WakeUpAlone

Hallo!
Ich war bis zu meinem 17. Lebensjahr frustiert und verwirrt, weil ich nie richtige Freunde hatte und keinen Freund (ich habe schon früh gewusst, dass ich auf Männer stehe) hatte. Ich dachte wirklich, dass ich mein ganzes Leben lang allein sein werde und alleine sterben werde, ich hatte nichtmal einen Menschen auf die Lippen geküsst. Das hat sich aber alles geändert, als ich 18 wurde.
Ich habe langsam begonnen das Leben zu genießen, habe - auch wenn es nur sehr wenige sind - Freunde gefunden und habe mein Selbstbewusstsein gestärkt.

Und dann, am Ende des Jahres habe ich mich zum ersten Mal richtig verliebt und es hat sich auch zum ersten Mal in meinem Leben ein Mensch in mich verliebt. Wir haben uns im Internet kennengelernt und es ging recht schnell, wir haben Anfangs nur gechattet, nach einpaar Tagen haben wir zum ersten Mal telefoniert und dann auch gecamt. Es war echt schön, ich war wie gesagt noch nie so wirklich verliebt gewesen. Der einzigste Nachteil war, dass uns ca. 150 km trennen.

Trotzdem bin ich dann Anfang November zu ihm gefahren und es waren für mich die schönsten Tage meines Lebens, auch wenn es nur 3 waren und die Zeit so schnell vergangen ist. Es war einfach wunderschön. Das Gefühl von Liebe und Geborgenheit zu spüren, aber ich will jetzt nicht die ganzen Sachen aufzählen, sonst wird es zuviel und ich kann nicht zum Punkt kommen. Beim Abschied habe ich geweint, in den daraufhin folgenden Tagen hatten wir per MSN und E-Mail wieder Kontakt, telefonieren konnten wir leider nur selten, weil meine Familie aufkeinen Fall erfahren (sie ist streng muslimisch) darf, dass ich auf Männer stehe. Auch wenn ich traurig war, habe ich mich auf das wiedersehen gefreut und es hat auch nicht lange gedauert, bis wir uns wieder gesehen hatten.


Danach hatten wir nur noch ein Telefongespräch und aufeinmal hatte er sich mehrere Tage nicht mehr gemeldet, mir dann geschrieben, dass es ihm psychisch nicht gut ginge und er seit längerer Zeit depressiv ist. Ich habe ihn auch gefragt, wieso er es mir nicht früher erzählt hat, er meinte nur, dass er mich nicht zusätlich belasten will, weil ich ohne hin schon so viele Sorgen um ihn hätte. Ich wollte mit ihm reden und ihm etwas helfen, auch wenn ich kein Psychologe bin, aber er wollte es nicht, dann habe ich mich entschieden ihn in Ruhe zu lassen. Er hatte sich dann den ganzen Dezember über nicht mehr gemeldet. In den Tagen hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen und dachte, dass ich etwas falsch mache und ihn im Stich lasse, an Weihnachten habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und ihn einfach gefragt, was los sei. Er hat daraufhin geantwortet, dass es ihm (immernoch) schlecht geht und er in so einem Zustand keine Beziehung führen könne und er hat dann geschrieben, dass er es beendet.

Ich war fertig und habe mich noch nie so schlecht und einsam gefühlt. Die daraufhin folgenden Tage waren sehr schlimm für mich, ich konnte an nichts anderes denken und habe mich zurückgezogen. Und das mache ich bis heute, es sind schon 2 Wochen vergangen, ich habe keine Lust mehr irgendwas zu tun, ich kann mit niemanden darüber reden, von meinen wenigen Freunden weiß nur eine, dass ich auf Männer stehe, aber sie kann mir auch nicht wirklich weiter helfen, sie hat mir zwar angeboten, dass ich mit ihr rede und das haben wir auch gemacht, aber hilfreich war das Gespräch nicht und es hat keine 10 Minuten gedauert.

