Gevvin

Hallo zusammen!
Also ich habe eine Freundin seit 1 1/2 Jahren. An sich bin ich glücklich, jedoch läuft es seit einiger Zeit nicht besonders gut. Einerseits gibt es das Problem des Alltags, die Beziehung ist mittlerweile alltäglich und normal, es ist nichts neues mehr dabei. Andererseits gibts ein paar schwerwiegendere Probleme. Zum einen werde ich nächstes Jahr mein Studium antreten, was einen Riesenstreit ausgelöst hat. Ich werde 200 Kilometer entfernt wohnen und dort studieren. Meine Freundin hatte vor, ihr komplettes Leben hinzuschmeissen und wollte mit mir mitkommen und mit mir zusammenziehen, weil sie eine Fernbeziehung von vornherein ablehnt und lieber mit mir Schluss machen würde als eine Fernbeziehung zu führen. Darüber bin ich im ersten Moment sehr erschrocken, weil ich irgendwie nicht will dass sie ihr ganzes Leben für mich hinschmeisst, das bedeutet Freunde, Job und Familie. Ich würd mich dabei wahnsinnig mies und schuldig fühlen, und vor allem wenn dann mal Schluss sein sollte, dann steht sie da, ohne Job, ohne Freunde, ohne Freund. Sie jedoch sagt dass es gemein von mir ist dass ich sie nicht dabeihaben will wenn ich wegziehe und will es einfach nicht verstehen dass ich es nicht zulassen will dass sie ihr Leben für mich hinschmeisst.
Soviel dazu.
Aber es gibt auch andere Probleme. Wir sehen uns wirklich oft, eigentlich jeden Tag. Ich habe meine Freunde stark vernachlässigt, was ich aber gern getan habe weil ich meine Freundin ja auch gerne sehe. Aber jedes Mal wenn ich was mit meinen Kumpels machen will, kommt "oh mann, du hast gar keine Zeit für mich", und die nächste Stufe ist "ich vermiss dich immer viel mehr als du mich". Teilweise lass ich mir damit schon ein schlechtes Gewissen machen, obwohl ich weiß dass das blöd ist. Das nächste ist Musik. Ich mach sehr gern Musik, hab 2 Bands und will später darauf aufbauen und mein Geld damit verdienen (ich werde Musik studieren). Da lässt sich 2 Mal die Woche Bandprobe nicht vermeiden. Daraufhin muss ich mir immer anhören, dass Musik mir ja viel wichtiger sei als sie usw.
Wenn wir über diese Themen diskutieren drehen wir uns im Kreis, wir finden irgendwie keine Lösung.
Ich will jetzt auch hier niemanden um eine Lösung bitten, die muss ich (oder wir) selber finden. Ich würd einfach nur mal gerne ein paar Meinungen hören weil ich im Moment ein wenig ratlos bin.

Danke fürs Durchlesen!

hoefti

Hallo Gevvin, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

Feuer&Wasser

Du hast Freunde, Hobbies und Dein Studium, das alles ist Dir wichtig und benötigt Zeit. Sicher ist Deine Freundin Dir nicht unwichtig, aber soviel Verständnis sollte sie aufbringen, Dir diese Zeit zuzugestehen.
Hör bloß nicht auf auch Dein eigenes Leben zu führen. Ich fürchte, Deine Freundin hat das getan, und jetzt dreht sich bei ihr alles nur noch um Dich.

Zusammenziehen? Erst dann, wenn sie dort einen Job gefunden hat. Auch darf sie sich dann nicht mehr nur auf Dich konzentrieren. Sonst wird es Dich wahnsinnig machen.

Saliya

Hallo Gevvin,

ich kenne dieses *Ich bin nicht wichtig genug* oder *Du liebst mich nicht genügend* Gefühl von mir selbst. Ich hab lange gebraucht um herauszufinden das es gar nicht an meinen Partnern liegt, sondern an mir selbst. Ich habe dieses Problem bisher in jeder Beziehung gehabt und fühle mich in meiner aktuellen Beziehung schon alleine gelassen wenn mein Freund mit seinem Kumpel weggeht (und das passiert nur alle 14 Tage). Bei mir liegt es an meiner Kindheit und an den Dingen die da passiert sind. Seit ich das erkannt habe, kann ich viel besser damit umgehen und mein Freund auch, denn ich hab mit ihm darüber geredet.

