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Alt 21.10.2019, 13:39   #1
BlickInDenSpiegel
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Ist das nur Bindungsabgst - oder doch was anderes?

Hallo liebe LT-Gemeinde...

bin seit einiger Zeit stiller Mitleser dieses Forums und habe nun selbst ein Problem, dass ich euch hier vorstellen möchte. Ich versuche, so wenig wie möglich zu schreiben - allerdings so viel wie nötig ist, um alles in seiner Komplexität auch verstehen zu können...

Wir (ich, m, 47 und sie, w, 35) kennen uns seit ca. Anfang des Jahres. Wir haben uns bei einer gemeinsamen Freizeitaktivität (Wandern) kennengelernt und uns auf Anhieb gut verstanden. Wir haben uns dann regelmäßig (so 1-2 mal die Woche) zum Wandern verabredet, hatten aber von Anfang an schon regen, also täglichen, Kontakt über WA, wo wir über alles Mögliche gesprochen und gescherzt haben. Nach etwa 2 Monaten schlug sie vor, dass wir uns auch mal abends bei ihr zum gemeinsamen Kochen und Filmgucken treffen könnten, dem ich natürlich gerne zugestimmt hatte. Wir treffen uns also seitdem mind. einmal die Woche bei ihr. Anfangs saßen wir nur gemeinsam auf ihrer Couch. Nach und nach - allerdings sehr langsam - kam dann immer mehr Körperkontakt dazu. Dass es nicht schneller zu mehr kam, lag allerdings an uns beiden. Ich habe von Anfang an in ihr nicht nur eine Sexpartnerin gesehen. Seit ca. Juni haben wir nun auch regelmäßigen Sex miteinander, über den sie mir mehrfach sagte, es sei der schönste ihres Lebens... Es könnte also alles so schön sein, gäbe es nicht folgendes Problem: Etwa seit Mai gibt es immer wieder extreme Stimmungsschwankungen bei ihr. Zuerst ist es eine Phase extremer Nähe und Zuneigung, die sie äußert und auch zeigt. Diese Phase hält dann ca. 4-6 Wochen, in der man über eine gemeinsame Zukunft spricht usw. Doch anschließend und ohne für mich erkennbaren Grund wandelt sich ihr Verhalten plötzlich und sie baut immer mehr Distanz zwischen uns auf. Die Herzlichkeit und auch ihre Zuneigung in ihrem Verhalten verschwindet immer mehr, die gemeinsam verbrachte Zeit wird weniger und auch das Schreiben über WA wird distanzierter und weniger liebevoll. Spreche ich sie mal vorsichtig darauf an, dass mir das aufgefallen wäre, heisst es von ihrer Seite nur, dem wäre absolut nicht so und ich würde mir viel zu viele Gedanken machen oder es mir gar nur einbilden... Das geht dann über einige Wochen, was dann dazu führt, dass auch ich immer distanzierter und sachlicher werde.... bis ich ihr klarmache, dass ich mich so nicht wohlfühle und so nicht weitermachen möchte. Dann ändert es sich wieder und wir verbringen wieder schöne Wochen miteinander. Erst vor ca. 4 Wochen sagte sie zu mir, dass sie kaum begreifen kann, so viel Glück mit mir zu haben, weil sie das so nicht kenne - und große Angst hätte, dass es schnell wieder vorbei sein könne. Zum Verständnis muss ich erwähnen, dass sie bis vor ca. 2 Jahren in einer langjährigen Beziehung war, in der sie mehrfach belogen und betrogen wurde. Aktuell sind wir seit ca. 3 Wochen wieder (zum dritten Mal) in der Phase, in der sie zu mir auf Distanz geht. Sie sucht, wenn wir uns sehen, keine Nähe zu mir... ist gereizt, wenn ich ihr was erzähle und ihre Worte sind völlig lieblos... greift nicht nach meiner Hand, wenn wir spazierengehen (was sie in Nähephasen immer macht)... doch auch jetzt, darauf angesprochen, betont sie, dass alles in Ordnung bei ihr wäre...

