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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 31.12.2015, 10:32   #31
NedDeppat
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 12/2015
Ort: Wien
Beiträge: 172
Hi, all!

Ich melde mich da jetzt auch wieder mal zu Wort.
Weil Euch das so brennend interessiert hat: im Schnitt wars einmal pro Woche über all die Jahre.

Aber so wie es ausschaut, ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Gerade eben hat ich eine Auseinandersetzung mit ihr, weil schön langsam der Hickhack wegen der Obsorge von den Kindern losgeht. Ich will wenigstens für Kinder ein starker präsenter Vater sein und strebe ein 50/50 Modell an, wo die Burschen eine Woche bei ihr und eine bei mir sind. Sie lehnt das ab. Genauso wie sie alle bei meine Bemühungen kategorisch ablehnt, weil scheinbar nichts was ich sage, dem entspricht, was sie sich vorstellt, was sie für sich entschieden hat. Wobei sie nicht genau artikuliert, was das sein soll, was sie sich so vorstellt.

Als Beispiel: sie unterstellt mir, das ich das 50/50-Modell nur deshalb anstrebe, weil ich mir dann möglicherweise den Unterhalt spare. Das stimmt nicht. Ans Geld denke ich dabei überhaupt nicht. Mir geht es um die Aufgabe, darum, meinem Leben Perspektive und Sinn zu geben.

Es lichtet sich bei mir der Nebel ein bisschen. Ich sehe mittlerweile ein wenig klarer, wie *mein* Leben ausschauen soll. Das Problem ist dabei, das meine Vorstellungen, wie das in Zukunft weitergehen soll, sich nicht mit ihren Entscheidungen, die sie für sich getroffen hat, deckt.

Mein nächster Schritt muss sein, mich über meine Rechte genauestens zu informieren.
lg p
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Alt 31.12.2015, 11:10   #32
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
Registriert seit: 11/2010
Ort: östlich von Westfalen
Beiträge: 4.995
Hallo Ned,

grundsätzlich soviel: Eine Partnerschaft und die starke Bindung von 27 gemeinsamen Jahren kann man nicht in ein paar Wochen auflösen. Deine Frau hat - berechtigt oder unberechtigt -eine Menge Ärger in sich aufgestaut, und im Moment musst du dir das Vorstellen wie bei einem Dammbruch - die ganze aufgestaute Energie bricht sich erbarmungslos und unkontrolliert Bahn, und richtet dabei unter Umständen eine Menge Schaden an.

Das Dümmste, was du jetzt tun kannst, ist dich hinzustellen und versuchen, diese Flut zu kanalisieren und aufzuhalten. Damit reibst du dich nur auf und erreichst nur, das dir die Trümmer, die diese Flut mit sich trägt, noch heftiger um die Ohren fliegen.

Aber diese Energie und Wut wird nicht allzugange anhalten, sie verebbt wieder. Ein paar Monate, ein halbes Jahr, maximal ein Jahr ... dann kann sie manches wieder mit mehr Augenmaß und Kompromissfähigkeit sehen.

Wenn du klug bist, dann weichst du dem Strom aus und versuchst höchstens, ihn etwas zu kanalisieren. Deine Kinder sind nicht mehr ganz klein - die haben ihren eigenen Kopf und sind durchaus fähig, selber zu wissen, wo sie leben wollen. Und solange sich ihr Vater keinen widerwärtigen Rosenkrieg mit ihrer Mutter liefert, sondern sich um einen guten Kontakt zu seinen Söhnen bemüht wirst du auch ein starker, präsenter Vater sein.

Beide sind in der Pubertät - da geht es nicht mehr darum, die Hausaufgaben zu kontrollieren, die Tischmanieren im Auge zu behalten und Gute-Nacht-Geschichten zu erzählen. Es geht um die gemeinsame Bergtour, auf der die Männer unter sich mal Zeit haben, miteinander zu reden. Um Fahrdienst zum "supergeilen Konzert", zum Abholen nach der Party, die viel zu lange geworden ist und wo man den letzten Bus verpasst hat. Es geht um einen guten Rat, wie man mit dem blöden Lehrer besser auskommen kann, um Berufswahl, den ersten Liebeskummer.