Wenn er jetzt weggeht, zeigt er mir das ich trotzdem für ihn wichtig bin, schickt mir zwischendurch mal ne liebe SMS oder ruft mich an nur um meine Stimme zu hören.

Ich denke Du solltest mal mit ihr darüber reden und Ursachenforschung betreiben.

Was den Alltag betrifft - das ist normal. Unternehmt mal was aussergewöhnliches und bringt ein bisschen Pep in die Beziehung.

r.u.m.b.i

Deine Beschreibung wirkt objektiv - daher habe ich den Eindruck deine Freundin ist tatsächlich sehr unselbständig.

Wenn sie gern mitkommen will in die neue Stadt, würde ich sie lassen. Die Bedingung wäre aber das es keine Diskussionen mehr über mein Privatleben gibt und sie sich unverzüglich ein eigenes Leben zulegt (Arbeit, Freunde, Hobbies).

Sonst seh ich schwarz für ne gemeinsame Wohnung.

Murmel21

Ja das sehe ich auch so.Sie hat wahrscheinlich alles aufgegeben für dich...Für sie bist du der Nabel der Welt und so lane sie nicht verstehn das sie auch ein eigenes Leben hat und du auch würde ich auch nicht mit ihr zusammen ziehen.Denn sie wird dann noch mehr an die kleben weil sie ja jetzt erst recht keinen mehr hat...Pass auf das sie nicht zum klotz wird

dear_ly

Ich hab für meinen Freund auch meinen Studienplatz in London aufgegeben und bin 600 KM weit weg von meinem Heimatort zu ihm gezogen. Bereut hab ich es nicht.
Allerdings soltle sie sich da wirklich einen Job und Freunde suchen. Ich hab hier auch kaum Freunde (mein Freund auch nicht - ist ein Kaff) aber immerhin Arbeit, Studium etc.
Die Idee, dass ihr ab und an mal was Besonderes unternehmt ist gut, dann hat sie vielleicht auch weniger Probleme, wenn du mal was mit deinen Freunden machst oder bei den Proben bist =)
Außerdem, wenn ihr zusammen wohnen würdet, dass ändert sich das eh ein bisschen, weil man sich dann eh dauernd sieht. Da ist es für sie evtl nicht ganz so schlimm, wenn ihr was getrennt macht.

schnuggelbutzel

hallöchen!

gut ich kann deine freundin gut verstehen...sie liebt dich überalles, sie würde sogar für dich alles aufgeben... Ich denke du solltest es nicht so negativ sehen, sehe auch das positive... wärst du deiner freundin egal, oder würd sie dich nicht lieben würde sie nie zu dir sagen schatz, ich zieh mit dir dorthin..oder, schatz, ich vermisse dich.... wäre es schöner für dich, wenn deine freundin sagen würde, ja geh nur... ja, 200km, dann sehen wir uns vielleihct am wochenende, oder 1mal im monat? oder wenn du alleine weggehst, oder ihr euch nicht seht, sie sich nicht meldet? es ist doch schön, jemanden zu haben/gefunden zu haben...der einen von herzen liebt...