Ich kann mir ihr hochambivalentes Verhalten nur damit erklären, dass sie einen ausgeprägten Bindungsunwillen z.B. aus Angst vor Autonomieverlust hat, denn ihr ist ihre Freiheit und Eigenständigkeit sehr wichtig. Allerdings weiß sie ganz genau, dass sie bei mir überhaupt keine Angst davor zu haben braucht, dass sie diese aufgeben müsste... oder aber es ist reine Verlustangst (die sie ja schon mehrfach geäußert hatte) und deshalb eine zu enge Bindung scheut, weil man ja nichts verlieren kann, was man nicht hat... oder aber es ist keines von beidem sondern der Anfang vom Ende?! Ich jedenfalls merke, dass mir so langsam die Kraft dafür schwindet, mich mit diesen immer wieder ändernden Situationen auseinander zu setzen und damit klar zu kommen, bin ich doch eher der harmoniebedürftige Mensch, der sich nicht regelmäßig Gedanken machen muss, was nun die Motivation hinter ihrem Handeln ist.

Was ich mich nun konkret frage ist: Wie geh ich nun mit dem Allen um? Lass ich es so laufen und hoffe auf ein gutes Ende? Mach ich mir wirklich zu viele Gedanken darüber? Oder sprech ich sie konkret darauf an, sage ihr meine Sorgen und setze sie damit vielleicht zu sehr unter Druck? Mir würde es schon reichen, eure Gedanken und/oder Meinungen darüber zu hören, vielleicht bekomme ich dadurch ja auch einen ganz anderen Blickwinkel auf das Ganze... Ich empfinde viel für diese Frau (und bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es bei ihr auch so ist), versuche auch, so viel Verständnis für sie aufzubringen, wie es nur möglich ist - doch irgendwann muss ich auch an mich denken und was mir gut tut... und es tut mir definitiv nicht gut, mich immer wieder damit beschäftigen zu müssen.

Ich danke euch fürs Lesen und vielleicht für die Mühen eurer Gedanken und Antworten!
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Alt 21.10.2019, 13:39 #00
Administrator
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Alt 21.10.2019, 14:25   #2
Damien Thorn
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Registriert seit: 01/2015
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M.E. solltest Du Harmoniebedürftigkeit nicht damit verwechseln, Probleme unter dem Teppich zu kehren. Die meisten Menschen sehnen sich nach Harmonie. Aber zu sagen, was Du fühlst und wie es Dir bei ihren Stimmungsschwankungen geht, ist ein wichtiger Prozess der Problembewältigung. Druck dabei aufzubauen, sollte natürlich nicht Dein Leitmotiv sein, aber auf der anderen Seite führt eine Verbindung zu nichts, wenn sie nur aufrechterhalten werden kann, wenn Du von Deinen Interessen zurücktrittst oder sie behandelst, als wäre sie aus Zucker. Es kann also nicht sein, dass sie Dich mit der bloßen Aussage, Du würdest Dir das einbilden, abfertigen kann. Ich an Deiner Stelle würde mir veralbert vorkommen. Dir sollte auch klar sein, dass sie Deine Problematik nicht ernstnehmen kann, wenn Du nicht hinterher bist und zu schnell aufgibst.

Wenn Du also mit ihr redest, dann kannst Du einen ausartenden Streit vor allem dann verhindern, indem Du nicht Vorwürfe in den Vordergrund stellst, sondern die eigenen Empfindungen und Wünsche an die Zweisamkeit. Mach ihr klar, dass Du Verständnis dafür hast, dass sie eine schwierige Vergangenheit hatte, es aber für Dich wichtig ist, sich einander anzuvertrauen, um dementsprechendes Vertrauen aufzubauen und eine gemeinsame Basis zu finden. Dieses Gespräch solltest Du zudem aufsuchen, wenn sie ihre "Hochphase" hat, sodass sie ausgeglichener und vertrauensvoller ist. Dann gehen ihr ihre Probleme wahrscheinlich besser von der Zunge.

