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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 19.01.2013, 23:48   #1
japan_joe
Junior Member
 
Registriert seit: 01/2013
Ort: Tokyo
Beiträge: 14
Auch ein Jahr nach der Trennung... Ex-Freundin

Hallo liebe Community,
eigentlich habe ich keinen Kummer oder Probleme (mehr). Der Grund wieso ich mich an euch wende ist, dass ich ein paar Fragen habe bzw. Rat benötige. Die Sache geht mir einfach nicht aus dem Kopf…

Ich habe eine echte Wall of Text geschrieben, weshalb ich zuerst kurz zusammenfasse. Wer sich tatsächlich durch die Details kämpfen will, dem steht es natürlich frei das zu tun

[KURZVERSION]
2010/11 war ich ein Jahr in Japan und habe dort „meine wahre Liebe“ getroffen. Wir hatten eine großartige Zeit mit mehr Höhen als Tiefen, doch alles mit Ablaufdatum. Ich musste wieder zurück nach Österreich und so gingen wir eine Fernbeziehung ein. Wir versprachen uns schon bald wiederzusehen: sie käme zu Weihnachten 2011 zu mir und ich schon im Februar 2012 wieder zu ihr.
Die drei Monate bis Weihnachten waren definitiv ereignisreich, aber nicht im positiven Sinne. Sie machte plötzlich per Mail Schluss. Wir fanden wieder zusammen und 2 Wochen später war es wieder aus. Man glaubt es kaum, aber wir haben es dann wieder geschafft zusammen zu kommen und sie war zu Weihnachten tatsächlich bei mir. Im Januar vor einem Jahr dann aber die endgültige Trennung. Oben drauf auf die Geschichte musste ich noch rausfinden, dass sie mich 2 Monate betrogen hatte.
Im Mai nach der Trennung dann eine erste Mail mit viel Reue, aber trotz Hoffnung oder gerade deshalb habe ich den Kontakt wieder eingestellt. September 2012 wieder eine Mail, diesmal mit mehr Selbstvertrauen und ihrer Antipathie gegenüber gemeinsamer Erinnerungen und wie viel besser es denn nun sei.
Und dann… [unter der langen Version geht’s weiter]
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[LANGE VERSION]

Ich habe im Zuge meines Studiums ab September 2010 ein Jahr in Japan verbracht. Dort lernte ich schon nach kurzer Zeit eine sehr bezaubernde junge Japanerin kennen. Sie war damals 24 und hatte bereits 2 Jahre in Deutschland zugebracht. Ihr Ziel war es ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern und da auch ich stets mein Können in der japanischen Sprache verbessern wollte trafen wir uns zum Tandem – fast täglich!
Es entwickelte sich daraus recht schnell mehr und als ich ihr gestand, dass ich sehr viel mehr empfinde hat sie das auch so erwidert. Wir schwebten förmlich im siebten Himmel und jeden Tag schienen wir uns fortan mehr zu lieben. Ich denke heute auch noch sehr gern an diese Zeit zurück.
Leider war aber auch schon vorgesehen, dass sie nach dem Semester und ihrem BA Abschluss für den Master auf eine andere Universität wechseln sollte. Diese liegt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mindestens 2 Stunden von unserer ursprünglichen Uni entfernt. Nicht nur dass uns nun eine räumliche Trennung bevorstand, spitzten sich die Ereignisse mit dem großen Erdbeben im März 2011 und der Reaktorkatastrophe noch weiter zu. Ihre Uni lag nicht nur 2 Stunden entfernt, sondern auch in der Nachbarpräfektur von Fukushima. Ich wusste bzw. sagte mir damals, dass ich nur einmal im Leben so eine Person finden würde, weshalb ich jeden Freitag nach der Uni die 2 Stunden zu ihr und am Sonntag wieder zurück fuhr. Es sollte niemals etwas zwischen uns stehen!
Wieder Erwartens hat sich schon damals etwas verändert. War es ich oder sie? Ich vermute beide. Denn wir lebten schon in unterschiedlichen Welten. Nichtsdestotrotz schien unsere Beziehung dieses zu verkraften und wir hatten eine eigentlich schöne Zeit – leider aber nur an den Wochenenden bzw. in der vorlesungsfreien Zeit.

