HW124

Die Frage ist nur : Warum tust Du Dir so nen S******typ an?

Sportismylife

Du bist nicht schuld. Er ist einfach ein A********. Und so wie du es beschreibst, offensichtlich in jeder Hinsicht.

Kronika

Es muss nicht immer einen Auslöser von Außen geben, wenn sich jemand ändert. Die Anfangsphase in einer Beziehung ist ja häufig sehr von der frischen Verliebtheit bestimmt und mit der Zeit nimmt die ab, mehr Alltag kehrt ein und Lebenssituationen oder Ziele ändern sich.
Manchmal entwickeln die Gefühle sich auf einer Seite nicht mehr weiter oder es passt einfach nicht mehr.

Ich denke auch dass eine Therapie eine Idee für dich sein könnte da ich das Ausmaß deiner Schuldgefühle für bedenklich halte.

Lilly 22

Hallo lovetalk5,

da stecken schonmal 2 krasse Denkfehler hinter:

1. Nein, sowas muss niemals von außen kommen, da es meist eher die
selbstgewählte, innere Entscheidung -zu was auch immer- ist.

2. Natürlich kann derjenige etwas dafür, denn er hatte zugleich (meist)
immer die freie Wahl, sich auch "besser/ anders" entscheiden zu können.

Dein "Typ" wird nicht besser, wenn du ihm die Eigenverantwortung für
den Scheiß, den er fabriziert, nicht kommuniziert usw., abnimmst. Ganz
im Gegenteil. Mit deiner Aufopferungshaltung bestärkst du ihn nur im-
merzu darin, sich bloß nicht an die eigene Nase zu fassen.

Da kann auch schon mal eine gewisse Arroganz über andere drüber ent-
stehen, wenn es im Leben einfach so läuft, das andere einem alles abzu-
nehem versuchen und vor Konsequenzen bewahren. Dann sind die ande-
ren einfach nur "Diener" usw. usf. und haben eh keinen Respekt verdient.

Du hältst im Grunde eher an einem Traum davon fest, wie dein Typ idealer
Weise deiner Meinung nach sein "könnte", als daran, wie er wirklich ist.

Ist er ein sogar krass "gestörter" Typ, wird er eher komplett ausrasten,
willst du dich ihm in Bälde mal ernsthaft entziehen. Dann pflegt er näm-
lich eine arge Selbstverständlichkeit darüber, dass du ihm zur Verfügung
zu stehen und zu dienen hast. Ja, das hat (hatte noch nie etwas) nichts
mit Liebe zu tun.

Und ob ich deiner Meinung nach empathisch bin oder nicht, sollte dir eher
sogar so ziemlich egal sein. Darauf kommt es bei deinem Thema nämlich
nicht an. Zudem musst du dich fragen, ob du das selbst überhaupt realis-
tisch einschätzen kannst, wenn du selbst extrem devot bist. Devot zu sein
hat nämlich rein gar nichts mit Empathievermögen zu tun. Es ist nur eine
andere Form von Egoismus. Warum? Weil sich hier auch alles nur um einen
selbst (Mangel an Selbstwert und Durchsetzungsvermögen usw.) dreht und
der andere Part dem nur dienlich zu sein hat.

Aber ja, auch ich war mal jung und unerfahren.

Manati

Dass es dir schwer fällt ist ja klar. Er hat ja vier Jahre lang einen Platz in deinem Leben besetzt. Es ist jetzt an dir, diese Stelle, diese Leere zu füllen (nicht mit einem Mann, das meine ich nicht, sondern mit etwas, was dir gut tut). Es ist nicht so leicht, während der Pandemie etwas zu finden, was einen ablenkt oder was einen bereichern kann, aber vielleicht findest du ja was.



Ich kann mir vorstellen, dass er sich so wie du an einem Fantasiegebilde über eure Beziehung festklammert. Also dass er auch denkt, dass das irgendwann schon wieder gut wird, weil es ja auch gute Zeiten gab.

