Anna-Lia

Wie alt bist du, fünf?
Ein kleines Wunder, dass die Frau noch bei dir ist - sie muss wirklich an dir hängen.

Ich würde ausrasten, wenn mein Partner meine Emotionen so wenig ernstnimmt und ständig unter den Tisch kehrt, was geklärt werden muss. Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht, weil es einfach verlogen und feige ist.
Das Schlimmste aber: Wovor man mit aller Kraft die Augen verschließt, wird auf Dauer immer größer und größer. So wird aus einem lösbaren Konflikt ein Berg aus Wut und Enttäuschung, den man irgendwann nicht mehr überwinden kann.

Dass sie dich provoziert, zeigt nur, wie sehr deine Partnerin sich wünscht, dass du hier deinen Mann stehst.

Du willst ausrasten? JA, BITTE ! Es ist 10 nach 12.

Lutz1

Im "besten" Fall geht ihr Deine "Friedfertigkeit" auf die Nerven und sie will, daß Du mal auf den Tisch haust.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, daß sie sich an Dir abreagiert und Dich quält.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß sie Eure Beziehung beenden und Dir den "schwarzen Peter" zuschieben will.

Du glaubst gar nicht, was manche als Anlaß nehmen können, um zu streiten:
Eine offene Zahnpastatube; nicht oder zu ordentlich zusammengerollt; das etwas nicht in einem speziellen Winkel zu was auch immer liegt; der Scheitel;
die Art zu atmen, ... Frei nach dem Motto: Wenn man jemanden prügeln will, findet man auch den passenden Stecken.

Ich würde ihr die Meinung sagen und Schluss machen. Ich glaube nicht, daß sie das will.

MiaMarietta

Sich keinem Konflikt stellen zu wollen heißt keine gemeinsamen Lösungen finden zu können. Das ist Bequemlichkeit und Unreife. Daran solltest du, meines Erachtens nach, arbeiten. Allem so aus dem Wege gehen zu wollen, muss einen Grund haben. Wie Kronika schon sagte, denke ich, an der Stelle solltest du mal ansetzen. Vermutlich würde jede Frau irgendwann wütend und provozierend werden, hätte sie einen solch ignoranten Partner an ihrer Seite. Vermutlich wirst du froh sein müssen, dass nicht sie dich schon längst abgeschossen hat. Was will man denn mit einem Partner erreichen können, der allen Unannehmlichkeiten aus dem Weg geht? Ich sehe es so, dass du dir dringend professionelle Hilfe suchen und deine Baustellen bearbeiten solltest.

megam91

Typisch, wie hier manche User mal wieder voll auf den "feigen" und "egoistischen" TE draufhauen... Dass die Partnerin einen Streit anzettelt, wenn er nicht freudig am Telefon klingt oder an der falschen Stelle im Film lacht, wird dann natürlich gerne unter den Tisch gekehrt...

Auch wenn der TE hier ziemlich harmoniebedürftig rüberkommt, so schreibt er keineswegs, dass er allen Streitereien prinzipiell aus dem Weg geht. Ganz im Gegenteil, er bietet bei solchen Problemen das gemeinsame Gespräch an und ich verstehe ihn auch, dass es gerade bei den o.g. Themen null Sinn ergibt, mehrere Stunden lang zu streiten (vor allem wenn im Streit dann wieder alle mögliche Dinge aus der Vergangenheit ausgegraben werden - wer glaubt ernsthaft, dass diese Art von Streit, vor allem wenn es regelmäßig passierten sollte, für eine Beziehung gut sein soll?)

Nüchtern betrachtet: Ihr beide scheint einfach nicht kompatibel zu sein. Ihr passt vieles an deinem Verhalten nicht und du sehnst dich hingegen nach einer harmonischeren Beziehung. "Viele Schwierigkeiten" sind ja auch nichts neues sondern ziehen sich schon länger durch eure Beziehung, wenn ich das richtig verstanden habe.

Pinktier

Volle Zustimmung. Mir kommt es so vor, als würden einige hier den Text des TE gar nicht aufmerksam lesen, sondern nur einen Aufhänger suchen, um ihn verbal abzuwatschen.

Noch mal zur Erinnerung:

Er geht eben NICHT jeder Auseinandersetzung aus dem Weg, er sucht das Gespräch. Was er jedoch nicht mag, sind sinnlose stundenlange Streitereien über Lappalien, die seine Freundin so gern anzettelt. Und es ist durchaus in Ordnung, wenn er an einem gewissen Punkt die Situation, den Schauplatz des Streits verlässt, wenn keine konstruktive Lösung des Problems mehr in Sicht ist.

Ich denke eher, dass die Freundin über wichtige Dinge nicht redet, sondern mit ihren Meckereien indirekt darauf hindeutet. Anstatt zu sagen: "Mich stört im Moment xyz, und ich würde gerne mit dir darüber reden." zickt sie ihn an, weil er die Zahnpastatube nicht zugemacht hat. Das ist kindisch und nicht zielführend.

