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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren. |
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19.05.2018, 20:26 | #1 |
Member
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 67
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Kontaktsperre, verwirrende Signale, Trauer
Hallo Forum,
mein Fall ist wohl wirklich nichts besonderes, aber ich brauche eure Hilfe. Warum? Weil ich den Schmerz nicht mehr aushalte. Darum geht es: Vor zwei Wochen hat sie Schluss gemacht und seitdem ist für mich jeder Tag ein Gefängnisaufenthalt in der Hölle, ich sehe einfach kein Licht am Ende des Tunnels. Vor 10 Tagen telefonierten wir noch einmal und sie zeigte sich aufgeschlossen für meinen Vorschlag, dass wir uns nochmal treffen und schauen, ob sich nochmal etwas entwickeln könnte. Allerdings brauche sie dafür "ein paar Wochen" Sendepause, ergo: Kontaktsperre. Ich akzeptierte dies und sie sagte zum Ende des Telefonats, dass sie mich vermisse und immer noch lieb hat. Ich hielt mich an die geforderte KS, aber sie meldete sich nach zwei Tagen wegen einer vollkommen belanglosen Sache. Ich antwortete auf ihre Frage. Dann fragte sie weiter, ob ich die Flüge für unseren erst vor Kurzem gebuchten Urlaub stornieren könne, was ich verneinte (Sie hatte sich zum Buchungszeitpunkt explizit und mehrmals gegen eine Reiserücktrittversicherung ausgesprochen.) Dann fragte sie, ob sie mein Ticket auf eine andere Person überschreiben könne. An dieser Stelle wurde ich traurig. Sie hatte noch zwei Tage zuvor um eine Kontaktsperre gebeten und mir Hoffnung gemacht und dann kam sie plötzlich damit an. Ich sagte ihr, dass ich traurig sei. Sie entschuldigte sich. Mich hat das ziemlich mitgenommen und sendete ihr nachts eine Sprachnachricht, in der ich meine Trauer ausdrückte. Ich weiß, das war dumm. Sie antwortete mir darauf nicht und seitdem hatten wir auch keinen Kontakt mehr. Sie weiß, dass ich sehr unter der Trennung leide und dass ich weiterhin eine Beziehung mit ihr will. Ich befinde mich daher ganz klar in der Defensive. Mein aktuelles Problem ist, dass ich immer noch darauf hoffe, dass sie uns eine zweite Chance gibt. Realistisch gesehen hat es wahrscheinlich nicht viel zu bedeuten, dass sie in dem Telefonat sagte, dass sie mich vermisst und "mich nicht aus ihrem Leben streichen" will. Meinen Vorschlag für ein Treffen stimmte sie ja auch zu. Aber ich weiß, dass sowas in solchen Situationen nicht viel bedeuten muss und vielleicht hat sie ihre Meinung schon geändert. Ich versuche mir auch jeden Tag klar zu machen, dass es vorbei ist und dass sie nicht wieder kommen wird. Aber irgendwas in mir hofft immer noch. Mir fällt es schwer, mich nicht bei ihr zu melden, aber ich weiß, dass es das Einzige ist, was ich tun kann. Meine Trauer ist jedoch extrem. Von morgens bis Abends denke ich an sie. Ich habe alle üblichen Tipps schon umgesetzt und setze sie weiterhin um. Ich mache sehr viel Sport, lasse mir Raum und Zeit für meine Gefühle, habe viel mit einigen Leuten über alles gesprochen. Ich habe auch einiges aufgeschrieben. Eine Seite voll mit ihren schlechten Eigenschaften. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was zur Trennung führte und dies aufgeschrieben, damit ich die selben Fehler nicht nochmal begehe. Natürlich weiß ich auch, dass sie genauso für das Scheitern der Beziehung verantwortlich war. Dennoch gebe ich mir die Hauptschuld, weil ich glaube, es früher hätte erkennen müssen. Aber jeder Tag ist eine Qual für mich. Nichts lenkt mich wirklich ab und ich bin weitestgehend antriebslos. Ich wünsche mir, dass ich wenigstens eine Stunde am Tag einen halbwegs normalen Gemütszustand haben könnte. Ich sehe kein Ende und irgendwie hoffe ich immer noch, dass sie sich meldet und wir ein Treffen ausmachen. Ständig glotze ich aufs Handy und manchmal spreche ich auch aus "Warum meldest du dich nicht?". Es ist eine extrem schwierige Zeit für mich und es wäre schön, wenn ihr mir helfen könntet... |