Ich weiß einfach nicht weiter, ich hatte mich so sehr auf dieses neue Jahr gefreut, doch jetzt ist alles so Hoffnungslos und die Zukunft ist so ungewiss. Ich denke nur noch an ihn, fast alles erinnert mich an ihn. Ich habe mir Sachen angewohnt, die ich vorher (z.b. Kaffee trinken. Ich habe nie Kaffee getrunken, weil er mir nicht geschmeckt hat, doch als ich bei ihm war, habe ich bemerkt, dass er ein typischer Kaffeemensch ist, der am Tag mehrere Tassen trinkt) nie gemacht habe, ich kann die Lieder, die ich damals immer gehört hatte, als ich z.b. im Zug auf dem Weg zu ihm saß nicht mehr hören. Und ich trage immernoch die Kette, die er mir beim letzten Abschied an den Hals gelegt hatte.

Das schlimmste ist aber, wenn ich jeden Tag auf sein Facebookprofil schaue, weil ich immer wissen will, was es neues bei ihm gibt. Außerdem komme ich manchmal nur in MSN on, um zu sehen ob er online ist oder nicht. Wenn er nicht online ist, dann bin ich unruhig. Es gibt Abende, an denen er online ist und dann komme ich auch online, in der Hoffnung, dass er mich anschreibt, doch er macht es nie. Und trotzdem hoffe ich jeden Tag, dass er mich anschreibt. Seinen Beziehungsstatus hat er überall immer noch auf "In einer Beziehung" und es macht mich langsam verrückt.


Ich hätte ihn damals (auch wenn es nur per E-Mail war) zu Rede stellen müssen, ich bin verwirrt, wieso er die Beziehung gleich beenden musste. Er hätte mir genauso schreiben können, dass er vielleicht nur eine Pause bzw. Abstand braucht. Aber er hat sie einfach beendet, ich habe dauernd an irgendwelche schlimmen Sachen gedacht (dass er vielleicht einen anderen gefunden hat oder dass er mich doch nicht liebt). Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, ich habe ihn sogar vorgestern wieder (nach 2 Wochen) angeschrieben und mit ihm gechattet, ich habe gemerkt, dass es ihm wirklich nicht gut geht (ich habe es ihm ja auch von Anfang an geglaubt) und er war wirklich komisch drauf. Er hat immer nur kurze und knappe Antworten gegeben und nach einer halben Stunde war Schluss.

Das macht mich alles noch verrückt, die einzigste Ablenkung ist für mich Sport. Da bin ich wenigstens für mehrere Stunden gut gelaunt, aber wenn der nächste Tag beginnt, geht es wieder von Vorne los. An den Tagen, an denen ich Sport mache und danach ein positives Gefühl habe, bekomme ich immer die Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht vorbei sein könnte und er sich einfach nur zu früh entschieden hat und noch Zeit braucht. Ich liebe ihn immer noch so sehr. Aber wie gesagt, es geht hin und her und ich weiß nicht, wie lange das alles noch so weitergehen soll.

hoefti

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HTCR

Hi, sag mal, kannst du in deinem Beitrag unten rechts auf "ändern" klicken und ein paar Absätze einbauen? Der Text ist voll die Wand und so echt unlesbar.

WakeUpAlone

Okay, ich hoffe, dass es jetzt lesbarer ist.

monamania

Ja, Danke!

Für mich sieht es aus der Ferne so aus, als hätten sich seine Gefühle für dich nicht weiterentwickelt. Sprich: aus Verliebtheit ist keine Liebe geworden.

Durch das Kennenlernen im Internet besteht die Gefahr, das man sich in eine Illusion verliebt, die der Realität nicht standhalten kann.

Ihr hattet ein sehr schöne Zeit, als du ihn besucht hast. Ich glaube, das er es ebenso empfunden hat. Allerdings haben sich seine Gefühle nicht intensiviert.

Ich finde es schade und auch feige von ihm, das er dich derart links liegen lässt. Ich glaube, das seine Depressionen nur ein vorgeschobener Grund sind, um dich "abzuwimmeln".

Teibe weiterhin Sport! Du spürst schon, das es dir gut tu tund genau darum geht es jetzt nach der Trennung: Tu alles, was dir gut tut! Hast du noch andere Hobbys, die dich ebenso ausfüllen, wie der Sport?

