Ich will ihn zurück - nur wie?

[kaycee]

Hallo zusammen,

hier ist meine Geschichte:

Nach 4,5 Jahren Fernbeziehung haben mein (seit 1.6. "Ex") uns beschlossen, endlich zusammen zu ziehen. Die Freude war groß, endlich war die Fahrerei am Wochenende Geschichte. Ich habe einen neuen Job in seiner Stadt bekommen, da lag es nahe, in seine Wohnung zusammen zu ziehen. Gesagt, getan, Kisten gepackt...

Einen Monat später fing er schon zu zweifeln an, hat sich zurück gezogen, war nicht mehr derselbe. Wir haben kaum noch etwas unternommen seit unserem Zusammenzug, jeder war mit sich selbst beschäftigt, ich mit der neuen Situation, neue Arbeit, neue Stadt, alle Freunde zu weit weg um mal eben nach der Arbeit vorbei zu fahren. Ich denke auch, dass es keine gute Idee war, zu ihm in die Wohnung zu ziehen, hier war einfach "sein" Ort, jetzt hatte er keine Ruhe mehr, vielleicht hat es ihn auch eingeengt. Ich war also noch unglücklicher als er nichts mehr mit mir unternommen hat, war froh, als ich am Wochenende meine Leute sehen konnte.

vor 14 Tagen dann habe ich ihn zur Rede gestellt, wie lange es noch so weitergehen soll...dann kam von ihm die Antwort, dass er nicht mehr weiß, ob ich die Richtige bin, ob er mich irgendwann mal heiraten will, ob das jetzt schon alles war. Eine Welt brach zusammen.

Dann ging alles ganz schnell: er hat endgültig Schluss gemacht, eine Auszeit will er nicht, sagt er will mir nicht zweimal weh tun. Ich habe kurzfristig glücklicherweise eine neue Wohnung in der alten Heimat gefunden (werde fortan pendeln), nun sitze ich auf gepackten Kisten und soll ihn nun vergessen. Ich würde so gerne um diese Beziehung kämpfen, wir wissen ja beide was wir falsch gemacht haben, haben nichts mehr unternommen, uns in so kurzer Zeit (3!!! Monate) so schnell voneinander entfernt, die Beziehung nicht mehr gepflegt. Er ist ein Mensch, der sehr nach seinem Verstand gepolt ist, alles muss in seinem Leben nach Regeln ablaufen, und da die letzten 3 Monate alles verzwickt war, schmeißt er nun alles hin? Er macht alles nur noch schlimmer mit meinem Trennungsschmerz, hilft mir beim Packen, nimmt mich in den Arm, weint mit mir, will am Freitag einen Umzugswagen organisieren...ich weiß nicht ob ich diese Hilfe annehmen soll. Mein Plan ist: er hilft mir mit Kisten schleppen (leider bin ich auf die Hilfe angewiesen), danach ist erstmal Sendepause (was eine seeeehr harte Zeit wird für mich), doch wie soll es dann weiter gehen?

Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht mit Bindungsängsten nach dem Zusammenziehen? Wir sind beide keine Menschen, die sich so leicht verbiegen lassen...deshalb haben wir uns beide nicht mehr 100pro wohl gefühlt und konnten uns nicht mehr auf uns konzentrieren. Gehen Ferbeziehungen oft nach dem Zusammenziehen in die Brüche, aber wie kann man es besser anstellen? Soll ich ihm beim Umzug helfen lassen oder soll ich den Kontakt weitest gehend abbrechen? Wie soll es weitergehen damit ich uns noch eine Chance geben kann?

Ich hoffe auf ein paar tröstende Ratschläge

Danke und lieben Gruß von der schlaflosen...

[Rudey]

Du schreibst von "4,5 Jahren Fernbeziehung"... heißt das, dass ihr euch während dieser ganzen Zeit nur unregelmäßig gesehen habt und stets durch räumliche Distanz getrennt wart? Wenn ja, ist das vermutlich der wichtigste Grund, warum es mit dem Zusammenziehen nicht so wirklich geklappt hat... Vielleicht hättet ihr irgendwie einen "Übergang" einbauen sollen, d.h. von Fernbeziehung zunächst einmal weg zur "normalen" Beziehung, und dann irgendwann erst zusammenziehen...