Wie ihr Umzug an den Ort der neuen Uni war auch für mich die Zeit gekommen, dass ich mit Ende meines Jahres in Japan zurück nach Österreich musste. Wir haben das wohl mehr oder weniger verdrängt und nur „halbe Pläne“ geschmiedet, aber dann war der Tag da. Tränenreich verabschiedeten wir uns am Flughafen.
Kaum zu Hause angekommen besorgte ich mir ein Smartphone, damit ich jederzeit und einfach Kontakt mit ihr haben konnte (Anm.: in Japan gibt es keine SMS Technologie, dort funktioniert alles über E-Mail). Wir schrieben uns und über Skype habe ich sie sogar durch Wien mitgenommen und ihr meine neue alte Welt gezeigt. Mit dem Versprechen, dass sie zu Weihnachten zu mir kommt und ich dann schon im Februar wieder nach Japan fliege, dachten wir, dass wir diese Fernbeziehung aufrecht erhalten können. Ich wusste damals nicht, WIE schwer eine Fernbeziehung zu bewältigen ist.
Die Skype Gespräche wurden aber immer schwieriger und ich merkte, dass wir begannen auseinander zu treiben. Blind oder ignorant – ich dachte immer noch, dass das eine temporäre Sache ist und wir uns einfach wiedersehen müssten, was ja im Dezember soweit sein sollte. Doch dann kam eines Morgens eine Mail auf mein Handy, in der Sie mit mir Schluss machte. Getroffen und ohne den wirklichen Grund zu kennen brauchte ich einen ganzen Tag um darauf zu reagieren. Ich schrieb ihr eine sehr langes und ausführliches japanisches Mail, in dem ich ihr mitteilte, dass ich ihre Entscheidung zwar respektiere würde, aber nicht nachvollziehen könnte was sie dazu bewegte, ohne irgendwelche Ankündigung die Beziehung zu beenden. Meine Mail enthielt aber auch noch mehr als das und ich konnte wohl ihr Herz ansprechen. Sie antwortete mir, dass sie impulsiv gehandelt hatte und die Trennung eigentlich wieder rückgängig machen wolle. Wir kamen wieder zusammen.
Zwei Wochen später aber wieder eine Mail: „Ich werde zu Weihnachten doch nicht kommen“. Ich fiel natürlich aus allen Wolken und wollte sie gleich kontaktieren. Dabei schaute ich auch auf Facebook ob sie evtl. gerade im Chat online sei. War sie nicht, aber ein mit ihr verlinktes Bild von einem Mann. Auf diesem war zu sehen, wie sie mit geschlossenen Augen (schlafend?) mit ihrem Kopf auf seiner nackten Brust liegt. SCHOCK! Das Bild war nicht lang da, jedenfalls konnte ich es nach einer halben Stunde schon nicht mehr auffinden. Ich war bestürzt, aber nun fiel mir alles wie Schuppen von den Augen: es gab einen anderen.
Meine Reaktion war aber keine aggressive und da ich keine Beweise hatte (ich hatte das Bild von Facebook nicht gespeichert) versuchte ich sie sanft zu einem Geständnis zu bewegen. Sie gab es zwar zu, dass da ein netter Franzose sei, dem sie sehr zu gefallen schien und er sich an sie mehrmals heranwagte, sie lehnte jedoch gleichzeitig ab, dass da mehr sei als Freundschaft gewesen wäre. Unzufrieden damit stellte ich nun das erste Mal den Kontakt zu ihr ein und uns war wohl bewusst, dass es vorbei sei.
Am Tag vor meinem Geburtstag, ca. 10 Tage nach dem letzten Kontakt, kam wieder eine Mail und im Folgenden auch zu einer Aussprache. Entweder war ich schon wieder blind oder wollte es einfach nicht wahr haben, jedenfalls war alles vergessen und ohne sie zu verurteilen war ich wieder für sie und unsere Beziehung da. Sie sagte auch, dass sie nun doch zu Weihnachten zu mir kommen will, was sie dann auch tat.
Von da an überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Am Bahnhof, wo ich sie abholte war die Situation schon sehr reserviert und nicht so wie man sich das vermutlich von einem Liebespaar, das sich 3 Monate nicht gesehen hat, vorstellen würde. Was dann folgte war eine Achterbahn an Gefühlen und emotionalen Ereignissen. Ich muss hier nicht weiter darauf eingehen, aber als sie dann wieder abfuhr ging zumindest ich davon aus, das alles in Ordnung wäre. Es sollte sich herausstellen, dass ich einfach nur dumm war.