Deine Freundin, die von deiner Homosexualität weiß, solltest du öfter treffen und einfach nur eine gute Zeit mit ihr verbringen. Wenn du über deinen Kummer sprechen möchtest, dann tu das mit ihr. Sie muss dir ja keine großartigen Ratschläge oder Tips geben. Oftmals hilft es schon sehr, wenn man einfach jemanden hat, der nur zuhört (so geht es mir zumindest).

Es wird dir bald besser gehen. Hab Geduld und gib dir Zeit!

Ich wünsche dir alles Gute!

WakeUpAlone

Das habe ich mir auch schon gedacht, aber ich will daran irgendwie nicht glauben. Er hat mir selber gesagt, dass er sowas noch nie (er hatte schon mehrere Freunde) so ein intensives Gefühl gespürt hat, wie bei mir.
Vielleicht hat es ihm ja aber auch mit der Entfernung nicht gepasst (er hatte aber schon mehrere Fernbeziehungen) und er braucht jemanden, der oft um ihn rum ist.



Ich habe auch an dem Tag, an dem er es mir geschrieben hat das gleiche gedacht, aber als ich ihn vor einpaar Tagen angeschrieben hat, war er ja wirklich mies drauf, aber das könnte auch nur gespielt sein. Wenn ich mir das, was er auf Facebook so schreibt (meistens bei seinen Kommentaren) durchlese, denke ich schon, dass das mit den Depressionen eine Ausrede ist.

Neben dem Sport habe ich eigentlich gar keine Hobbies, außer Fahrrad fahren, aber das mache ich nur im Frühling/Sommer. Ich habe durch einen Jungen, dem ich aus dem Internet kenne, gelernt wie man selber Musik (also am PC) macht und das mache ich halt manchmal, aber im Moment bin ich so unkreativ.

Auf die habe ich im Moment überhaupt keine Lust. Sie ist merkwürdig, in den ersten Tagen nach der Trennung hat sie mir ständig angeboten, dass ich zu ihr kommen kann und sie mich aufmuntern wird, aber ich hab's nicht getan, weil ich keine Lust hatte und lieber alleine sein wollte, letzte Woche habe ich es halt doch getan, aber da kam nichts großes raus, sie meinte nur, "in einer Woche sei die Welt wieder normal". Ich will nichts gegen sie sagen, aber ich denke, dass sie vielleicht nie so stark leiden musste, denn meistens war SIE es, die die Beziehungen zu ihren Freunden beendet hatte. Ich weiß noch ganz genau, als sie sich von ihrem letzten Freund im Mai 2010 getrennt hat, sie war überhaupt nicht schlecht gelaunt...naja. Aufjeden Fall hilft die mir auch nicht weiter, ich werde es einfach versuchen alleine zu lösen.

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Spectromancer

Zu erst mal möchte ich sagen, dass mir deine Situation wirklich leid tut, Alone...

Was du momentan erlebst, hat wohl jeder schon einmal durchgemacht, und immer war es schmerzhaft und unglücklich...


Außerdem finde ich es ganz großartig, dass du zu deinen Gefühlen stehst, obwohl dein familiäres Umfeld dies niemals tolerieren würde, und dass du dem anderen Jungen nicht hinterher rennst, obwohl du ihn so sehr vermisst...

Diese Willenskraft, die du damit beweist, bringt gewiss nicht jeder auf...


Zu deiner Situation... schließe ich mich meinem Vorredner an, und glaube ebenfalls, dass eure Bekanntschaft für deinen ehemaligen Partner beendet ist.
Ob das nun auf die Depressionen oder auf andere Gründe zurückzuführen ist, wirst du wohl nie erfahren, damit solltest du dich aber auch nicht mehr aufhalten...

Denn die Zeit, in der du um eine Person trauerst, die dich nicht will, ist verlorene Zeit...

Ich persönlich würde dir daher unbedingt empfehlen, wieder zu versuchen, nach vorne zu schauen...
Sport zu treiben, ist da eine ganz fabelhafte Idee, aber für sich allein eben nicht ausreichend, um mit der Vergangenheit abzuschließen...