Deine Kinder werden sich in den nächsten Jahren von ihren Eltern lösen - und das ganz unabhängig davon ob ihr als Paar euch trennt oder zusammen bleibt. Eine "Zuflucht" außerhalb von "daheim" kann deinen Jungs mehr helfen als ein "zweites Zuhause", wenn die Pubertätskriege mit der Mutter toben. Da kann auch ganz schnell passieren, das du auf einmal einen oder beide Jungs ganz bei dir wohnen hast ...

--
Kümmere dich darum, das du selber wieder Boden unter den Füßen bekommst - und um deine Kinder. Es ist einfach noch viel zu früh, irgendwelche Obsorgevereinbarungen zu treffen.

Ich weiß nicht, wie bei euch die Eigentumsverhältnisse so sind - aber es stellt sich mir die Frage, warum DU ausziehen sollst, wenn SIE die Trennung will? Wenn sie getrennt sein möchte, dann soll sie ihren Kram packen, die Kinder fragen, ob sie mitziehen möchten und ausziehen - mit Kindern oder ohne. Aber vermutlich würde das neuen Krieg bedeuten - ich weiß nicht, ob ich dir dieses Vorgehen wirklich empfehlen möchte.

Die Frage ist - könntest und willst du die "Vollzeitverantwortung" für deine Kinder übernehmen?

--
Ein Wort zum Thema Computerspielen: Ich habe mich damals von meinem Examen getrennt, weil der Spielsüchtig war. Ich weiß nicht, wie stark du dich in diese Welt begeben hast - aber wenn du tatsächlich spielsüchtig bist, dann bist du nicht fähig, dich um deine Kinder zu kümmern.

Bei Mann hat damals bis Nachts um 4 gespielt - jede Nacht. Er kam Nachmittags von der Arbeit, ist sofort an den Rechner gegangen, hat dort gegessen, und ist morgens um 6 zur Schicht gegangen. Er hat vor dem Rechner gegessen, wenn seine Freunde vorbeikamen, hat er weitergespeilt und sich nicht mehr umgesehen. Als er arbeitslos wurde, hat er sich um keinen neuen Job gekümmert. Ich bin mit den Kindern ausgezogen, es gab keine Alternative.

Ich hoffe, das du da nur ein wenig ausgeufert - und nicht wirklich süchtig. Sonst hast du nämlich gerade eine ganz andere Baustelle ... dessen solltest du dir bewusst sein.
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Alt 31.12.2015, 11:48   #33
NedDeppat
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 12/2015
Ort: Wien
Beiträge: 172
Hallo, Paradigma!

@Spielsucht: So extrem, wie du es beschreibst, ist es bei mir nie gewesen.
Aber ich habe in der Vergangenheit, vieles familiäres durchaus absichtlich versäumt (oder nicht ernst genommen), weil es z.B in Skyrim noch so viel zu tun gab und das mir viel interessanter schien.
In den letzten Monaten habe ich mich zudem wieder verstärkt in Skyrim verloren und bin oft sehr spät schlafen gegangen und habe so manche Aufgabe nur widerwillig erledigt.

Seit der Trennung habe ich kein einziges Mal Skyrim gestartet. Es interessiert mich nicht mehr. Und das ist eigentlich ein gutes Gefühl. Ich hoffe es bleibt so.

@Wohnung: Genau das frage ich mich auch. Warum muss ich ausziehen, wenn sie die Trennung will? Fakt ist, dass wir bei der neuen Wohnung, die wir erst so im August bezogen haben, beide Eigentümer sind, beide im Grundbuch eingetragen sind und uns die anfallenden Kosten teilen. Noch dazu läuft die finanzielle Abwicklung zur Gänze über mein Konto.

Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, auf stur zu schalten und hier einfach nicht auszuziehen. Dann artet das aber aus und für die Kinder und mein Verhältnis zu ihnen wäre das sicher nicht förderlich.

@Obsorge: Ja, eigentlich kann ich mir die alleinige Vollzeitverantwortung durchaus vorstellen, allerdings habe ich natürlich einige Defizite aufzuarbeiten und zu beheben.Und das weiß meine Ex natürlich auch und will solche Sachen nicht einmal ernsthaft diskutieren.

lg p
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Alt 31.12.2015, 13:56   #34
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo NedDeppat,

Zitat:
Zitat von NedDeppat Beitrag anzeigen
...allerdings habe ich natürlich einige Defizite aufzuarbeiten und zu beheben.
was sollen das für "außermenschliche" Defizite sein? Ich
meine, rechnest du damit, dass sie diese gegen dich ver-
wenden will?