Das Gespräch ist jedenfalls unausweichlich, und je länger Du damit wartest, desto mehr verfestigen sich diese Verhaltenszüge. Und letzten Endes solltest Du auch zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ihr einfach nicht zusammenpasst, eben falls ihr mit keinem Gespräch beizukommen ist und sie weiter ihren Alleingang fahren will.
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Alt 21.10.2019, 15:02   #3
BlickInDenSpiegel
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Danke Damien für deine umfassende und durchdachte Antwort!

Ich hatte genau dieses Problem bereits bei der letzten "Tiefphase" vor ca. 3 Monaten angesprochen und ihr auch deutlich gemacht, dass das sicher nicht an einer fehlerhaften Wahrnehmung meinerseits liegen kann. Leider mangelt es ihr sehr an einer Selbstreflexion - zumindest einer, die auch nach außen sichtbar wird -, und so ist erstmal der andere (in diesem Fall also ich) Schuld, indem ich doch ein i.M.n. harmonisches Verhältnis zu torpedieren versuche. Ob und was genau sich allerdings tief in ihr selbst abspielt und was ihr Verstand begreift aber nicht zuzugeben in der Lage ist, vermag ich nur zu vermuten. Jedenfalls hatte das wieder dazu geführt, dass kurz darauf wieder eine, wie du sie nennst, Hochphase folgte... ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr ihre Ambivalenz nicht mal wirklich bewußt ist und sie wahrscheinlich wirklich davon überzeugt ist, dass ich alles falsch sehe und damit deute - und sie wirklich überrascht ist, dass ich das so sehen kann... von der Überzeugung, dass wir dann tatsächlich doch nicht zueinander passen, bin ich allerdings doch noch ein ganzes Stück entfernt, weil sie mir einfach viel zu wichtig ist und mir die schöne Zeit mit ihr zu sehr fehlen würde - hätte aber letztlich, würde es sich so herausstellen, keine großen Probleme damit, mich davon zu trennen... eben weil mir mein Wohlergehen unterm Strich dann doch zu wichtig ist.

Du hast allerdings vollkommen recht damit, dass ich - aus reiner Harmoniebedürftigkeit - viel zu oft und viel zu viel nachgebe... ich bemühe mich allerdings, und das verstärkt in letzter Zeit, dass das immer weniger wird... und um mit ihr ein wie von dir vorgeschlagen klärendes Gespräch in einer Hochphase zu führen, müssen wir ja erstmal wieder in eine solche kommen - und genau hier frag ich mich, wie ich mich bis dahin am besten verhalten sollte...
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Alt 21.10.2019, 15:25   #4
Robertalk
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Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
Ein paar Fragen um sich von der Beziehung ein Bild zu machen:

Wieviel km wohnt ihr auseinander?
Wo trefft ihr euch?
Wie oft trefft ihr euch?
Bleibst Du oft über Nacht?
Wie verabredet ihr euch in Distanzphasen? Wollt ihr euch dann überhaupt sehen?
Wie ist das in der Distanzphase mit dem Austausch von Zärtlichkeiten?
Entwindet sie ihre Hand dann beim Spazierengehen, - weicht sie einem Kuß aus, habt ihr in der Distanzphase Sex?`

Ich meine, - wenn sie in "Distanzphasen" deine körperliche Nähe scheut, dann kann sie auf deine Frage "Ist was?" ja nicht einfach "Nein" sagen.

Ich kenne distanziertes Verhalten eher so, dass es der Auftakt vom Ende sind.

