vegiman

erstmal Respekt dafür, dass du das durchhälst, auch wenn du sie siehst, sie zu ignorieren. Aber ich denke es ist doch eher sinnvoll, sie garnicht erst zu sehen, oder was sagen die anderen dazu? Du wirst doch immer nur wieder an sie erinnert. Sie soll doch aus deinem Leben raus, oder nicht? Auch wenn du das verneinst, aber so ist es.
Ich mache übrigens gerade das auch alles durch. Nach 5 Jahren Beziehung (Ich bin beinah, sie ist 22) haben wir uns getrennt. Das Problem ist oft auch, dass gerade junge Menschen nicht gelernt haben alleine glücklich zu sein und somit ihr Glück auf das Zusammenleben mit dem Partner gestützt haben. Somit ist es besonders schwer verlassen zu werden. Mir geht es so. Dir auch? Bist du auch direkt vom Elternhaus in die Beziehung? oder hast du schon alleine gelebt und gelernt alleine glücklich zu sein (auf Dauer)?
Ich habe in den Tage auch begriffen, dass eine Versöhnung nichts bringen würde, solange man nicht lernt alleine glücklich zu sein. Man lebt dann nämlich auch nur in ständiger Angst, verlassen zu werden, und das ist eine schlechte Basis für eine Beziehung.

Das mit der Wut und dem Hass kann ich nachvollziehen, das geht mir genauso. Ich denke, das ist ein Selbstschutz des Körpers und dient der Abnabelung vom Partner.

Ich habe von einer Freundin empfohlen bekommen ein Tagebuch zu schreiben, einmal am Tag. Ein Schmerztagebuch...und in der Zeit des Schreibens, verarbeitet man seine Gefühle. So kann man diese auch mal verschieben, wenn man gerade keine Lust hat auf den ganzen Mist, und läuft nicht Gefahr, alles zu verdrängen. Aber da du das ja auch hier machst, finde ich, das ist eine super Idee! Außerdem kann man später mal zurückblicken und sagen: so hab ich mich mal gefühlt...unvorstellbar. Man kann dann auch stolz auf sich sein und sagen: das habe ich bewältigt.

Ich habe außerdem einen Abschiedsbrief geschrieben. Ich habe mich von jeder Eigenschaft verabschiedet, auch von den schlechten. Das ist keine schlechte Sache, denn so idealisiert man den Partner nicht mehr so stark in seinem Grübeln und seinem Liebeskummer.

Wir befinden uns halt noch in Phase 1 und 2 der Trennungsbewältigung, welche sehr hart sind und sich stets vermischen. Was ich mir vorstelle mal erreichen zu wollen, ist der Zustand, selbst entscheiden zu können, ob allein sein oder Beziehung das ist, was ich will. Das kann ich momentan noch nicht, aber es ist mein Ziel. Ich will lernen mit mir allein glücklich zu sein.

Ich bin gerade auch dabei, mir zu überlegen, wie ich mit Gewohnheiten brechen kann, die wir hatten. Ich will diese zu meinen Gewohnheiten machen und nicht immer erinnert werden: das habe ich jeden Morgen mit ihr gemacht. Außerdem will ich mir selbst beweisen, dass ich das auch ohne sie kann, ohne dass es mir auf Dauer schwer fällt.

Wie ging es dir heute bei der Jahreswende? Mir fiel es nochmals besonders schwer, denn das neue Jahr startete unter dem Zeichen einer verlorenen Liebe. Aber: es gibt Menschen, die dich lieben! Diese sollten auch heute für dich da sein. Ich habe zum Beispiel tolle Freunde! Diese haben mir auch gleich angeboten, dass ich sie nachts anrufen darf, wenn es mir schlecht geht, oder ich reden will. Wenn nicht die, dann deine Eltern, welche auch bei mir, immer an meiner Seite sind. Zur Not die Telefonfürsorge deiner Stadt. Einfach die Nummer neben dein Telefon legen und nachts, wenn du schweißgebadet aufwachst oder schlecht geträumt hast: anrufen. Glaube mir, gerade Freunde freuen sich, dir helfen zu können und finden es auch schön, dass du dich ihnen anvertraust.

Ich wünsche auf jeden Fall allen, die Liebeskummer hier in sich tragen viel Glück und Durchhaltevermögen. Bloß nichts überstürzen, die Zeit heilt alle Wunden, solange man mit der Zeit die einem gegeben ist auch was anfängt. Nur abwarten bringt auch nichts, man muss schon etwas für seine Gefühle tun. Und: unsere Ex-Partner können nicht entscheiden, wie wir uns fühlen. Das können nur wir selbst! Anders herum natürlich genauso...