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Du befindest dich im Forum: Probleme in der Beziehung. Alltagsprobleme in Beziehungen? Mangelndes Vertrauen, Langeweile oder Sprachlosigkeit? Hier findest du ein offenes Ohr für alles, was dich an deiner Beziehung stört. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 04.12.2019, 16:21   #1
Marie-will
Junior Member
 
Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 27
Einbildung oder haben wir wirklich keine Zukunft?

Liebes Forum!

Nachdem ich seit Längerem stumme Mitleserin bin möchte ich euch nun auch in eigener Angelegenheit um Rat bitten.

Ich bin seit einem halben Jahr mit einem eigentlich tollen Mann zusammen. Uns trennen 20 Jahre aber das Alter war von Anfang an kein Thema, wir verstehen uns super, wir lachen viel und teilen zahlreiche Interessen.

Allerdings hat jeder von uns so seinen Ballast mit in die Beziehung gebracht... ich habe eine wirklich unschöne Trennung hinter mir, vieles muss noch gerichtlich geklärt werden, habe einen Sohn im Kindergartenalter, arbeite halbtags und studiere. Er hat 3 Kinder, ist selbstständig und beruflich dementsprechend sehr eingespannt. Auch er hat eine unschöne Trennung hinter sich, die allerdings schon ein paar Jahre zurück liegt.

Uns trennen 175km, wir sehen uns jedes Wochenende. Wenn er seine Kinder hat (jedes zweite Wochenende) fahre ich mit meinem Sohn hin, an den übrigen Wochenenden kommt er zu mir. Wenn es sich ergibt, sehen wir uns auch ab und an unter der Woche.

Es könnte so schön sein. Ist es aber nicht und ich frage mich, ob ich mir meine Probleme selbst mache (in dem Fall bin ich für einen Tritt in den Hintern hier) oder die Sache wirklich keine Zukunft hat (in dem Fall würde ich mich freuen, wenn mir die Augen geöffnet werden würden).

Er ist ein sehr freiheitsliebender Mensch, hat das auch von Anfang an so kommuniziert. Ebenso, dass es ihm schwer fällt, über seine Gefühle zu sprechen (immerhin kennt er den Grund, der wie bei so vielen in der Kindheit liegt). Damit habe ich an und für sich kein Problem. Ich hänge nicht dauernd am Telefon und schreibe auch tagsüber kaum, wir telefonieren in der Regel abends aber wenn wir uns mal einen Tag oder zwei nicht hören geht für mich auch nicht die Welt unter. Unter der Woche versuche ich eher, mein Arbeits,-Lern- und Haushaltspensum zu schaffen um entspannt ins Wochenende gehen zu können, ich denke er sieht das ähnlich.

Die Wochenenden waren immer ein Traum. Die ersten Wochen waren wir sehr viel allein, wir wollten beide sehen, ob da zwischen uns „mehr“ ist bevor wir die Kinder miteinbeziehen. Es war für beide rasch klar, dass da auf jeden Fall „mehr“ ist.
Mit meinem Sohn war das Kennenlernen unkompliziert. Er hat ihn schnell ins Herz geschlossen... schwieriger waren seine Töchter bzw. der Sohn. Ich sei ja nur ein Sugarbabe, er in der Midlifecrisis... Wobei einen Großteil an dem Bild sicher die Exfrau zu verantworten hat. Doch nach vielen Unternehmungen und großen Bemühungen meinerseits haben mich die Kinder ins Herz geschlossen, ich sie auch.

Und er freut sich auch, dass es ist wie es ist aber mich stört, dass es für ihn selbstverständlich ist, wie ich mich kümmere. Sie können echt anstrengend sein, eine ist in der Pubertät die andere kurz davor. Mittlerweile bin ich dafür zuständig, Ruhe reinzubringen, Ordnung zu schaffen. Und ich mach das auch gern aber er klinkt sich teilweise für den ganzen Tag innerlich komplett aus, wenn es ihm zu viel wird, ignoriert auch mich während ich echt bemüht bin, die Wogen zu glätten. Das kränkt mich, außerdem fehlt mir auch ein wenig das Verständnis für sein Verhalten. Hinzu kommt, dass er so gut wie gar keine Anstalten macht, ein „Verhältnis“ zu meinem Sohn aufzubauen. Versteht mich nicht falsch. Ich brauche keinen Vaterersatz für meinen Sohn, dennoch fände ich es schön, wenn er ab und zu z.B. mit ihm spielen würde.

