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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 23.10.2016, 18:32   #1
ehder0815
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Beiträge: 75
Die berühmten 3 Jahre

Ich finde es total interessant, dass ich hier nach 6 Jahren meinen alten Account reaktiviert habe. Noch interessanter war mein alter Thread zu lesen.

Kann hier nachgelesen werden, die Lebenssituation ist aber eine vollkommen andere, aber der gemeinsame Faktor ist die Trennung nach 3 (einhalb) Jahren: http://www.lovetalk.de/probleme-nach...alb-jahre.html

Wen die Vorgeschichte nicht interessiert kann gleich zum zweiten Posting switchen. Ich bin aber der Meinung, dass die Umstände hier recht wichtig sind.

Damals hatten meine Ex und ich, nachdem sie sich nach 10 Tagen KS gemeldet hatte noch ein Jahr und 3 Monate rumgeeiert. Ich sehe aber in meiner Entwicklung ab da das Grundproblem für die aktuelle Situation: Ich hatte angefangen meine Emotionen zurückzuhalten und dagegen zu handeln, in der Hoffnung damit etwas auszulösen. Im Grunde ist das dann Manipulation mit Selbstgeißelung, weil es einem damit nie gut geht. Ich hatte mich vor 6 Jahren in Pickup eingelesen, es jedoch nie "aktiv betrieben", da mir das dann doch zu dämlich war. Aber ich habe die Glaubenssätze verinnerlicht, und dachte, dass mir der Erfolg recht gibt. Das Ganze war natürlich nur eine selektive Betrachtung gewisser Situationen, aber das wird mir erst jetzt klar langsam.

Somit hatte ich begonnen mir eine Maske aufzuerlegen und meine Emotionen zurückzunehmen. Wie gesagt, die damalige Beziehung war dann irgendwann doch zu Ende und ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, was am Schluss überhaupt los war. Ich war jedenfalls emotional schon recht weit weg von ihr, das hatte ich ja gelernt. Ich weiß, dass ich damals auf alles was ich gemacht geachtet hatte, d.h. immer nur mit dem Kopf in alles rein gegangen bin. Da gibt es eben so Glaubenssätze, wie dass Distanz Nähe erzeugt. Das ist ja auch eine Möglichkeit eine Kontaktsperre einzusetzen: als manipulatives Mittel. Man kann es natürlich auch tun um selbst abschließen zu können.

Nach der damaligen Beziehung gab es dann doch bereits nach 2-3 Monaten die nächste. Diese Beziehung war eine Katastrophe, als ob sich zwei emotional gestörte Menschen getroffen haben: Ich habe z.B. relativ unterbewusst Eifersucht erzeugt, sie hat voll drauf reagiert. Ich konnte aber die Fassade selten halten und wir hatten uns oft emotional aufgestachelt. Es war für uns beide unglaublich schwer voneinander loszukommen, obwohl es eigentlich klar war, dass das nicht funktionieren kann.

Die Beziehung ging dann offiziell ca. von Juni 2011 bis September 2012, wobei es anfangs (bis ca. August) ein Krampf war (sie hat extrem gepusht, ich hab mich rar gemacht) und dann im Sommer gegen Ende hin auch immer schlimmer wurde. Ich war zudem zu ihr gezogen, was das Ganze nicht leichter machte. Bin dann hals über Kopf im Oktober ausgezogen, hatte aber noch Kontakt mit ihr bis Februar 2013. Kontakt heißt da, dass wir obwohl schon getrennt zu einer Paartherapie gegangen sind, Sex hatten, eine Quasi-Beziehung hatten, aber alles ein absolutes emotionales Chaos war. Ich hatte immer versucht meine Emotionen in den Griff zu bekommen, da wir uns sonst hocheskaliert haben. Oder ich habe mich geweigert ihr meine Emotionen vollständig zu geben, weil ich sie irgendwie abgelehnt hatte. Ich weiß es nicht, es ist mir unerklärlich, wie das damals alles passieren konnte.