4,5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, es ist verständlich, dass du nicht wegen der 3 Monate nach dem Zusammenziehen alles aufgeben und abhaken willst... Dennoch denke ich, dass es richtig von dir war, deinen Ex zur Rede gestellt und von ihm die (schmerzliche) Wahrheit verlangt zu haben (du hättest das evtl. schon früher tun sollen...)

Bist du dir sicher, dass keine andere Frau mit im Spiel ist? Das ist des Öfteren der Fall, wenn der Partner angeblich daran zweifelt, ob man selbst noch der/die "Richtige" ist (aber eigentlich nur nicht den Mumm hat, die Wahrheit zu sagen). Insbesondere, dass dein Ex so konsequent eine Auszeit ausgeschlossen hat, gibt mir zu denken...

Du sagst, dass er "sehr nach seinem Verstand gepolt" ist. Vielleicht erachtet er es auch deswegen als seine "Pflicht", dir beim Umzug zu helfen. Ich würde ihn nicht daran hindern, zumal es ja nur eine einmalige Sache ist. Wenn er sich danach aber immer noch seiner Entscheidung sicher ist, würde ich (wie so oft empfohlen) erst einmal auf Distanz gehen und jeglichen Kontakt abbrechen, um dich selbst wieder zu finden und deine Gefühle zu sortieren. Gemäß deinem Schreibstil wage ich zu behaupten, dass auch du recht rational gesteuert bist (zumindest strotzt dein Text nicht vor Affekt). Und wenn bei beiden zuviel "Kopf" im Spiel ist, wird es mitunter schwierig... was vielleicht auch die ganze Sache noch verschlimmert hat (nebeneinander her leben, ohne dass einer von beiden was dagegen tut etc.)

Andererseits, glaub mir, für rational gesteuerte Menschen wird es vergleichsweise einfach, eine Trennung zu verarbeiten. Ich sage bewusst "vergleichsweise". Klar wirst auch du durch 2-3 Wochen tiefen Schmerz gehen, an dir und der Welt zweifeln, alles als sinnlos erachten und dir immer wieder die Frage nach dem "Warum" stellen. Das ist normal, schließlich waren es ja 4,5 Jahre, die man wirklich nicht einfach so "wegschmeißt". Aber glaub mir, schneller als du denkst wird es dir wieder besser gehen, du wirst viele neue Inputs bekommen, hast endlich genug Zeit für dich selbst und wirst allgemein durch die Trennung eine Menge hinzulernen. Auch wenn es dumm klingt - aber meiner Meinung nach sind Trennungen ein wesentlicher (wenngleich kein angenehmer) Bestandteil von "Lebenserfahrungen", der einem enorm dabei hilft, sich selbst und seine Wünsche besser kennen zu lernen... sodass man danach gestärkt und selbstbewusst in die nächste Beziehung gehen kann, die dann oft auch besser funktioniert.

Und denk dran: Nicht du bist diejenige, die der Beziehung noch eine zweite Chance geben kann... er ist es. Es war seine Entscheidung, und nur er selbst kann sie (aus eigener Überzeugung) wieder rückgängig machen. Es ist nicht gut, ihn "umbiegen" zu wollen (zumal das ja offenbar an sich schon schwierig ist, wie du schreibst), nur um kurze Zeit später wieder am selben Punkt zu landen. Gib ihm die Zeit, die er braucht, aber konzentriere dich derweil so gut es geht auf dein eigenes Leben und mache nichts von ihm abhängig. Ich weiß, das ist verdammt viel leichter gesagt als getan, aber glaub mir, es wird nicht lange dauern und du wirst wieder Licht am Ende des Tunnels erblicken... Es ist leider eine schmerzliche Wahrheit, dass nur wenige Beziehungen einen solchen "Bruch" überleben... und selbst wenn, wird immer etwas davon übrig bleiben... Wenn du an dir selbst zweifelst, schreib das einfach hier rein, hier sind genug Leute, die dir zuhören und dich aufbauen können! Vorerst alles Liebe und gutes Durchhaltevermögen!