Wir trennten uns ziemlich abrupt vor genau einem Jahr. Ich sagte damals in einem Skype Gespräch: „Es geht so nicht mehr. Es ist aus.“ Es ging einfach nicht mehr, denn es wiederholte sich das, was bereits vor 2 Monaten im November mit dem zweimaligen Aus der Beziehung stattfand.
Im Februar fand ich mich in Tokyo wieder, aber natürlich nicht um sie zu treffen, sondern einfach um wieder Japan zu erleben. Die Stadt schien sich aber verändert zu haben, nun da es nicht mehr der Ort war, wo wir doch ein Jahr gemeinsam eine so schöne Zeit verbrachten. Überdies musste ich auch noch erfahren, dass sie noch vor unserer offiziellen Trennung eine „echte“ Beziehung mit dem oben erwähnten Franzosen einging.
Nun war ich richtig sauer und auch wütend auf mich selbst, dass ich das wohl immer verdrängt habe. Ich wurde 2 Monate lang richtiggehend verarscht. Aber was soll’s. Immerhin war es ja nun endgültig vorbei. Nur wieso fühlte ich mich dann erst jetzt so richtig schlecht?
Ich schätze ich kam bis heute darüber nicht wirklich weg. Es gab nie eine richtige Aussprache mit der Frau, die ich so sehr liebte. Ich ging davon aus, sie wäre die wahre und einzige. Die Frau die ich heiraten und mein Leben mit ihr teilen möchte. Naja, es kommt immer anders.

Im Mai dann plötzlich eine Mail. Ich viel aus allen Wolken, nicht zuletzt, da der Inhalt recht wehleidig erschien. Sie wollte nicht bereuen, dass sie sich von mir „trennen musste“(?), weshalb das Ende recht hart kam. Dennoch schrieb sie zu dem Zeitpunkt, dass sie oft über mich und unsere Beziehung von damals nachdachte. Ich bin kein nachtragender Typ, also antwortete ich ihr. Aber gleichzeitig merkte ich, dass in mir auch Hoffnung aufkeimte. Mit der Begründung, dass ich das nicht wolle, habe ich sie gebeten, dass wir den Kontakt wieder einstellen.
Und im September wieder eine Mail. Diesmal mit mehr Selbstbewusstsein ausgestattet konnte ich dem begegnen und auch sie schien fest im Sattel des Lebens zu sitzen. Etwas zu fest, wie mir scheint. Denn sie nutzte die Mails dazu um mich darüber zu informieren, welch tolle, neue Erfahrungen sie an den Orten in Japan, an denen wir zuvor gemeinsam waren, gemacht hat und dass jetzt alles viel besser sei… Was zum Teufel? Nachdem ich ihr keine Bestätigung dafür gab, die sie wohl irgendwie gesucht hatte, endeten die Mails auch wieder.

[ENDE der langen Version]
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So und nachdem wieder 3 Monate kein Kontakt war, am letzten Mittwoch wieder eine Mail. Zwischenzeitlich hat sich bei mir einiges getan. Ich hab die Uni abgeschlossen und arbeite nun in Deutschland/BW (in einer Antwortmail im September hatte ich ihr sogar kurz davon erzählt). Meiner Ansicht nach geht es mir heute recht gut und ich bin zufrieden, was ich hier so habe.
In der besagten Mail schreibt mir nun meine Ex-Freundin aus heiterem Himmel, dass sie auch die Uni abgeschlossen hat, und an einem Stipendium in Heidelberg teilnehmen will. OK… soll sie machen. Schön für sie. Aber wieso in aller Welt teilt sie mir das mit. Noch dazu, wenn das noch keine 100% fix zugesagte Sache ist – sie müsste vorher eine Prüfung/Interview what so ever ablegen. Außerdem hat sie ja auch ihren Franzosen. Wieso erzählt sie mir das also?



Nun bin ich hier und habe mir das von der Seele geschrieben. „Endlich“ möchte man sagen und das ist wahrscheinlich auch der Hauptgrund für den langen Text. Trotzdem möchte ich euch etwas fragen. Was soll das Verhalten ihrerseits? Wieso schreibt sie mir so eine Sache, wenn ich doch schon längst kein Thema mehr sein sollte. Ich mein, ein Jahr nun getrennt und sie dazu noch einen Freund (der Franzose). Meine Zeit war in diesem Jahr nicht so „zweisam“. Vielmehr habe ich oft an sie gedacht und mich der guten Zeiten in Japan erinnert. Auch die Trennung, die sich solange hinzog und absolut keine schöne Sache war, habe ich soweit überwunden, dass ich aufrecht nach vorne blicken kann, wohl in dem Wissen, dass „andere Mütter auch schöne Töchter haben“.
Das Beste wäre natürlich sie komplett zu ignorieren. So ein Typ bin ich aber nicht und merke schon, wie es mich wieder reizt ihr etwas zu antworten. Und ich weiß auch „Donna ni natsukashindemo nidoto modorenai. (Auch wenn man sich es noch so sehr herbeiwünscht, man kann nicht zurück)“

Liebe Leute, danke fürs lesen. Mir war es wichtig, das einmal niederzuschreiben. Ohne aber je wirklich eine Lösung gefunden und alles was passiert ist einfach in eine imaginäre Schachtel gelegt und verschlossen zu haben, stehe ich wohl auch heute noch etwas ratlos da.
japan_joe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2013, 23:48 #00
Administrator
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