Nach dem letzten Wochenende zu viert, das wieder sehr „intensiv“ war, möchte ich eigentlich die nächsten Wochenenden, an denen er die Kinder hat, nicht mehr mit ihm verbringen. Außerdem hat er angekündigt, die Kinder am 24.und 25.12. zu haben und eine Weihnachtsparty feiern zu wollen. Allerdings graust mir beim Gedanken, das Fest umgeben von Lärm in Stille zu verbringen.
Meine Arbeitswoche ist intensiv und kräftezehrend. Ausgelaugt aus dem Wochenende zu kommen möchte ich mir nicht auch noch zumuten... Hält ihr diese Einstellung für egoistisch?

Ich liebe ihn aber ich frage mich, ob ich mit diesem Mann nicht meine Zeit verschwende. Ich habe das Gefühl, dass er es genießt, mich in seinem Leben zu haben, es genießt dass ich ihn gewisse Dinge abnehme, er mich aber nicht als gleichwertige Partnerin sieht.

So hat er mich zum Beispiel vor einiger Zeit gefragt, ob ich ihn und die Kinder nächsten Sommer im Urlaub begleiten würde. Er hat mich fast angebettelt, dann habe ich auch zugesagt. Vor zwei Wochen rief er mich dann an und sagte mir, dass er den Urlaub gebucht hätte aber nur für sich und die Mädchen weil er jetzt der Meinung wäre, ich könnte den Mädchen eventuell den Urlaub verderben. Das war schon ein herber Schlag für mich... Nicht, dass mir „ein Urlaub entgeht“, sondern die Tatsache, dass er mich in diese Entscheidung nicht einbezogen hat.

Danke an alle, die den ganzen Text gelesen haben! Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, mich deutlich auszudrücken. Auf jeden Fall freue ich mich über konstruktive Antworten, Meinungen, Input jeder Art.

Alles Liebe!
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Alt 04.12.2019, 16:21 #00
Administrator
Hallo Marie-will, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 04.12.2019, 16:48   #2
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
Zitat:
Zitat von Marie-will Beitrag anzeigen

Ich bin seit einem halben Jahr mit einem eigentlich tollen Mann zusammen. Uns trennen 20 Jahre aber das Alter war von Anfang an kein Thema, wir verstehen uns super, wir lachen viel und teilen zahlreiche Interessen.
Hallo Marie

es ist ja noch ziemlich frisch zwischen euch beiden.

Vielleicht ist das Pensum - eigenes Kind, Beruf und Studium, Haushalt + seine Kinder am Wochenende und sein Haushalt, einfach etwas zu viel für dich.

Das sind ja noch mehr Aufgaben, um die du dich scheinbar selbstverständlicherweise kümmerst - und Er nimmt sich da raus, wenn du da bist.

Dazu dann diese Aktion mit dem Urlaub.
Wenn man bei Entscheidungen ganz außen vor genommen wird, fühlt man sich eher als Gast denn als Partner.
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Alt 04.12.2019, 16:51   #3
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Hi Marie,

wenn es dich stört, dass deine Anstrengungen für Harmonie im Patchwork-Gefüge nicht genug gewürdigt werden: Klare Worte! Falls es trotzdem so weitergeht: aufhören, die Harmoniebeauftragte zu spielen. Die Rolle hast du dir nämlich ganz allein ausgesucht.

VG
Anna
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Alt 04.12.2019, 17:01   #4
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.540
Ganz abgesehen von den wenigen genannten Problemen, ....er spielt nicht mit deinem Sohn, - bei der Urlaubsplanung gab es ein Mißverständnis...

hat eure Beziehung nur dann Zukunft, wenn ein Zusammenziehen eine mögliche Perspektive darstellt.

Wohungstechnisch, arbeitstechisch und finanziell.