Ab September 2012 war ich dann auch in Therapie, da ich das Gefühl hatte verloren zu sein und nicht verstehen konnte warum meine Emotionen so abdrehten. Ich vermute mal einfach, dass es daran liegt, dass ich sie lange verdrängt hatte. Oh mein Gott, das war nur die Vorgeschichte. Die Hauptgeschichte wird hoffentlich knackiger:

Meine neue Freundin hatte ich im Dezember 2012 kennengelernt. Sie war in einer Beziehung, die aber recht distanziert und kühl verlaufen ist. Vor Jahren hatte sie mal eine Beziehung, die meiner oben beschriebenen entspricht, wobei der Typ zusätzlich drogensüchtig war und sich schlussendlich umgebracht hat, als er verlassen wurde. Wenn ich das gerade alles runterschreibe, klingt das wie ein schlechter Film... Wir hatten also gemein, dass wir eine gestörte und ungesunde Beziehung hinter uns hatten, ich relativ frisch, bei ihr ist das Jahre her und sie war dann natürlich auch in Therapie um die Beziehung zu verarbeiten.

Wir hatten viel Kontakt, ich war anfangs romantisch nicht an ihr interessiert, es wurde ein sehr gute Freundschaft. Bis sie im April 2013 mit ihrem Freund Schluss machte. Der Grund war eben, dass sie keine Lust mehr auf das emotional Kalte hatte. Wir waren emotional schon gekoppelt, wenn ich ehrlich bin hatte mir ihr Kontakt geholfen mit der letzten gestörte Beziehung ganz abschließen zu können. Das ist jetzt natürlich nicht die idealste Situation, da ich immer eine emotionale Bezugsperson hatte, was wohl auch mein Hauptproblem ist. Wir gingen dann auch ins Bett und ich hegte noch immer keine Beziehungsgedanken. Wie das halt so ist, verliebt man sich dann aber doch.

Honeymoon-Phase war toll, wie nicht anders zu erwarten, jedoch gab es dann einen Einschnitt im Sommer 2013, als sie sich bewusst wurde, dass sie doch keine Beziehung wollte (und im Urlaub einen ONS hatte). Bis dahin waren wir auch kein Paar, wir hatten das einfach nicht definiert, außerdem wollten wir ja doch noch frei sein, aber waren dennoch zueinander hingezogen. Dann gab es etwas Herumgeeiere, bis ich das Ganze nicht mehr aushielt und einen Schlussstrich zog. Es war damals total ambivalent, die Treffen gingen von Pärchenstuff über wilden Sex wie am Anfang bis hin zu so lala, ich war emotional investiert und hielt das nicht aus.

Drei Wochen kein Kontakt, dann durch Zufall beim Weggehen getroffen, sie mitgenommen, Sex. Ab da war ich absichtlich emotional reserviert, bin auch absichtlich zweigleisig gefahren, damit ich emotional nicht wieder reinschlittere. Ich wollte mich nicht nochmals auf das alles einlassen und verletzt werden. Bis hierhin liest sich ja alles wie in Horrorfilm, jedenfalls wurden wir dann Dezember 2013 ein Paar und alles war gut. Wir wussten, was wir wollten. Glaubten wir zumindest. Sind dann Anfang 2015 zusammen gezogen und es lief alles gut. Bis zum Juli 2016. In Therapie war ich bis irgendwann 201, im Grunde um zu meinen Emotionen zu finden.

