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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren. |
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26.08.2021, 14:40 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 05/2021
Beiträge: 38
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Existiert Freundschaft zum/zur Ex ohne "zurück-haben-wollen/nachtrauern"?
Liebe Leser,
Meine letzte Trennung liegt etwa 8 Wochen zurück. Sie ging unfreiwillig und äusserst rätselhaft vonseiten meiner Ex-Freundin aus. Es gibt auch hier einen Thread zum Trennungsverlauf: “Es liegt nicht an Dir” in der “Probleme in der Beziehung” Sektion. Ich habe mich seitdem viel mit dem Thema Beziehungen befasst. Wenn ich auf all meine ehemaligen Liebesbeziehungen zurückblicke, teilen sich diese in zwei Lager auf. Diejenigen, mit denen ich eine Freundschaft aufrechterhalten bzw. wieder etablieren konnte, und die, die sich völlig ins Nirvana vertschüsst haben. Mit ersteren komme ich weit besser zurecht. Durch den aufrechten Kommunikationsfluss konnte ich viel mehr darüber lernen, warum die Beziehungen “gescheitert” sind, und auch, warum ich überhaupt mit diesen Frauen zusammen war. Ausserdem erachte ich diese als extrem wertvolle Freunde, die jederzeit alles von mir haben können, und dieses Gefühl geben sie mir auch zurück. Jedoch habe ich bemerkt, dass diejenigen, die die Freundschaft aufrecht erhalten konnten, offenbar ein Problem damit haben, von meinen aktuellen Beziehungsproblemen zu erfahren. Dies lässt den Schluss zu, dass sie mir noch irgendwie hinterher trauern. Oder ihr Selbstwert darunter leidet, dass ich wegen jemand anders gerade mehr trauere, als wegen ihnen. Von meiner Seite aus ist das nicht so. Ich habe bei keiner meiner Ex-Freundinnen das Gefühl, sie zurück haben zu wollen oder eine neue Liebesbeziehung aufbauen zu wollen. Wenn sie sich trauen, mir über ihr aktuelles Beziehungsleben zu erzählen, freue ich mich über ihre Offenheit und versuche, zuzuhören und eventuell Ratschläge zu geben. Ich habe keine negativen Gefühle dabei. Im anderen Lager - den verschollenen - kamen nach den Trennungen so viele wütende, zerstörende Situationen auf, dass nichteinmal Jahre später an eine Freundschaft zu denken wäre. Zumindest von der Seite meiner Ex-Partnerinnen. Ich habe vorsichtig versucht, wieder Kontakt herzustellen, und bin auf äusserst kalte Ablehnung gestossen. Ich komme sehr gut damit klar, jedoch hielte ich es für nützlicher - vermutlich für beide Seiten - etwas mehr über das zu erfahren, was wir über die verflossenen Zeiten so denken. Nun stellt sich mir die Frage: Ist echte Freundschaft zwischen Ex-Partnern überhaupt möglich? Also eine wirkliche, von zurück-wollen oder nachtrauern völlig befreite, “einfache” Freundschaft? Es scheint kein Zufall zu sein, dass ich eine aufrechte Kommunikationsbasis mit genau den Ex-Partnerinnen habe, die (unabhängig davon, wer die Beziehung beendet hat) sich nicht ganz von mir lösen konnten. Momentan bin ich derjenige, der es noch nicht geschafft hat, sich von meiner letzten Beziehung zu lösen. Nicht, dass ich sie so zurück haben wollte. Trotzdem vermisse ich stark, was ich geglaubt habe, zu “haben”. Ich bin sehr traurig darüber, immer noch nicht verstehen zu können, was zur Trennung geführt hat. Ich wünsche mir, die verkorkste Situation, in der wir uns befinden, irgendwie in eine Freundschaft zu verwandeln. Was derzeit nicht leicht scheint. Unsere Gesprächsbasis ist reduziert auf wenige kurze Chat-Nachrichten voller Missverständnisse. Sie hat ihre Kommunikation auf völlig belanglosen Small-Talk reduziert, und ich antworte extrem kurz - weil mir der Smalltalk respektlos vorkommt. Weil es mich immer wieder aufs neue verletzt, wenn ich eine Nachricht bekomme, die in kleinster Weise darauf abzuzielen scheint, auf meine Fragen einzugehen oder vielleicht darauf, ein Gespräch einzuleiten. Ich habe ihr heute einen Brief geschrieben. Eine Einladung zum Gespräch. Eine Bitte, einen Ort und eine Zeit zu nennen, um vorwurfsfrei zu reden. Denke mir, das hilft vielleicht dabei, die Missverständlichkeiten von Textnachrichten zu umgehen. Anknüpfend an obige Frage, würde mein Wunsch nach Freundschaft doch gut dazu passen! Ich habe das Gefühl, es ist noch etwas offen. Eine Erklärung. Ich habe sie noch nicht ganz fallen lassen. Und jetzt bin ich bereit, aus rein egoistischen Gründen eine Freundschaft einzugehen. Um eine Erklärung zu bekommen. Um vielleicht den