Und wie will sie das mit der Eigentumswohnung regeln,
wenn sie gleichzeitig deinen Auszug fordert/ erwaret?
Geht sie davon aus, dass du die Raten weiter abzahlst,
dazu Unterhalt für 2 Kinder an sie zahlst und Miete für
deine neue Wohnung? Ich finde schon, dass ihr das klä-
ren solltet. Ebenso den Umgang/ Sorgerecht. Habt ihr
beide das Sorgerecht oder nur sie? Wer hat sich bisher
am meisten um die Kinder gesorgt? Und wie konkret
könntest du in Zukunft Job und Familie vereinbaren?

Ich kenne viele, die zu Gunsten ihrer Kinder das Wech-
selmodell machen (1 bzw. 2 Wochenwechsel). Grund-
sätzlich spricht nichts dagegen. Und sie müsste schon
einiges vortragen, um dir das durchs Gericht versagen
lassen zu können. Was ich bei Zwillingen nicht tun wür-
de, wär eine Trennung der Kinder im Wechselmodell z.B.

Und nein, lass dich auf keinen Fall auf eine ungünsti-
gere Lösung ein, wenn du das Wechselmodell tatsäch-
lich realisieren kannst und die Kinder das auch so gern
hätten. Ihr solltet zunächst miteinander darüber kommu-
nizieren (notfalls einen Mediator dazu bestellen und zum
Jugendamt gehen) und dann aber auch die Kinder gemein-
sam fragen, wie sie sich das vorstellen. Mit 13 haben sie
da auch ein "Wörtchen" mitzureden. Ihr könnt euch güt-
lich auch darauf einigen, dass der Ausziehende sich in un-
mittelbarer Nähe eine entsprechende Wohnung sucht und
die Kinder (bei gegenseitigem Unterhaltsverzicht) selbst
wählen können, wann sie bei wem sein wollen. Natürlich
in vorheriger Absprache mit den Eltern. Das wird aber nur
funktionieren, wenn die Eltern noch gesund miteinander
kommunizieren können bzw. die Kinder alt genug sind.

Was den Vorwurf deiner Ex-Freundin anbelangt, du wür-
dest das Wechselmodell nur wählen wollen, weil du so
keinen Unterhalt zahlen müsstest, solltest du ihr verdeut-
lichen, dass Kinder nicht als Einnahmequelle fungieren soll-
ten und auch Väter Gefühle für ihre Kinder haben und un-
ter der Trennung von ihren Kindern leiden, du für deine
Kinder weiterhin präsent sein willst und zwar tatsächlich
und nicht nur alle paar Wochen mal. Mannsein lernen die
Jungs im Idealfall von ihrem Vater, aber sicher nicht von ih-
rer Mutter. Und die beiden stecken nunmal in der Puber-
tät, wo es besonders wichtig ist, dass ihr Vater sich tat-
sächlich die Zeit nimmt, um für die Jungs da zu sein, sie
hier in ihrem Mannwerden zu begleiten usw., für die Rei-
bungen aus der Hormonumstellung usw. zur Verfügung zu
stehen. Wie gesagt, such dir hier einen Dritten, falls dei-
ne Ex- Freundin sich hier stur stellen und das nicht be-
greifen möchte. Im Übrigen können die Kinder spätestens
mit 16 selbst wählen, bei welchem Elternteil sie leben wol-
len. So lange ihr keine einvernehmliche Einigung findet,
nehmt euch professionelle Hilfe (Mediator, Jugendamt, Psy-
chologen) und schaut zu, dass ihr diesen Streit nicht vor
den Kinder bzw. zum Nachteil der Kinder austragt.
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Geändert von Lilly 22 (31.12.2015 um 14:00 Uhr)
Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2015, 15:14   #35
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
Registriert seit: 11/2010
Ort: östlich von Westfalen
Beiträge: 4.995
Zitat:
ber ich habe in der Vergangenheit, vieles familiäres durchaus absichtlich versäumt (oder nicht ernst genommen), weil es z.B in Skyrim noch so viel zu tun gab und das mir viel interessanter schien.
Ah Skyrim ... Nettes Spiel, aber mit deutlich weniger Suchtpotential als WOW - MMPORPGs sind durch die Online-Gemeinschaft deutlich "gefährlicher" als Skyrim, wo man eben alleine unterwegs ist ... trotzdem hast du das Spiel als Flucht vor der Wirklichkeit benutzt - und das hast du vermutlich deshalb gemacht, weil deine Wirklichkeit nicht so besonders rosig und schön war. Es war also nicht nur deine Frau unzufrieden mit ihrem Leben - auch du hattest Defizite. Weißt du, was es war, das dich so unzufrieden gemacht hat? Wie müsste dein Leben aussehen, damit "Skyrim" dagegen langweilig ist?