19.05.2018, 20:26 | #00 |
Administrator
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Hallo What's my name?, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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21.05.2018, 15:59 | #2 | ||
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.642
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Moin,
sprechen wir von der Passiv-Aggressiv-Lady, die du in einem anderen Thread erwähnt hast? Glaub ich habe auch grad einen Typen in meinem Leben, der so drauf ist, und ich muss sagen: mein Fluchtinstinkt ist 2 Millimeter vor dem Auslösen. Ein Irrsinn, was sich da aufstaut, wenn einer ständig schmollt und gekränkt und wütend ist, ohne zumindest die Karten auf den Tisch zu legen. Ich hatte sowas vorher noch nicht - zum Glück - und muss sagen: ANSTRENGEND ANSTRENGEND ANSTRENGEND ANSTRENGEND Viel zu anstrengend. Uff. Grüße Anna
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21.05.2018, 19:35 | #3 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
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Was ich da lese, sieht nach purer Abhängigkeit Deinerseits aus. Ich kann für Dich nur hoffen, dass sie sich von Dir fernhält und Dir damit die Chance gibt, wieder zu Dir selbst zu finden. Denn eigenständig funktionieren zu können, ist das A und O im Leben. Sicher gibt es Trauerphasen, aber die werden mit der Zeit besser. Als Ablenkung kannst DU noch mehr mit Freunden unternehmen oder auch z.B. eine Reise allein oder mit Freunden machen. Einfach neue Eindrücke erleben und merken, dass es mehr auf der Welt gibt als diese Frau.
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22.05.2018, 06:07 | #4 | |||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 67
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Zitat:
Es geht um die Frau aus dem letzten Thread, den ich hier erstellt habe. Passiv-aggressiv musste ich jetzt erstmal googeln. Einige Punkte der Beschreibung passen auf sie, andere nicht. Anstrengend war es mit ihr aber in jedem Fall. Nicht dauernd, aber das lag auch daran, dass ich mich angepasst habe.
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22.05.2018, 06:14 | #5 | |||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 67
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Zitat:
Aber vielleicht meinst du eher, dass ich daran arbeiten sollte, die Abhängigkeit zu beenden. Da stimme ich dir zu und das tue ich auch. Dazu im nâchsten Post
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22.05.2018, 06:33 | #6 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 67
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im ersten Post beschrieben, habe ich vor ~16 Tagen mit ihr telefoniert und sie ließ sich darauf ein, dass wir uns nochmal treffen und schauen, wie es läuft und ob es noch eine Chane gibt. Allerdings wollte sie eine Kontaktsperre, die ich auch respektierte, bis sie sich plötzlich wegen einer Belanglosigkeit meldete. Zuerst ging es nur um einen Drucker aber "wo wir gerade dabei sind" wollte sie den gemeinsamen Urlaub gerne auf eine andere Person umbuchen... Mich hat das ziemlich fertig gemacht, weil sie dass nur so nebenbei schrieb, meinen Wunsch nach einem Telefonat gnorierte sie. Zwei Tage zuvor hatte sie mir noch Hoffnung gemacht und dann zeigte sie mir, dass sie ihre Zukunft ganz klar ohne mich plante. Und sie wusste, wie schlecht es mir ohnehin schon ging in der Situation.
