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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 18.02.2018, 12:16   #1
mtz
Junior Member
 
Registriert seit: 04/2009
Ort: Berlin
Beiträge: 11
Angst, Trennung nicht richtig verarbeiten und Beziehung hinter sich lassen zu können

Hallo!
Ich weiß, ob das irgendwie helfen wird, aber momentan habe ich einfach das Bedürfnis mich auszusprechen, um möglicherweise etwas Distanz zum Problem zu gewinnen und mich etwas leichter zu fühlen.
Vor acht Monaten hat meine Freundin mit mir Schluss gemacht (ich habe schon hier darüber geschrieben), was ein ziemlicher Schock für mich war, aber ich habe sie nicht irgendwie gebeten, es noch einmal zu versuchen o.ä. Während unseres Gespräches war ich einfach nur von dieser Tatsache überwältigt, war mir jedoch ganz tief auch im Klaren, dass es möglicherweise besser ist, da ich auch Zweifel daran hatte, ob wir zusammen eine glückliche Zukunft haben würden. Wir haben uns auf eine Kontaktsperre geeinigt, trotz allem wirkte sie auch aufgelöst/traurig. Seitdem haben wir kaum Kontakt zueinander, ab und an bekomme ich etwas von gemeinsamen Freunden mit, frage aber nie gezielt bzw. versuche, nicht genauer einzugehen, weil ich denke, dass Distanz in diesem Zustand das wichtigste ist. Was sie (und ob) sie von unseren Freunden etwas über mich erfährt weiß ich nicht.
Mit der Zeit (im Laufe des Sommers/Herbstes) ist es irgendwie besser geworden, als in den ersten Tagen, wo ich mehrmals am Tag einfach unvermittelt angefangen habe zu heulen, im Supermarkt, auf der Straße etc.
Ich hatte auch viel Ablenkung durch die Universität, da ich kurz vor dem Abschluss stand und mich ins Zeug legen, meine Bachelorarbeit schreiben musste u.ä.
Manchmal hatte ich Anflüge von Traurigkeit, wenn ich alleine war, aber es hat nie lange angehalten.
Ich habe sie ein Paar mal in der Universität gesehen, war jedes mal hin- und hergerissen, auf sie zuzugehen, habe es jedoch jedes mal sein lassen, weil ich mir nichts gutes davon versprochen habe.
Dass sie mir nicht zum Geburtstag gratuliert hat, hat mir gar nicht mal so viel ausgemacht, ich habe es hingenommen und mit der Kontaktsperre erklärt. Als sie mir jedoch zehn Tage später gratuliert hat, war ich plötzlich sehr aufgelöst und auch traurig, auch weil ich an dem Abend dieses Tages meinen Geburtstag mit Freunden (nach)gefeiert habe, und mir wohl wieder vor Augen geführt worden ist, dass sie nicht mit dabei ist. Am 1. Januar habe ich ihr alles gute zum neuen Jahr gewünscht, sie hat sich bedankt und den Gruß erwidert.
Ende Januar habe ich sie das erste Mal auf dem Geburtstag einer gemeinsamen Freundin wieder gesehen. Wir haben uns nett (sogar mit Umarmung) begrüßt, und das war es dann auch. Den Rest des Abends haben wir uns ignoriert und nicht mal in die Augen gesehen. Ich habe nur ein paar Mal mitgehört, worüber sie mit den anderen geredet hat. Am Ende fühlte ich mich sehr schlecht und traurig, weil ich mir wahrscheinlich blödsinnigerweise etwas erhofft habe, aber in Wirklichkeit fast schon eine andere Person erlebt habe, die scheinbar nichts von ihrem ehemaligen selbst hatte. Seit diesem Vorfall habe ich auch beschlossen, jegliche gemeinsame Veranstaltungen mit ihr zu meiden, um “die Wunde nicht noch weiter aufzureißen”.

