Beziehung mit Borderliner

Kleinewilde · 08.05.2012, 16:04

Hallo.

Auch ich habe diesen Thread aufmerksam verfolgt und finde es schade, dass die letzte Antwort schon 2 Jahre zurück liegt und ich mich mit diesen Menschen, (besonders mit andio) nicht mehr austauschen kann. Ich habe vor kurzem eine Beziehung mit einem Borderliner beendet und leide sehr darunter, ich fühle mich wie auf "Entzug" von einer Sucht.

Gruß Kleinewilde

Zur Info: diese Diskussion entstand in einem bereits 6 Jahre alten Thread:

http://www.lovetalk.de/probleme-nach...die-liebe.html

paula28 · 08.05.2012, 18:06

Och, andio ist hier öfter mal unterwegs. Außerdem steht auf seinem Profil seine email-add.

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Kleinewilde · 12.05.2012, 08:48

Ja, es ist für Dich sehr lange her, und es freut mich, dass es Du es heute anders siehst, das macht mir Mut. Ich stecke zur Zeit noch richtig tief drin, ich habe das Gefühl, es geht nie vorrüber.

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Kleinewilde · 12.05.2012, 12:45

Ich habe schlimmes erlebt, es gab so viele Zurückweisungen und wieder Annäherungen, es war Horror für mich. Wenn ich hier schreiben würde wie es war, das würde glaube ich zu weit führen. Andere sagen, dass es gut ist, wenn man mal alles aufschreibt man würde dann verarbeiten.

Ja, ich habe auch gelernt daraus, ich weiß jetzt zumindest, dass ich mich nie mehr an jemanden in solcher Weise anzupassen versuche und ich werde auch nie wieder die ganze Schuld bei mir suchen. Auch ich bin unendlich wütend, dass ich das Alles mit mir habe machen lassen. Das Schlimme ist, ich habe nicht gewußt, dass er Borderliner ist, erst als ich für mich den absoluten Schlußstrich gezogen habe, erfuhr ich das von seiner vorherigen Partnerin (ich kannte sie gut und habe das Gespräch zu ihr gesucht) Sie sagte mir, dass er es weiß aber dass er sich nicht therapieren lassen will. Als ich mich dann über diese Krankheit informierte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen und dann begann ich auch noch Mitleid mit ihm zu haben und habe wieder gedacht, "ach man warst du gemein ihn so zu behandeln wenn er doch so krank ist" und " hättest Du so gehandelt wie man bei Borderleinern sein muss, dann würde es bestimmt gehen"

All das und auch dass er seit 3 Tagen ein neues Opfer hat, welches ich auch kenne, das macht mich irgendwie fertig. Ich weiß, dass ich nicht zurück will und es auch nicht kann, weil ich dann noch mehr leiden werde und und und...

Ich denke zwar, dass es gut ist dass ich es beendet habe (wobei er ja denkt, dass er es getan hat) aber meine Gedanken kann ich einfach nicht im Zaum halten, es ist wie eine Droge welche er mir immer wieder gespritzt hat, (wobei er entschieden hat wann er sie mir gibt und wie viel davon) und die mir nun fehlt, weshalb ich auch so einen Leidensdruck habe.

Es ist schön zu wissen, dass Du langfristig daraus gelernt hast, denn irgendwie war es ja auch ich, die sich so was gefallen lassen hat, ein Stück weit liegt es auch an mir. Ich weiß, dass sich meine innere Einstellung auch verändern muss.

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Kleinewilde · 12.05.2012, 19:12

Zitat:

Zitat von andio

Jepp das interessante daran war auch bei mir das ich diesen ständigen Ärger damals irgendwie auch wie eine Droge empfunden habe die man mir weg genommen hat.

Ich interpretiere das so.
Es war ständig was los, immer irgendein Stress.
Ergo hat sich mein Körper an ein gewisses Stress-Level gewöhnt und vermisst nun Adrenalin, Cortisol usw.... um nur zwei Stresshormone zu nennen.

