xrk

Hallo zusammen,

Ich bin mit meiner Freundin (beide Mitte 20) seit einem halben Jahr zusammen.
Ansich bin ich sehr glücklich, gerade in den letzten 2 Wochen haben wir uns 3x gestritten, für mich jeweils aus unverständlichen Gründen und wir haben dann jetzt auch ein Gespräch geführt, bei dem ich auch kommuniziert habe, dass ich mir dass so nicht vorstelle, und es mir so damit nicht gut geht.

Ich hab mich dann erkundigt, ob es was gibt, mit dem Sie unzufrieden ist, weil sowas mMn gerne der Auslöser für Streits über Kleinigkeiten ist.

Sie hat mir dann in Laufe des Gesprächs unter Tränen gestanden, dass sie in der Pubertät eine akute schwere Essstörung (Anorexia) hatte (bzw. sowas begleitet einen ja Lebenslang) und es ihr zurzeit in manchen Situationen schwerer fällt, und sie deshalb manchmal sehr unzufrieden ist und es deshalb evtl. schneller eskaliert bei unseren „Streits“.

Ich bin familiär vorbelastet mit der Krankheit, kenne also die Akut Phasen etc.

Was mich aber stört, ist mein Umgang damit, ich habe sofort in den „Beschützer“ Modus geschaltet, sie mehr als zerbrechliches Wesen wahrgenommen und nicht mehr die starke Frau, die sie davor für mich wahr.

Ich will aber mein Verhalten nicht ändern, es sollte sich nichts ändern.

Vielleicht bin ich da übersensibel, da ich familiär eine extreme Magersucht über Jahre miterlebt habe.

hoefti

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Dexter Morgan

Gibt viele Wege, damit umzugehen. Abgrenzung ist der beste. Auf Streits muss man sich nicht einlassen, man kann immer gehen.

xrk

Das Problem ist, ich assoziiere damit viele Eigenschaften.

- geringes Selbstwertgefühl
- wenig Bereitschaft sich abzugrenzen
- Abhängigkeit (vom Partner)

Und unter diesen neuen Gesichtspunkten interpretiere ich jetzt die vergangene Partnerschaft.

Dabei war ich bisher sehr glücklich. Ich weiß, dass sie mich sehr gern mag.

Dexter Morgan

Entspricht ihr tatsächliches Handeln nicht mehr deinen Vorstellungen oder ist es nur deine neue Sicht auf sie?

xrk

Es ist nur die neue Sicht, und das stört mich...

Dexter Morgan

Könnte darauf hindeuten, dass *Du* dich abhängig gemacht hast von ihr und dieser Beziehung.

MiaMarietta

Mach dir doch mal klar, sie hat es geschafft !!! Und zwar vor deiner Zeit und ganz ohne dich !!! Sie ist nicht schwach - sie ist stark! Und vor allem ist sie deshalb auch gar nicht von dir abhängig. Ich glaube eher, das ist ein Wunschdenken von dir. Hast du Angst, dass sie dich verlassen könnte? Wäre sie dir vielleicht schwach und abhängig deutlich lieber, weil sie sich dann nicht so viel wehren würde? Vielleicht projektierst du ja dein mangelndes Selbstwertgefühl auch nur auf sie und sie ist gar nicht so. Frage dich das mal. Vielleicht ist es ja das, was dich stört.

Rikkelt

Nimmst du wirklich "Sie" war?
Diese Fachbegriffe und direkt "medizinsche" Denkweise. Sie ist weiterhin ein Mensch. Diagnosen sind vielfach hilfreich, gut und haben ihre Daseinsberechtigung.

Genau genommen ist Sie der gleiche Mensch wie vor der "Diagnose" und deinen damit verbunden sehr intensiven bisher erlebten.

Was sich verändert hat, die Tiefe eurer Begegnung. Sie hat dich aktiv Teil Ihrer Vergangenheit werden lassen, eine Verganenheit die weiter Teil von Ihr ist.
Du begegnest nun auch deiner Vergangenheit, auch intensiv. Lässt du sie auch daran teilhaben oder "machst du das mit dir alleine aus"?

Und du merkst vielleicht, auch deine (intensive) Vergangenheit ist weiter Teil von dir. Jetzt geht es um euch beide.

Anna-Lia

wow, gut gesagt.

Robertalk

Gibt es denn etwas bei Dir, mit dem Du unzufrieden bist? Du bist doch bei dem Streit über Kleinigkeiten mitbeteiligt.
Meines Erachtens solltet ihr analysieren, warum ihr streitet.