Du erlebst gerade, das für dich die Realität sehr viel wertvoller ist als die Flucht in die Traumwelt von Skyrim. Das ist ein gutes Zeichen - eigentlich solltest du deiner Frau dankbar sein, das sie die Grundfesten aus Unzufriedenheit und Langeweile gerade gründlich aus den Angeln hebt. *lach* vermutlich ein wenig viel verlangt gerade, aber das, was gerade passiert, wird dazu beitragen, das ihr alle euch für ein lebendigeres, zu euch passenderes Leben entscheiden könnt.

Deine Frau ist sauer auf dich. Wenn du versuchst, ihren Standpunkt zu sehen, dann weißt du auch, das sie nicht ganz zu unrecht böse ist. Du hast dich deinen Aufgaben als Familienvater entzogen und sie mit dem ganzen Mist alleine gelassen. Haushalt und Kindererziehung und Arbeit - möglicherweise gab es da schon lange ein Ungleichgewicht, und sie fand keinen Weg, in eurer Beziehung für mehr "Gerechtigkeit" zu sorgen. (Und mit Sicherheit hat sie ebenfalls Fehler gemacht, die dazu geführt haben, das du dich unwohl gefühlt hast und dich zurückgezogen hast.)

Ich weiß nicht, wie ihr finanziell aufgestellt seid. Aber WENN es finanziell machbar ist, empfehle ich dir für das Trennungsjahr folgendes: Such dir eine kleine Wohnung in der Nähe. Schau zu, das du für deine Kinder vernünftigen Unterhalt zahlst. (Ich kenne die österreichischen Gesetze nicht - in Deutschland orientiert man sich an der Düsseldorfer Tabelle.) Nimm fürs erste die 14-Tage-Besuchsregelung an, und schau zu, das du möglichst viele "Zusammen zum Sport gehen / sich in der Stadt-zum-Eisessen-treffen / zusammen Fußball-gucken" Termine zusätzlich direkt mit deinen Söhnen vereinbarst.

Das Wechselmodell funktioniert nur, wenn die beiden Eltern ohne Streit auseinander gehen und wirklich gut miteinander können. Und selbst dann nur, wenn von beiden Wohnungen die Schulen einfach zu erreichen sind - und zwei große Wohnungen sind ein erheblicher Kostenfaktor. In Deutschland gilt auch beim Wechselmodell die Unterhaltspflicht - beide Elternteile sind Unterhaltspflichtig, in der Regel zahlt also der Besserverdienende auch in diesem Fall Unterhalt für seine Kinder an den schlechter verdienenden Ex-Partner.

Da euch die Wohnung gemeinsam gehört, muss deine Frau dir Miete dafür bezahlen, das sie die Wohnung jetzt alleine bewohnt. Diese "Miete" sollte in etwa dein Anteil an Zins und Tilgung sein. Das heißt, du musst nichts mehr - oder nicht mehr viel - für die Wohnung bezahlen, bleibst aber trotzdem weiterhin Mit-Eigentümer. Vorteil: Deine Kinder müssen nicht umziehen und ihr Leben kommt nicht mehr als unbedingt nötig in Unruhe.

Lass ein paar Monate vergehen, bis sich die ersten Schockwellen gelegt haben. Dann wird es sehr viel einfacher, mit deiner Frau über endgültige Regelungen zu sprechen - z. B. die Höhe des Unterhalts, über das Sorgerecht, die Scheidung. Ob sie in der Wohnung weiterleben soll, oder ob ihr verkauft. Falls du dann noch Interesse daran hast, wäre dann auch die Zeit, zu sehen, ob du und deine Frau sich einmal annähern können.