Ich würde dazuraten jederzeit das Gespräch zu suchen, wenn dich etwas stört und es nicht auf die lange Bank zu schieben oder Phasen abzuwarten.
Und: Unbedingt von Angesicht zu Angesicht, bloss kein Dialog via whatsapp!
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Alt 21.10.2019, 15:51   #5
Damien Thorn
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Beiträge: 9.567
Zitat:
Zitat von BlickInDenSpiegel Beitrag anzeigen
um mit ihr ein wie von dir vorgeschlagen klärendes Gespräch in einer Hochphase zu führen, müssen wir ja erstmal wieder in eine solche kommen - und genau hier frag ich mich, wie ich mich bis dahin am besten verhalten sollte...
Ich empfehle Dir, ausreichend auf Dich zu schauen und nichts zu machen, was Dir nicht guttut. Wenn sie also mal wieder ihre Launen hat, dann distanziere Dich einfach von ihr - einfach aus Selbstschutz. Schaue einfach mehr auf Dich und unternimm verstärkt etwas mit Freunden, anstatt mit ihr. Dann hast Du eben nur selten oder gar nicht Zeit. Es sagt schließlich niemand, dass Du Dich diesen Launen hingeben musst. Wenn sie ihre Launen nicht selbstständig angehen will, dann ziehst Du eben Deine Konsequenzen. Und wenn das noch nicht die Trennung für Dich bedeuten kann, dann brich einfach ein Treffen ab und sag ihr, dass Du Deine Zeit lieber allein als lieblos verbringst.

Wichtig ist einfach, Konsequenzen zu zeigen und nicht nur darüber zu reden. Es wird ihr schwerfallen, Dich ernstzunehmen, wenn sie merkt, dass jenseits von einer sachten Nachfrage von Deiner Seite nichts kommt.
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Alt 21.10.2019, 17:37   #6
BlickInDenSpiegel
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Zitat:
Zitat von Robertalk Beitrag anzeigen
Ein paar Fragen um sich von der Beziehung ein Bild zu machen:

Wieviel km wohnt ihr auseinander?
Wo trefft ihr euch?
Wie oft trefft ihr euch?
Bleibst Du oft über Nacht?
Wie verabredet ihr euch in Distanzphasen? Wollt ihr euch dann überhaupt sehen?
Wie ist das in der Distanzphase mit dem Austausch von Zärtlichkeiten?
Entwindet sie ihre Hand dann beim Spazierengehen, - weicht sie einem Kuß aus, habt ihr in der Distanzphase Sex?`

Ich meine, - wenn sie in "Distanzphasen" deine körperliche Nähe scheut, dann kann sie auf deine Frage "Ist was?" ja nicht einfach "Nein" sagen.

Ich kenne distanziertes Verhalten eher so, dass es der Auftakt vom Ende sind.

Ich würde dazuraten jederzeit das Gespräch zu suchen, wenn dich etwas stört und es nicht auf die lange Bank zu schieben oder Phasen abzuwarten.
Und: Unbedingt von Angesicht zu Angesicht, bloss kein Dialog via whatsapp!
Wir wohnen weniger als 10 Autominuten entfernt und treffen und ausschließlich bei ihr (was einen besonderen Grund hat, der aber hierbei wohl keine Rolle spielt). Wir treffen uns mind. einmal die Woche am WE, manchmal zusätzlich noch während der Woche abends bei ihr - und dann noch 1-2 mal die Woche tagsüber zum Spazierengehen (ca. 2-3 Stunden). Wenn wir bei ihr zu Hause sind, bleib ich meist auch über Nacht. Verabredungen treffen wir per WA... wir haben auch in den Distanzphasen regelmäßig Sex miteinander, wobei dieser eher Ich- statt Wir-bezogen abläuft, was glaube ich nicht nur meiner subjektiven Wahrnehmung geschuldet ist. Zärtlichkeiten und auch schon Annäherungsversuche finden dann aber fast ausschließlich durch mich statt, was sie aber (wohl trotzdem) gerne annimmt. Beim Spazierengehen zieht sie ihre Hand zwar nicht aktiv weg, es gibt aber immer genug Gelegenheiten (z.B. Jacke richten, aufs Hand gucken, Nase putzen o.ä.), damit sie das Handhalten unterbrechen kann. Sonst nimmt sie direkt danach wieder meine Hand, in Distanzphasen jedoch nicht...