Einen Vorfall gab es im Sommer 2014, als der ONS-Typ (ein Freund von ihm ist mit ihrer besten Freundin zusammen und er war in der Stadt und musste wo pennen) bei ihr geschlafen hat. Es ist nichts gelaufen, aber ich habe ihr eine Ansage gemacht, was wir ein Team sind und dass in Teams sowas nicht passiert - entgegen meiner sonstigen Überzeugung, ich dachte das Eifersucht zu zeigen ein Zeichen von Schwäche ist. Laut ihren Aussagen war das der Zeitpunkt, wo sie wirklich zu 100% an uns geglaubt hat, und sie glaubt auch, dass sie damals eben diese Emotion provozieren wollte. Ich war nämlich wie sie immer etwas unnahbar. Womit wir bei unserem eigentlichen Problem wären.
ehder0815 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 18:32 #00
Administrator
Hallo ehder0815, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 23.10.2016, 18:34   #2
ehder0815
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Beiträge: 75
Diesen Sommer bin ich dann drauf gekommen, dass etwas nicht passt. Mit mir und mit uns. Ich war irgendwie unglücklich, obwohl (man vergleiche den alten Thread) sonst alles läuft: Super Job, gutes Einkommen, gute Jobaussichten, bin sportlich und fit, Freundeskreis auch gut. Im Grunde ist alles besser, als damals als ich sie kennengelernt hatte (damals Student, Diplomarbeitsphase hat sie letztes Jahr dann live mit bekommen). Aber ich war dennoch unglücklich, fühlte mich unwohl unter Leuten, merkte wieder alte Muster bei mir. Ich habe somit die Therapie mit Ende Juli wieder aufgenommen. Ich hatte mit meiner Freundin drüber gesprochen und sie merkte auch, dass etwas nicht passt. Das war ein sehr ernstes Gespräch und die Beziehung wurde offen in Frage gestellt. Vielleicht war das auch der Grund für sie, sich emotional zu distanzieren, ich werde es nie erfahren. Sie wollte jedoch, dass ich mich ihr mehr anvertraue, ihr emotional näher komme. Das ist mal das erste Paradox: Sie wünscht sich Nähe, distanziert sich aber selbst sukzessive.

Der Sommer war dann emotional relativ anstrengend, ich bin auf vieles drauf gekommen. So ist es meiner Meinung nach so, dass wir uns mit dieser unnahbaren Maske kennengelernt hatten. Wir beide taten so, als ob wir Roboter wären und hatten uns nicht völlig fallen gelassen, irgendwas hatte gehemmt. Jeder spiegelt den anderen und glaubt dass der andere erwartet, dass man wenige Emotionen zeigt - in Anbetracht der Vorgeschichte auch irgendwie verständlich. Nach ca. drei Jahren ist man aber wohl soweit, dass man nicht mehr verliebt ist, sondern auf die nächste Stufe gehen kann und muss, vielleicht kennt ihr das Modell der 5 Phasen der Liebe. Und dazu muss die Maske fallen, sonst kann das nichts werden.

Ich arbeitete also eifrig daran, zu meinen Emotionen zu finden, habe diese dann auch mit ihr geteilt. Doch sie machte immer mehr zu, mir kommt es so vor, als ob sie diesen Schritt einfach nicht mitgehen will. Ich ließ mich nicht davon beirren, es ist wichtig für mich, dass ich mich selbst finde, so wie ich bin. Dazu zählt auch, dass ich mir Verlustängste und Eifersucht eingestehe, also Sachen die ich mir nie erlaubt habe zu empfinden. Und dass ich mit offenem Herzen auf sie zugehe, auch auf das Risiko hinaus verletzt zu werden. Es gab im Sommer vielleicht 2 mal einen Moment, wo wir wirklich innig verbunden waren. Sonst war irgendwie der Wurm drinnen. Sie zweifelte an der Beziehung, und das wir es schaffen. Sie meinte auch, dass sie es irgendwie unfair mir gegenüber findet, "mich hinzuhalten", wenn sie selbst so schwarz sieht.

