ist

Waikiki

Gabimaus hat es sehr schön geschrieben!

Es spiegelt auch meine Meinung wieder

Lilly 22

Hallo Waikiki,

ich denke, du hast schon ziemlich gut von selbst deine Haupt-
baustellen erkannt, an denen du dringend arbeiten musst, das
ja auch willst. Hierzu gehört, nun vor allem viel Geduld mit dir
selbst. Was du getan hast, kannst du nicht mehr rückgängig
machen, deshalb wär es unsinnig, dir hier im nachhinein noch
groß den Kopf zu zerbrechen. Lerne, dich trotz dieser Macken
selbst zu akzeptieren, kein Mensch ist fehlerfrei und du willst
an deinen (für dich) ungünstigen Verhaltensmustern immerhin
arbeiten. Lerne deshalb auch, dir diese nicht nachzutragen und
in unnötigen Schuldgefühlen sitzen zu bleiben. Falls es dir hilft,
ich glaube nicht, dass dein Freund dir dies verübelt, weil dieser
ja erkennt, welches noch hartnäckige Problem dich ggf. zu die-
sen grenzüberschreitenden Verhalten bringt. Er kritisiert nicht
dich, als Person, sondern möchte sich vor weiteren dieser emo-
tionale Entgleisungen schützen. Auch wenn durchaus die Mög-
lichkeit besteht, dass ihr zu einem späteren Zeitpunkt wieder
zusammen kommt, sollte dies aber nicht als Motiv für deine
Arbeit an dir selbst im Vordergrund stehen. Diese solltest du
allein für dein eigenes Wohl leisten wollen.

Es ist ein Reifeprozess. Jede Begegnung in unserem Leben hat
mehr oder weniger den Sinn, uns voran zu bringen. So auch
diese mit deinem Ex- Freund, der dir mehr oder weniger einen
Spiegel vorgehalten hat. Betrachte es deshalb als eine für dich
positive Erfahrung mit der du hier heraus gegangen bist. Am
Ende ist das nämlich dennoch sehr gut für dich, auch wenn du
das jetzt gar nicht so sehen kannst.

Waikiki

Ja.. Ich habe in der Tat so einige Baustellen und natürlich war mein jetzt ExFreund dafür immer ein Katalysator, wenn er sehr verletzend oder kalt wurde und auch Stress damit erzeugt hat, dass Trennung im Raum stand. Ich kann ihn aber auch absolut verstehen und während ich das Negative sehr genau gesehen habe, habe ich das Gute und Liebevolle oftmals ÜBERsehen.

Dadurch, dass wir an der selben Uni studieren und im selben Fitnessstudio trainieren, sehen er und ich uns jetzt sehr häufig.
Er erkundigt sich immer, wie es mir geht, ob mein Arzttermin schon war, wie das Studium läuft und erzählt viel von sich (Studium, Arbeit, dass er auf Feiern geht, etc.)
Er ist lieb und macht (Insider-)Witze. Sagt, es ist gut, dass ich viel zu tun habe und abgelenkt bin. Ich weiß nicht genau, wie ich das deuten soll???

Für mich steht fest: Ich will und werde mein Leben nicht von einer Krankheit oder den Problemen meiner Psyche diktieren lassen. Ich liebe diesen Mann und ich denke, er mich, die echte Person, auch. Ich werde mein Bestes dafür geben, dass wir wieder zusammen kommen und glücklich sein können.
Dazu gehören aber natürlich immer zwei. Wie schätzt ihr, als Außenstehende, die Chancen ein?
Bei unserem Trennungsgespräch hat er gesagt, er könne gerade einfach nicht mehr und dass es alles zu viel für ihn werde. Er sagte, er möge es nicht mehr, in meiner Gegenwart zu sein und sei nur noch gereizt und genervt. Er sagte, es gäbe mich gerade nicht ohne meine Krankheit und so könne er sich keine Zukunft mit mir vorstellen und mich auch nicht lieben und deshalb auch so keine Beziehung mit mir führen. Er sagte, ich solle gesund werden. Auf mein Nachfragen sagte er, wir könnten ja in 2-3 Wochen schauen, wie es mir geht und uns mal treffen. Ich fragte, ob das Dates wären und er sagte, das wisse er nicht und das müsse man schauen, er wolle auch nichts versprechen. Das tolle sei ja auch immer gewesen, dass wir in unserer Beziehung auch beste Freunde waren. Ich sagte, nur Freundschaft sei für mich keine Option. Richtig oder gar nicht. Seine Reaktion: "Okay, dann gar nicht." Nach 5 Sekunden ist er zurück gerudert und sagte, normale Freunde wären wir natürlich nicht, das ist ja klar. Er wolle wie gesagt nichts versprechen und ich solle gesund werden, so auch ohne den Druck, mich ständig von ihm kontrolliert zu fühlen und auch er müsse Abstand dazu gewinnen, um bei mir auch nicht extra nach Fehlern zu suchen.

So sind wir verblieben.. Was denkt ihr?
Im Internet wird überall zu strikten Kontaktsperren von min. 4-6 Wochen geraten, damit der ExPartner einen vermisst und sich auch nicht gewiss ist, einen zurück zu bekommen.
Ich denke, eine Weile sollte es schon sein, damit auch ich Zeit habe, mich zu verbessern, mein eigenes Leben aufzubauen und das zu festigen, um nicht sofort wieder in alte Muster zu verfallen.

Gibt es da eine Chance? Wie würdet ihr Vorgehen und was sind eure Erfahrungen?

Und natürlich: DANKE!

Fischli >°}}}>><

Sämtliche Pläne die du da jetzt schmiedest um ihn zurückzukriegen lenken wieder nur von den eigentlichen Problemen ab, um die du dich wirklich kümmern solltest.
Er will dich nicht verletzen, du bist ihm wichtig aber er hat klar gemacht, dass es so für ihn nicht geht. Und momentan ist es immernoch "so", es hat sich ja noch nichts geändert.
Also eins nach dem anderen. Erst die Problemlösung im Auge haben und erst dann alles weitere.

Lilly 22

Hallo Waikiki,

lies mal, was ich oben schrieb. Der Fokus muss jetzt
bei dir liegen und dem Abarbeiten deiner Baustellen.
Ich denke, ihr habt ganz gute Chance, nur sollte er
nicht zum Inhalt deines Lebens, deiner seelischen Ge-
nesung werden. Damit würdest du dich schon wieder
abhängig von äußeren Umständen machen.

Ich denke dennoch, dass er dich sehr mögen muss.
Trotzdem, die Zeit sollte vor allem zunächst für dich
arbeiten. Und hör auf, nach Taktiken zu suchen, da-
mit er dich vermisst etc. Das alles bringt nichts. Er
kann dich lieben, aber die Beziehung mit dir funkti-
oniert so eben nicht.

PrimitiverTyp

Was ist denn das für eine "Trennung"? Ihr solltet euch jetzt erst mal mindestens 3 Monate komplett gar nicht unterhalten, egal ob persönlich oder Whatsapp oder was weiß ich. Geh halt solange in ein anderes Fitness-Studio. Du musst dich jetzt erst mal um dich selber kümmern.