Das ist nicht ganz unwahrscheinlich, denn diese Monate werden dich verändern - und damit vermutlich wieder attraktiver machen für deine Frau. Veränderungen brauchen Zeit - wenn ihr zu früh einen "Neustart" anstrebt, werdet ihr mit ziemlicher Sicherheit in die alten Muster tappen.

Oder du wirst dich anderweitig umzusehen. (Ich empfehle allerdings Diskretion für das Erste. Eine neue Liebschaft führt fast immer zu weiterem Stress mit dem alten Partner - und ist auch selten von Dauer.) Genauso musst du damit rechnen, das deine Frau einen neuen Partner hat - und es kann gut sein, das dann deine Jungs flugs vor deiner Tür stehen und lieber bei dir leben wollen ...

Fürs Erste empfehle ich dir, den Ball möglichst flach zu halten und unnötige Schlachtfelder zu vermeiden. Selbst wenn du gewinnst, könnte es leicht ein Phyrrus-Sieg sein.
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Geändert von Paradigma (31.12.2015 um 15:20 Uhr)
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Alt 31.12.2015, 15:25   #36
NedDeppat
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 12/2015
Ort: Wien
Beiträge: 172
Hallo, Lilly!

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
So lange ihr keine einvernehmliche Einigung findet,
nehmt euch professionelle Hilfe (Mediator, Jugendamt, Psy-
chologen) und schaut zu, dass ihr diesen Streit nicht vor
den Kinder bzw. zum Nachteil der Kinder austragt.
Genau das möchte ich ja von ihr, aber sie lehnt alles kategorisch ab, was ich an Vorschlägen bringen. Sie will nicht mal drüber reden. Entweder es geht nach ihrem Kopf oder es geht gar nicht.
Ich wollte das heute mit ihr besprechen, worauf sie mir wütend erklärt hat, ich soll mir so verrückte (sic!) Vorschläge in die Haare schmieren. Wir brauchen das alles nicht. Sie hat so entschieden und weiß genau, was richtig ist und aus.

In anderen Worten: ich soll mich mit den Häppchen, die sie mir hinwirft, zufriedengeben. Wenn ich mich dagegen wehre, verliere ich sogar die.

Ich kapier das alles nicht. Ich habe die Beziehung und die Familie zugegebenermaßen vernachlässigt - und ich bedauere das sehr -, aber ich habe weder ihr noch den Kinder gegenüber mir jemals irgendeine Entgleisung geleistet. Und betrogen habe ich sie auch nie.

Wie konnte mir das passieren? Womit habe ich das verdient?
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NedDeppat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2015, 16:27   #37
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo NedDeppat,

Zitat:
Zitat von NedDeppat Beitrag anzeigen
Wie konnte mir das passieren? Womit habe ich das verdient?
diese Gedanken führen zu nichts. Weshalb deine Frau sauer ist,
braucht dich derzeit nicht wirklich zu interessieren, weil es ihr
Problem ist und im Vordergrund die Einigung steht, wie ihr die
Trennung möglichst gütlich über die Runden bringt.
Deshalb versuche selbst auch sachlich zu bleiben und deine
Standpunkte zu vertreten. Was die Kinder angeht, seid ihr bei-
de Eltern und habt gleiche Rechte. Sie kann hier überhaupt
nichts allein bestimmen. Selbst, wenn ihr bisher kein gemein-
sames Sorgerecht hattet, so kannst du dieses beantragen. Soll-
te deine Frau zu Ungunsten der Kinder hier weiter lieber lauter
Nebenkriegsschauplätze eröffnen wollen, würde sie damit in ei-
nem Sorgerechtsverfahren viel schneller unterliegen, als sie ver-
mutlich denken kann. Denn ihre oberste Pflicht ist es genauso,
den Kontakt deiner Kinder zu dir zu fördern und nur an das Wohl
der Kinder zu denken. Was dem Wohl der Kinder entspricht, soll-
tet ihr zusammen erarbeiten. Das bestimmt niemand allein.

