach kein Interesse an mir, meinen Vorstellungen, meinen Bedürfnissen oder Hobbies usw. zeigte. Es war eben eher eine echte Teenager- Liebe, die einerseits viel idealisiert und andererseits kaum (echte) Ansprüche stellt. Er war dazu ein echtes, verwöhntes "Muttersöhnchen" und überhaupt vom Beruf her eher "Sohn", was so einiges, beziehungstechnisch erschwerte und wo er erst einmal ein Verständnis dafür entwickeln musste, dass eine Part- nerin eben nicht die Rolle seiner Mutter übernimmt, um ihn quasi unter je- der Selbstaufopferung zu Dienste zu sein. Selbst, wenn er bereitwillig hier etwas ändern wollte, war es mit der Zeit einfach nur "lästig", ständig über solch im Grunde allgemeinen Dinge sprechen zu müssen. Aufgrund seines "Nesthäkchen-Status" war er zudem einfach ziemlich ego- zentrisch und es viel ihm eben einfach schwer, Empathie aufbringen zu kön- nen usw. usf. Er war deshalb nicht "böse" usw., es war aber zunehmens belastender, mit ihm eine Beziehung führen zu können, die ich als gesund und glücklich empfunden hätte. Ich hatte zudem nicht vor, mir einen Part- ner erst zurecht backen zu müssen und empfand es selbst als "unfair" hier aus Unzufriedenheit heraus, im Grunde genommen ständig Gespräche su- chen zu müssen, die eher einen negativen Touch gehabt hätten. Wo man also tendenziell eher am beanstanden, als am gutheißen ist. Erziehen tue ich mein Kind, aber sicher nicht meinen Partner. Und: er hat auch sein Recht, so sein zu dürfen und geliebt zu werden, wie er nunmal ist und das trotz etwaiger Macken. "Selbstverständlichkeit" fällt mir gerade noch ein. Ich hatte das Gefühl, für ihn (aus seiner Sicht) eben wie selbstverständlich da zu sein. Sei es drum, er war mit meinem Trennungswillen so überhaupt nicht einverstanden. Fakt ist aber auch, er hätte sonstnochwas probieren und sicher auch zeitweise ändern können. Er hätte sich aber eben nicht verbiegen können, damit es passt. Er hat real also ohnehin an diesem Punkt nichts mehr groß ändern können, selbst, wenn es mein Wunsch gewesen wär, dem er zu folgen sucht. Irgendwo und irgendwann muss (sollte) man sich so etwas eingestehen und sich lieber friedlich voneinander trennen. Mir ist das nicht leicht gefallen da- mals, weil ich ihn ja dennoch sehr lieb hatte und er natürlich auch seine gu- ten Seiten usw. hatte. Wir waren danach noch eine ganze Zeit lang gut be- freundet, bis sich unsere Wege wegen Umzügen usw. aus den Augen verlo-ren. Ich habe ihn aber tatsächlich viele Jahre später zufällig mal wieder angetroffen und nein, ich bereute nichts. Das ist gar nicht als ab- wertend gemeint. Sondern eher eben aus der Sicht, dass wir uns gegen- seitig daran behindert hätten, jeweils passendere Partner zu finden und glücklichere Beziehungen zu führen, sich selbst besser weiter entwickeln zu können. Und ja, inzwischen treffen wir uns alle paar Monate mal, wenn man gerade in der Gegend vom anderen ist und dann reden wir auch gern mal über "alte Zeiten". Ich kenne seine Frau, er meinen Partner. Alles gut. Ich würde heute an solchen Dingen wie "Respektlosigkeiten", "Ordnungs- vorstellungen", "Aufmerksamkeit", "Empathievermögen" usw. überhaupt keine Zeit bzw. Diskussionen mehr verschwenden wollen, gäbe es hier bei meinem Freund bzw. einem Kandidaten einen Mangel usw. Soll er sein, wie er ist, nur passen muss es eben mit uns, ansonsten mit wem anderes.
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