steam

guten morgen...

also in bezug auf meine exfreundin gibt es keine neuigkeiten..ich halte wacker die kontaktsperre und damit habe ich auch keine probleme...

warum ich dennoch schreibe:
mir geht es im moment einfach nur tierisch schlecht und ich fühle mich richtig mies und ausgekotzt...

wie ich schon vor ein paar wochen sagte, weiß ich für mich selber mittlerweile, dass meine ex absolut nicht gut für mich war und irgendwo sagt mir mein verstand auch, dass ich "drei kreuze" machen kann, dass sie gegangen ist...das mag alles sein...

aber mein kummer ist gerade in den letzten tagen so sehr gestiegen, obwohl ich gerade im urlaub bin...freunde und familie um mich habe...abgelenkt bin....

aber ich bin dennoch ins reinste gefühlschaos abgerutscht...und es ist alles mit dabei:

vermissen...sehnsucht...hass...wut....liebe...trauer...verletztheit... leere...sogar etwas neid (weil ich leide und sie nicht)...verlust...frust...sorge...pessimissmus...

man ist ja immer nach solchen geschichten geneigt zu sagen, dass man leidet wie ein hund und es "noch nie so schlimm war wie dieses mal"...

aber für mich ist es tatsächlich so!!!...mir kommen täglich so viele "neue alte" bilder in den sinn....so viele situationen mit ihr...so viele weitere "aktionen und aussagen" von ihr...aber auch so schöne dinge....

ich habe alles entfernt, was mich in irgend einer form an sie erinnert...krame nicht in bilderkisten und rufe mir meine gedanken nicht bewusst hervor....aber sie ist ungelogen jede einzelne minute in der ich wach bin präsent...

die seelischen schmerzen kommen mir manchmal unerträglich vor...

...aber ich versuche mir halt alles irgendwie halbwegs rational zu erklären...

weil mir diese beziehung so intensiv vorkam...dieses ständigen auf und abs...die ganzen verrückten dinge, die passiert sind..die beleidigungen und erniedrigungen, die ich in und nach der beziehung über mich ergehen lassen hab..gepaar mit den doch auch sehr schönen dingen...der aus meiner sicht eiskalte und plötzliche abbruch...ihre vorwürfe speziell nach der trennung usw..

um ehrlich zu sein, hab ich mich selten so schlecht gefühlt und ich tendiere in den letzten tagen, mich irgendwie schuldig zu fühlen - und ich weiß noch nicht einmal, für was...ist das denn normal?

manchmal schäme ich mich einfach nur, dass es mir so geht wie es mir geht...und das sie scheinbar gleichzeitig ihr neues leben geniessen kann und somit aus ihrer sicht vermutlich alles richtig gemacht hat..

so richtig verstehe ich es nicht...alles von ihr ist weg...das mit ihren sachen ist geklärt...es gibt keinerlei direkten oder indirekten kontakt...ich habe nach wie vor alles, was ich mit ihr auch hatte..job, freunde, familie, hobbies...einzig und allein sie und ihre "verrückte" art sind nicht mehr da...und trotzdem tuts bitterlich weh...ich habe wirklich das gefühl, dass meine ex mit ihrer trennung einen schalter umgelegt hat...sie komplett die seiten gewechselt hat...

das gabs nicht ein einziges mal die nachfrage, wie es mir geht...habe ich meine gefühle geschildert, kam nix oder abfälliges...ich würde lügen und wäre nichts weiter als verletzt...

hoffentlich hört der kummer bald wieder auf....1000 gedanken und vorstellungen in meinem kopf....1000 unbeantwortete und quälende fragen...

die altbekannte leier eben...

es ist zum ko....,dass der verlassene (fast) immer so weit dem verlassenden hinterher hinkt...ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal so tief falle...wahrscheinlich deshalb, weil auch die trennung ansich noch stressig war...jetzt komm ich so langsam wirklich zur ruhe und kann alles irgendwie verarbeiten

wlove

Guten Morgen Steam,
es ist normal, Trennungsschmerz zu empfinden.
Wie lange es dauern wird, hängt von Dir und Deiner Art mit diesem Kummer umzugehen ab.
Hört sich nicht sehr ermutigend an, gell?

Vielleicht hast Du Deinen Schock schon überwunden und musst jetzt realisieren, was geschehen ist.
Das macht traurig, Du bist verletzt, enttäuscht, wütend und fühlst dich einer Situation ausgeliefert, die Du so nicht haben willst.
Du brauchst Zeit zur Verarbeitung.
Versuche nichts zu verdrängen, akzeptiere Deine Wut, Deine Enttäuschung und Deine Trauer.
Vielleicht findest Du für Dich ein Ritual:

Zünde eine Kerze an, verbrenne ein Schriftstück von Ihr (wenn Du es ausdrucken kannst) und verbrenne symbolisch alle Gedanken an sie mit...

Schau in ein fließendes Wasser und übergib diesem alle Deine Gedanken über und an sie...