Ob man so etwas nach einem halben Jahr schon erörtert?, - es wäre jedenfalls recht früh.

Aber als dauerhafte Fernbeziehung habt ihr keine Zukunft.

Wie alt bist du, er und die Kinder in etwa?
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Geändert von Robertalk (04.12.2019 um 17:11 Uhr) Grund: Ergänzung
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Alt 04.12.2019, 18:18   #5
Marie-will
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 27
Hallo Matze,

Vielen Dank für deine Nachricht! Besonders der letzte Satz trifft es besonders gut - ich fühle mich tatsächlich mehr als Besucherin denn als Partnerin. Dafür, dass er das ähnlich sehen könnte spricht die Verabschiedung Sonntag abends bzw. montags: „Danke für deinen Besuch.“

Ich hab das Thema schon angesprochen, dass ich mich eher als Besucherin als sonst was fühle. Er meinte damals, dass ich keinesfalls Besucherin in seinem Leben sei, er sehr wohl Platz für mich in meinem Leben hätte. ��*♀️ Aber im Endeffekt sprechen Taten mehr als Worte...
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Alt 04.12.2019, 18:23   #6
Marie-will
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 27
Zitat:
Zitat von Anna-Lia Beitrag anzeigen
Hi Marie,

wenn es dich stört, dass deine Anstrengungen für Harmonie im Patchwork-Gefüge nicht genug gewürdigt werden: Klare Worte! Falls es trotzdem so weitergeht: aufhören, die Harmoniebeauftragte zu spielen. Die Rolle hast du dir nämlich ganz allein ausgesucht.

VG
Anna
Liebe Anna-Lia,

Danke für deinen Input! Ich werde das Thema auf jeden Fall noch Mal zum Gespräch bringen. Aber stimmt, dass ich mir die Rolle, vielleicht auch unbewusst, selbst ausgesucht habe. Das liegt mitunter auch an meinem Naturell... Ich bin ein harmoniebedürftiger, aufmerksamer Mensch der sehr feine Antennen für die Bedürfnisse seiner Mitmenschen hat. In dem Fall hab ich Handlungsbedarf gesehen und mich eingebracht, ohne großartig darüber nachzudenken...
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Alt 04.12.2019, 18:34   #7
Marie-will
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 27
Zitat:
Zitat von Robertalk Beitrag anzeigen
Ganz abgesehen von den wenigen genannten Problemen, ....er spielt nicht mit deinem Sohn, - bei der Urlaubsplanung gab es ein Mißverständnis...

hat eure Beziehung nur dann Zukunft, wenn ein Zusammenziehen eine mögliche Perspektive darstellt.

Wohungstechnisch, arbeitstechisch und finanziell.

Ob man so etwas nach einem halben Jahr schon erörtert?, - es wäre jedenfalls recht früh.

Aber als dauerhafte Fernbeziehung habt ihr keine Zukunft.

Wie alt bist du, er und die Kinder in etwa?
Lieber Robert,

Danke auch dir für deine Antwort! Die Frage des Zusammenziehens war tatsächlich schon ein Thema zwischen uns. Allerdings kommt es für uns in den nächsten Jahren nicht in Frage. Mein Sohn (3) hat noch ein paar Jahre im Kindergarten vor sich, da möchte ich ihn nicht rausholen. Außerdem hab ich hier mein familiäres Umfeld, welches es mir ermöglicht, meiner Arbeit nachzugehen (die übrigens in allen Aspekten ein Traum ist und ich ungern in naher Zukunft aufgeben möchte/kann da ich auf das Geld angewiesen bin).

Wohnungstechnisch wäre ein Zusammenziehen im Moment aus Platzgründen nicht möglich.
Aus arbeitstechnischen und familiären Gründen kommt nur in Frage, dass ich zu ihm ziehe. Beruflich kann er nicht weg, außerdem leben seine Kinder dort. Damit habe ich im Grunde kein Problem, da ich, wenn ich mein Studium beendet habe, dort erheblich mehr Möglichkeiten habe. Er plant, sich wohnungstechnisch in der nächsten Zeit zu vergrößern (Hausbau), zumindest platztechnisch hätten wir in Zukunft kein Problem. Problematisch könnte lediglich die Meinung der Mädchen (10 & 13) zu einem eventuellen Zusammenziehen werden...

