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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 04.08.2021, 19:42   #11
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Ich lese aus dem Eingangspost erstmal raus, dass er verletzt war weil sie ihn wiederholt sexuell zurück gewiesen hat - er ihre Unlust also persönlich genommen und auf sich bezogen hat.

Das ist generell jetzt nicht gerade eine ideale Einstellung da Unlust verschiedene Gründe haben kann und man das als erwachsener Mensch eben auch mal akzeptieren muss... gleichzeitig wäre er ja jetzt bei weitem nicht der erste Mensch der sich dadurch frustriert, weniger gewollt/ geliebt und weniger attraktiv fühlt (unabhängig mal davon ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht).

Die automatische Ableitung dass er sie damit bewusst unter Druck setzen oder erpressen wollte, würde ich aber nicht ziehen. Vielleicht konnte er nur nicht sinnvoll mit der Situation umgehen. Sein Verhalten war aber so oder so unglücklich - denn attraktiver macht ihn das natürlich nicht und ihr mehr Lust schon gar nicht. Außerdem wirkt es relativ dramatisch.
Die Situation ist aber auch bei Paaren wo keine Tränen fließen sondern der betroffene Partner das in einem ruhigen Moment im Nachhinein anspricht/ thematisiert ("Du, ich fühle mich in letzter Zeit von dir gar nicht mehr so gewollt und das verletzt mich etc.") ziemlich dieselbe. Dieser Teufelskreis aus einer will, der andere nicht --> Sex wird Diskussionsthema --> Lust schwindet noch mehr --> Frust steigt auf beiden Seiten --> Lust schwindet noch mehr ist doch ganz typisch.

Und tatsächlich ist der erste Auslöser die aufgekommene Unlust bei einem der beiden Partner die sich über einen längeren Zeitraum hinzieht. Dass der andere darin ein Beziehungsproblem sieht ist dann eine Reaktion darauf, die das Ganze immer weiter in eine Negativspirale stürzt, die sich dann nur schwer wieder durchbrechen lässt. Ihn als alleinschuldig zu sehen ohne zu hinterfragen warum ihr Wunsch nach Sex eigentlich geschwunden ist und ob da vielleicht schon Gründe vorhanden waren finde ich aber zu einseitig.

Zumal dazu kommt dass sie auf seine ungute Reaktion selbst ebenfalls wieder ungut reagiert hat indem sie dann beim nächsten Mal Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt und sich zum Sex mit ihm gezwungen hat um die Harmonie zu wahren, statt zu ihren wirklichen Bedürfnissen zu stehen, auch wenn das natürlich nicht schön oder leicht ist.
Ich lese außerdem von beiden Seiten nichts von einem konstruktiven gemeinsamen Ansatz mit dem sie versucht haben die Situation zu verbessern - weder von ihr noch von ihm. Das spricht auch nicht für die Tragfähigkeit dieser ehemaligen Beziehung.
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Alt 04.08.2021, 19:59   #12
welkenelke
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2021
Beiträge: 3
Also erstmal danke für eure Nachrichten und Einschätzungen. Ich muss hier mal eine Lanze für meinen Ex brechen- er war ganz sicher kein schlechter Mensch, der mich egoistisch oder gar mutwillig emotional zum Sex erpresst hat. Seine Reaktion war nichts bewusstes oder etwas, das er im Griff hatte. Er hatte schon immer ein Problem mit seinem Selbstwert und dass ich nicht mehr mit ihm schlafen wollte, hat ihn einfach extrem getroffen. Nichtsdestotrotz kam es zu diesem Teufelskreislauf und ich wir waren vielleicht beide noch zu jung (ich Anfang 20, er Mitte 20), um konstruktiv damit umzugehen. Er wollte die Beziehung ja auch gar nicht aufgeben, sondern ich. Und nun bereue ich es nach 2,5 Jahren immernoch extrem und frage mich, ob es jemandem einmal ähnlich ging. Ich komme mir so dumm vor und als hätte ich den größten Fehler gemacht.
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Alt 04.08.2021, 21:00   #13
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.642
@welkenelke (what a name )

War es denn grundsätzlich schön mit ihm im Bett, bevor dieser Teufelskreis losging?
Denn nur dann kann man ja konstruktiv mit so einer Flaute umgehen: wenn die Basis stimmt.
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Anna-Lia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2021, 21:02   #14
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Aus meiner Sicht hast du keinen Fehler gemacht da ihr mit der Situation damals beide nicht glücklich geworden wärt. Das Problem war für beide Seiten gravierend und ließ sich länger nicht lösen - eine Trennung ist darauf die vernünftige Antwort.

