anders_typ

Hallo!

Es geht hier um die Geschichte, die mir passiert ist. Ich hab zwar einige Freunde für Albernheiten usw. aber niemanden mit dem ich auch mal persönlichere Sachen besprechen kann. Da ich aber das Gefühl habe zu platzen, wenn ich es nicht irgendwo mal loswerde, würde ich das gerne mal aufschreiben. Ich glaube es wird ein bisschen länger, sorry.

Anfang 2009 habe ich eine Frau kennengelernt, ich war ca.30, sie 25. Wir trafen uns ein paar Mal und uns war recht schnell klar, dass wir ein Paar sein sollten. Es ist nicht so, dass wir in unserer Art total gleich waren, aber wir kamen super zusammen aus, hatten viel Spaß und es war eine tolle Zeit.
Da wir beide mit unserer jeweiligen Wohnsituation unzufrieden waren, haben wir uns Mitte 2009 schon dazu entschieden zusammenzuziehen. Alles war toll.
Eine Sache wo wir uns unterschieden war beruflicher Ehrgeiz. Während ich eine sichere Stelle habe, die mir Spaß macht mit tollen Kollegen usw. wo ich mir durchaus vorstellen kann für immer oder zumindest sehr lange zu bleiben, hat sie immer das nächste Ziel vor Augen. Sie begann 2009 auch mit einer vierjährigen Weiterbildung, zweimal die Woche Abends neben ihrer Arbeit her. Das war aber für uns auch kein größeres Problem, wir gaben uns gegenseitig alle Freiräume und akzeptierten uns vollkommen so wie wir waren.
Ein Thema, was nach einiger Zeit aufkam war die Familienplanung. Obwohl ich mich noch nicht bereit fühlte, war ihr ein Kind recht wichtig. Wir wollten uns noch etwas Zeit für uns geben und waren damit beide einverstanden.

Im Frühling 2011 haben wir geheiratet. Weiter verstanden wir uns super und doch gab es hin und wieder auch mal Spannungen, was ja, so denke ich, auch durchaus mal normal ist. Z.B. das Thema Nachwuchs - Sie schien unseren Kompromiss plötzlich doch nicht mehr tragen zu können und stellte mich quasi vor ein Ultimatum. Nach etwas Bedenkzeit habe ich meine Zweifel abgebaut und war auch bereit für ein Kind. Ja, nach und nach war der Gedanke einen kleinen Menschen bei uns zu haben, sich drum zu kümmern und großzuziehen sogar richtig toll. Es gab für mich auch keine Zweifel, dass ich mit dieser Frau den Rest meines Lebens verbringen will.
Wir verabredeten die Verhütung etwas lockerer anzugehen, so dass ein Kind 2013 kommen könnte, nachdem sie also ihre weiterbildende Schule beendet hätte.

Wie es so kommt, wurden wir direkt im ersten Monat, Ende 2012 schwanger, doch bereits nach kurzer Zeit ist leider das fürchterliche Geschehen und wir haben das Kind im November nach wenigen Schwangerschaftswochen verloren.
Meiner Frau hat das ganze natürlich sehr zugesetzt und wir verabredeten uns nach der ärztlich verordneten Wartezeit es wieder zu versuchen.

Jetzt begann das ganze plötzlich seltsam zu werden.

Als erstes hat sie mir plötzlich erzählt, dass sie zur beruflichen Weiterentwicklung gerne einige hundert Kilometer weit weg ziehen würde, so dass die Familienplanung erst mal auf Eis läge. Das kam mir komisch vor, aber ich dachte mir nichts weiter dabei.
Nur wenige Tage später wollte sie dann unbedingt wieder ein Kind. Ich wusste immer weniger was sie jetzt wirklich will.
Wieder einige Tage später, Ende Dezember wollte Sie wieder kein Kind und stattdessen eine weitere Schule nach ihrer jetzigen anschließen.

Ich war total verunsichert und wusste nicht, was ich davon halten sollte.

Zur gleichen Zeit, Ende Dezember 2012 zog sie sich stark zurück und verhielt sich sehr seltsam. Sie sagte mir einige Zeit später, dass sie sehr unzufrieden mit unserer Ehe sei, sie würde gerne mehr in Urlaub fahren, in Diskotheken gehen und so weiter.
Wieder einige Zeit später eröffnete sie mir, dass ICH sie auch speziell nicht mehr so glücklich mache. Sie kam mit meiner Art plötzlich nicht mehr so klar und wünschte sich eine andere Art Partner, quasi.
Ich habe mir Gedanken gemacht und ihr gesagt wie und was ich ändern kann. Ich wollte offener und aktiver werden, aber ich sagte ihr, dass es nicht einfach für mich wäre und etwas Zeit braucht. Sie hörte es sich an, fand das auch erst gut, aber wenige Tage später meinte sie dann es wäre doch besser, wenn wir uns trennen.

