Slpy

Hallo,

ich habe bereits einige Themen hier gelesen und möchte nun meine Situation schildern um zu sehen wie Andere diese auffassen und evtl. Hilfe und/oder Tipps zur Besserung zu bekommen.

Ich bin 31, männlich und diesen Januar, den 15., 5 Jahre mit meiner Freundin, welche am selben Tag 22 wird, zusammen.

Ich fürchte mich momentan vor dem möglichen Ende unserer Beziehung.

Vor einigen Monaten hat sich meine Freundin umfassend mit der Pille und derer Nebenwirkungen beschäftigt, sie ist nach Rücksprache mit ihrer Fraunärztin zu dem Entschluss gekommen,
die Pille abzusetzen und auf die Kupferspirale umzusteigen, da sie ohne körperuneigene Hormone verhüten will.
Selbstverständlich habe ich sie in Ihrer Entscheidung unterstützt, vor allem, da sie unter verschiedenen Nebenwirkungen der Pille gelitten hat.
Gewichtszunahme, Zysten, Entzündungen, Trockenheit/Ausfluss, Stimmungsschwankungen - Dies hat vor Allem zugenommen, als die Krankenkasse die Pille nicht weiter
übernommen hat und ihr eine Andere, verschrieben wurde.
Nach dem Einsetzen der Spirale blieb dann >2 Monat lang die Periode weg, nach dem Besuch der Frauenärztin wurde Ihr dann eine Packung (fast) reine Gelbkörperhormone verschrieben.

Seit dem hat sie sich stark verändert.
Sie ist durchweg antriebslos und ständig müde, schläft aber sehr wenig. Ihre Libido hat sich komplett verabschiedet. Zuneigung in jeglicher Form scheint unerwünscht und wird
eher als störend empfunden. Zusammen Zeit zu verbringen scheint für sie gänzlich uninteressant. Sie ist extrem leich reizbar.

Wir haben uns natürlich darüber unterhalten, und es gibt verschiedene Faktoren die hier mit reinspielen, sie war vorher ein wenig fülliger und hat zeitglich zum Absetzen der
Pille ganze 30Kg abgenommen (das hat sie aktiv herbeigeführt), sie litt immer mal wieder über Jahre hinweg an Depressionen, ihr Vater hatte eine Psychose, die ihr natürlich
auch zugesetzt hat und wir sind mit unserer Neumöblierung noch nicht fertig, also stehen noch Kartons herum, das stresst sie auch.

Das Problem ist jetzt, dass wir kaum etwas zusammen machen, kaum kontakt haben, sei es körperlich oder emotional, wenn ich sie frage ob sie dies oder jenes unternehmen möchte,
hat sie keine Lust oder Energie, jedoch ist sie auf einem Sprung bereit wenn ein Freund etwas unternehmen will.

Als Beispiel wollten wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt, sie ist an 2 Tagen mit verschiedenen Leuten dort gewesen, an dem Tag den wir uns dafür genommen hatten, kam sie nach
Hause, hat sich auf die Couch gelegt und sagte sie sei platt und ob wir das an einem anderen Tag machen könnten - wir waren dieses Jahr nicht dort, etwas das wir bisher jedes
Jahr getan haben.
Wir hatten Anfang dieser Woche geplant mal raus zu gehen und wollten gestern Abend Billiard spielen gehen, einfach mal raus und Spaß haben. Sie kommt nach Hause, isst etwas und
schläft ein. Als sie am frühen Abend aufwacht und ich sie frage ob sie doch keine Lust hat, sagt sie wir können ja später noch los. Wir haben dann die Wohnung ein wenig geputzt,
danach wollte sie dann doch nicht mehr. Auf meine Frage ob wir das einen anderen Tag machen sollen antwortete sie mit einem Säufzer "Ja können wir machen". Billiardspielen war
eine Idee die sie vor geraumer Zeit geäußert hatte.

Was mich an dieser Situation besonders verletzt, ist, dass ich weiß, hätte jemand anderes sie gefragt, wäre sie auf einem Sprung aus dem Haus gewesen.
Es fühlt sich an als hätte sie einfach kein Interesse mehr an meiner Person und ich verzweifle, da ich sie nicht jeden Tag mit Gesprächen bombardieren will, und ihrer Aussage
zufolge wir einfach warten müssen bis ihr Körper auf diese Umstellung klargekommen ist. Ich befinde mich im Zwiespalt, sie ist die Frau mit der ich alt werden will, ich will sie
uneingeschränkt unterstützen, vor Allem wenn es darum geht den eigenen Körper und das Selbstbefinden wieder in Ordnung zu bringen. Aber es fühlt sich an als leben wir nur noch in
der selben Wohnung, andere Personen interessieren sie mehr als ich, wenn wir etwas gemeinsam planen kann es ruhig unter den Teppich fallen.

Es gibt natürlich noch etliche Sachen die da mit reinspielen und auch Vorgeschichten, weil ich als Partner eine Zeit lang auch ein richtiges ********* war, ohne mir dessen
bewusst zu sein, aber dies ist die aktuelle Situation.

Mich interessiert was Andere davon denken, und da ich keinen eigenen sozialen Umkreis habe mit dem man über so etwas reden kann, nutze ich diesen Weg.

Gruß.

hoefti

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Dexter Morgan

Es ist bekannt, dass sich die Pille auf die Partnerwahl auswirkt. Hast Du sie kennengelernt, als sie die schon nahm?

Anna-Lia

Hi!