Kauf Dir mal ein Buch bei Amazon über "Progressive Muskelentspannung" mach eine kleine Session, sagen wir nur Oberkörper und Beine zwei Wochen lang jeden Tag dreimal. Das dauert jeweils 3 Minuten.

Du wirst dann irgendwann merken wie ruhig Du lebst, wie wenig Stress Du hast und wie fröhlich Du denken kannst. Das war bei mir ein Moment in dem ich erst realisiert habe....ach Du Schande Du warst teil dieser verdrehten Psychologie deines Partners.

Anders ausgedrückt man merkt gar nicht so richtig das man dabei unfreiwillig mit macht. Wahrscheinlich so ähnlich wie beim Stockholm-Syndrom, der entführte beginnt sich mit seinen Peinigern zu solidarisieren, was eigentlich Schwachsinn ist, aber die Psyche sucht sich einen Weg damit Du nicht dabei drauf gehst.

Und das er sofort ne Neue hat, das sagt ja wohl alles über das Problem was er hat aus-
BDL braucht halt ständig einen den man aussagen kann.
Ich möchte nicht urteilen über die Betroffenen, wütend werde ich nur wenn man sich einer Therapie wissentlich entzieht.... und einfach seine kaputte Realität weiter seinen Mitmenschen zumutet.... schließlich Leben wir ja in einer Welt in der man im Notfall auch mit Medikamenten helfen kann um erst mal einen Einstieg in eine Therapie zu finden.

Und es gibt viele Betroffene die sich helfen lassen.
Mann kann in Foren Lesen das Betroffene Fortschritte machen, auch von solchen Erfolgen die es Geschafft haben damit klar zu kommen.

Schuld trägst Du keine.
Nur Dir selbst ggb. kannst Du sagen.
Daraus habe ich gelernt..... es ist aber schwierig Antennen für Persönlichkeitsstörungen zu bekommen.
Ich habe es zweimal mitgemacht, beim ersten mal war es BDL beim zweiten mal Dissoziale Persönlichkeitsstörung.

Als Laie habe ich mittlerweile ein Grundgefühl entwickelt, auch im Alltag mit Bekannten, ich merke sehr schnell wenn eine Person in eine ähnliche Richtung tickt.
Ich versuche dann den Kontakt zu meiden bzw. ich habe mir Verhaltensweisen antrainiert; so das ich keine Angriffsfläche biete.

Man muss dazu sagen ich lebe in einer Großstadt und hier treten psychologische oder psychiatrische Probleme um 60% öfter auf als auf dem Land. Das erklärt sich durch den Stress den eine große Stadt auf die Menschen auslöst....viele Leute können damit nicht umgehen, bzw. haben keine Skills entwickelt mal zu entspannen.

Der ständige Wechsel zwischen Glück- und Stesshormon hat mein Gehirn irgendwie erlernt. Ich habe das Verlangen nach dem Gefühl, was das Glückshormon ausgeschüttet hat. Es ist wirklich wie eine Sucht, ich habe vor 3 Jahren aufgehört zu rauchen und da war es ähnlich. Allerdings ist dieses Gefühl viel schlimmer, denn die Droge (rauchen) kann ich mir selber geben.

Du hast Recht, ich habe mitgemacht und ich denke dass ich jetzt fast genauso ticke, ich glaube dass ich auch daran erkrankt bin, ich kann kein Vertrauen mehr fassen. Kannst Du ein Buch für diese Entspannung besonders empfehlen?

Ja, dass er eine neue hat, über welche er in unserer Beziehung immer übelst hergezogen hat, zeigt mir nur wie krank er ist, er kann nicht allein sein, er braucht immer wieder die Bestätigung, dass er geliebt, begehrenswert ist und bebraucht wird. Dazu ist ein echtes Gefühl erstmal nicht nötig, das entwickelt sich von allein, weil er all seine Triebe und Wünsche befriedigen will um nicht depressiv zu werden. Aber es macht mich trotdem irgendwie irre, auch wenn ich weiß, dass dieses Mädel nach 8 Wochen das selbe erleben wird wie ich und all seine anderen Partner. Schlimm ist, dass ich ihn jeden Tag sehen muss, weil er im Haus meiner Mutter wohnt, das erschwert die Sache natürlich ungemein.