Es war dann unglaublich schwer für mich sie zur Beziehungsarbeit zu motivieren, ohne sie zu überfordern und zu drängen. Ich fand, dass es an der Zeit war über unsere Bedürfnisse zu reden. Sie hat laut eigenen Aussagen immer Probleme damit, ihre Bedürfnisse zu äußern, womit sie mir aber auch keine Gelegenheit gibt darauf Rücksicht zu nehmen. Dazu kam auch in genau der gleichen Phase ein Schock für sie: Krebsdiagnose ihrer Mutter. Der Horrorfilm geht also weiter. In den letzten Wochen wurde sie noch distanzierter, ABER wir redeten. Wir redeten, und redeten und bei ihr kam immer eine gewisse Hoffnungslosigkeit heraus. Und auch Angst, dass wir das nicht packen. Bei mir war es eher Hoffnung... und Angst, dass wir das nicht packen. Auch das wurde alles beredet. Ich bin jedenfalls stolz auf uns, dass wir das so gemacht haben, war für beide Neuland.

So war die Situation: Objektiv perfekte Beziehung, gleiche Ziele im Leben (vorerst keine Kinder), kaum Streit - eher zu wenig Streit, da wir auch lange Konflikte gemieden hatten. Wir sahen uns allerdings nicht sehr viel, da wir total verschobene Arbeitszeiten hatten und lebten leider nebeneinander her und kommunizierten bis zum Sommer zu wenig rational und emotional.
Das Problem war, dass ich mich emotional öffnete, sie sich zurückzug, sich unglücklich fühlte. Sie hat beschlossen selbst Therapie aufzusuchen, erste Session vor 8 Tagen. Danach war sie bei ihren Eltern und dann nach der Rückkehr letzten Montag schlussendlich der Höhepunkt:

Sie sei in der einen Therapiesession drauf gekommen, dass das nicht mehr will. Ich rang mit mir, ich merkte, wie das Ego wieder übernehmen wollte, aber ich sagte mir: Jetzt nicht. Ich konnte zwar nicht (sofort) weinen, aber ich war erst mal in Schockstarre. Ich hatte sie dann drei mal gefragt, ob sie sich sicher ist, und dass ich ihr weiterhin das Angebot mache gemeinsam daran zu arbeiten. Sie war sich sicher, sagte sie. Ich schloss ab, dachte es ist vorbei, und das merkte sie wohl auch. Wir wollten schon getrennt schlafen gehen, dann doch der Ausbruch mit allem Drum und dran: In den Armen liegen, Tränen und Versöhnung. Erstmals waren wir wieder wir, wie wir uns kennengelernt hatten. Wir erlebten ein inniges Gefühl von Liebe, also zumindest kam es mir so vor.

Was in Folge blieb war die Angst. Bei beiden. Ich blieb meinem wahren Ich treu und kommunizierte meine Emotionen und Gefühle. Wir kommunizierten weiterhin eifrig, ich blieb voller Hoffnung, sie eher nicht. Nächste Therapiesession vorgestern, gestern dann: "Ich bin drauf gekommen, dass ich den Rückzieher nur gemacht habe, weil ich es immer allen Recht machen will. Ich kann nicht mehr, es ist aus." Beide Male ging dem Schlussmachen ein Gespräch über ihre Mutter voraus. Dieses Mal habe ich gar nichts gesagt, sondern wir sind und nur in den Atmen gelegen. Ich habe nur betont, dass ich da bin. Mehr nicht. Wieder fühlten wir uns sehr verbunden, doch dieses Mal ging sie im Anschluss. So sitze ich jetzt alleine in der Wohnung, sie ist bei einer Freundin. Die Wohnung werde ich behalten (müssen), sonst keine Ahnung wie es weitergeht.

Ich habe das Gefühl, dass ich alle Waffen und meine Maske abgelegt habe, sie aber noch nicht so weit ist - vielleicht nie sein wird. Jetzt bin ich im Dilemma. Mein Früheres ich hätte einfach pragmatisch gehandelt: Gefühle unterdrücken, Distanz. Doch ich will meinen Emotionen treu bleiben, jedoch ohne ihr nachzulaufen. Das ist alles ziemlich verquer. Ich habe sie heute nur angerufen um ihr nochmals zu sagen, dass ich "da bin". Viel mehr hatten wir uns nicht zu sagen. Ich wäre ein Heuchler, wenn ich immer bereit war zu investieren und jetzt einfach aufgebe. Daher auch der Anruf, ansonsten hätte ich mich nur gequält, nicht angerufen und gelitten. Andererseits kann ich auch keinen Druck ausüben und v.A. sollte ich mir keine falschen Hoffnungen machen.