Ich bin 25, er ist 45.
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Marie-will ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2019, 19:14   #8
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.540
Hi Marie-Will,

sehr erfreulich, dass du hier antwortest.
Ich hätte euch ein bisschen (10-15 Jahre) älter vermutet.

Auf die einzelnen Kinderprobleme kann ich nur wenig eingehen. Kinder sind immer schwierig, wenn ein neuer Partner "da" ist.

Ich persönlich sehe eher die Schwierigkeiten der Fernbeziehung. Die Gurkerei wird lästig, das Leben aus dem Koffer zu Besuch ist schwierig, - Besuch zu bespaßen ist schwierig.
Dein Partner wird möglicherweise auch die Faxen dick von fester Beziehung haben, - außerdem reichlich Alimente zahlen müssen.

Eigentlich müsstest ihr Weihnachten zu sechst verbringen (Ihr und eure Kinder)...
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Alt 04.12.2019, 21:30   #9
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Marie-will,

deinen Schilderungen zu Folge sehe ich da nicht wirklich eine Chance, dass aus
eurer Beziehung noch das werden kann, wonach du im Grunde suchst. Ich ver-
mute mal stark, dass er dafür einfach der unpassende Mann ist, der dich offen-
bar eher als Dienstleisterin+ sieht.

In deinem Alter solltest du dir so etwas schon gar nicht antun, wie ich meine.
Du hast alle Chancen, noch den passenden Partner zu finden und musst gar
nicht eilen dabei. Du scheinst eine Powerfrau zu sein, die dazu noch viel zu
Geben hat, dabei allerdings sich selbst vergißt (verliert) und ihren eigenen
Bedürfnissen keinen Ausdruck verleiht. Gegenüber hast du einen Mann, der
all das nicht zu schätzen weiß, der "dir nicht die Sterne vom Himmel holt",
sondern eher seinen "Ballast" auf dir abzuladen sucht und deine Gutmütig-
keit in vollen Zügen ausnutzt.

Das mag an deiner Unerfahrenheit (Alter) liegen oder daran, dass du tat-
sächlich selbst nicht über eine besonders gesund ausgeprägte Selbstlie-
be verfügst. Du setzt in dieser Beziehung keine gesunden Grenzen, lässt
dich von ihm aussaugen und dir eben zusätzlich zu deinem Zeugs seine
Eigenverantwortung aufdrücken (Kinder, Haushalt, Beschwerden der Kin-
der usw.). Und ja, er sieht dich nicht als gleichwertige Partnerin, sonst
würde er dich anders behandeln.

Wär ich an deiner Stelle hätte ich mich z.B. so u.a. schon längst mal ge-
fragt, weshalb er seine Kinder überhaupt zu Besuch bei sich hat, wenn
er so gar keinen Bock darauf hat, sich dann auch selbst um diese zu
kümmern. Wie er überhaupt auf die Idee kommen kannn, seine dies-
bezüglichen Aufgaben an seine neue Partnerin (falls man das überhaupt
schon so nennen darf) zu delegieren. Da fänd ich ihn als Mann in sei-
ner Vaterrolle schon verdammt unsympathisch, halbherzig usw. und
würde so jemanden sicher nicht zum Partner haben wollen.

Wenn er obendrein noch eine Art Konkurrenzebene zwischen seinen
Töchtern und dir schürt, sorry, dann hat dieser Mann echt einen Knall.
Er spielt euch gegeneinander auf, verlangt dann aber, dass du es ge-
fälligst wieder richten sollst, damit er seine Ruhe vor seinen "Gören"
hat. Das ist ganz sicher nicht "normal" und hat weder etwas mit Lie-
be seinen Kindern, noch dir gegenüber zu tun.
Das ist maximal ein ziemlich egozentrischer Zug seiner Persönlichkeit,
über den er sein Ego einerseits aufpusht (nun wirst du zum Buh-Mann,
während er bequem auf dem Sofa sitzend der tolle Vater wird) und er
dich darüber andererseits nicht nur abwertet (du versaust seinen Kin-
dern sonst den Urlaub; sorg mal für Ruhe usw.), sondern er dich
damit offensichtlich auch noch am Ball halten will (bemüh dich mal nur
noch mehr, vielleicht bekommst du dann meinen Dank...).

