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Alt 27.01.2010, 19:38   #1
morus
Junior Member
 
Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 3
Ich verhalte mich zu ihr nicht wie zu jemandem, den man mag

Hello,

ich hab nicht nur ein "folgendes" Problem, sondern gleich nen ganzen Rattenschwanz.

In meiner Beziehung, so scheints mir, ist der Wurm drin. Wir (Mitte 20) sind jetzt 1 1/2 Jahre zusammen und leben auch zusammen. Und es kommt ständig zu Streits, in denen ich mich - so kommts mir vor - nicht korrekt verhalte.

Beispiel heute: Ich beschwer mich bei ihr darüber, dass sie nichts wegräumt mit den Worten "Ich bin grad ein bisschen sauer, weil hier schon wieder alles rumliegt." -- nicht, dass ich sowas in der Art zum ersten Mal zu ihr sage; habs in der Vergangenheit oft angesprochen und es nervt mich auch wirklich, dass ich immer sauge und putze und spüle und ihren Kram wegräume. Dann seh ich ein Wattestäbchen aufm Sofa liegen und frag "das Wattestäbchen das hier rumliegt hast du hoffentlich nicht benutzt, oder?" -- keine Reaktion, keine Antwort, nichts. Ich geh an meinen Schreibtisch, später fängt sie an zu heulen (was sie normalerweise nur tut, wenn was WIRKLICH schlimm ist). Sie will nicht reden, überhaupt nicht, es hätte ja keinen Sinn, weil wir das alles angeblich vorher schon 1000mal gehabt hätten.

Vorgeschichte: Wie erwähnt, kam es bereits öfters zu Streitgesprächen, in denen ich der Auslöser war, oder meine Art mich zu verhalten. Nie kam es zu einer Klärung - nicht, dass ich nicht darüber hätte reden wollen, dass ich ihr gegenüber unfair wäre, dass ich nicht auf sie eingegangen wäre und dass ich Bereitschaft signalisiert habe, über alles nachzudenken und etwas zu ändern. Das ist nun soweit gegangen, dass ich nen Termin beim Psychiater gemacht hab (vordergründig wegen Panikattacken, die ich seit ner Weile krieg; hintergründig, weil sie mich mehr oder weniger dazu - nennen wir es "überredet" - hat). Ich seh es vollkommen ein, dass mein Verhalten in der Vergangenheit manchmal nicht angemessen war (ich war lange Zeit viiiiel zu eifersüchtig, habe überreagiert, teilweise auch mit Gewalt (Plastikflaschendeckel nach jemandem schmeißen - ist das Gewalt?) und so weiter - da würde sich schon mal ne Therapie empfehlen - und die will ich jetzt auch).

Aber heute -- ich weiß nicht - ich hab ihr eben nur das gesagt, was ich oben geschrieben habe. Und dann die Aussage, ich verhielte mich nicht zu ihr wie zu jemandem, den man mag. Ich war total fertig, hab mich richtig scheiße gefühlt und geheult, weil ich nicht mehr weiter weiß - wie schon so oft. Wie kann man so ein Problem denn angehen, ohne darüber zu reden (das will sie ja nicht, weil sie der Meinung ist, es hätte keinen Sinn)?

Die Frage, die sich mir stellt:
Liegt es daran, dass ich sie wirklich nicht mag? (kann ich mir nicht vorstellen, ansonsten würde es mich nicht traurig machen wenn sie sowas sagt)
Kann ich mich nicht ihren Vorstellungen entsprechend verhalten?
oder
Bin ich wirklich nicht in der Lage, jemandem zu zeigen, dass ich sie/ihn mag?


Das mag jetzt alles nach Fragen klingen, die man sich eher selbst stellt als ner Community -- aber ich würde gerne mal Meinungen hören. Schließlich krieg ich außerdem recht oft von ihr zu hören, dass was mit meiner Selbstwahrnehmung nicht stimmt.