Es geht noch nichtmal darum, ob ich Schuld habe, dass die Beziehung nicht geklappt hat, sondern vielmehr darum, dass ich das alles zugelassen habe und es mir jetzt deshalb so schlecht geht. Im Unterbewußtsein ist aber immer dieses Gefühl, ich hätte es anders machen können...

Schön, dass Du gelernt hast solche Signale zu erkennen, ich hoffe das kann ich auch, wenn ich mal aus dem Gröbsten raus bin. Das Du es zweimal erlebt hast finde ich schon häftig.

Ich wohne auch in eine Großstadt und ich selber habe sehr oft Stress und lerne gerade damit besser umzugehen.

Was mich interessieren würde, kannst Du auch mittlerweile wieder einem Partner vertrauen, hattest Du danach wieder neutrale Beziehungen?

Ich hoffe ich erinnere Dich nicht zu stark an Dein Vergangenes, wenn es nicht gut ist, dann sag es lieber.

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Kleinewilde · 12.05.2012, 22:27

Zitat:

Zitat von andio

Jepp zwischendurch habe ich auch gedacht -
Habe ich es auch- aber wenn man sich dann mal die typischen Geschichten in Foren von Betroffenen durchließt weiß man schnell....
OK ich habe auch meine Macken - aber BDL ist es nicht.

Ich fand es sehr hilfreich sich mit der Sache ein wenig auseinanderzusetzen.
Das half dabei zu verzeihen, zu Begreifen das die Person das nicht mit Absicht macht, sondern eher aus einer Art Zwangsstörung heraus.
Das Vertrauen zu neuen Partnern war natürlich danach eher auf Misstrauen programmiert.
Das hat einige Zeit (Jahre) gedauert ich musste mir klar machen das ich die Alte Erfahrung mit mir rum schleppe.
Ich war sehr empfindlich geworden was Konflikte angeht, zu empfindlich.

Mir ist aber auch aufgefallen das ich Frauen mit solchen Problemen irgendwie magisch anziehe.
Das war vielleicht die beste Erkenntnis, so konnte ich lernen selbst zu bestimmen mit wem ich eine Partnerschaft will.

Zur progressiven Muskelentspannung, vlt. ist Dir ein Kurs in einer Volkshochschule lieber, aber es gibt auch gute Anleitungen im Netz...
Das ist eigentlich für jeden was der irgendwie Stress hat...das sollte eigentlich in der Grundschule schon unterrichtet werden.

Hier die Grundübungen als Videos, musst du aber eine Zeitlang Durchhalten dann merkt man den positiven Effekt ganz genau....
Ich würde allerdings nicht zu hart Anspannen eher ein mittlerer Muskeldruck.

http://www.apotheken-umschau.de/Ents...hen-31648.html

Heute ist wieder so ein rabenschwarzer Tag, ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich sie jetzt nicht jeden Tag besuchen kann, weil es mir nicht gut tut, zu sehen was der da oben macht, dass es für mich seelische Grausamkeit ist. Leider hat sie kein Verständnis dafür, dass ich wegen so einem Mann solche Probleme habe. Meine Mutter kann noch sehr gut für sich selbst sorgen und ist nicht auf Hilfe angewiesen, so dass ich denke, dass es kein Problem sein sollte, mal ein paar Tage auszusetzen. Das ist auch eines meiner Probleme, dass ich häufig zurückstecke, nur um keinen zu verletzen. Das habe ich heute mal nicht gemacht und schon ist der dickste Streit entstanden, da muss ich nun auch noch durch.

Ich habe auch jemanden, der gerne mit mir Zeit verbringen möchte, aber ich kann kein Vertrauen an ihn haben, alles was er sagt hört sich für mich irgendwie komisch an und ich bezweifel, dass es stimmt was er sagt. Es macht mir richtig Angst, dass dies so bleibt.