Die ganzen Umstände sind halt leider total verwirrend. Sie ist emotional prinzipiell fertig, wegen ihrer Mutter. Dann kommt sie in je zwei Therapiesessions auf so etwas "drauf"? Aus eigener Erfahrung braucht man Monate, bis man in einer Therapie Erkenntnisse hat. Sie meinte, dass wir gerne auch mal reden können, aber es klang heute am Telefon nicht so, als ob sie an ihrer Entscheidung zweifelt. Vielleicht habe ich sie mit meiner Wandlung in den letzten Monaten auch irgendwie unter Druck gesetzt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will jedenfalls noch nicht alle Brücken sprengen (ihre Kreditkarte kündigen, ihre Sachen sammeln und wegräumen, usw., alles was ich sonst üblicherweise machen würde um mich selbst zu distanzieren und mein Ego zu nähren). Sie wird gelegentlich in der Wohnung sein, während ich arbeiten bin, aber mir eher aus dem Weg gehen, um es uns nicht noch schwerer zu machen, meinte sie. Somit kann ich nicht klar unterscheiden zwischen:

Gesunde Distanz vs. gekränktes Ego
"Kämpfen" vs. Nachrennen
Ihre Entscheidung akzeptieren vs. Der Meinung sein, dass es ein Fehler ist.

EDIT: Ich 33, sie 28, falls es irgendwas zur Sache tut.
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Geändert von ehder0815 (23.10.2016 um 19:45 Uhr)
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Alt 23.10.2016, 20:52   #3
Lilly 22
 
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Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo ehder0815,

ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, weil du mir noch
ziemlich stark emotional belastet erscheinst und das ei-
gentlich Wichtige meiner Meinung nach ist:

Nein, in einer Liebe muss man gerade keine Maske tra-
gen. Man darf sein und wird geliebt, wie man ist, egal,
was andere dazu denken.

Ihr scheint beide ein erhebliches Selbstwertgefühlprob-
lem zu haben. Darin haltet ihr euch sicher einen Spie-
gel vor. Aber nicht, um daran festzuhalten, sondern, um
loszulassen und sich selbst lieben zu lernen.

Liebe sollte nicht wehtun, sondern eine Bereicherung dar-
stellen, in der man neue Kräfte entwickelt, Hürden über-
windet und ein zu Hause fühlt (bei sich selbst und dem an-
deren).
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 21:16   #4
ehder0815
Member
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Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 75
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Nein, in einer Liebe muss man gerade keine Maske tra-
gen. Man darf sein und wird geliebt, wie man ist, egal,
was andere dazu denken.
Das bin ich gerade dabei zu realisieren. Leider muss ich jetzt auch mit den Konsequenzen leben.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Ihr scheint beide ein erhebliches Selbstwertgefühlprob-
lem zu haben. Darin haltet ihr euch sicher einen Spie-
gel vor. Aber nicht, um daran festzuhalten, sondern, um
loszulassen und sich selbst lieben zu lernen.
Definitiv, das ist ja auch der Grund für die Therapie (bei mir). Ich glaube aber nicht, dass sie sich das momentan selbst und schon gar nicht mir eingestehen würde. Aber ich verstehe unsere Dynamik einfach nicht. Meine Therapeutin ist der Ansicht, dass man sehrwohl an seinem Selbstwert arbeiten kann, aber auch zusammen an einer Beziehung arbeiten kann. D.h. dass ein Weiterentwickeln des Individuums oftmals ein Zusammenrücken in einer Beziehung ist.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Liebe sollte nicht wehtun, sondern eine Bereicherung dar-
stellen, in der man neue Kräfte entwickelt, Hürden über-
windet und ein zu Hause fühlt (bei sich selbst und dem an-
deren).
Ich würde die Hürden gerne überwinden, aber wie es scheint, ist sie einfach nicht bereit dafür.