Du verklärst in meinen Augen diese Beziehung jetzt im Nachhinein indem du nur die guten Aspekte wie eure große emotionale Nähe in den Fokus setzt, aber andere Eckpfeiler eurer Beziehung haben nicht gepasst und es gibt auch keinen Hinweis darauf dass du wenn ihr wieder zusammen gekommen wärt dann dauerhaft wieder mit ihm Sex hättest haben wollen. Für eher wahrscheinlich halte ich dass nach einer anfangs euphorischen Phase dasselbe Problem wieder aufkommen würde.
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Alt 04.08.2021, 21:10   #15
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
@welkenelke

Hattest Du denn in Zeiten der Unlust auf Sex mit Deinem Partner noch Lust zur Selbstbefriedigung?
War Sex mit Deinem Partner überhaupt gut und befriedigend?
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Robertalk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2021, 21:47   #16
welkenelke
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2021
Beiträge: 3
Generell war es schön mit meinem Partner im Bett; ich war ihm sehr gerne nah und wir haben viel gekuschelt. Sex mit ihm war für mich nur am Anfang schön- könnte daran liegen, dass ich einfach selten auf meine Kosten komme (da haben wir auch einfach zu wenig drüber gesprochen!). Ich beginne mich aber auch immer mehr zu fragen, ob es vielleicht gar nicht nur dieser besagte Teufelskreis ist, der zur Trennung führte, sondern selbstzerstörende Tendenzen in mir. Die Beziehung war nämlich ansonsten wunderschön und das sag ich nicht (nur) aufgrund der rosaroten Rückblicksbrille. Vielleicht habe ich auch eine Art Bindungsstörung aufgrund emotionalen Missbrauchs (der von meinem Vater ausging) in meiner Kindheit und diese stabile, wohlwollende Beziehung zu meinem Ex war so ungewohnt und angsteinflößend für mich, dass ich geflüchtet bin. Vielleicht sollte ich aber auch wirklich eine Therapie machen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn ich diese Entscheidung von mir damals besser verstehen würde, käme ich mit Sicherheit besser voran in dem Verarbeitungsprozess.
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Alt 04.08.2021, 22:30   #17
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.642
Ach man...

Ich finde das echt schwierig einzuschätzen von außen...

Werde die nächsten Tage nochmal in Ruhe alles durchlesen, heut ist mein Kopp nicht mehr ganz frisch.
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Anna-Lia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2021, 23:27   #18
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Eines ist zumindest klar: Damals hast du Gründe gehabt dich für die Trennung zu entscheiden. Aus deinen eigenen Worten:
- Sex war zu einer Qual für dich geworden
- du sahst keinen Lösungsansatz dafür
- du hattest aufgrund der Unzufriedenheit mit der Situation Gefühle für jemand anderen entwickelt

Die ganze Entwicklung hast du hier auch sehr nachvollziehbar erläutert. Ich glaube dir auch, dass es davon abgesehen sehr harmonisch zwischen euch war, aber was hättest du denn deiner Meinung nach damals anderes tun sollen?
Mit ihm weiterhin Sex haben wenn es dich quält?
Eine Beziehung mit wenig bis keinem Sex mit ihm führen in der er unglücklich ist und sich ungeliebt fühlt?

Es ist für mich nicht nachvollziehbar warum du deine damalige Entscheidung jetzt als so unerklärlich siehst... du merkst ja auch dass hier nach deiner Schilderung jeder versteht dass es zu einem Schlussstrich kam.