PS: ich kann von meinem schatz auch nicht genug bekommen, aber nicht denken wir sind erst gerade zusammen gekommen, wir sind schon seid fast 6 jahren zusammen... ** die schöne Liebe...**

LG Nadii

Gevvin

Hey, danke für die Antworten!
Einige von euch meinten, dass sich bei meiner Freundin nur noch alles um mich dreht, und das stimmt irgendwie. Sie hat eigentlich selbst keine wirklichen Freunde mehr, nur noch die Freundinnen von meinen Kumpels, die sie halt auch nur durch mich kennt und nie was mit ihnen allein macht. Ich find das irgendwie erschreckend, auch wenn das am Anfang vielleicht total schön ist wenn die Freundin nur noch für mich da ist. Jedoch hab ich da mal länger drüber nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass ich meine Freunde und Musik (was mittlerweile mehr für mich ist als ein Hobby) nie für sie aufgeben würde. Und diese Vorwürfe "Musik ist dir wichtiger" etc. machen mich irre. Und ich versteh diese Aussage "ich vermiss dich immer mehr als du mich" nicht wirklich, zum Beispiel wenn ich mit meinen Freunden was mach. Für sie ist das immer schlimm wenn wir uns nicht sehen, aber ich brauch das weil ich sonst das Gefühl hab zu ersticken. Das klingt jetzt furchtbar negativ, ich weiß, aber ich brauch meinen Freiraum und ich finde der steht mir zu, auch wenn ich eine Beziehung führe. Ich vermiss sie dann auch, ganz klar, aber ich freu mich dass ich meine Freunde sehe, die mir sehr wichtig sind und mir durch eine wirklich harte Phase in meinem Leben geholfen haben. Und außerdem bin ich der Ansicht, wenn man sich jeden Tag sieht und dauernd aufeinander hockt, dann kann man sich doch gar nicht mehr vermissen, oder? Es ist doch schön wenn man sich nach zwei Tagen wiedersieht und sich was zu erzählen hat.

@Murmel
Ich sehe das auch so, in einer neuen Stadt hat sie wirklich niemanden, ich hab meinen Kumpel der mit mir studieren wird. Und so wie ich sie kenne wird sie sich selbst keine Freunde suchen sondern wirklich nur an mir kleben. Aber ich bin froh dass ich mit der Meinung nicht allein bin, sie meinte ich bin ein ********* weil ich nicht will dass sie alles für mich aufgibt, und eine Zeit lang begann ich schon an mir selbst zu zweifeln...

@schnuggelbutzel
Ich weiß was du meinst, und ich bin auch wirklich froh dass ich sie habe, ich glaub mein Thread kommt zu negativ rüber als er eigentlich ist. Ich denke nur an die Folgen, was ist wenn sie mitkommt aber dann doch Schluss ist? Was ist wenn sie keinen guten Job findet? Freunde wird sie sich auch nicht selbst suchen, ich kenn sie doch. Ach, ich würd es gern so positiv sehen, aber ich hab da ein blödes Gefühl dabei wenn sie alles für mich aufgibt und vor allem auch ein verdammt schlechtes Gewissen

icebird

was gibt sie denn auf? Sie hat doch gar nix, keine Freunde keine Hobbies, zum Aufgeben, und familie verliert man nicht.
Und das Job-Argument muss sie ja wohl verstehen; Wie soll das denn sonst finanziell gehen?

Ich find auch wichtig, dass Du dich da ein bisschen abgrenzt. Was meinst Du, was das für ein Stress ist; Wenn Du dann deine erste krasse Lernphase im Studium hast, und 4 Wochen NUR aus Uni, Essen, Schlafen, Lernen und vielleicht noch etwas sport gegen das viele Sitzen bestehen, glaubst Du, dann beschäftigt sie sich friedlich neben deinem Schreibtisch alleine?

Und was wird, wenn Du - was heute standard ist - 1-3 Praktikas im STudium machst - vielleicht im Ausland? Das halte ich für eine recht wichtige Erfahrung, obwohl ich nicht weiss, wie das bei Musik ist ..... will sie jedesmal mit? Mach ihr mal klar, dass es für Liebe keine Garantie gibt, und eine gute Ausbildung / ein bisschen Karriereplanung auch für Frau wichtig ist. Auch für dich als Absicherung, falls DU mal arbeits- oder berufsunfähig bist, und evtl. SIE die Kohle ranschaffen muss. DAnn hängt dein LEbensstandard evtl. von ihr ab. Vielleicht versteht sie dann besser, dass du sie nicht zurückstossen möchtest, aber trotzdem ein interesse dran hast, dass sie ihre Ausbildung nicht vernachlässigt.