Glaub mir, in eine Beziehung, die gut läuft, muss man überhaupt nichts investieren und überhaupt keine Arbeit stecken. Da betrifft alle Arbeit und alle Sorge das Außen. Man wird nicht geliebt, weil man Leistung bringt. Das ist ein Gedanke, der bei geringem Selbstwert häufig normal ist (ich war auch mal so doof ), aber es stimmt halt nicht. Das Blöde ist, bei geringem Selbstwert klammert man sich gerne an Partner, die eigentlich gar keine Partner sind. Die mangelnde Liebe beweist das eigene Muster ("ich muss nur mehr leisten, dann werde ich geliebt"), aber das stimmt halt nicht. Wenn dich jemand liebt, dann für das, was du bist. Alles, was Forderungen beinhaltet, hat mit Liebe nichts zu tun (denn wenn man jemanden ändern möchte liebt man ihn nicht, dann sollte man sich lieber nach jemandem umsehen, den man nicht umkrempeln will).

Ich wünsche dir, dass du dich irgendwann selbst ermutigen kannst und deine eigenen Schlüsse aus solchen Respektlosigkeiten ziehen kannst.

Merk dir das gut. Und wenn du irgendwann wieder eine Beziehung führst und dieses Gefühl hast - hör auf deinen Bauch und lass es bleiben. Das erspart dir viel Lebenszeit, die du mit negativen Gefühlen verbringst. Man hat ja nur ein Leben und das sollte man nicht unnötig schlecht gestalten.



Klar wäre es optimal, wenn man immer selbst alle wichtigen Entscheidungen treffen könnte. Aber sich Rat einzuholen ist besser als weiterhin zu leiden.

Es muss überhaupt keinen Auslöser geben. Manche Menschen tun am Anfang so, als wären sie die perfekten Partner, immer gut angezogen, immer höflich, immer mit einem kleinen Geschenk in der Hand und immer guter Laune und voller Komplimente.
Wichtig ist aber, wie die Beziehung gelebt wird. Im Prinzip kann man froh sein, wenn die Anfangszeit vorbei ist und man den Menschen kennenlernt, nicht das, was er gerne wäre und wie er sich darstellt.

Wenn zwei Menschen zusammen passen muss man nichts machen, damit es gut bleibt. Verabschiede dich von dem Gedanken, dass du "arbeiten" musst um geliebt zu werden. Es stimmt nicht.


Sicher kann man sich verändern. Aber warum sollte er das wollen?
Zumal ich, wie gesagt, denke, dass er sich eben am Anfang mächtig ins Zeug gelegt hat - und jetzt lernst du ihn kennen, wie er eben ist. Und so möchtest du ihn nicht.
Du wirst es in jeder Beziehung erleben, dass der Partner sich nach den ersten Monaten scheinbar ändert - weil er eben anfängt, dich am Alltag teilhaben zu lassen. Erst dann merkt man, ob es passen kann oder nicht. Alles am Anfang ist rosarot, das hat wenig Aussagekraft.


In der nächsten Beziehung gibst du deinem Partner so viel oder wenig Aufmerksamkeit wie es dir gefällt. Du bist nicht dazu da, irgendwelche Lücken in seinem Inneren zu stopfen (und andersrum gilt das natürlich auch).
Setz ihm eine Frist, bis wann er die Sachen abholen kann. Oder schicke sie ihm per Post, wenn es nicht zu viel ist.
Wenn deine Sachen bei ihm nicht lebensnotwendig sind, verzichte drauf. Das erspart dir jetzt viel Warterei.

Jawoll77

Aus meiner Sicht gibt es ganz grosse Unterschiede zwischen devot sein und vollkommener Aufgabe des eigenen Selbstwertes zu Gunsten des Partners.

Und Du praktizierst gerade eine in meinen Augen äusserst ungesunde Selbstkasteiung und suchst dauernd das Problem bei Dir.

Vielleicht solltest Du dem Problem auf den Grund gehen, warum Du bis zur Selbstaufgabe gehst und Dich danach wunderst, warum er mit Dir so umspringt. Wurdest Du früher gemobbt? Hattest Du schon immer Probleme, konsequent (!) für Dich einzustehen?