Für mich ist ein Loslassen ohne meine Emotionen zu verstecken und zu verneinen aktuell einfach nicht "möglich". Deswegen bin ich ja auch so verwirrt und emotional belastet.

Nachtrag: Es gab vor ca. einem Jahr auch Phasen, in denen ich gezweifelt hatte. Hatte dann auch weniger Lust auf Sex, Küsse usw. Habe da aber im Grunde immer durchgetaucht und es hat sich nach einiger Zeit wieder gelegt (ohne das anzusprechen).
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Geändert von ehder0815 (23.10.2016 um 21:27 Uhr)
ehder0815 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2016, 22:38   #5
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo ehder0815,

Zitat:
Zitat von ehder0815 Beitrag anzeigen
Für mich ist ein Loslassen ohne meine Emotionen zu verstecken und zu verneinen aktuell einfach nicht "möglich". Deswegen bin ich ja auch so verwirrt und emotional belastet...
loslassen ist nichts anderes als die Akzeptanz des Ist-
Zustandes und das ist gut so, wenn man es schafft,
mitsamt seiner Gefühlswelt. Denn auch traurige Ge-
fühle dürfen sein. Es bleibt einem (erst mal nichts)
anderes übrig, als anzuerkennen, was ist. Lediglich,
was werden soll, da kann man noch Entscheidungen
für sich treffen.

Ich wünsch dir alles Gute.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 08:11   #6
ehder0815
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 75
Nach etwas Reflexion habe ich festgestellt, dass mir die Leidenschaft und Emotionen in der Beziehung schon lange gefehlt haben. Ich wollte mir das aber nicht eingestehen, da meine letzte Beziehung so eine üble emotionale Achterbahnfahrt war.

Erst im Juli habe ich das aber wirklich erkannt und ernst genommen und daher mal in die Waagschale geworfen. Ich denke, dass sie sich auch danach gesehnt hat, sie hat das ja sogar artikuliert. Ist aber dennoch gut möglich, dass sie das alles überfordert hat. Gerade in Anbetracht der Situation mit ihrer Mutter.

Ob und warum ich diese emotionale Bindung jetzt dennoch bei ihr suche ist mir aber noch nicht ganz klar. Ich habe es drei Monate lang versucht und kaum was zurück bekommen, als ob sie einfach (noch nicht) bereit ist. Ich brauche auf jeden Fall noch Zeit, um zu realisieren was ich wirklich will.
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ehder0815 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 13:13   #7
gabimaus
abgemeldet
ehder, Du schreibst viel von ''emotionaler Bindung'' - aber ist das nicht eher der Sprachgebrauch eines Therapeuten?

Ich habe nichts gegen Therapeuten - mir haben sie auch sehr geholfen bei meinem Alkoholproblem - aber in Sachen Liebe besteht die Gefahr, während einer Therapie, diese gebräuchlichen Worte der Psychologen zu übernehmen - die sind zwar klug aber auch ohne Gefühl.
Wovon eine Liebe lebt, ist aber vor allem ganz viel Gefühl.
Hört also auf, Euch gegenseitig mit Psychologie zu ''erschlagen''.

Ich liebe es auch, wenn ich mit meinem Partner über ALLES reden und schwafeln kann - aber, ich habe erkannt, dass man auch zu zweit das Schweigen genießen kann (kein Wettbewerb draus machen frei nach: ''mal sehen, wer es besser kann''

Wer nichts fühlt, lässt sich nicht fallen. Sich fallen lassen wollen, unter allen Umständen, kann für manchen fatale Folgen haben. Nämlich, wenn er meint, sich dafür erst noch ''in Stimmung bringen'' zu müssen.