Und es wird auch niemanden - am allerwenigsten dich selbst - weiter bringen wenn du dich jetzt in Selbstvorwürfen zerfleischst.
Mal ein paar Denkanstöße:
1. Es ist nicht nur von deiner Seite aus damals etwas schiefgelaufen
2. Wenn Faktoren nicht passen und sei es dass du innerlich nicht so weit warst, dann geht es nicht um 'Schuld'
3. Du hast so gehandelt wie es dir aus deiner damaligen Perspektive und Ausgangslage möglich war und richtig erschien und das ist okay
4. Du kannst die Zeit nicht zurück drehen und musst deine Vergangenheit als solche akzeptieren. Sie wird sich nicht mehr ändern egal welche Erkenntnisse du noch erlangst und wie oft du es durchkaust
5. Du wirst auch mit einem anderen Mann wieder eine schöne Beziehung haben können und vor allem ganz unbelastet von vorne beginnen können
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Kronika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2021, 02:10   #19
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo welkenelke,

Zitat:
Zitat von welkenelke Beitrag anzeigen
...und diese stabile, wohlwollende Beziehung zu meinem Ex war so ungewohnt und angsteinflößend für mich, dass ich geflüchtet bin...
ja, hier bist Du einfach nur zu Recht vor diesem, deinen, Ex, geflüchtet.
Sorry, aber seine Art hat rein nichts mit Wohlwollen usw. zu tun. Aber:
lebe gern weiter in deiner Traumwelt.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2021, 12:22   #20
StG44
Senior Member
 
Registriert seit: 07/2007
Beiträge: 620
Lass dir mal nichts einreden. Man empfindet einen Partner nicht als fürsorglich, als liebend und wohlwollend, wenn er es im Grunde nicht ist.
Die Seele weiß in aller Regel ganz gut, die subtilen und unbewussten Wesensarten wahrzunehmen und nachdem du eine vierjährige Beziehung in Gänze als harmonisch erlebt hast, wird dein Ex dir sicher auch liebend zugewandt gewesen sein.

Für mich stellt sich die Frage, ob deine sexuelle Unlust zur damaligen Zeit nicht vielleicht etwas mit deinem Alter zu tun hatte.
Jung in eine feste Beziehung gegangen und sich dann vielleicht unbewusst "gefangen" gefühlt zu haben, wäre eine mögliche Erklärung. Da draußen ist die große Welt und die hält viele Verlockungen bereit, die eine gewisse Neugierde und folglich Unzufriedenheit mit der bestehenden Situation auslösen.

So was passiert und daran hast weder du Schuld noch dein Ex. Das ist auch keine Bindungsangst oder Beziehungsphobie, sondern einfach eine Entwicklung, die man als junger Mensch durchläuft.

Inzwischen hast du nun für dich erfahren, dass dir all die Verlockungen nichts Besseres versprechen können als du bereits hattest und so bedauerst du nun, diese Beziehung mutwillig beendet und damit verloren zu haben.

Ich denke ebenfalls, dass du aus deiner damaligen Situation heraus genau so gehandelt hast, wie es damals für dich richtig und wichtig war, und ein krampfhaftes Festhalten an der Beziehung letztlich auch kein anderes Resultat als die Trennung hervorgebracht hätte.

Nimm das so hin und überschütte dich nun im Nachgang nicht mit Selbstvorwürfen, denn sie können dich nur unglücklich machen, aber den Istzustand nicht ändern.

Dir bleibt jetzt nur die Akzeptanz und das Wissen, dass Entscheidungen, die man trifft, u.U. auch mal Konsequenzen nach sich ziehen, die man lieber nicht wollte, die aber dennoch getragen werden müssen.

Behalte deinen Ex und die schöne Beziehung mit ihm als wertvolle und schöne Erinnerung und richte deinen Blick mit einer positiven Einstellung nach vorne, denn die Vergangenheit kannst du nicht mehr beeinflussen.

... und wer weiß schon, was die Zukunft bringt und an Überraschungen für dich bereit hält.
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StG44 ist offline   Mit Zitat antworten
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