Mein Freund hat auch deutlich weniger Zeit für mich als der letzte und ich hab ihm am anfang auch genau das vorgeworfen, dass ich ihn immer viel mehr vermisse als umgekehrt, allerdings hab ich inzwischen auch gelernt, dass es gut für eine Bezieheung ist, wenn jeder auch ein eigenes Leben pflegt - weil dann beide ausgeglichener sind, und man sicherer sein kann, dass es nicht nur Abhängigkeit ist, die einen beim anderen hält.

Vielleicht zeigst Du ihr einfach jedesmal, wenn sie Dich gehen lässt, vor Du gehst, und wenn Du sie wiedersiehst, wie gern Du sie hast? Damit sie sieht, dass sie nicht nur der Lückenbüsser zwischen dem anderen Freizeitprogramm, sondern das "Highlight" darunter ist, obwohl du die anderen Sachen auch sehr gern machst.

Ich finde auch, dass Dir dein Freiraum zusteht. Ich weiss nicht, ob das pädagogisch sinnvoll ist, aber vielleicht versuchst du mal, ihr zu erklären, dass es für das Gleichgewicht in einer Beziehung sehr wichtig ist, dass es sich trotz aller Nähe IMMER um zwei Individuen mit zwei unabhängigen Meinungen handelt. Wer möchte nicht von seinem Partner immer neu überrascht werden, Dinge lernen, und wenn er eine falsche Entscheidung trifft, nötigenfalls auch mal auf den richtigen weg zurückgeschubst werden?

Aber was sollst Du von ihr Lernen, woher soll sie andere ERfahrungen als deine Eigenen kriegen, und wie Dir neue, spannende Dinge in der Welt zeigen können, wenn sie sich NUR mit Dir beschäftigt? Ein schöner Service an Partnerschaften ist auch, dass alles vielseitiger wird, wenn beide etwas (Hobbies, Freunde) einbringen in die Beziehung, und man so an hobbies und Menschen Gerät, mit denen man sich sonst nie beschäftigt hätte.

Im Moment scheint dieses "Geben" bei euch aber etwas einseitig zu sein. Vielleicht kriegt sie Lust, dann auch mal selbstständig aktiv zu werden. Ich bin sicher, wenn sie mal ein Hobbie hat, dass ihr gefällt, findet sie selber gefallen dran und auch Freunde. Und alles wird zum selbstläufer.

r.u.m.b.i

@TE
Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, deine Freunde sehen zu wollen. Das Problem liegt hier nicht bei dir. Aber das nutzt dir herzlich wenig, weil sie nunmal so fühlt wie sie fühlt. Da kannst du mit Argumenten kaum beikommen.

Wie icebird sagte, sticht dein 'Sie gibt alles auf, deswegen ist es mir unangenehm' Argument nicht wirklich. Du willst nicht das sie mitkommt, so wie es jetzt zwischen euch läuft, und das spürt sie. Ginge es dir um sie und ihr Leben, würdest du ihre Antwort akzeptieren 'das sie das für dich gern tut'. Aber ich denke das ist es nicht. Du hast eine tiefer sitzende Abneigung gegen den Gedanken unter den jetzigen Umständen mit ihr zusammen zu wohnen und einen neuen Lebensabschnitt anzufangen.

Gesteh dir das selbst offen ein und rede dann mit ihr. Sie ist schon groß, und wird damit so gut umgehen wie sie eben kann. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich denke bei euch ist Zeit für 'Butter bei die Fische' - und ihr solltet alle Optionen gemeinsam durchdenken und euch dann entscheiden was ihr tut. Wenn du offen bist, fühlt sie sich auch ernst genommen und ihr habt vielleicht eine Chance das gemeinsam zu regeln. Wenn du auf Dauer gar nicht mit ihr reden kannst (weil sie blockt oder ähnliches), dann musst du halt allein entscheiden.

So oder so, ich fürchte mit Dahinplätschern-lassen kommt ihr nicht weiter.