Vielleicht musst Du es erst mal jeden Tag, zu einer bestimmten Zeit machen.
Und nur in dieser Zeit alles an Gedanken zulassen.
Nimm Dir dafür Zeit, lass Dich nicht ablenken, schließ Dich ein, stell das Telefon ab...

Doch dann ist für diesen Tag, nach diesem Ritual, Schluss und Du kannst für diesen Tag alles weglassen, was Dich daran erinnert.

Du weißt, wenn Du es brauchst, wirst Du dieses Ritual wiederholen.

Ach, es hört sich leicht an und wird bei Dir vielleicht ganz anders sein.
Vielleicht findest Du es albern.
Doch darüber nachzudenken, kann schon ablenken.
Mir hat man den Vorschlag gemacht alles aufzuschreiben und dann einzugraben.
Aufgeschrieben hab ich es .....

Ich drücke Dir die Daumen, dass diese schlimme Zeit nicht unendlich ist.
Meine Trauerzeit ist vorbei.
Geblieben sind die Erinnerungen, die nicht weh tun.

Liebe Grüße

HW124

Tja, so langsam lösen sich all deine Illusionen hinsichtlich eurer Beziehung in Luft auf....das schmerzt, ist aber auch wichtig um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

gabimaus

ich denke mir, da ist ''eine Welt eingestürzt'' und ich erinnere mich, dass ich in persönlichen Situationen zunächst in eine Art ''Schockstarre'' gefallen bin. Dank meiner Frohnatur (die nicht leiden will), gelang es mir, mich bald abzulenken, indem ich für mich neue Projekte anfing - ganz neu und ganz was anderes (nicht neuen Freund).
Aber es scheint wirklich so, dass jeder seine ganz eigene Weise hat, mit seinem Kummer umzugehen.
Aber was sicher ein jeder braucht, dass ist eine gewisse Zeit der Trauer. Der Vorschlag von wlove z.B., wäre so eine Möglichkeit - Alles - nur ja keine Selbstvorwürfe !

Hinzu kommt - diese psychischen Krankheiten - ich sage bewusst 'Krankheit', da es sich wirklich darum handelt - und die Tücke daran ist, dass man sie nicht sofort als Krankheit definieren kann - aber sie scheint weitaus mehr verbreitet, als es mir bis dahin bewusst war.
Das sind so Dinge, die man gerne verdrängt, besonders, wenn diese sich im unmittelbaren Umfeld ereignen. Man merkt gerade noch, da stimmt doch wohl was nicht? - Aber, da man viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, mit dem eigenen Schmerz, erkennt man es nicht und kann es darum auch nicht richtig zuordnen.

Ja, die Psyche - das ist so ein mächtiges ''Ding'', was den meisten wohl Angst macht, sich eben damit auch mal auseinanderzusetzen. Wenn einer schlecht gucken kann, geht er zum Augenarzt; bei Zahnschmerzen, selbstverständlich zum Zahnarzt.

Nur, bei der Psyche, da will kaum einer richtig ran, vermutlich aus Angst, für ''verrückt'' erklärt zu werden und manipuliert zu werden. Wobei - es ist schon erstaunlich, dass die Erkrankten sich mehr vor dieser Manipulation fürchten, die sie selbst aber immer wieder einsetzen, da sie alles unter Kontrolle behalten wollen/müssen.

Ich stelle es mir so vor, ich hätte eine laufende Nase und wenn ich darauf angesprochen werde, sage ich es wäre gar kein Schnupfen, sondern Allergie oder umgekehrt. Traurig auch, dass jede ausgewachsene Depression lieber als ''Burnout'' bei uns anerkannt wird, als als das, was es tatsächlich ist.

Was man nicht SEHEN kann, gibt es also nicht? Ist es das?

Die Luft, die wir atmen, sehen wir auch nicht und doch atmen wir sie, weil wir gar nicht anders können. Der Kopf (mit und ohne Irrsinn) dient dem Körper als ''Kommandozentrale'', versagt diese oder hat sie kleine Mängel, gibt es manchmal Störungen. Zum Glück ist die Medizin da aber auf dem Laufenden und entwickelt weiterhin Stoffe, die sogar helfen - wenn Patient und Arzt vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Das wollte ich nur noch einmal erwähnen, lieber steam, da ich nicht weiß, ob Dir das inzwischen auch klar geworden ist, was das eigenartige Verhalten Deiner Ex-Freundin betrifft.

Menschen sind nicht ''unkaputtbar'' und unsere Umwelt - wie auch das eigene Verhalten - trägt nicht eben dazu bei, dass unsere Nerven geschont werden - eher im Gegenteil.

Sämtliche Angebote sind derart vielfältig und leicht erhältlich, dass das gar nicht mehr ''gesund'' sein kann. Ist es da noch ein Wunder, dass so manchem, Sensiblen, der Kopf ''schwirrt'' ?

Nimm Dir Zeit, nimm Dir VIEL Zeit und lasse alle Gedanken zu, ja, halte sie aus, betrachte sie von außen - auch das kann helfen bei der Verarbeitung von Schmerz

vor allem aber - sei GUT zu DIR