Versuch doch, wieder neue Menschen kennen zu lernen, und dich mit anderen Männern ganz unverbindlich zu treffen...
Sei da auch ruhig ganz ehrlich, und steh von Anfang an dazu, dass du in deiner letzten Beziehung verletzt wurdest, und noch an ihm hängst...

Ein Mann, dem wirklich etwas an dir liegt, wird dich an der Hand nehmen, und langsam aus dem Tal der Trauer und in seine Arme führen...


Was deine "gute Freundin" angeht...
Bin ich der Ansicht, dass du von dieser Seite keine Kraft und Rückendeckung erfahren wirst. Der "Wird schon wieder"-Freund hat sich in meiner persönlichen Erfahrung als sehr oberflächlich und "Ich"-Bezogen herausgestellt.
Da wirst du sicher etwas besseres finden...

Alles Gute

WakeUpAlone

Danke für deinen Beitrag, er ist hilfreich.

Ich weiß nicht, ich schreibe ihn halt nicht mehr an, aber am liebsten würde ich es sofort tun, aber etwas hält mich halt davor zurück. Ich will es nicht noch mehr kaputt machen und ich will nicht, dass er mich als Heulsuse, die sich nur an ihn klammert in Erinnerung behält.


Ich werde es versuchen, aber es ist so schwer, ich suche schon die ganze Zeit nach den Gründen und Ursachen, aber natürlich erfahre ich die ja nie, weil ich ja auch nicht nachgefragt habe.


Ich weiß, dass es blöd klingt, aber er war (bzw. ist es immer noch) ein besonderer Junge, ich mochte seine Denkweise (ich will nicht zuviel über ihn erzählen, vielleicht ist es ihm gegenüber nicht fair, wenn ich Sachen aus seinem Leben hier preisgebe.) und seine Ansichten.

Er ist nicht so wie die anderen Männer (also die homosexuellen). Ich habe mit anderen Männern zwar keine Erfahrungen gehabt, aber diese ganzen Vorurteile gegenüber Schwulen stimmen. Er ist (genauso wie ich) kein Szenetyp und das hat mir so an ihm gefallen, er hebt sich stark von den anderen ab.


Ich komme mir zum Teil gerade selber etwas blöd vor, weil ich ja bisher keine anderen Männer getroffen habe, aber ich will auch keine treffen, diese ganze Szene schreckt mich ab.

Ich bin mir sicher, dass es lange Zeit dauern wird, bis ich das alles vergessen bzw. überwunden habe. Ich habe noch Fotos von ihm auf meinem PC. Und ich habe immer noch das Gedicht, dass er mir ganz am Anfang bevor wir überhaupt zusammen gekommen sind bei mir. Ich lese es mir oft durch und es gibt eine bestimmte Zeile, die mich immer wieder traurig macht, wenn ich sie lese. Ich kann diese ganzen Sachen einfach nicht löschen, es sind Erinnerungen an eine kurze, aber dafür schöne und unvergessliche Zeit, ich will ihn auch nirgends blockieren, obwohl es hart für mich ist, wenn ich dann immer wieder seinen Namen lesen muss, falls er online ist. Ich bin zurzeit mit meinen Gedanken oft wo anders und lebe ständig in der Vergangenheit.

Ich hatte vor einpaar Tagen eigentlich noch vor, bis zu meinem Geburtstag im Februar auf eine Nachricht von ihm zu warten, aber ich kann die Hoffnung wegwerfen. Es ist so schrecklich, damals habe ich immer gedacht, dass Liebeskummer nur eine Sache ist, die die Leute erfinden und konnte nie begreifen, wieso manche Menschen deshalb heulen, aber da war ich noch jünger und frustriert, weil ich keinen Freund hatte.
Ich würde am liebsten weinen, aber es geht irgendwie nicht, kurz bevor mir die Tränen kommen, wird alles automatisch blockiert/unterdrückt. Es würde mir aber bestimmt gut tun....