Ich glaube, es bringt nichts, bei einem Beziehungsende "Schuld" zu suchen. Es gibt höchstens Gründe, Ursachen, aber Schuldzuweisungen sind eigentlich fehl am Platz. Man sollte es akzeptieren können, wie es halt offensichtlich ist: es hat nicht gepasst. Und nicht alles, was nicht passt, kann passend gemacht werden, ohne das einer leidet.

lovetalk5

Danke für deine klaren Worte und Entschuldigung, dass ich vorschnell geurteilt (indem ich dich deinem vorherigen Beitrag als unempathisch bezeichnet habe) habe.

In der Vergangenheit (in den letzten 2 Jahren) war es schon ab und an so, dass ich gesagt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Er meinte immer, dass es sich ändert und alles bald besser wird. Wurde es nie bzw. nur auf Zeit.
Diesmal ist es so, dass ich ihn ja seit über einem Monat nicht gesehen habe, weil ich kein Treffen mehr wollte solange er auf diesen Apps aktiv ist. Habe ich ihm ja auch gesagt. Und diesmal schrieb er anfangs noch, dass es besser wird und schickte mir zum Schein noch EINE Löschbestätigung. Damit gab ich mich aber nicht mehr zufrieden, weil ich genau wusste, dass er auf viel mehr Portalen angemeldet ist. Ich wollte das einfach nicht mehr... Ich fühlte mich einfach mehr und mehr wie eine "Notlösung". Auch weil ich mich, abgesehen von den Apps, allgemein unter wert behandelt gefühlt habe bzw. ich kam mir auch ausgenutzt vor. Das kam irgendwie so plötzlich, ich hatte auch so eine Wut in mir. Es ist dann wieder etwas vorgefallen und das hat das Fass bei mir zum Überlaufen gebracht. Ich beschloss, dass ich das nicht mehr mit mir machen lassen WILL. Ich wollte es aber, nachdem ich 2 Jahre so viel investiert habe, nicht einfach wegwerfen. Deshalb dachte ich mir, dass ich schaue/abwarte was er macht und dass ich als Basis für ein Treffen voraussetze, dass er keine Datingapps mehr hat. Zu etwas anderem hatte ich auch keine Kraft (mehr). Er wollte mich dann öfters abholen und ich lehnte immer ab. Mir fiel es auch nicht so schwer, weil ich es SO nicht mehr wollte. Das letzte Mal als er es mir anbot war per Telefonat. Da sagte ich ihm dann, dass wir erstmal sprechen sollten und das mit den Apps klären. Er sagte dann circa 1 Minute nichts und dann legte er auf. Ich habe dann auch nicht mehr zurückgerufen. Das war auch in der Vergangenheit so: Immer wenn ihm was nicht passte hat er aufgelegt. Sonst habe ich dann immer nochmal angerufen, aber diesmal nicht.
Es kamen dann immer noch Nachrichten von ihm, aber nie etwas konkretes. Einfach irgendwelche Videos von Babytieren, Herzen, "Sätze" wie "Hallo mein süßer Engel" und solche Dinge. Aber er hat nie klar geschrieben was jetzt Sache ist.
Bis vor einigen Tagen...... Es war zwar auch nicht 100% klar, aber es war wenigstens mal etwas Richtung Text und keine Halbsätze. Für mich klang dieser Text so als ob es tatsächlich so ist, dass ich nur der Platzhalter bin. Natürlich schrieb er es nicht so, aber ich habe es so interpretiert. Es klang danach, dass er eine andere bevorzugen würde und dass er mich aber trotzdem irgendwie warmhalten will, weil er auch Dinge wie "Ich liebe dich", "Mit dir ist es so schön", "Ich will eigentlich dich", etc. dort standen. Aber im Großen und Ganzen kam eben durch Worte wie "eigentlich" und andere Dinge heraus, dass er etwas neues sucht. Keine Ahnung, ich habe durch diese Mischung das Gefühl er wollte meine Hoffnung aufrecht erhalten und dass ich es evtl. so weiterlaufen lasse.
Habe ihm daraufhin dann geschrieben, dass er dann auch seine Sachen bei mir abholen könne und mir meine bitte mitbringen solle. Das ist schon einige Tage her (fast eine Woche) und daraufhin kam einfach absolut gar nichts mehr von ihm.