Seitdem scheinen die Gefühle bei mir wieder verrückt zu spielen, ich denke wieder öfter an sie und an unsere gemeinsame schöne Zeit.
Ich fühle mich momentan sehr elend diesbezüglich, wegen des Gefühls, dass ich sie nicht loslassen kann, der Unsicherheit, meinen Gefühlen ihr gegenüber, der Angst, etwas vergangenem “hinterherzutrauern” und keinen Abschluss zu finden, der Angst, dass diese Gefühle mein hier und jetzt (negativ) bestimmen.
Hinzukommt, dass sie sich regelmäßig anschaut, wenn ich etwas als Status bei WhatsApp poste (was dann nach 24h wieder weg ist). Diese Tatsache verleitet mich zu dem Gedanken, dass sie evtl. Auch interessiert ist an dem, was bei mir vorgeht? Aber andererseits weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Schreibe ihr auch nicht etc.
Habe ich sie gestern wieder in der Uni gesehen und gegrüßt und war dann auf dem Heimweg etwas bedrückt und habe mich gefragt: Hätte ich mich abwenden, sie ignorieren sollen? Wäre es besser, was denkt sie darüber…? Und lauter so Zeug….

Am meisten habe ich Angst davor, bescheuert darzustehen und ihr im Geiste hinterherzulaufen und Gefühle zu haben, während es ihr (als der Verlassenden Person) mit alldem viel besser geht und sie nichts mehr von mir wissen will.

Diese ganzen Unsicherheiten und (Selbst)Zweifel haben vielleicht auch damit zu tun, dass wir füreinander die jeweils ersten Partner waren. Ich bin jetzt 24, sie 2 Jahre jünger, wir waren ein dreiviertel Jahr zusammen. Daher habe ich auch Ängste, dass schon relativ “alt” bin und Probleme haben werde, etwas mit anderen Frauen zu haben, ob nun kurze Liebschaften oder lange Beziehungen. Ich bin relativ unsicher, was den Umgang mit Frauen angeht und war daher sehr glücklich, dass damals mit uns beiden geklappt hat. Daher auch der große Schock, als es aus war, hat meinem Selbstwertgefühl einen enormen Schlag versetzt, von dem ich mich immer noch nicht erholt zu haben scheine…
Möglicherweise ist auch der in letzter Zeit erhöhte Druck und Stress des Studiums die Erklärung für meine negativen Gefühle zum Thema. Ich bin in letzter Zeit extrem angespannt und mit den Nerven fertig, da kommt das eine leicht zum anderen...

Es tut mir leid, dass der Text so lange und möglicherweise etwas wirr geworden ist, aber ich hatte einfach das Gefühl, es loswerden zu müssen…
Das größte Problem, so scheint es mir manchmal, ist nicht mal die Situation an sich, sondern meine Spinnereinen und Grübeleien darüber. Ich bin von Natur aus ein “Kopfmensch” und befürchte, dass es nicht immer gut ist…
Freue mich auf Gedanken, Ratschläge und ähnliches von der Forum-Community und danke fürs Zuhören.

Geändert von mtz (18.02.2018 um 14:00 Uhr)
mtz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2018, 12:16 #00
Administrator
Hallo mtz, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 20.02.2018, 19:28   #2
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo mtz,

für deine doch relativ kurze Beziehung leidest du m.E.n. doch arg lang.
Unabhängig davon, dass man natürlich seinen Liebenskummer hat, mei-
ne ich, dass dein Hauptproblem aber vermutlich eher darin liegt, dass du
das Ende der Beziehung bisher noch nicht akzpetiert hast. Dann nützt dir
deine Kontaktsperre usw. allerdings herzlichst wenig. Im übrigen ziehst
du dein Leiden gerade wegen der Nichtakzeptanz unnötig in die Länge.

Erst wenn dir im Kopf bewusst ist, dass dieser Lebensabschnitt mit ihr
vorbei ist und du dich dazu entscheidest, diese Tatsache wirklich zu ak-
zeptieren und sie nicht mehr als deine Freundin bzw. zukünftig wieder
Freundin betrachten zu wollen, werden deine Gefühle dem nachziehen
können und sich abflauen, das Leiden (Liebenskummer) sein Ende fin-
den können.