Nord79

Mit dieser Selbstquälerei aufzuhören, wird dein erster Schritt sein.

Er hätte sich dann einfach nur wiederholt. Was willst du auch hören? Ob die Depression nur ne Ausrede ist, ob er nen anderen hat, ober er sich nicht in dich verliebt hat, ist doch vollkommen egal. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er weniger verliebt in dich war als du in ihn. Wenn ich raten müsste, würde ich auf einen Mix aus allem tippen. Jedenfalls reicht es für ihn nicht,dass ist das einzige was zählt und es gibt nichts was du dagegen tun könntest. Das musst du leider akzeptieren.

Ja du bist verliebt in ihn... aber du kennst ihn nicht, dafür wart ihr viel zu kurz zusammen. Du projezierst all deine Ideale in ihn rein und betest ihn an, nicht zuletzt weil er deine erste Erfahrung war, deine Zuneigung das erste Mal erwiedert hat. Aber du kannst ihn nach so kurzer Zeit nicht kennen. Du weißt nicht wer er ist und ob er dein "Traummann" ist. Ich kann dir nur sagen: Depressive Menschen sind ein echt hartes Brot. Vielleicht hast du dir viel erspart, wer weiß wozu es gut war. Stell dir vor du hättest dich in den nächsten 2-3 Jahren komplett an ihn emotional gebunden und abhängig gemacht und er trennt sich dann, hf. Seh das ganze mal als Warnschuss für dein Leben. Denn der Hauptgrund warum es dir so beschissen geht ist, dass du ihn dazu aus erkoren hast dein Leben auszufüllen. Und was passiert wenn du ihn dann verlierst... du hast nichts mehr. Also bereichere dein Leben => Arbeite in den Bereichen Freunde, Hobbys, Familie, Beruf, eigene Leistung, Muße was auch immer. Wenn du in diesen Bereichen zufriedener wirst, kannst du gesündere Beziehungen eingehen, wirst attraktiver, selbstzufriedener und vor allem werden dich Verluste (so schlimm sie sind) nicht mehr vernichten.

Du bist so jung, da wartet noch ein ganzes Leben und viele Männer auf dich. Freu dich drauf! Ich hab 2 schwule in meinem Freundeskreis und die verhalten sich auch nicht szenetypisch. Es gibt genug davon, du wirst welche finden.

WakeUpAlone

Vielen Dank nochmal an alle hier. Ich habe nun beschlossen, ihn ganz zu vergessen. Ich bin erst jetzt wütend auf ihn geworden, ich habe nochmal mit einpaar Leuten - die ich zwar nur über's Internet kenne, aber die mir schon damals, als ich noch Probleme mit mir selber hatte geholfen hatten - darüber gesprochen und die waren auch der Meinung, dass seine Depressionen nur eine Ausrede seien.

Zu Beginn unserer Beziehung wollte er von mir wissen, was mir sehr wichtig wäre und da hatte ich ihm gesagt, dass Ehrlichkeit sehr wichtig für mich ist. Er war aber nicht ehrlich und mir ist das erst jetzt klar geworden. Mir ist es jetzt egal, was der wahre Grund für die Trennung sein könnte, ob keine Liebe daraus geworden ist oder ob er sich in einen anderen verliebt hat.

Ich habe ihn überall gelöscht und geblockt, alle unsere Erinnerungen zerstört, seine Fotos gelöscht. Das einzigste, was ich jetzt noch von ihm besitze ist die Kette, die er mir bei unserem letzten Treffen im November geschenkt hatte. Vorgestern habe ich sie runtergetan und jetzt liegt sie im Schrank, ich weiß aber noch nicht, was ich mit ihr tun soll. Aufjeden Fall habe ich erkannt, dass das Leben weitergeht. Ich hoffe, dass ich nicht mehr Rückfällig werde und wieder in die Trauerphase komme, seit Freitag geht es mir viel besser.

Ich verstehe nicht, warum ich damals so naiv gewesen bin und von einer Zukunft mit ihm geträumt hatte. Aber vielleicht ist es ja beim ersten Mal immer so...