Auch ich habe diverse Eigenschaften, die bedenklich sind, weshalb ich auf solche Art Menschen fliege, ich habe eine besondere Art, jemandem Hilfe anzubieten, das ist nicht immer gut, kann es aber schlecht abstellen.

Danke für Deine Mühe mir einen solchen Link herauszusuchen, ich werde das mal ausprobieren, ich hoffe dass es mir hilft.

Schön dass Du Dir Zeit nimmst, mich ein bisschen zu unterstützen, das ist ja nicht selbstverständlich.

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Kleinewilde · 12.05.2012, 23:45

Ja, das weiß ich nur zu gut, ich bin schon in Therapie, aber noch sehr am Anfang. Wegen meines Selbswetgefühls, es ist wirklich hilfreich, aber ich muss auch vieles an mir verändern, das ist nicht mal eben so leicht, das dauert auch. Mein Selbstwertgefühl hat unter ihm sehr gelitten, es war mal richtig stark und ich war auch mal richtig stark, es kennt mich keiner meiner Freunde mehr wieder. ich hoffe dass die Therapie hilft.

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DerkleineBMer · 15.05.2012, 07:38

Ich hatte auch mal eine Borderlinerfreundin und kann andino nur beipflichten, wer so eine Frau rechtzeitig erkennt, der sollte so schnell rennen wie er nur kann. Bei mir war es leider noch heimtückischer als bei Andino, da gab es keine frontalen Angriffe oder verbale Attacken, diese Frau hat es wirklich sehr gut verstanden alles so zu drehen das es von mir kam. Hat subtile Andeutungen gemacht, so das ich dann nachgefragt habe und dann wurden mir Sachen ins Gesicht geschmettert die mich dermaßen verletzt haben. Mein Selbstwertgefühl landete so richtig im Keller. Unter anderem waren das solche Gespräche:

Ich: "Ich habe Angst das ich dir sexuell nicht so gut bin wie der andere vor dir"
Sie: "Aber uns verbindet doch etwas ganz anderes"

Na danke auch und das war ein Zeitpunkt da steckte ich schon Halstief in der Scheisse. Ursprünglich hatte mich nämlich der andere Kerl gar nicht interessiert, aber sie hat es geschafft, mit ihren Aktionen, das er voll im Mittelpunkt unserer Beziehung stand. Indem sie sich heimlich mit ihm traf und es dann darauf anlegte das es raus kam und lauter solche Sachen.

Ich könnte da jetzt noch tausend Sachen erzählen aber ich habe weder die Lust noch die Zeit dazu.

Man darf gar nicht drüber nachdenken.

Das wollte ich mal los werden.

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Dr. Grey · 15.05.2012, 12:26

@Kleinewilde: da der Thread von Andio schon 6 Jahre alt ist und du dein eigenes Problem
diskutieren willst, habe ich die Beiträge hierher verschoben.

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mbrandis · 15.05.2012, 15:36

Zitat:

Zitat von DerkleineBMer

Ich: "Ich habe Angst das ich dir sexuell nicht so gut bin wie der andere vor dir"

DAS hast Du nicht zu der Frau gesagt,oder?

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08.05.2012, 16:04	#1
Kleinewilde Senior Member Registriert seit: 05/2012 Beiträge: 506	Beziehung mit Borderliner Hallo. Auch ich habe diesen Thread aufmerksam verfolgt und finde es schade, dass die letzte Antwort schon 2 Jahre zurück liegt und ich mich mit diesen Menschen, (besonders mit andio) nicht mehr austauschen kann. Ich habe vor kurzem eine Beziehung mit einem Borderliner beendet und leide sehr darunter, ich fühle mich wie auf "Entzug" von einer Sucht. Gruß Kleinewilde Zur Info: diese Diskussion entstand in einem bereits 6 Jahre alten Thread: http://www.lovetalk.de/probleme-nach...die-liebe.html Geändert von Dr. Grey (15.05.2012 um 12:25 Uhr)

08.05.2012, 16:04	#00
hoefti Administrator	Hallo Kleinewilde, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

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