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[comeback]

hallo kaycee

leider kann ich mit keiner ähnlichen erfahrung dienen... ich kann mir allerdings vorstellen, dass dieser schritt des zusammenziehens gerade in bezug auf eine fernbeziehung ein wahnsinnig großer schritt ist. ich meine, das ist wie von 0 auf 100 und wenn man einen solchen schritt vollzieht, ist es sicher auch vorstellbar, dass ein gewisser "charme" den die fernbeziehung geboten hat flöten geht. vielleicht ist ihm das in der zeit eures zusammenlebens bewusst geworden, vielleicht hat er gerade auch den umstand genossen, dass ihr euch nicht ständig seht, ohne dass es ihm deutlich bewusst gewesen wäre...

was auch immer ausschlaggebend für seine entscheidung gewesen ist: zunächst einmal musst du sie akzeptieren. und wenn du gerne kämpfen möchtest, er aber im moment sehr entschlossen klingt, dann bleiben dir vorerst nur die mittel des kampfes auf distanz. zieh dich zurück und lass erstmal nichts von dir hören. entweder er stellt fest, die richtige oder die falsche entscheidung getroffen zu haben. in letzterem fall kann er sich melden. nutz die distanz aber auch, um dich zu ordnen und versuch dich, so gut es geht von dem kummer zu lösen.

was seinen umzug angeht: entscheide nach deinem gefühl. das ganze würde doch vermutlich nur in weiteren tränen und sinnlosen gesprächen enden. wenn er also nicht unbedingt auf deine traghilfe angewiesen ist, dann würde ich mich an deiner stelle daraus halten... ich bin sicher, er würde das verstehen.

alles gute und viel kraft

edit: okay, den umzug teil hatte ich falsch gelesen, es ging um seine hilfe bei deinem umzug... da gilt allerdings im prinzip dasselbe....

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[kaycee]

Danke für die lieben Worte.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, wieder einen "Übergang" einzulegen, von der Fernbeziehung schrittweise zum kompletten Zusammenwohnen. Da lag meiner Meinung nach auch der größte Fehler. Kurz nach der Trennung hat er es auch gesagt, dass er es sich vorstellen kann aber er will mir natürlich keine Hoffnungen geben, und mich dann wieder so sehr verletzen falls er es sich doch nicht mehr vorstellen kann. Das wichtigste wird wohl sein, ihn erstmal in Ruhe zu lassen, damit er sich bewusst wird, was ihm fehlt.

Habt ihr Erfahrungen gemacht mit dem Zeitraum, den man nach einer Trennung warten sollte um einen Gegenangriff zu starten? Also wirklich null Kontakt...das wird soooo hart!!

Und wegen der Hilfeangebot mit dem Umzug bin ich immer noch hin und hergerissen, einerseits bin ich so gut wie drauf angewiesen, andererseits habe ich Angst, dass es dann noch schlimmer wird zwischen uns beiden und er sich erst recht von mir zurückzieht.

Grüße und danke.

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[MadamePsychosis]

Zitat von kaycee

Habt ihr Erfahrungen gemacht mit dem Zeitraum, den man nach einer Trennung warten sollte um einen Gegenangriff zu starten? Also wirklich null Kontakt...das wird soooo hart!!

Das ist individuell sehr verschieden.
Zuerst solltest du mal über die Beziehung hinweg sein und keine großen Hoffnungen mehr haben, dass es wieder was wird. Du musst in der Lage sein, wie ganz unbefangen an die Sache rangehen zu können und jeden möglichen Ausgang zu akzeptieren.

Bei mir sind es aktuell etwas weniger als vier Monate und ich würde sagen, dass ich mit dem Verarbeiten schon sehr weit bin. Es macht mir nichts mehr aus, mein Leben ohne den Ex zu leben.

Wenn du dich hier im Forum umschaust, findest du aber auch eine Menge Leute, die nach der gleichen Zeit noch nicht so weit sind und immernoch sehr drin hängen. Teilweise nach einem halben Jahr, einem Jahr oder sogar noch länger. Deswegen sage ich, es ist individuell verschieden.

Klar ist kein Kontakt extrem hart... am Anfang. Nach den ersten vier Wochen gehts echt aufwärts. Und wenn du nicht den Fehler machst, die KS zu brechen, dann klappt es auch mit dem Verarbeiten und Loslösen schneller.

