Kronika

das bringt es auf den Punkt.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man innerlich die letzte Zeit durchgeht, nach Anzeichen sucht und sich einige "warum"-Fragen stellt. Das ist auch so kurz danach ziemlich normal. Man versucht diese neue Information "sie will nicht mehr" einzuordnen in sein bisheriges Bild und es passt dort nicht rein. Man hat Schwierigkeiten das Verhalten oder die Aussagen die vor nicht allzu langer Zeit vielleicht noch gemacht wurden jetzt mit diesem Abbruch überein zu bringen.
Für mich alles total nachvollziehbar. Das kenne ich selbst auch sehr gut. Ich habe dasselbe auch schon mehrfach erlebt und es fühlt sich mies an. Nicht selten habe ich mich an ähnlichen Fragen aufgehangen "warum hat er da noch gesagt dass er mich vermisst", "warum hat er letzte Woche noch weiterführende Pläne für uns gemacht und wollte mit mir da und da hin gehen". Meiner Erfahrung nach kann man da als der andere Part häufig rückblickend keinen "Sinn" mehr rein bringen oder das wirklich nachvollziehen, sondern kommt einfach irgendwann zu dem Punkt wo man sich dann sagt "na gut, es ist jetzt eben so" und das ganze los lässt.
Klar wäre es in gewisser Weise einfacher, wenn man genau den Verlauf und die Gründe vor sich sehen würde, aber das ist mir bisher bei praktisch keiner Trennung und keinem Kennenlern-Abbruch so richtig gelungen.

Egal was der andere gesagt hat und wie ausführlich es begründet war, habe ich trotzdem jedes mal erstmal die typischen Verlassenen-Gedanken gehabt:
- "Das war bestimmt vorgeschoben und in Wirklichkeit gibt es einen anderen Grund"
- "Ja das stimmt, aber deswegen trennt man sich doch nicht... das kann doch nicht alles sein"
- "Aber darüber hätten wir doch reden und dran arbeiten können"
- "Das stimmt doch gar nicht"
...

Ich glaube man kann im ersten Moment wenn man selbst von der Verbindung eine ganz andere Meinung hatte nur sehr schwer direkt diese andere Sichtweise annehmen. Das kommt entweder später oder es kommt auch gar nicht und wird nur irgendwann immer unbedeutender.

Kronika

Sehe ich ganz genauso. Im letzten Thread hier wurde noch beklagt dass der Verlassende sich per Telefon getrennt hatte - jetzt läuft es persönlich, aber der Verlassende ist halt trotzdem per se der Böse, weil es für ihn nicht funktioniert.

El Guapo25

Soll der TE sich jetzt den Kopf zerbrechen, was er eventuell falsch gemacht haben könnte, oder er hätte besser machen können? Nur weil jetzt die letzten beiden Bekanntschaften ( auf Tinder lol ) nicht so nice ausgingen?

Man zieht sich doch nur unnötig selber runter, wenn man sich einen Kopf zerbrechen macht mit quälenden Fragen, was der Auslöser dafür war. Den das können tausend Gründe gewesen sein.

Man muss einfach nur mit der richtigen und einer gesunden Einstellung aus dieser Geschichte herausgehen. Nämlich aufrecht mit dem motto: "Du wolltest nicht Mädel? Alles gut! Es gibt Millionen Frauen da draußen die mich gerne kennenlernen würden, dann bekommt eben einer von denen die Chance."

Ps: Übrigens, so dumme Kommentare wie: "Sei das nächste mal nicht so nett zu einer" am besten ignorieren. Solche Spackos wollen entweder nur Salz in die Wunde reiben, oder sind wirklich davon überzeugt von ihrem Blödsinn was sie da schreiben. Weil sie vielleicht in der Jugend nicht gut ankamen bei den Mädels, dann plötzlich den weg zum großen Macker eingeschlagen haben, und mit so einem Verhalten irgendeine hohle Frucht da draußen für sich haben gewinnen können. Und dann meinen es wäre so der richtige Weg.

Robertalk

Aber welche Gedanken hat der "Trennungswünschende"?

Und ist es nicht ein sehr seltsames Verhalten bis zuletzt "Verliebtheit" vorzuspielen, während man bereits Trennungsabsichten hat. ��

gastlovetalk

Ach du liebe Güte, was hab ich denn hier ausgelöst?

Es scheint da wirklich auf die eigenen Erfahrungen und Wertevorstellungen anzukommen, wie die Sache zu interpretieren oder zu akzeptieren ist. Interessanterweise ist jeder aus meinem Bekanntenkreis davon ausgegangen, es gehe auf eine Beziehung zu - spätestens seit dem Städtetrip.
Generell denke ich auch, dass Zweifel nicht "einfach so" entstehen, sondern immer auf einem konkreten Grund basieren - sei es fehlende Wellenlänge, Attraktivität oder sonstwas. Und diese kann man - und sollte man - dann einfach nennen. Nebenbei bin ich ihr natürlich nicht böse, ich bin eben nur schwer enttäuscht, nicht von ihr, sondern dass nichts daraus geworden ist. Denn ich hatte für das kommende Jahr noch so viele Pläne und Ideen, wollte einfach voll durchstarten.