Das Problem mit dem Gesprächsuchen ist, dass sie ungern über Probleme redet und sie stattdessen lieber mit sich selbst ausmacht. Dabei nimmt sie natürlich auch in Kauf, dass Missverständnisse entstehen...
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Alt 21.10.2019, 17:51   #7
BlickInDenSpiegel
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Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Ich empfehle Dir, ausreichend auf Dich zu schauen und nichts zu machen, was Dir nicht guttut. Wenn sie also mal wieder ihre Launen hat, dann distanziere Dich einfach von ihr - einfach aus Selbstschutz. Schaue einfach mehr auf Dich und unternimm verstärkt etwas mit Freunden, anstatt mit ihr. Dann hast Du eben nur selten oder gar nicht Zeit.
So hatte ich mir das auch schon gedacht, allerdings sehe ich hierbei ein wenig die Gefahr, dass sie sich dabei zurückgesetzt fühlt - denn da sie wahrscheinlich nicht mal selbst bemerkt, dass SIE sich distanziert, würde sie es als aktive Distanzierung durch mich und damit Ablehnung ihrer Person empfinden, und sich dann noch mehr zurückziehen...


Zitat:
Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Es sagt schließlich niemand, dass Du Dich diesen Launen hingeben musst. Wenn sie ihre Launen nicht selbstständig angehen will, dann ziehst Du eben Deine Konsequenzen. Und wenn das noch nicht die Trennung für Dich bedeuten kann, dann brich einfach ein Treffen ab und sag ihr, dass Du Deine Zeit lieber allein als lieblos verbringst.

Wichtig ist einfach, Konsequenzen zu zeigen und nicht nur darüber zu reden. Es wird ihr schwerfallen, Dich ernstzunehmen, wenn sie merkt, dass jenseits von einer sachten Nachfrage von Deiner Seite nichts kommt.
Genau diese Situation hatten wir letzte Woche. Wir trafen uns zu einem Spaziergang, unterwegs jedoch verhielt sie sich extrem distanziert, wenig interessiert an dem, was ich ihr erzählte und irgendwie genervt durch meine Anwesenheit. Als es dann auch noch dazu kam, dass ich nach einem Telefonat, bei dem ich kurzzeitig stehengeblieben bin um mir etwas zu notieren, sie jedoch weiterging, eine Zeitlang hinter ihr herlaufen musste um sie einzuholen, war mir die Lust völlig vergangen. Ich sagte ihr, ich ginge dann einen anderen Weg... danach hatte ich mich auch nicht mehr bei ihr gemeldet, bis am nächsten Tag um die Mittagszeit eine Nachricht von ihr kam, in der sich mich fragte, was gerade mit uns passiere und dass sie will, dass wir uns verstehen und alles gut ist... und genau dieses ambivalente Verhalten ist es, was mir so zu denken gibt!
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Alt 21.10.2019, 18:35   #8
Damien Thorn
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Zitat:
Zitat von BlickInDenSpiegel Beitrag anzeigen
So hatte ich mir das auch schon gedacht, allerdings sehe ich hierbei ein wenig die Gefahr, dass sie sich dabei zurückgesetzt fühlt - denn da sie wahrscheinlich nicht mal selbst bemerkt, dass SIE sich distanziert, würde sie es als aktive Distanzierung durch mich und damit Ablehnung ihrer Person empfinden, und sich dann noch mehr zurückziehen...
Sie ist aber doch eine Erwachsene, oder? Ich meine, wie könnt ihr eine Partnerschaft führen, wenn Du sie behandeln musst wie ein Kind? Und wie könnt ihr auf Augenhöhe agieren, wenn Du glaubst, ihr weder verbal noch durch Taten vermitteln zu können/dürfen, dass Du das nicht mit Dir machen lässt, während sie sich benimmt, wie es ihr eben so passt? M.E. nimmst Du sie ohne Sinn in Schutz bzw. entschuldigst ihr Verhalten. Wohin soll das führen?