Das wirkt auf mich alles eher wie: du bist ihm zugelaufen, bekommst
hier und da mal ein Krümelchen zugeworfen, damit du blebst und ihm
zu Dienste bist, während er es sich bequem machen kann.

Ich vermute, du bist so "schüchtern" und "verängstigt", dass du dich
zudem niemals getrauen würdest, ihm gesund Grenzen zu setzen.
Wozu dann u.a. auch gehören würde, ihm seinen Haushalt mal vor
allem selbst organisieren zu lassen oder ihm auch deutlich zu erklä-
ren, dass du Weihnachten nicht mit ihm verbringen möchtest bzw.
zu welchen Bedingungen du das wenn dann überhaupt nur tun
würdest (sprich: gemeinsame Vorbereitungen, Einkäufe, Zuberei-
tungen usw.). Oder du mit ihm einfach mal Tachels darüber re-
dest, was da eigentlich abgeht bzw. wie du dich dabei fühlen musst
usw.

Er ist vom Typ her aber offenbar jemand, der erst recht klare Ansa-
gen und klare Grenzen braucht, weil er weder rafft, was eine gleich-
berechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe ist, noch er sonst wie
empathisch bzw. liebevoll wirkt. Er wirkt eher wie ein selbstverlieb-
ter Narzisst, sorry.

Jedenfalls solltest du dir meiner Meinung nach tatsächlich mal über-
legen, ob das mit ihm eine so gute Idee ist und dir diese Partner-
schaft gut tut. Verliebtheit hin, Verliebtheit her. Es muss auch pas-
sen und sollte dir vor allem gut tun, anstatt zur zusätzlichen Belas-
tung zu werden. Und du bist sicher auch liebenswert, ohne dass du
dich für so einen Spinner erst meinst aufopfern zu müssen.

Frag dich bei dieser Gelegenheit gleichzeitig zudem mal, ob du hier
ggf. destruktive Muster aus deiner Vorbeziehung nur wiederholst
und wie du dir eine "glückliche, gesunde Partnerschaft" eigentlich
konkret vorstellst.
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Geändert von Lilly 22 (04.12.2019 um 21:36 Uhr)
Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2019, 22:29   #10
Marie-will
Junior Member
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Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 27
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Hallo Marie-will,

deinen Schilderungen zu Folge sehe ich da nicht wirklich eine Chance, dass aus
eurer Beziehung noch das werden kann, wonach du im Grunde suchst. Ich ver-
mute mal stark, dass er dafür einfach der unpassende Mann ist, der dich offen-
bar eher als Dienstleisterin+ sieht.

In deinem Alter solltest du dir so etwas schon gar nicht antun, wie ich meine.
Du hast alle Chancen, noch den passenden Partner zu finden und musst gar
nicht eilen dabei. Du scheinst eine Powerfrau zu sein, die dazu noch viel zu
Geben hat, dabei allerdings sich selbst vergißt (verliert) und ihren eigenen
Bedürfnissen keinen Ausdruck verleiht. Gegenüber hast du einen Mann, der
all das nicht zu schätzen weiß, der "dir nicht die Sterne vom Himmel holt",
sondern eher seinen "Ballast" auf dir abzuladen sucht und deine Gutmütig-
keit in vollen Zügen ausnutzt.

Das mag an deiner Unerfahrenheit (Alter) liegen oder daran, dass du tat-
sächlich selbst nicht über eine besonders gesund ausgeprägte Selbstlie-
be verfügst. Du setzt in dieser Beziehung keine gesunden Grenzen, lässt
dich von ihm aussaugen und dir eben zusätzlich zu deinem Zeugs seine
Eigenverantwortung aufdrücken (Kinder, Haushalt, Beschwerden der Kin-
der usw.). Und ja, er sieht dich nicht als gleichwertige Partnerin, sonst
würde er dich anders behandeln.