Kiljan, an deiner Stelle würde ich schon mal auf den Tisch hauen und sie auffordern, endlich mal ganz klar zu sagen, was mit ihr los ist. Wenn sie dann nicht zum Punkt kommt, sondern wieder nur ausweicht, kannst du dir den nächsten Schritt überlegen.

Damien Thorn

Ein Gespräch ist nicht gleichbedeutend damit, sich mit einem Problem auseinanderzusetzen. Diese "Lappalien" entstehen durch eine generelle Unzufriedenheit, die wiederum aus der Haltung:

"Ich bin grundsätzlich ein Mensch der keine Streiterein mag. Mit mir kann man auch nicht streiten. Ich mag es einfach nicht und will es nicht. Deswegen bin ich auch oft der der nach gibt damit die "Basis" wieder stimmt. Hauptsache es ist wieder harmonisch."

entsteht. Nachgeben, um an einer Fassade festzuhalten, ist keine ordentliche Auseinandersetzung mit der Partnerschaft. Dass das zu Frust führt, sollte nachvollziehbar sein. Während er also seine Partnerin mit ihren Belangen alleinlässt, glaubt er, die Basis würde stimmen. Und besonders ironisch wird sein Wunsch nach Stabilität, da er gerade mit seiner Art jene Stabilität verhindert. Deswegen auch der Einwurf des Egoismus. Er will haben, aber nicht geben. Er sieht den Stress, aber ihn interessiert der Inhalt offenbar wenig. Sein Kommentar dazu: "Ob das gerechtfertigt ist, ist eine andere Frage".

Fazit: Manchmal braucht es einfach einen Sturm, damit hinterher wieder die Sonne scheint. Wer hingegen glaubt, er könne Probleme bereinigen, indem er nur oft genug nachgibt, vertritt weder seine Interesse noch vermittelt er Interesse am Gegenüber oder am Miteinander.

monochrom

Ja, und manche Menschen sind nicht für Sturm gemacht, also würde es dann nicht zwischen den Beiden passen. Die Interpretation das der TE seine Partnerin "mit ihren Belangen alleine lässt" halte ich auch für zu weit hergeholt. Das kann ich so aus dem Geschriebenen nicht herauslesen, auch nicht bei der böswilligsten Interpretation. Was nicht heißt das seine Partnerin das so empfinden kann. Zwei Paar Schuhe.

Anna-Lia

Anders rum wird ein Schuh draus:
Wenn man diese Haltung "mit mir wird nicht gestritten" über Jahre ertragen muss, also der andere alles ablehnt, was auch mal emotionaler und damit menschlich ist - kein Wunder, wenn einen der andere dann irgendwann aufregt und man versucht zu provozieren. Ist ja ein Gefühl, als würde man emotional im Treibsand versinken. Keine Auseinandersetzung erlaubt, keine feste Meinung, für die er auch mal wirklich und mit Emotion eintritt... Grusel

Ich erinnere mich an eine Situation mit meinem Ex (wir wohnten zusammen), in der er meinen Ärger einfach ignoriert hat. (Wir hatten selten Streit.) Ich bin an dem Abend zu ner Freundin und hab dort übernachtet, weil das Ignorieren meiner Gefühle sich sowas von mies angefühlt hat.

megam91

Und wo liest du raus, dass der TE "alles ablehnt, was auch mal emotionaler wird"? In seinem Beitrag steht das jedenfalls nicht, da lese ich nämlich:

Vor allem der vorletzte Satz springt mir da sofort ins Auge.

Er schreibt natürlich auch, dass er nicht gerne streitet und Streit gar nicht erst haben will (ich glaube an genau diesem Satz hängen sich viele hier auf). Aber mal anders gefragt: Gibt es denn Paare, die gerne und häufig streiten, am besten mehrere Stunden lang? Ich hoffe mal nicht.

Deswegen finde ich auch Ratschläge wie "Manchmal braucht es einfach einen Sturm, damit hinterher wieder die Sonne scheint" hier völlig unpassend. Das würde vielleicht passen, wenn zwischen den beiden seit längerem ein Konflikt schwelt, dessen Aussprache er sich partout verweigert und welcher dadurch die Beziehung belastet. Ja, da würde eine Aussprache natürlich enorm helfen können. Wenn man jedoch den Beschreibungen des TE Glauben schenken darf, dann ist doch genau das überhaupt nicht der Fall. Stattdessen macht seine Partnerin in letzter Zeit wohl häufiger aus Kleinigkeiten einen "Sturm", der dann regelmäßig zum (teilweise stundenlangen) Streit führt und keineswegs weitere Stürme (aus dann wiederum ganz anderen Gründen) verhindert.

Aber wie schon geschrieben, ich denke, dass die beiden einfach in zu vielen Dingen nicht kompatibel sind, deswegen kommt es wohl regelmäßig zu kleineren oder größeren Konflikten. Diese hier nun dem TE aufgrund seiner Art mit diesen Konflikten umzugehen in die Schuhe zu schieben anstatt die eigentlich Gründe der Konflikte zu hinterfragen, ist meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz.

megam91

Absolut richtig!