An deiner Stelle würde ich nach all der Zeit sogar eher dazu über gehen,
wieder mit ihr zu reden, wenn du sie antriffst bzw. ihr gemeinsam auf
einer Party seid. Das sind nämlich genau die Gelegenheiten für dich, um
dich den Tatsachen zu stellen, anstatt vor diesen weglaufen und dich da-
heim in Illusionen hüllen zu wollen. So kannst du einen lockeren Umgang
mit ihr erlernen, ohne dich ständig in Mehr versteigen zu wollen. Halt dir
dabei eben selbst vor Augen, dass es "nur" deine Ex ist, ihr euch ggf.
zwar noch (ggf. auch freundschaftlich) mögt, mehr aber nicht. Stell dich
dem und finde damit deinen Seelenfrieden. Bisher tust du nämlich ge-
nau das Gegenteil davon pflegen und suchst in allem nach irgendeinen
Strohhalm. Damit tust du dir selbst nicht gut.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2018, 12:23   #3
mtz
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 04/2009
Ort: Berlin
Beiträge: 11
Danke, Lilly 22, für die ausführliche Antwort und die Hinweise!
Vielleiht habe ich tatsächlich noch nicht komplett mit der Beziehung abgeschlossen. Würde auch sehr gerne meinen "Seelenfrieden" damit finden.
Jedoch stellt sich für mich auch die Frage, was denn dabei die beste Strategie ist: Einerseits sollte ich vielleicht wirklich versuchen offener zu sein und bei Gelegenheit mit ihr zu Reden oder zumindest mehr zu kontaktieren. Jedoch besteht das Risiko, dass ich noch nicht 100%ig darüber hinweg bin und danach, wenn ich alleine zu Hause o.ä. bin wieder (negative) Emotionen hochkommen, ich anfange rumzugrübeln und sowas alles.
Die zweite Möglichkeit hat m.E. auch ihre Daseinsberechtigung: Ich gehe nicht zu gemeinsamen Veranstaltungen von Freunden, wo sie auch dabei ist. Einfach weil ich vermute, dass es so besser sein wird, nach dem Motto "aus dem Augen- aus dem Sinn" und man besser Abstand zur Vergangenheit gewinnt.
Denn in den Monaten bevor ich sie auf diesem Geburtstag gesehen habe, ging es mir viel besser als in den Wochen danach...
Ich weiß auch nicht, irgendwie haben beide Strategien ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Wahrscheinlich kommt es auf die Menschen bzw. ihre Persönlichkeiten an, welche die effektivste ist.
Aber deinen Hinweis, vielleicht trotzdem mit ihr zu sprechen, werde ich beherzigen. Mal schauen, vielleicht hilft es, wenn ich nicht so verkrampft an die Sache rangehe.
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mtz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2018, 20:27   #4
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo mtz,

Zitat:
Zitat von mtz Beitrag anzeigen
...Aber deinen Hinweis, vielleicht trotzdem mit ihr zu sprechen, werde ich beherzigen. Mal schauen, vielleicht hilft es, wenn ich nicht so verkrampft an die Sache rangehe.
"nicht verkrampft an die Sache rangehen" zu wollen, würde hier eben
bedeuten, dass du eure Trennung nun bewusst akzeptierst und sie ein-
fach nur noch als deine Ex- Freundin bzw. ggf. als einen Menschen be-
trachtest, den du zwar trotz allem noch magst (und inzwischen verge-
ben hast), mit dem es für dich aber keine gemeinsame Zukunft als Paar
mehr geben wird. Das ist eine Entscheidung, die du für dich erst noch
treffen musst. Dann wird dir der Umgang damit auch leichter fallen.

Bei der anderen Alternative wirst du bemerkt haben, dass du über die-
se das Ganze eher nur verdrängst, anstatt es zu verarbeiten und dir
diese deshalb nicht besonders geholfen hat.

Wenn du daheim noch ab und zu mal traurig wirst, dann mach dir klar,
dass das dazu gehört und sein darf, für diesen Moment. Dann wird sich
das mit der Zeit legen. Triff dich auch mit anderen Leuten, insbesonde-
re auch anderen Frauen. Alles Gute.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
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gefühlschaos, trennung, unsicherheit, zukunftsangst

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