Puhh. Ich kanns irgendwie nicht richtig artikulieren, aber naja. Bitte schreibt oder fragt was. Dankeschön.
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Alt 27.01.2010, 19:38 #00
Administrator
Hallo morus, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 27.01.2010, 20:00   #2
Plymouth
abgemeldet
Hi Morus,

ähnlich wie Dir ging es mir mit meiner geliebten Frau auch. Ich bin nicht zu ihr, wie man zu einem geliebten Menschen sein sollte, und wie es jemand ist, der beziehungsfähig ist. Bei mir sind es die in mir unverarbeiteten Erlebnisse aus meinem Leben gewesen, die mich so sehr beschäftigten und störten, dass oft zur falschen Zeit kein Platz für Liebe sein konnte. Wer zusammenlebt, ist oft nicht in der Lage, sich aus einer gegenwärtigen Situation herauszunehmen. Es fängt mit einem Wort an, wo nicht drüber nachgedacht wurde. Man bringt oft auch Verhaltensmuster aus seiner Ursprungsfamilie mit ein, die nicht unbedingt gut sind. Wie oft ist man unzufrieden, weil der Tag nicht gut lief, oder weil man an etwas eigenem zu knacken hat und lässt das dann an seinem geliebten Partner aus. Und wenn so ein Ding erst ins Rollen gekommen ist...
Morus, ich empfehle Dir Beschäftigung mit Deiner Geschichte im Stillen, mit Deiner Krankheit in einer Selbsthilfegruppe und einem Therapeuten und eine schonende Lebensweise, wie ruhige Musik oder seelenschonende Filme. Tu was Du kannst und zwing Dich nicht zu etwas, das Du nicht kannst. Bitte um Verzeihung und lass Ruhe einkehren

Liebe Grüsse

Michael
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Alt 27.01.2010, 20:13   #3
sterni79
Junior Member
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 39
Zitat:
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Beispiel heute: Ich beschwer mich bei ihr darüber, dass sie nichts wegräumt mit den Worten "Ich bin grad ein bisschen sauer, weil hier schon wieder alles rumliegt." -- nicht, dass ich sowas in der Art zum ersten Mal zu ihr sage; habs in der Vergangenheit oft angesprochen und es nervt mich auch wirklich, dass ich immer sauge und putze und spüle und ihren Kram wegräume. Dann seh ich ein Wattestäbchen aufm Sofa liegen und frag "das Wattestäbchen das hier rumliegt hast du hoffentlich nicht benutzt, oder?" -- keine Reaktion, keine Antwort, nichts.
Das Beispiel ist ja nur von heute. Meine Frage daher, ob es schon öfter Streitigkeiten wegen dem Haushalt gab? Macht Sie denn auch was oder bleibt das meiste an Dir hängen?
Und von Deinen Erzählungen her, würde ich Ihr empfehlen auch eine Therapie zu beginnen.

Liebe Grüße Sterni79
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Alt 27.01.2010, 20:14   #4
morus
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 3
Hallo Plymouth und Danke für die Antwort,

ich gebe dir, was die Verhaltensmuster aus der Ursprungsfamilie angeht, recht. Man sollte sein eigenes Verhalten immer überdenken, wenn es zu solchen Problemen kommt, und genau das habe ich getan bzw. tue ich immer noch. In der Regel bemerke ich es, wenn ich aufgebracht bin und mich im Ton etwas vergreife und entschuldige mich hinterher.

Aber wenn ich dann zurückkrieg, "ich weiß ja, wie viel deine Entschuldigungen wert sind", ist das meiner Meinung nach keine Atmosphäre, die von Liebe und Wohlwollen geprägt ist, wie ich sie mir eigentlich für eine Beziehung wünschen würde.