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[Rudey]

Auch wenn es schmerzt - aber ich würde tatsächlich vorerst alle Hoffnungen begraben. (Es tut mir leid zu sagen, dass die sinnvollste Option in Sachen Trennung oftmals die unangenehmste ist.) Dein Ex war unmittelbar nach der Trennung sicherlich auch enorm verwirrt und hatte keinen klaren Kopf - von daher würde ich nicht darauf bauen, dass er sich einen Neuanfang ernsthaft noch vorstellen kann. Ja, lass ihn erst einmal in Ruhe (und zwar konsequent - was wirklich nicht einfach ist), aber hoffe nicht darauf, dass ihm dadurch unbedingt klar wird, was ihm fehlt und was er an dir hatte. Sollte bereits zuvor in der Beziehung ernsthaft etwas nicht gestimmt haben (und sei es nur unterbewusst), könnte nämlich auch genau das Gegenteil eintreffen - dass er dich danach definitiv nicht mehr zurück haben möchte.

Um noch einen draufzusetzen glaube ich nicht, dass es überhaupt Sinn macht, deinerseits einen "Gegenangriff" zu starten. Wie gesagt - es war seine Entscheidung, er war unglücklich in der Beziehung und hat den Schlussstrich gezogen - also ist es auch er, der sich wieder auf dich zubewegen sollte, wenn er denn will. Jeder Gegenangriff deinerseits engt ihn nur noch mehr ein und treibt ihn weiter von dir fort. Vielleicht schaffst du es auch tatsächlich, ihn zu einem Neuanfang zu überreden - aber solange er mit sich selbst nicht im Klaren ist, wird das mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein Aufschub einer endgültigen Trennung sein.

Jeder hier weiß, dass eine absolute Kontaktsperre insbesondere anfangs enorm hart ist. Aber glaub mir, wenn dir das so ungefähr jeder hier rät, dann wird etwas dran sein. Fast jeder hier ist schon einmal durch dieselbe Situation gegangen, manche haben beim ersten Mal die Kontaktsperre nicht durchgezogen und sind auf die Schnauze gefallen - die Leute hier wissen also, wovon sie reden. Denk dran: Die Kontaktsperre ist vorrangig nicht dazu gedacht, ihn dich vermissen zu lassen (das wäre höchstens ein positiver Nebeneffekt), sondern dir selbst dabei zu helfen, über alles hinwegzukommen - ein Selbstschutzmechanismus also. Und glaub mir, wenn du stark bleibst und dich daran hältst, wird es auch funktionieren.

Da der Umzug bereits übermorgen stattfindet, finde ich es nach wie vor nicht nötig, von dir aus seine Hilfe abzuweisen. Wie du schon sagst - eigentlich bist du darauf angewiesen, und ich sehe keinen Grund, warum du dir selbst zusätzliche Probleme schaffen solltest, indem du seine Hilfe ablehnst. Normale Freunde helfen sich ja auch beim Umzug. Vielleicht wird dieser Umzug ja auch sozusagen vorerst ein "offizielles" ("symbolisches") Ende der Beziehung, das bei der Verarbeitung sogar helfen kann... wer weiß. Signalisiere ihm beim Abschied nochmal, dass du bereit bist, dich zu verändern und einen Neuanfang zu akzeptieren, und dass er sich melden kann, sobald er seine Gefühle sortiert und eine endgültige Entscheidung getroffen hat. Danach solltest du ihn aber vorerst (so gut es geht) vergessen und dich auf dein eigenes Leben konzentrieren. Mache wirklich nichts von ihm und seiner Entscheidung abhängig, denn du hast quasi keinen Einfluss darauf.

Es tut mir leid, dass das alles wohl nicht das ist, was du (von Herzen) in deiner Situation gerne hören würdest (niemand würde das), aber mit einiger Wahrscheinlichkeit ist das langfristig das Beste, was du für dich tun kannst, ohne erneut auf die Schnauze zu fliegen und das Leid nur noch hinauszuzögern. Viel Glück und viel Kraft!

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[kaycee]

Heute startet der Umzug und ich bin wie in Watte gepackt...kann noch garnicht glauben, dass das jetzt alles passiert. Gestern habe ich "unsere" (besser "seine") Wohnung komplett leergefegt, Kisten über Kisten stapeln sich nun und warten darauf in meine neuen vier Wände transportiert zu werden. Ich habe mich nun dazu entschlossen, dass ich seine Hilfe annehme, auch wenn es die Situation für mich nicht angenehmer macht.