Es wird nach ''Hilfsmitteln'' gegriffen - ist ja auch ganz einfach und zunächst auch angenehm. Wenn da nicht diese bösen Folgen zu befürchten wären ...

und dann ist Zeit für die nächste Therapie.

Glaubt es mir, das kann eine Kette ohne Ende werden.

Was sich ändert: Die Beziehungen halten keine 3 Jahre mehr - sie werden immer kürzer.

Ob dabei eine Therapie hilfreich sein kann?

Die Therapie kann keine Beziehungen kitten - nur einem einzelnen Menschen individuelle Hinweise reichen. Was er davon umsetzt für sich, das liegt allein bei ihm, dem Menschen. Er kann das auch nicht einfach für seinen Partner mit anwenden, indem er von dem verlangt, dabei mitzumachen.

Bitte, erst Therapie machen und nur für Dich - dann mal eine Weile ohne Beziehung einfach genießen und schmecken, was das aus dir macht, wie es auf dich wirkt, wie es ''sich anfühlt'' das Alleinsein.

Nach einer Therapie ist es doch so, dass man noch all die Begriffe und neuen Selbsterkenntnisse über sich im Gepäck hat. Diese stülpt man dann dem Partner über - nicht in böser Absicht, das ist klar - aber das sollte man tunlichst vermeiden, denn an dem Punkt kann der Partner nicht mithalten, falls er es überhaupt versteht. Und das ist auch nicht der Sinn einer Therapie.
Ich verstehe es so, dass allein ich für mich, die Schwachstellen ergründen soll und sehen, wie ich aus ihnen Stärken ziehen kann.
Fehler sind ja nur an der Stelle Fehler, wo ich sie nicht anbringen sollte - richtig eingesetzt, ist es genau meine Stärke!

Beispiel?

Ich rede gern und manchmal auch viel. Meinem Partner fällt es nicht immer leicht, mir sein Ohr zu leihen (enttäuschend für mich).
Auf Feiern mag man sehr gerne, wenn ich rede und diskutiere oder manchen zum Lachen bringe. Ich kann gut auf andere zugehen und musste aber verstehen lernen, dass diese Gabe nicht beliebig anwendbar ist.

Und dafür, gilt es, ein Gespür zu entwickeln.

Ehrlich gesagt, das ''Fallenlassen'' liest sich einfacher als es ist. Und Drogen kommen bei mir nicht mehr infrage.
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gabimaus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 13:37   #8
ehder0815
Member
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Beiträge: 75
Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
ehder, Du schreibst viel von ''emotionaler Bindung'' - aber ist das nicht eher der Sprachgebrauch eines Therapeuten?
Man kann es auch Nähe, Innigkeit oder Liebe nennen.

Zitat:
Zitat von gabimaus Beitrag anzeigen
Die Therapie kann keine Beziehungen kitten - nur einem einzelnen Menschen individuelle Hinweise reichen. Was er davon umsetzt für sich, das liegt allein bei ihm, dem Menschen. Er kann das auch nicht einfach für seinen Partner mit anwenden, indem er von dem verlangt, dabei mitzumachen.
So sehe ich das auch.

Ich bin eigentlich etwas erschrocken, wie abgeklärt ich gerade werde. Das liegt wohl auch daran, dass ich keine Angst vor einer Trennung haben muss, weil sie bereits eingetreten ist.

Ich habe momentan auch kein Bedürfnis mein Ego zu nähren und irgendwelche Spielchen zu spielen, wie früher viel zu oft. Im Grunde will ich nur, dass ich glücklich bin und sie glücklich ist. Das ist zwar eine Floskel, aber ich meine sie das erste Mal ernst. Vielleicht ist das ja Liebe? Jemand glücklich sein lassen, ohne selbst Ansprüche an diesen zu stellen.