Mir scheint es so, als wären es zwei Aspekte: Erstens, dass ich wirklich Fehler mache,
und zweitens, dass ich das Gefühl habe, als könnte ich nichts mehr retten und dass ich mit ihr über nichts reden kann.
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Alt 27.01.2010, 20:18   #5
morus
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 3
Hallo sterni79,

das mit dem Haushalt ist nicht das Hauptproblem, kommts mir vor. Sie macht auch einiges, aber bei manchen Sachen, die mich stören, rede ich gegen ne Wand. Das lässt sich ja auch einigermaßen akzeptieren, aber ich komm eben nicht mit der Reaktion von vorhin klar.

Streitigkeiten gibts wegen Vielem, das mit der Sache von heute war ja nur der Aufhänger sozusagen (sie meint wohl, es ist hauptsächlich wegen meinem Verhalten), und es läuft eigentlich immer darauf hinaus, dass ich mich entschuldige und sie hinterher total sauer auf mich ist.
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Alt 27.01.2010, 20:34   #6
sterni79
Junior Member
 
Registriert seit: 11/2009
Beiträge: 39
Zitat:
Zitat von morus Beitrag anzeigen
Das lässt sich ja auch einigermaßen akzeptieren, aber ich komm eben nicht mit der Reaktion von vorhin klar.

Streitigkeiten gibts wegen Vielem, das mit der Sache von heute war ja nur der Aufhänger sozusagen (sie meint wohl, es ist hauptsächlich wegen meinem Verhalten), und es läuft eigentlich immer darauf hinaus, dass ich mich entschuldige und sie hinterher total sauer auf mich ist.
Also reagiert Sie dann immer so wenn Ihr euch streitet aber dann frage ich mich was das mit deinem Verhalten zu tun hat??? Und du hast ja schon geschrieben das du eine therapie machst. Vielleicht sollte Sie sich wirklich auch eine Therapie suchen. denn du schreibst ja selber " es läuft immer darauf hinaus das ich mich entschuldige und sie hinterher total sauer ist auf mich". Warum entschuldigst du dich denn immer??? hat sie keine fehler??? das glaub ich nicht.

liebe grüße sterni79
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Alt 27.01.2010, 20:41   #7
Plymouth
abgemeldet
Hi Morus,

macht mal sowas wie eine persönliche gemeinsame Inventur. Was habe ich, was brauche ich und finde es nicht. Wo liegen Ängste und verschüttete Wünsche, oder so. Weisst Du, ich will nicht einen auf Dr. Weiss alles machen, aber ich habe in jahrelanger schwerer Partnerschaft gelernt, was hilft. Als Mann ist man, auch wenn die Frauen selbstbestimmend sind, der starke Part. Das erwarten sie trotz ihres Gleichberechtigungssinnes von uns. Ganz wichtig im Zusammenleben ist Gelassenheit. Hyperaktives Verhalten in Krisensituationen ist völlig kontraproduktiv. Das wichtigste ist, erstmal Ruhe einkehren zu lassen. Wenn nötig, einige Tage oder Stunden bei den Eltern oder einem Freund bleiben. Nur da nicht Ballerspiele oder sonstwas veranstalten, sondern - zur Ruhe kommen. Bilanz, Inventur, Kapitulation sind wichtige Begriffe im Leben von uns Menschen. Kapitulation ist nicht zu verwechseln mit Resignation. Wenn ich kapituliere, dann gestehe ich mir und vielleicht auch einem anderen gegenüber ein, dass ich etwas nicht (mehr) in der Hand habe und es nicht geregelt kriege. Dann kehrt Ruhe ein und Lösungen bieten sich an.
Lieber Morus, auf dem Highway dieser Welt geht alles schnell und ist oft bedrohlich nah am Abgrund. Vieles wird beschädigt und von aussen kommen immer neue Bedrohungen in irgendeiner Form. Manchmal auch eingebildete. Ruhe in der Seele ist das vielversprechendste Heilmittel, das ich kenne.

Alles Gute

Michael
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selbstwahrnehmung, verhalten

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