Wär ich an deiner Stelle hätte ich mich z.B. so u.a. schon längst mal ge-
fragt, weshalb er seine Kinder überhaupt zu Besuch bei sich hat, wenn
er so gar keinen Bock darauf hat, sich dann auch selbst um diese zu
kümmern. Wie er überhaupt auf die Idee kommen kannn, seine dies-
bezüglichen Aufgaben an seine neue Partnerin (falls man das überhaupt
schon so nennen darf) zu delegieren. Da fänd ich ihn als Mann in sei-
ner Vaterrolle schon verdammt unsympathisch, halbherzig usw. und
würde so jemanden sicher nicht zum Partner haben wollen.

Wenn er obendrein noch eine Art Konkurrenzebene zwischen seinen
Töchtern und dir schürt, sorry, dann hat dieser Mann echt einen Knall.
Er spielt euch gegeneinander auf, verlangt dann aber, dass du es ge-
fälligst wieder richten sollst, damit er seine Ruhe vor seinen "Gören"
hat. Das ist ganz sicher nicht "normal" und hat weder etwas mit Lie-
be seinen Kindern, noch dir gegenüber zu tun.
Das ist maximal ein ziemlich egozentrischer Zug seiner Persönlichkeit,
über den er sein Ego einerseits aufpusht (nun wirst du zum Buh-Mann,
während er bequem auf dem Sofa sitzend der tolle Vater wird) und er
dich darüber andererseits nicht nur abwertet (du versaust seinen Kin-
dern sonst den Urlaub; sorg mal für Ruhe usw.), sondern er dich
damit offensichtlich auch noch am Ball halten will (bemüh dich mal nur
noch mehr, vielleicht bekommst du dann meinen Dank...).

Das wirkt auf mich alles eher wie: du bist ihm zugelaufen, bekommst
hier und da mal ein Krümelchen zugeworfen, damit du blebst und ihm
zu Dienste bist, während er es sich bequem machen kann.

Ich vermute, du bist so "schüchtern" und "verängstigt", dass du dich
zudem niemals getrauen würdest, ihm gesund Grenzen zu setzen.
Wozu dann u.a. auch gehören würde, ihm seinen Haushalt mal vor
allem selbst organisieren zu lassen oder ihm auch deutlich zu erklä-
ren, dass du Weihnachten nicht mit ihm verbringen möchtest bzw.
zu welchen Bedingungen du das wenn dann überhaupt nur tun
würdest (sprich: gemeinsame Vorbereitungen, Einkäufe, Zuberei-
tungen usw.). Oder du mit ihm einfach mal Tachels darüber re-
dest, was da eigentlich abgeht bzw. wie du dich dabei fühlen musst
usw.

Er ist vom Typ her aber offenbar jemand, der erst recht klare Ansa-
gen und klare Grenzen braucht, weil er weder rafft, was eine gleich-
berechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe ist, noch er sonst wie
empathisch bzw. liebevoll wirkt. Er wirkt eher wie ein selbstverlieb-
ter Narzisst, sorry.

Jedenfalls solltest du dir meiner Meinung nach tatsächlich mal über-
legen, ob das mit ihm eine so gute Idee ist und dir diese Partner-
schaft gut tut. Verliebtheit hin, Verliebtheit her. Es muss auch pas-
sen und sollte dir vor allem gut tun, anstatt zur zusätzlichen Belas-
tung zu werden. Und du bist sicher auch liebenswert, ohne dass du
dich für so einen Spinner erst meinst aufopfern zu müssen.

Frag dich bei dieser Gelegenheit gleichzeitig zudem mal, ob du hier
ggf. destruktive Muster aus deiner Vorbeziehung nur wiederholst
und wie du dir eine "glückliche, gesunde Partnerschaft" eigentlich
konkret vorstellst.

Liebe Lilly,

Herzlichen Dank für deine ausführliche und liebe Antwort. Deine Worte tun mir richtig gut – danke dafür.

Was du schreibst klingt für mich teilweise etwas hart, und als Dienstleisterin+ habe ich ich bis dato noch gar nicht gesehen, allerdings scheint die Wortwahl bei näherer Betrachtung gar nicht mal so weit her geholt.