Jedenfalls kann ich als weiteren Background noch mitteilen, dass ihre letzte feste (und einzige) Beziehung etwa sieben Jahre ging, aber vor fünf Jahren einvernehmlich beendet wurde. Seitdem nur "Kennenlernphasen", wie ich es jetzt geworden bin. Wie lange diese gingen, ist mir nicht bekannt.

Es fällt mir einfach schwer, das so zu akzeptieren, da ich mich hart in sie verliebt habe und es mir Wert wäre, an - etwas lösbarem - zu arbeiten.

Kronika

Da wir alle keine Gedankenleser sind, weiß das immer nur die Person selbst. Und selbst da können die Gedanken eher ein diffuses "es fühlt sich nicht (mehr) richtig an" sein. Man kann das von außen ja nicht ergründen, wenn derjenige oder diejenige es nicht ausspricht.
Und ich denke es kommt durchaus ziemlich häufig vor, dass jemand Zweifel "still" mit sich rumträgt, bis man sich zu einer Trennung durchringt. Daher würde ich zumindest nicht sagen "seltsam" im Sinne von "ungewöhnlich". Gründe es nicht anzusprechen, sondern "normal" weiter zu machen sind vielfältig. Häufig wohl:
- man hat es selbst noch nicht fertig durchdacht
- man hat Angst vor der Reaktion/ dass ein Gespräch zur Trennung führen würde
- man verspricht sich nichts von einem Gespräch, außer den anderen in Unruhe zu versetzen

Ich denke du hast keine anderen Optionen außer es zu akzeptieren. Entweder früher oder später. Ansonsten wirst du nur deinen Selbstwert aufgeben müssen, indem du ihr hinterher läufst und versuchst sie umzustimmen.

Dass es nicht leicht ist, kann ich aber verstehen. Wenn es etwas "lösbares" wäre oder etwas an dem sie arbeiten wollen würde, dann hätte sie sich nicht getrennt, sondern es angesprochen. Da gibt es auch wenig zu interpretieren. Sie hatte diese Möglichkeit ja und hat sich bereits dagegen entschieden.
Dass das für dich blöd ist, weil dir damit die Entscheidung "übergestülpt" wird, ist sehr nachvollziehbar. Aber keiner kann sie zwingen. Und fast niemand würde dem anderen jeden Grund ehrlich sagen, einfach weil man gemeinhin keinen Spaß daran hat, andere zu verletzen. Ich weiß nicht wie oft du schon eine Beziehung oder ein Kennenlernen beendet hast, aber im Allgemeinen versucht man es der anderen Person klar aber schonend beizubringen, so wie auch deine Ex. Und man zählt dann nicht noch einzeln jeden Makel auf, den man vielleicht am anderen gesehen hat. Das hat doch auch in den meisten Fällen gar keinen Nutzwert.

gastlovetalk

In den festen Beziehungen, die ich bisher beendet habe, konnte - und habe - ich die Gründe direkt benennen können. Bisher habe ich auch nicht die Erfahrung gemacht, nach derartiger Vorgeschichte "ohne Grund" verlassen worden zu sein. Entweder habe ich oder die andere Person das zeitlich deutlich früher abgesägt, bevor es dermaßen intensiviert wurde.

Dexter Morgan

Nein, gar nicht. Menschen sind verschieden, mit Interpretationen kommst Du nicht weit. Und akzeptieren musst Du das, da gibt es keinen Spielraum.

Klar bist Du jetzt angeschlagen. An einem Tag lächelt sie dich an, will Nähe, am nächsten bricht das alles weg. Das ist richtig sche*ße. Und dann möchte man zurück an einen Punkt, an dem alles noch gut war, und mag nicht glauben, dass es nicht mehr dazu kommen kann. Aber so ist es, und das musst Du aushalten.

Dexter Morgan

Einmal ist immer das erste mal. Und Du bist nicht der Maßstab für wohlfeiles Verhalten. In ihren Augen ist ihr Verhalten richtig. Sie hat sich bemüht, aber keine Gefühle entwickeln können. Dass Du für sowas angeblich Gründe benennen kannst, kommt mir seltsam vor. Ich könnte das nicht.

monochrom

Ihr wart aber 1. erst seit wenigen Wochen dabei Euch kennenzulernen und 2. hat sie Dir doch etwas dazu gesagt. Man muss weder eine Trennung und schon gar nicht ein beenden des Kennenlernens oder meinetwegen der Beziehungsanbahnung begründen. Was soll Dir das auch bringen, außer es ist etwas wirklich konkretes wie schlechte Zähne bspw. Sowas hat man ja doch eher selten.

Das ist blöd, ja, aber so isses nunmal!