Dann sendete ich ihr diese verzweifelte Sprachnachricht, in der ich meine Trauer zum Ausdruck gab. Taktisch vielleicht nicht gut, aber sicher nicht böswillig Sie regierte darauf nicht. 2 Wochen komplette Funkstille. Ich litt jeden Tag, weil ich noch Hoffnung hatte und so rief ich sie vor zwei Tagen an. Sie sagte mir, dass sie nach meiner Sprachnachricht eine Woche lang sehr wütend auf mich war und dass sie mir nicht erklären konnte, warum das so sei. Sie sagte außerdem, dass zu viel passiert sei und dass wir nicht zusammen passen würden. Was mich wütend dabei machte, war, dass sie wusste, dass ich noch Hoffnung hatte und obwohl es für sie ganz klar keine Zukunft mehr gab, hat sie es nicht für nötig erachtet, mir das mitzuteilen und mich zwei Wochen im Ungewissen gelassen. Warum aber sagte sie in jedem Gespräch, dass sie mich lieb hat und vermisst, wenn es ihr gleichzeitig scheißegal war, wie ich litt. Ab dem Punkt war meine Hoffnung erloschen, genauso wie mein Respekt und meine Wertschätzung für sie. Ich habe ihr gesagt, wie enttäuscht ich von ihr bin und das Gespräch dann beendet und im Anschluss alle Kontaktdaten von ihr gelöscht. Ich bin immer noch traurig, aber mir geht es schon besser, als an jedem Tag, in der ich in Ungewissheit lebte. Insofern ändert sich gerade auch etwas an der Abhängigkeit zu ihr. Ich hatte gestern das erste Mal seit langem wieder Spaß an etwas. Es geht bergauf, wenn auch nur langsam.
Geändert von What's my name? (22.05.2018 um 06:37 Uhr) |
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22.05.2018, 08:36 | #7 | ||||||||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
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DU hattest Dir Hoffnungen gemacht. Mehr Eigenverantwortung wäre sinnvoll. Zitat:
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22.05.2018, 09:22 | #8 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 08/2012
Beiträge: 67
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Sorry, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass die Reise nicht zu stornieren ist, weil wir keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben und zwar, weil sie das explizit nicht wollte...
Zu dem Rest Damion: Ich streite nicht ab, dass deine Interpretation nicht zutrifft, aber ich sehe mich auch als jemand, der auf ihr Verhalten reagiert hat, zugegebener Maßen nicht sehr rational, aber das habe ich mir erlaubt und ich bereue es nicht. Während der Beziehung war sie es, die ständig emotional ungefiltert reagierte und nie ruhig blieb und erstmal innehielt, um nachzudenken. Ich hingegen habe das aber immer versucht. Insofern habe ich mir mein Verhalten hier einfach mal "geleistet". Und klar, von außen betrachtet und zwischen den Zeilen gelesen, hätte ich erkennen können, dass sie mir keine echte Hoffnung macht. Aber in der Situation habe ich das anders gesehen und sie wusste das! Und das ist der entscheidende Punkt für mich. Sie wusste, dass ich hoffe und leide und ob das jetzt berechtigt war oder nicht, ist nicht entscheidend dafür, dass sie kein Interesse daran hatte, mein Leiden zu beenden. Du wirst jetzt fragen: So what? Da kann man selbst drauf kommen und sie hatte mir gegenüber keine Verpflichtung mehr. Dem setze ich entgegen, dass auch eine Beziehung objektiv keine Verpflichtungen mit sich bringt und trotzdem handeln Menschen so, als gäbe es sie und durch dieses Handeln existieren sie dann auch. Anderenfalls würde man den Menschen nur konsumieren. Das ist natürlich eine mögliche Interpretation, aber das ist dann nicht meine Interpretation. Und was die Abhängigkeit angeht: Natürlich teilt man sein Glück, ich war zuvor ja nicht todunglücklich, aber die Beziehung mit ihr hat mich eine ganze Zeit lang glücklicher gemacht, als zuvor. Und es gibt bestimmte