Heut hab ich ja mal theatralische Gedanken, bin schon gespannt, wie diese morgen sind.
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ehder0815 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 15:02   #9
Lilly 22
 
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Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo ehder0815,

Zitat:
Zitat von ehder0815 Beitrag anzeigen
Im Grunde will ich nur, dass ich glücklich bin und sie glücklich ist. Das ist zwar eine Floskel, aber ich meine sie das erste Mal ernst. Vielleicht ist das ja Liebe? Jemand glücklich sein lassen, ohne selbst Ansprüche an diesen zu stellen.

Heut hab ich ja mal theatralische Gedanken, bin schon gespannt, wie diese morgen sind.
ich bin mir sicher, dass Liebe das beinhaltet.

Was eure Dynamik betrifft, so denke ich, dass ihr eventuell
einfach nicht zusammen passt. Denn es könnte genauso gut
sein, dass ihr nur deshalb zueinander gefunden habt, weil
ihr eben noch nicht bereit für eine emotionale Bindung gewe-
sen seid und euch somit ergänzt habt. Das kann dann auch
immer unterschiedlich aussehen, also das mal der eine emo-
tionaler wird und der andere sich distanziert bzw. umgekehrt.
Im Grunde bleibt die Dynamik aber bestehen.

Bei ihr kommt nun noch hinzu, dass sie sich mit dem Thema
des möglichen Verlustes einer langjährigen emotionalen Bin-
dung auseinander setzen muss (Mutter), worin ich eher ihren
Rückfall in diese Distanziertheit erblicke. Und ja, vielleicht ist
sie auch sonst noch nicht so weit, sich emotional wirklich hin-
geben und öffnen zu können.

Dennoch bleibt dir jetzt erst einmal nichts anderes, als davon
loszulassen. Vielleicht triffst du (nun ggf. gereifter) jetzt selbst
auf andere Frauen, das wird sich zeigen.

Worüber ich mir an deiner Stelle noch mal Gedanken machen
würde ist, dass du offensichtlich nicht nur eine ON-OFF- Be-
ziehung bisher geführt hast. Im Grunde könnte da bereits et-
was drin liegen, dass du deinen eigenen Entscheidungen nicht
wirklich traust bzw. gewisse Dinge eben nicht akzeptieren hast
wollen??? Manchmal denkt man unbewusst auch, diese eine Ge-
schichte noch irgendwie gerade biegen zu müssen, weil es an-
derenfalls einem Scheitern gleich käme bzw. weil man sich da-
mit indirekt beweisen möchte, doch liebenswürdig zu sein (über
diese Beziehung halt)?
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2016, 15:08   #10
ehder0815
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Registriert seit: 01/2010
Beiträge: 75
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Denn es könnte genauso gut
sein, dass ihr nur deshalb zueinander gefunden habt, weil
ihr eben noch nicht bereit für eine emotionale Bindung gewe-
sen seid und euch somit ergänzt habt. Das kann dann auch
immer unterschiedlich aussehen, also das mal der eine emo-
tionaler wird und der andere sich distanziert bzw. umgekehrt.
Im Grunde bleibt die Dynamik aber bestehen.
Das könnte ich nicht besser formulieren.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Worüber ich mir an deiner Stelle noch mal Gedanken machen
würde ist, dass du offensichtlich nicht nur eine ON-OFF- Be-
ziehung bisher geführt hast. Im Grunde könnte da bereits et-
was drin liegen, dass du deinen eigenen Entscheidungen nicht
wirklich traust bzw. gewisse Dinge eben nicht akzeptieren hast
wollen??? Manchmal denkt man unbewusst auch, diese eine Ge-
schichte noch irgendwie gerade biegen zu müssen, weil es an-
derenfalls einem Scheitern gleich käme bzw. weil man sich da-
mit indirekt beweisen möchte, doch liebenswürdig zu sein (über
diese Beziehung halt)?
Das muss ich erst mal sacken lassen, insbesondere den letzten Satz.
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ehder0815 ist offline   Mit Zitat antworten
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