Ich war echt fertig, sie zog zu ihren Eltern und das war es erstmal. Ich habe mir gesagt, dass es vermutlich richtig so ist, wenn sie so unglücklich plötzlich war. Ich wollte das nicht.

Dann bekam ich raus, dass sie Ende 2012 einen anderen Typen geküsst hat. Es war ein Kollege aus ihrer Schule. Sie hatten sich auch öfter nach dem Unterricht getroffen und das wusste ich auch. Mir wurde aber gesagt, dass sie sich halt als Projektpartner für ein Projekt treffen. Diese Kuss-Sache an sich war unangenehm aber kein Hammer für mich, es fiel mir nur sehr schwer zu verstehen warum sie mir sowas nicht gesagt hat. Ich habe sie damit konfrontiert und sie hat es zugegeben, meinte aber das hätte mit uns nichts zu tun gehabt.

Es verging noch einige Zeit und wir redeten hin und wieder (man muss ja bei einer Trennung auch einiges managen, wer bekommt was usw.) und manchmal kippte die Stimmung auch etwas, so schrieb sie mir eine böse Mail, dass sie denkt die Trennung wäre richtig, denn ich hätte ja eigentlich um sie kämpfen müssen als sie ging. Das hätte ihr gezeigt, dass ich sie gar nicht wirklich liebte. Aber das tat ich. Ich war wieder total verunsichert und fühlte mich mies.

Vor einigen Tagen jetzt bekam ich heraus, dass sie mit dem Typen, den sie da geküsst hatte, sich seitdem auch öfter traf und sie auch miteinander geschlafen haben. Ich war total verstört und stellte sie wieder zur Rede, wieder gab sie nach und nach zu, dass da was war. Aber immer nur das, was ich auch rausfand, inwieweit das also alles wahr oder evtl. noch mehr vorgefallen war kann ich nicht sagen. Wieder meinte sie das hätte mit uns aber nichts zu tun gehabt, dass sie halt „Bedürfnisse“ habe und dass es doch auch meine Schuld wäre, dass das alles passiert ist, aber ich sehe das eigentlich nicht so. Ich kann das nicht so sehen, ich liebte sie doch und das was wir hatten, unser gemeinsames Leben. Ich wollte, dass wir immer zusammenbleiben.

Und hier sitze ich jetzt total fertig und weiß irgendwie nicht mehr weiter. Es macht mich total fertig, dass sie mit einem Anderen schläft und sich die letzten Wochen so sehr verändert hat. Sie verhält sich total anders und fremd mir gegenüber und darauf angesprochen kommen Lügen und Schuldzuweisungen in meine Richtung.
Ich sitze hier alleine und werde langsam wahnsinnig.
Ich komme mit der Situation echt kaum klar.
Und auch die Sache mit dem Typen will nicht in meinen Kopf rein. Ich habe ihr vertraut, sogar nachdem das mit dem Kuss rauskam habe ich gesagt, dass sie sich weiter treffen können um ihr Projekt fertigzustellen... ich komme mir vor wie der letzte Idiot, behandelt wie ein Stück Dreck.
Ich bin traurig, verletzt und wütend. Wieso ist das alles so eskaliert, warum verhält sie sich so, warum hat dieser Typ keine Skrupel sich an eine verheiratete Frau ranzumachen, das will alles nicht in meinen Schädel rein.

Naja, ich denke ich hab erstmal alles aufgeschrieben was zu der Geschichte dazugehört und vielleicht mag sich das ganze ja tatsächlich jemand durchlesen. Ich bin fertig.

hoefti

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drachentoeter

Nun ja, das war's dann wohl.

Vermutlich war die Ehe von Anfang an eine Zweckgemeinschaft (von ihrer Seite).
Wobei sie sich darüber gar nicht im Klaren war.
In dem Alter heiratet man eben, bekommt man ein Kind, weiß aber selbst noch nicht,
was man eigentlich im Leben will. Konfus, unreif.