Glückserfahrungen, die ich alleine nicht mehr haben werde. Und daher ist dieses Glück an sie gebunden gewesen. So könnte man auch über eine Droge schreiben und biochemisch gesehen kann man die Analogie bestimmt auch nachvollziehen. Ich bin quasi auf kalten Entzug (und hoffentlich schon über dem Berg) Zu meinem Verhalten in der letzten Zeit: Schon in der Beziehung habe ich gemerkt, dass das Beachten meiner Bedürfnisse immer weiter abnahm bei ihr. Dieser Egoismus hat sich nach der Trennung natürlich noch verstärkt. Und ja, mein Frust, der sich jetzt auch nach dem Beziehungsende entlädt, knüpft nahtlos an die Beziehungszeit an. Dadurch habe ich mich vielleicht etwas "unwürdig" verhalten, aber das gestehe ich mir in diesem Fall zu. Ich sehe aber auch nicht, welche Würde ich dadurch verloren habe. Vielleicht meinst du eher Stolz. Naja, ich bin nicht in meinem Stolz gekränkt und es interessiert mich herzlich wenig, was sie jetzt noch von mir hält. Während der Beziehung habe ich so viel Rücksicht genommen und auch einiges geschluckt, das hat sie jetzt halt auch in der Trennungsphase bahngebrochen. Und ich lerne durchaus etwas durch diese Geschichte, da bin ich doch noch selbstkritisch genug: Ich hätte viel früher sehen können, dass es auf Dauer nicht funktionieren würde und ich hätte es rechtzeitig beenden können.
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22.05.2018, 09:56 | #9 | |||||||
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22.05.2018, 11:55 | #10 | ||
Member
Themenstarter
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Beiträge: 67
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Damion, die selbstkritische Phase habe ich schon hinter mir und ihre Ergebnisse sind auch nicht vergessen. Ich ziehe sogar in Erwägung, ihr keine Verantwortung für das Scheitern der Beziehung zu geben, weil ich denke, dass entscheidende Fähigkeiten einfach ihr Können überstiegen haben. Das ist vielleicht die Vorstufe des Verzeihens und des Frieden schließen mit dieser Lebensepisode. Aber soweit bin ich noch nicht und irgendwie ist es ja auch eine Entscheidung, ob man Verantwortung bei sich oder bei anderen sieht. Ich habe die Verantwortung bisher nur bei mir gesucht (und hier nicht wirklich dokumentiert), aber das erschien mir nicht gut für meinen Geisteszustand zu sein.
Jetzt bin ich in der Phase, in der ich auch ihr Verantwortung zuschreibe und damit geht es mir temporär besser. Ob das jetzt "objektiv" richtig ist, was ich hier inhaltlich geschrieben habe, sei Mal dahingestellt. Ich sehe es als eine Phase meiner Verarbeitung der Ereignisse. Früher oder später werde ich meinen Frieden damit schließen. Um aber nochmal etwas zu relativieren: Ich habe knapp zwei Monaten, jeden Tag an "unserer" gemeinsamen Wohnung gearbeitet. Renoviert, lackiert, entsorgt, Elektronik neu, alles montiert usw. usf. , es waren fast 500St. Arbeit und sie hat kaum etwas beigetragen, obwohl vorher so abgemacht Und sie hat mich gefragt, ob ich zu ihr ziehen möchte. Ich habe meine alte Wohnung und den Hausstand fast komplett aufgegeben und habe dann im Endeffekt ~ 4 Wochen in der neuen Wohnung gewohnt. Als klar war, dass es mit dem Zusammenleben nicht klappen würde und da war noch keine Trennung ausgesprochen, hat sie mich kurzerhand rausgeworfen (die Wohnung ist Eigentum in ihrem Elternhaus, das ihr überschrieben wurde). Ich schlafe seit ~3 Wochen auf dem Sofa und musste mir in kürzester Zeit eine neue Wohnung suchen und dabei habe ich gerade erst einen Umzug hinter mir...Dass sie die Beziehung so einfach aufgegeben hat, obwohl ich so viel gegeben habe, so wohl Arbeitseinsatz als auch auf zwischenmenschlicher Ebene, enttäuscht mich halt wirklich sehr. Und ich finde, das ist nur menschlich.
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