Zitat:
Zitat von BlickInDenSpiegel Beitrag anzeigen
Genau diese Situation hatten wir letzte Woche. Wir trafen uns zu einem Spaziergang, unterwegs jedoch verhielt sie sich extrem distanziert, wenig interessiert an dem, was ich ihr erzählte und irgendwie genervt durch meine Anwesenheit. Als es dann auch noch dazu kam, dass ich nach einem Telefonat, bei dem ich kurzzeitig stehengeblieben bin um mir etwas zu notieren, sie jedoch weiterging, eine Zeitlang hinter ihr herlaufen musste um sie einzuholen, war mir die Lust völlig vergangen. Ich sagte ihr, ich ginge dann einen anderen Weg... danach hatte ich mich auch nicht mehr bei ihr gemeldet, bis am nächsten Tag um die Mittagszeit eine Nachricht von ihr kam, in der sich mich fragte, was gerade mit uns passiere und dass sie will, dass wir uns verstehen und alles gut ist... und genau dieses ambivalente Verhalten ist es, was mir so zu denken gibt!
In so einer Situation hätte ich ihr an Deiner Stelle geschrieben, dass Du ebenfalls willst, dass man sich versteht, aber dass dies Bedingungen hat, zu denen Ignoranz eben nicht dazu gehört. Ich bin bei so etwas nicht zimperlich, nicht zuletzt, weil ich mir klarmache, dass es ungesund ist, das Gegenüber bei solch einem Verhalten auch noch zu "verwöhnen". Letzten Endes bist Du mit ein Grund, weswegen sie macht, was sie macht. Sie traut eurer Partnerschaft nicht, ebensowenig wie Du. Ihr habt nur unterschiedliche Hintergedanken. Sie sabotiert die Sache lieber von sich aus, anstatt den kontrolllosen Verlust zu erleiden, und Du hast so wenig Vertrauen in die gemeinsame Sache, dass Du Dich ihr lieber unterwirfst, anstatt eure Sache auf die Probe zu stellen.

Dir sollte klar sein, dass eine Schönwetterbeziehung nirgendwo hinführt. Gerade bei Meinungsverschiedenheiten zeigt sich die Qualität eines Miteinanders. Und wenn da alles ignoriert und unter dem Teppich geschoben wird, dann macht ihr euch nur etwas vor. Wenn die Sache zwischen euch nicht passt, dann wird es auch zu Ende gehen. Aber m.E. sollte man ihr - vor allem nach bereits 1 Jahr - die Chance geben, sich zu bewähren.
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Alt 21.10.2019, 19:51   #9
Mimikry
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War sie schon mal in psychiatrischer Behandlung? Klingt für mch eher nach einem grundlegenden psychischen Problem. Das wirst du nicht lösen können.
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Geändert von Mimikry (21.10.2019 um 20:51 Uhr)
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Alt 21.10.2019, 20:40   #10
Robertalk
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Zitat:
Zitat von BlickInDenSpiegel Beitrag anzeigen
Genau diese Situation hatten wir letzte Woche. Wir trafen uns zu einem Spaziergang, unterwegs jedoch verhielt sie sich extrem distanziert, wenig interessiert an dem, was ich ihr erzählte und irgendwie genervt durch meine Anwesenheit. Als es dann auch noch dazu kam, dass ich nach einem Telefonat, bei dem ich kurzzeitig stehengeblieben bin um mir etwas zu notieren, sie jedoch weiterging, eine Zeitlang hinter ihr herlaufen musste um sie einzuholen, war mir die Lust völlig vergangen. Ich sagte ihr, ich ginge dann einen anderen Weg...
Vielleicht war sie ja genervt, dass du in ihrer Anwesenheit das Gespräch angenommen hast. Ich reagiere auch sehr allergisch darauf, wenn Menschen einen Anruf für wichtiger halten als den Menschen, der gerade vis-a-vis mit ihnen redet.
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