Problematisch könnte es allerdings werden, wenn deine Frau die
Kinder nun instrumentalisiert, um sich darüber an dir rächen zu
wollen oder wenn sie diese tatsächlich als Einnahmequelle sieht,
um sich selbst ein bequemes Leben zu machen. Denn ihr gegen-
über bist du ja nicht zum Unterhalt verpflichtet. Deshalb wäre es
natürlich sinnvoll auch über diese Dinge offen zu reden. Ich weiß
nicht, was deine Frau mit ihrer Arbeit verdient und ob das zur Be-
streitung ihres Unterhaltes bzw. ihres Lebensstandarts reicht.
Denn sollte ihre Angst vor finanziellen Engpässen der Hauptmoti-
vator für Zankereien sein, schaut zu, dass ihr hier eine gerechte
Lösung findet.

Und nein, in Deutschland zahlt man beim echten Wechselmodell
(50:50) in der Regel keinen bzw. jedenfalls keinen vollen Unter-
halt mehr für die Kinder, weil man ja selbst für diese mit auf-
kommt und den jeweils anderen Elternteil auch finanziell damit
entlastet. Alles andere wär ungerecht. Solltest du viel mehr ver-
dienen, als deine Frau wäre natürlich zu überlegen, hier einen
Ausgleich zu schaffen. Ansonsten käme auch ein gemeinsames
Konto für die Kinder in Betracht, auf das beide Elternteile Zugriff
haben. Dazu muss man sich allerdings wirklich verstehen und
einander vertrauen können.

Du solltest dich hierzu auf jeden Fall anwaltlich von einem Fach-
anwalt für Familienrecht beraten lassen. Ansonsten könnte es
schnell passieren, dass du am Ende finanziell alles selbst stem-
men musst, weil sie ggf. hier nicht greifbar ist und gegensei-
tige Unterhaltsansprüche nicht miteinander aufrechenbar sind,
du aber z.B. daneben noch das Wohneigentum usw. abbezahlst.

Was den vorläufigen Verzicht auf ein Wechselmodell anbelangt,
könnte es sein, dass dir dieses später zu deinen Lasten vor Ge-
richt z.B. vorgehalten wird. Es würde es somit womöglich er-
schweren und du würdest dich damit in eine schlechtere Posi-
tion begeben. In Deutschland, falls ihr hier lebt, kann man im
Übrigen sehr wohl auch das Wechsel-Betreuungsmodell einkla-
gen, wenn das dem Wohl der Kinder entspricht. Es also nichts
dagegen vorzutragen gibt. Und sollte deine Ex- Freundin dich
hier weiterhin nicht anhören wollen, so suche gleich den Weg
zum Jugendamt usw. Diese werden dann Termine mit ihr ver-
einbaren und müssten dich ferner auch zum gemeinsamen bzw.
alleinigen Sorgerecht beraten. Im Notfall kannst du darüber
hinaus eine einstweilige Regelung vor Gericht beantragen, um
eben gerade eine Trennung von den Kindern zu vermeiden.
Vielleicht ist deine Ex- Freundin in dieser Hinsicht noch auf dem
Stand von vor 27 Jahren. Dann könnte es sein, dass sie, sollte
sie das eben von dritter Stelle vorgeführt bekommen, eben
doch zum Einlenken bereit ist. Wie gesagt, es geht um die Kin-
der und nicht darum, was nur ein Elternteil erzwingen will.
Sollte sie überhaupt nicht einlenken wollen und das Ganze rein
willkürlich sein, so müsste sie sogar mit dem Entzug des Aufent-
haltsbestimmungsrechtes rechnen.

Also wie gesagt, trag ihr deine Vorstellungen vor und setzt
euch an den "runden Tisch". Das ist allemal besser und billi-
ger, als wenn es zu einem Streit über diese Punkte kommt.
Und da sie die Trennung eingeleitet hat, sollte sie sich darü-
ber eigentlich schon ein paar mehr Gedanken gemacht haben.

Pflege bei Allem aber bitte selbst Sachlichkeit und lass dich
hier emotional nicht provozieren.
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Geändert von Lilly 22 (31.12.2015 um 16:35 Uhr)
Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2015, 17:08   #38
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
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Beiträge: 4.995
Zitat:
Genau das möchte ich ja von ihr, aber sie lehnt alles kategorisch ab, was ich an Vorschlägen bringen. Sie will nicht mal drüber reden. Entweder es geht nach ihrem Kopf oder es geht gar nicht.
War sie schon immer so? Oder ist das diesem "Dammbruch" geschuldet?