Natürlich ist das alles sehr deutlich und ich sollte es kapieren (tue ich ja auch), aber es tut trotzdem weh. V.a., weil er in den letzten 2 Jahren immer sagte, dass alles wieder gut wird mit uns.

Naja und jetzt ist es so, dass ich mich verantwortlich mache und das ist gerade die letzten Tage schrecklich, ich bin echt fertig. Ich denke immer, dass ich mich auf ein Treffen einlassen hätte sollen als er es vor einigen Wochen noch angeboten hat. Dass wir über alles geredet hätten und alles wäre super jetzt. Nur habe ich mich darauf nicht eingelassen, weil es in den letzten 2 Jahren schon öfters so war und die Gespräche ihn wohl doch nie ernsthaft interessiert haben, denn es hat sich ja nie dauerhaft etwas verändert. Auch seine sonstige Respektlosigkeit mir ggü. wurde nicht anders. Deswegen dachte ich, dass ich es diesmal anders mache und dann ja sehe, ob es ihn interessiert oder nicht. Tut es nicht, das weiß ich jetzt.
Aber ich habe nun das Gefühl, dass ich jetzt wohl für das eindeutige Scheitern verantwortlich bin und sozusagen "selber schuld, dass ich diesen perfekten Menschen verliere/verloren habe".

HW124

Kann es sein der ER nicht grad die hellste Kerze auf der Torte ist?

lovetalk5

Es ist nicht so, dass ich nichts zu tun habe. Es gibt genug, aber ich muss trotzdem immer an das Ganze denken und mich fragen was ich falsch gemacht habe.

Und ich bekomme den Gedanken nicht los, dass man etwas dafür tun muss.
Ich sehe es auch wirklich so, dass man in eine Beziehung doch investieren muss um sie am Laufen zu halten. Man kann doch nicht - so wie ich es die letzten Wochen getan habe - nichts tun. Ich habe damit ja auch nur aufgehört, weil ich keine Kraft mehr dazu hatte und weil das Verhältnis (wer investiert wie viel) komplett unausgeglichen war zwischen uns.
Ich kann es auch nachvollziehen irgendwo, wenn du sagst, dass man nicht arbeiten muss um geliebt zu werden. Aber um eine Beziehung aufrecht zu erhalten muss man meiner Meinung nach viel arbeiten. Genau das habe ich die letzten Wochen NULL getan und deswegen mache ich mir noch mehr Vorwürfe. Wie gesagt, das kam durch Kraftlosigkeit, Ratlosigkeit, Wut und durch dieses Gefühl des Ungleichgewichts zustande.

Darf ich wissen was du unter Anfangszeit verstehst? Also welche Zeitspanne? Die ersten Wochen? Die ersten Monate?
Denn bei ihm und mir lief es ja circa 1 Jahr "perfekt".

Die Sachen, die ich dort habe, sind mir leider sehr wichtig. Vor allem einiges an Kleidung, die ich schon gerne wieder hätte.
Und ich habe etwas hier von ihm, das ich nicht per Post schicken kann. Das ist zu kritisch, weil das etwas sehr teures ist.
Ich glaube ich fahre hin, wenn er nicht da ist. Habe ja auch einen Schlüssel...
Ich finde es aber heftig, dass jetzt fast eine Woche vergangen ist und er einfach null geantwortet hat bzw. nicht gesagt hat wie wir das regeln mit unseren Sachen.

lovetalk5

Definitiv nicht, er ist 1000 Mal intelligenter als ich es bin.
Er ist einer der klügsten Menschen, die ich kenne.
Er weiß auch sehr viel und das war übrigens auch etwas, das ich so toll fand an ihm.