Mittlerweile bin ich irgendwie auch schon soweit, dass ich darüber nachdenke ob ich ihn überhaupt noch einmal zurück will. Ich weiß nicht ob ich es ihm jemals verzeihen könnte, dass er es nicht für nötig gehalten hat, um unsere Beziehung zu kämpfen. Innerhalb so kurzer Zeit streicht er einfach 4,5 Jahre und ergibt sich allem widerstandslos.

Ihr habt Recht, dass er von sich aus wieder kommen muss, falls er wieder eine Beziehung will. Aber ich habe Angst, dass er uns jetzt mit Absicht vergessen will und wird. Dass die Zeit, die wir nicht mehr miteinander verbringen, ihn mich vergessen lässt.

Ganz ohne Kontaktsperre wird es wohl nicht klappen...es gibt doch immer noch etwas, das geklärt werden muss.

Was mich an allermeisten zum Wahnsinn treibt, ist dass wir beide wissen, warum es sooo schnell soweit mit uns kam (keine gemeinsamen Unternehmungen mehr, neuer Job, neue Stadt etc) aber er nicht bereit war mich glücklich zu machen. Wie die Euphorie des Zusammenziehens in gegenseitiges Aus-dem-Weg-gehen und komatösen Zusehens wie die Beziehung zerbricht übergehen konnte. Das ist mir alles ein großes Rätsel.

Ich weiß auch nicht ob eine Auszeit ohne gleich auseinander zu ziehen sinnvoller gewesen wäre. Aber vielleicht hätte es die ganze Sache nur unnötig nach hinten verschoben und dann noch mehr weh getan. Vielleicht merkt er jetzt, wo ich dann komplett nicht mehr da bin, ob ihm was fehlt...

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[Rudey]

Ich habe mich nun dazu entschlossen, dass ich seine Hilfe annehme, auch wenn es die Situation für mich nicht angenehmer macht.

Hoffentlich aber auch nicht allzu sehr unangenehmer... Offenbar habt ihr den Umzug um einen Tag vorverlegt, was in dieser Hinsicht vielleicht ganz hilfreich ist...

Mittlerweile bin ich irgendwie auch schon soweit, dass ich darüber nachdenke ob ich ihn überhaupt noch einmal zurück will.

Sofern dieser Satz wirklich von Herzen kam und nicht nur eine Farce ist, hast du bereits den ersten wichtigen Schritt hin zur Trennungsverarbeitung genommen... Find ich super!

Aber ich habe Angst, dass er uns jetzt mit Absicht vergessen will und wird.

In diesem Fall wäre er es auch nicht wirklich wert, dass du um ihn kämpfst...

Dass die Zeit, die wir nicht mehr miteinander verbringen, ihn mich vergessen lässt.

Wenn du stark bleibst und dein eigenes Leben in die Hand nimmst, wird die Zeit nicht nur ihn, sondern auch dich vergessen lassen...

Ganz ohne Kontaktsperre wird es wohl nicht klappen...es gibt doch immer noch etwas, das geklärt werden muss.

Vermeide dies aber, wo immer es geht... dir zuliebe.

Wie die Euphorie des Zusammenziehens in gegenseitiges Aus-dem-Weg-gehen und komatösen Zusehens wie die Beziehung zerbricht übergehen konnte. Das ist mir alles ein großes Rätsel.

Zumal du schon das Wort "gegenseitig" benutzt, kannst du die Hälfte des Rätsels wohl selbst beantworten. Und verzichte vorerst auf die andere Hälfte - bald wirst du sie im Idealfall ohnehin vergessen haben.

Ich weiß auch nicht ob eine Auszeit ohne gleich auseinander zu ziehen sinnvoller gewesen wäre.

Da er von vorneherein eine Auszeit ausgeschlossen hat, würde ich auf diesen Irrealis keinen Gedanken mehr verschwenden. Zumal du selbst einsiehst, dass es die Sache eventuell nur verschlimmert hätte.

Vielleicht merkt er jetzt, wo ich dann komplett nicht mehr da bin, ob ihm was fehlt...

Schön, dass du "ob" und nicht "dass" verwendet hast. Mach bitte auch weiterhin nichts von ihm abhängig, sondern kümmere dich jetzt ganz um dich und lebe dein eigenes Leben so gut es geht! Viel Glück!

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