Inwiefern warst du eine Zeit lang ein ********* ?
Wie kam's, dass du das irgendwann doch erkannt hast?


Wieso nicht?


Was das Medizinische betrifft - ich bin nicht sicher, inwiefern das wirklich eine Rolle spielt/ spielen kann -, solltest du Fachleute, also Ärzte fragen.

VG
Anna

HW124

Du bist grad mal 30, schlag dir solche Gedanken mal schnell wieder aus dem Kopf

Was ich tun würde? Sie einfach mal fragen, ob sie überhaupt noch Bock auf deine Gesellschaft hat.

Oder alternativ Leute suchen, mit denen Du was unternehmen kannst, anstatt ihr immer auf der Pelle zu hocken.

unbeleidigte Leberw.

Hast Du eigene Hobbies und einen Freundeskreis?

Helmut Logan

TE, du hast sie kennengelernt, als sie 17 war. Jetzt ist sie 22. Sie ist ein junges Ding, das noch ihr ganzes Leben vor sich hat und sicher noch mehr Erfahrungen machen will/muss.

Sportismylife

Mal eine frage... wie war denn eure Beziehung voher? War alles harmonisch und liebevoll?

Slpy

Nachdem ich mich nun exzessiv mit dem Einfluss von Hormonen beschäftigt habe ist mir das auch bekannt.
Sie hat die Pille wie (anscheinend leider) sehr viele Mädchen, nach einer ihrer ersten Perioden mit ~13 Jahren verschrieben bekommen, also ja.

Auf Grund ihrer verschwundenen Libido habe ich sie auch ganz platt danach gefragt, laut ihr findet sie mich noch immer attraktiv und anziehend - es stört mich nur extrem, dass ich das nicht zu 100% glauben kann.

Es gab eine Zeit in der sie sich an einem Studium versucht hat, zu der Zeit war ich aus meine alten Job raus und hatte Freizeit bis der Neue anfing. Viele Nächte habe ich am Computer gespielt, und nicht leise. Sie konnte nicht schlafen, hat sich selbstverständlich aufgeregt und beschwert, mir ging das damals am Hintern vorbei, da ich der Meinung war, dass es nicht so laut war und sie übertreibt.

Dann war das mal umgedreht, und es hat mich tierisch aufgeregt - das war dann die Erleuchtung über das was ich ihr wochenlang angetan habe - deswegen war ich ein Arsch, mir hat des Öfteren die Empathie gefehlt.

Auch einfache Sachen, wenn sie fragte ob ich mit ihr ins Bett komme weil sie einfacher einschlafen kann. Das habe ich abgeblockt, weil es für meinen Rhythmus viel zu früh war und ich keine Stunde wach im Bett herumliegen wollte. Wenn sie jetzt manchmal wo anders übernachtet, oder mir die selbe Antwort gibt, wenn ich früh raus muss, sie aber nicht und die Einsamkeit einsetzt, fühle ich mich richtig bescheiden, wenn ich mir überlege, dass sie sich so über Wochen und Wochen gefühlt haben muss.

Mein erster Freundeskreis ist weggebrochen, da ich mit jungen Jahren umgezogen bin und der Kontakt abgebrochen ist. Wenn ich heute nach den Leuten suche und sehe wie viele mit Drogen abgestürzt sind - naja, da muss ich keine Energie reinstecken.

Mein zweiter Freundeskreis ist verloren gegangen, da ich nach der Schule nach Finland gezogen bin, da ich dort eine Frau kennengelernt habe. Dort lebte ich etwas über 1 Jahr, nach einer Trennung bin ich wieder nach Deutschland zurück, nur um festzustellen, dass alle bekannten hunderte Kilometer für Ausbildungen und Arbeitsplätze weggezogen sind - war auch ein ziemlicher Schock.

Mein jetziger Freundeskreis sind die Freunde meiner Partnerin, sollte also der Fall der Fälle eintreten, läge ihre Loyalität bei ihr, ganz davon ab, dass wenige von denen Interessen mit mir teilen.

Ich habe mir bereits Gedanken gemacht, dass, wenn es nach einiger Zeit nicht besser wird, wir als 1. Schritt eine Frauenärztin mit Ahnung im Bereich Hormone aufsuchen und einen Hormonspiegel einzusehen, um zu sehen ob es daher kommt, oder doch eher andere Faktoren sind, wie Stress.
Der nächste Schritt wäre eine Paartherapie um zu sehen wie ich die "Heilung" am besten unterstützen kann, sollte es möglich sein.
Jedoch will ich sie aktuell noch nicht damit bombardieren, ich will sie nicht unter Druck setzen und hetzen, das kommt mir dann doch eher Kontraproduktiv vor.

Slpy

Hobbies habe ich, allerdings sind diese weniger gesellschaftsfähig.

Wie oben geschrieben bin ich durch meine Freundin in ihren Freundeskreis gekommen.

Und ich finde es verdammt schwierig neue Freunde zu machen, das muss ja auch irgendwo passen, und auf irgendjemanden zugehen und fragen ob er/sie Lust auf eine Freundschaft hat ist schon sehr seltsam. So etwas dauert leider auch

Slpy

Darin habe ich sie nie eingeschränkt, die einzige Prämisse war immer Treue.

Es gab immer mal Höhen und Tiefen, aber nie so krass, dass es um den Fortbestand der Beziehung ging.
Wie oben geschrieben war ich eine Zeit lang ein rücksichtsloser Arsch, das ist aber schon eine Weile her.
Sie hat bisher immer Zuneigung gezeigt, nur in letzter Zeit nicht.