Ihr lebt in Wien - und wie Unterhaltsrecht und Sorgerecht in Österreich geregelt sind, weiß ich leider nicht.

Tatsache ist, das man eine Trennung so durchführen kann, wie die beiden Partner es vereinbaren - solange beide Partner zustimmen und keine der Partner dadurch auf staatliche Unterstützung angewiesen ist.

Tatsache ist, das jeder Rechtsstreit zu diesem Thema teuer und langwierig ist und jede Menge Familiengutachten und Gegengutachten und Gerichtstermine und Anwaltsrechnungen bedeutet. Und das dieser Streit eine enorme emotionale Belastung der Streithähne darstellt - und damit immer zu Lasten der Kinder geht.

Ich würde dir raten, alleine zu einem Mediator zu gehen. Besprich mit ihm - notfalls ohne deine Frau - welche Möglichkeiten (auch Finanziell und Organisatorisch) überhaupt bestehen und versuche dir darüber klar zu werden, welche Lösung für dich die Optimale wäre und wo du vielleicht Kompromissbereit sein könntest. Ich kann gut verstehen, das du dir das Wechselmodell wünscht - aber glaube mir, in der Praxis ist das nicht unbedingt eine ideale Lösung - vor allem nicht für die Kinder, die ständig hin- und hergereicht werden und dazu die Eltern miteinander (noch) im Clinch liegen.

Auch das Jugendamt solltest du konsultieren - zu mindestens früher standen allerdings die Mitarbeiter(innen) häufig auf der "Frauenseite". Ich weiß nicht, ob sich da was getan hat (in Österreich). Hier proaktiv zu sein, sich kooperativ zu zeigen und sich als Erster um Hilfe und Vermittlung zu Bemühen könnte allerdings ein kluger Schachzug sein.

Außerdem solltest du auch einen Anwalt konsultieren, speziell auch wegen eurer gemeinsamen Wohnung und den gemeinsamen finanziellen Verpflichtungen. Versuche, mit ihm zusammen verschiedene Lösungen durchzudenken, die für beide Seiten akzeptabel sein könnten. Wenn deine Frau nicht mit dir sprechen willst, kannst du ihr deine verschiedenen Vorschläge auch einfach schriftlich mitteilen und sie um Stellungnahme bitten (Möglichst nicht auf dem Briefpapier des Anwalts - das wäre wie ein rotes Tuch). Außerdem solltest du sämtliche Papiere kopieren und dafür sorgen, das deine Frau ohne deine Zustimmung nicht an euere gemeinsamen Ersparnisse und dein eigenes Konto kann.

In diesem Spiel gewinnt leider oft der, der sich nicht zu schade ist, die Kinder zu instrumentalisieren. Deswegen noch einmal der Rat: Warte, bis sich die Gemüter etwas beruhigt haben. Versuche, Sie möglichst jetzt noch keine endgültigen Fakten schaffen zu lassen, sondern spiele auf Zeit.
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Alt 31.12.2015, 17:10   #39
TeamU
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Beiträge: 9.192
Zitat:
Zitat von NedDeppat Beitrag anzeigen
Wie konnte mir das passieren? Womit habe ich das verdient?
Du bist stehengeblieben und warst nicht progressiv.

Im Fahrzeugbusiness kamst du vom Kutschwerk zum VW Käfer und bist dort stehengeblieben.

Heute kann ein Golf mehr, als damals ein Ferrari.

Egal, das ist gelaufen. Schau nach vorne.
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TeamU ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2015, 17:54   #40
Lilly 22
 
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Zitat:
Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Ich kann gut verstehen, das du dir das Wechselmodell wünscht - aber glaube mir, in der Praxis ist das nicht unbedingt eine ideale Lösung - vor allem nicht für die Kinder, die ständig hin- und hergereicht werden und dazu die Eltern miteinander (noch) im Clinch liegen.
Das stimmt so allerdings nicht, siehe hier:

http://www.vaterlos.eu/kinder-mit-we...ell-zufrieden/

http://www.doppelresidenz.at/?page_id=4
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