Mach dir nicht so viele Gedanken. Scheiden lassen und neu anfangen.
Das tut weh, ist aber die einzige Alternative.
Und lass dir nicht die Schuld zuschieben.
Das ist schon infam: Du bist schuld, dass ich fremdgehe!

Martin29

Lass dich schnell von ihr scheiden nicht das sie jetzt ein Kind vom Anderen bekommt und du automatisch trotzdem der Vater wärest. Außerdem lass dir von ihr keine Schuldgefühle einreden mit du hättest um sie kämpfen müssen etc denn nicht du sondern sie hat die Fehler gemacht und dich belogen und hintergangen.

Someguy

Sei froh,dass es mit dem kind nicht geklappt hat,das hätte das ganze um einiges schlimmer gemacht. Du wirst dir noch oft fragen nach dem "warum" stellen,bis du irgendwann realisierst,dass ihr einfach nicht zueinander gepasst habt.

Katamaran

schön auf den punkt gebracht. vor allen bei den damen scheint mir das überhaupt der zentrale punkt in ihrem leben zu sein. spätensten mit 30 verheiratet und ein kind. wenn ihr lebenstraum dann erfüllt ist wissen sie oftmals nichts mehr mit ihrem scheissleben anzufangen...und dann beginnt die suche nach dem zweiten frühling

gabimaus

..ja aber bis dahin sindse erstmal ''allleinerziehende'' Muttis mit wechselnden Vatis - was sicher auch sehr erstrebenswert ist - vor allem für die Kinder.

Vielleicht dürfen die sich ja denn den besten Vati aussuchen?

Wer kann das wissen .. der Himmel ist fern und unergründlich

und ich so weise

Hateshield

Wenn man das liest, kann man wirklich wütend werden. Vermutlich passiert bei mir gerade was ähnliches. Diese Flatterhaftigkeit ist unerträglich. Und wenn man um die Frau kämpft, wie sie es angeblich erwartet, heißt es, man würde klammern. Egal, was man tut, es wird einem sowieso negativ und verschärfend ausgelegt. Der Fehler liegt auch in der gesellschaftlichen Grundeinstellung. Meine Mutter hat zum Beispiel immer erzählt, dass vor ihrer Heirat mit meinem Vater klar war, dass sie nie wieder zu versuchen braucht, bei meinen Großeltern aufzutauchen. Jedem war klar, was eine Ehe bedeutet. Heute dagegen ist es zur Schönwetterveranstaltung mit stündlich wechselnder Witterung verkommen.

Ich kann dir auch nur sagen, dass du froh sein kannst, dass da kein Kind bei zustande gekommen ist. Aber ich kann auch deine Wut verstehen. Was ich aber nie verstehen werde, ist, wie dreist Frauen ihr grottenfalsches Verhalten vor sich selbst schönreden, als hätten sie einen Freibrief zum Fremdgehen. Sich mal zusammenzureißen, scheint schon völlig verpönt zu sein.

"Ich gehe fremd, weil du mich nicht glücklich machst". Mal ehrlich: Würde ein Mann sich nach so kurzer Zeit schon so eine Blöße geben? Bei Frauen klatschen aber viele noch Beifall wegen ihrer gelungenen sexuellen Selbstbestimmung, während Männer in der selben Situation zu Recht als die letzten Schweine und Familienzerstörer bezeichnet werden.

Manati

Wie habt ihr denn den Tod eures ungeborenen Kindes verarbeitet?
Habt ihr darüber mal gesprochen?
Es ist doch nur verständlich, dass eine Frau, die ihr Kind verliert, auch irgendwie ihren Kopf verliert. Und wenn die Partnerschaft dann nicht stark ist, zerbricht sie.

Das soll ihr Verhalten nicht rechtfertigen. Aber ich finde, man kann diese Situation nicht mit irgendwelchen Beziehungen vergleichen, die aus Langeweile und Probierdrang zerbrechen.

Hateshield

Es ist schon schlimm genug, dass Beziehungen überhaupt aus "Langeweile und Probierdrang" zerbrechen. Sehr viele Menschen verlieren wegen so überflüssigen Aktionen völlig das Vertrauen in Mitmenschen. Ich finde, die heutige Freiheit hat einen sehr hohen Preis, denn viele Menschen bleiben dabei auf der Strecke. Letzten Endes ist solch eine Freiheit nur menschenverachtend.

Ziemlichdurch

Jungejunge, ich hoffe doch stark, dass der TE nicht auf sowas hört und seinen Frust besser verarbeitet als du es tust...