Menschen, den ich so sehr geliebt habe, dass er mich so sehr verletzen konnte, wieder respektvoll in die Augen sehen zu können. Ist das nicht im Prinzip nichts anderes, als sie zurück haben zu wollen? Zumindest eben ein bisschen davon? Den freundschaftlichen Teil? Den, der am Ende der Beziehung eigentlich garnicht mehr existierte? Zum Abschluss konkrete Fragen an euch: Hat es jemand von euch geschafft, eine Freundschaft zum/zur Ex-Partner/-in aufzubauen, die von keiner Seite mit zurück-haben-wollen/nachtrauern zu tun hat? Kann es sein, dass “zurück-haben-wollen/nachtrauern” Gedanken erst wirklich verschwunden sind, sobald sich eine neue, bessere Beziehung ergeben hat? Ist es jemand von euch gelungen, verlassen zu werden, und dann in absehbarer Zeit das nachtrauern abzustellen - also in einer Zeit, in der der Aufbau einer Freundschaft zur Ex-Beziehung noch funktioniert und der Kontakt nicht längst komplett abgerissen ist? Bin gespannt auf eure Erfahrungen diesbezüglich. Alles liebe! |
26.08.2021, 14:40 | #00 |
Administrator
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Hallo wahrheitsuch-tl-er, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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26.08.2021, 14:56 | #2 | ||||
Special Member
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 2.160
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Zitat:
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Ich glaube, Du überschätzt Deine Freundschaften mit Deinen Ex-Partnerinnen. Die werden nicht stinkig, weil sie Dir nachtrauern. Sondern Du lädst Deine Probleme deinen Ex-Partnerinnen auf und überschreitest damit eine ungeschriebene Grenze. Deine Ex-Partnerinnen sind wohl nicht ganz der gleichen Meinung, dass man in einer Freundschaft, welche aus einer Beziehung herauskommt, dem anderen sein Liebesleben und seine offenbaren muss. Also pass wirklich auf, dass Du Dich da nicht überschätzt - die Freundschaften gehen nicht so tief, wie Du denkst. Das hat eher was mit Grenzüberschreitung deinerseits zu tun und nicht unbedingt mit dem Nachtrauern oder nicht los lassen können der alten Beziehung.
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26.08.2021, 15:06 | #3 | ||||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2021
Beiträge: 38
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26.08.2021, 19:37 | #4 | |||||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo wahrheitsuch-tl-er,
Zitat:
Ich denke eher, sie wollen davon einfach nichts wissen, weil sie dich zum einen nur zu gut kennen und zum anderen eure Freundschaft ver- mutlich doch nicht so tief geht, wie Du glaubst. Natürlich kann man mit echten Freunden auch über Beziehungsproble- me reden. Dafür ist es doch erstmal egal, wie eine solche Freundschaft zu stande gekommen ist. Vielmehr zählt doch deren Qualität. Daneben aber auch, ob man seinem Gegenüber wirklich offen seine Meinung zu dessen Problemen "sagen" darf. Z.B. Freunden gegenüber, die sich mit ihren Problemen stets neu im Kreis drehen, denen die Einsicht hierzu aber fehlt oder gar jenen, die keine Kritik vertragen bzw. die in Traum- welten leben, keine Eigenverantwortung zu übernehmen bereit sind... Wenn hingegen jemand einzig noch mit dir in Kontakt verweilt, weil er eine Trennung nicht akzeptiert usw., ist das keine Freundschaft, son- dern eine gepflegte Abhändigkeit. Zitat:
kein Wunder, dass sie hierüber sauer ist. Sie ist dir schließlich keinerlei Rechenschaft oder Offenheit verpflichtet. Willst Du sie trotzdem weiter dazu drängen, überschreitest Du Grenzen und gibst lediglich zu erken- nen, dass Du die Trennung einfach nicht zu akzeptieren fähig bist. Was sollen hier also weitere Erklärungen bringen? Zitat:
weils andere eine neue oder gar bessere Beziehung hat. Weil einem der Mensch dennoch wichtig, lieb usw. ist und nicht irgendein Zweck dahinter, den man darüber versucht zu verfolgen. Man hat als Paar einfach nicht optimal funktioniert, was man als Freunde aber z.B. viel besser sogar tut. Außerdem kennt man sich, wie sonst kaum andere Freunde, zudem auch noch von der einstigen Beziehungsseite mit all den -eben auch speziellen- Macken (Defiziten) dahinter. Auf der anderen Seite gibt es einfach Ex- Partner, die will man weder später zum Freund, noch jemals wieder sehen / hören usw. Vor allem wohl jene, wo es über eine kurze Kennenlernphase eh nie zu einer ech- ten Beziehung gekommen ist.
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