Ich darf gleich an deinen letzten Absatz anknüpfen. Meine vorherige Beziehung war auch der teuflische Mix aus mitfühlendem Empath und egoistischem Narzisst. Ich habe eigentlich nie über ein hohes Selbstwertgefühl verfügt, geschweige denn über Selbstliebe (schwierige Kindheit, Mobbing in der Schule, psychische Probleme & schwere Verluste in jungen Jahren). Ich schäme mich fast zu sagen, dass ich die letzten Monate dabei bin, zu lernen, mich selbst zu lieben und zu akzeptieren und meinen Bedürfnissen und Wünschen einen höheren Stellenwert als bisher beizumessen. Genauer gesagt seit der Trennung von meinem Ex, da hab ich mich wirklich wie Dreck behandeln lassen und das viel viel zu lange. Leider vertrat ich lange Zeit irrtümlich die Ansicht, dass ich nichts Besseres verdienen würde.

So etwas möchte ich nicht mehr, und Grenzen würde ich auf jeden Fall bei Beleidigungen und Drohungen ziehen. Damals habe ich auch nur gegeben, habe unterstützt, alles gemacht, war aber im Prinzip eine hübsche, praktische Hülle ohne eigene Wünsche. Als ich angefangen habe, langsam auszubrechen aus dem Kreis haben sich die Probleme angefangen… Da versuche ich schon aktiv gegenzusteuern und wo ich früher sicherlich zu schüchtern bzw. verängstigt iSv „Wird er mich noch wollen wenn ich mich ihm meine Bedürfnisse/Wünsche mitteile?“ war, kann ich heute sagen, dass es mir durchaus möglich ist, meine Wünsche bis zu einem gewissen Punkt zu kommunizieren. Da bin ich auch sehr stolz auf mich. Allerdings lasse ich mich teilweise immer noch zu schnell und zu leicht „einlullen“, sodass ich als Mensch im Endeffekt doch wieder auf der Strecke bleibe.

Nun habe ich bis jetzt schon egozentrische Tendenzen bei meinem neuen Freund beobachten können, war allerdings der Meinung, dass er kein so großer Narzisst ist wie mein letzter Partner. Und der davor. Nun bin ich mir wirklich nicht mehr sicher und frage mich, warum ich diese unsagbare Art Mann wie ein Magnet anzuziehen scheine…

Er liebt seine Kinder und unternimmt auch viel mit ihnen. Wenn es ihm jedoch zu viel wird, klinkt er sich halt aus und übergibt dann an mich… Im Ungang mit seinen Kindern kann er auch sehr liebevoll sein, er würde auch sicher alles für sie tun. Das finde ich such schön und gut so. Nur eben das Ausklinken passt mir so gar nicht. Vorhin haben wir unser abendliches Telefonat geführt und ich hab das Thema auch angesprochen. Er hat gar nichts dazu gesagt… Der einzige Kommentar war „Du bist netter zu mir wenn du keinen Stress auf der Arbeit hast.“ So eine Reaktion ist typisch auf Klärungsversuche meinerseits. Dann „spinne ich mir etwas zusammen, das nicht der Realität entspricht“ oder ich bin grade sehr „hormongesteuert“. Das sind Situationen die mich in dem Gefühl bestärken, nicht mehr als eine Liason+ für ihn zu sein.

Unterm Strich hast du uns sehr gut eingeschätzt, vor allem aber ihn. Er ist tatsächlich null empathisch und sehr wenig liebevoll. Ihm fehlt gänzlich der Blick für die Bedürfnisse seiner Mitmenschen… Du hast mich jetzt in jedem Fall bestärkt, meine Wünsche mit mehr Nachdruck zu vertreten. Thema Weihnachten ist eine hervorragende Gelegenheit, danke für deinen diesbezüglichen Input – ich werde berichten, wie es gelaufen ist! Aber ich habe mir fest vorgenommen dass es nur ein gemeinsames Weihnachten gibt wenn wir als Paar feiern, ich möchte kein Gast mehr sein. Vor allem will ich das Thema Kinder ansprechen, du hast mir da wirklich die Augen geöffnet!

Alles Liebe,
Marie
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