KingKong12

Hallo Ratgeber und Erfahrene,
ich habe eine Frage, die mich beschäftigt. Vielleicht könnt ihr mir dazu euren Rat oder eure Erfahrung mitteilen.
Kurze Zusammenfassung meines Lebensweges:
Ich (46) habe meine Frau (46) mit 16 kennen gelernt. Wir haben 3 Kinder, sind 18 Jahre verheiratet. Im September 2019 hat sie mich mit Ihrem ehem. Schulkameraden betrogen und eine Affäre begonnen. Ich habe sie in flagranti erwischt, es unseren Kindern erzählt und mir eine eigene Wohnung genommen. Die Familie ist auseinander geflogen-ein Kind lebt bei mir, eins bei ihr und eins ist bereits direkt danach ausgezogen.
Ein ausführliches Gespräch oder Trennungsgespräch hat es nie gegeben. Ich habe eine Therapie gemacht, die Beweggründe therapeutisch aufgearbeitet und ein neues Leben begonnen, ohne dabei meine Kinder aus den Augen zu verlieren. Nach einer Zeit habe ich eine Partnerin kennen und lieben gelernt und wir meistern zusammen die Aufs- und Abs einer Beziehung. Meine Kinder sind mit mir und Ihr sehr vertraut. Ich fühle mich glücklich, zufrieden und habe durch meine Therapie vieles an mir und meinem Wesen verändern können bzw. arbeite noch daran.
Nunja. Meine Frau hat nach mehreren Beziehungsversuchen noch nicht so ihr Beziehungsglück finden können. Wir sind noch verheiratet, ich habe die Scheidung in 2020 eingereicht. Wir sprechen so gut wie gar nicht miteinander, sind auch keine Eltern, nur Mama und Papa. Ich werde an der Tür nicht hereingebeten, soll nicht gesehen werden. Kontaktversuche meiner Freundin zu meiner Frau werden „böse“ abgelehnt. Alle Versuche meiner Annäherung werden abgelehnt.
Wir haben unser gemeinsames Haus verkauft, den Haushalt aufgelöst und alles auseinander dividiert.
Jetzt zu meiner Frage. Dabei geht es NICHT um die Schuldfrage oder wer für diese Trennung verantwortlich ist. Ich hege keinen Groll gegen meiner Noch-Frau, auch wenn es eine wirklich unschöne und unehrliche Trennung war. Das ist aber schon lange her. Und habe Sie niemals beschimpft oder dergleichen. Ich weiss, dass Scheitern einer Beziehung ist immer beiden zuzuschreiben und jeder trägt seinen Anteil. Meiner ist mir bewusst und ich möchte es besser, anders machen. Das gelingt mal gut, mal eher nicht so gut. Aber ich lerne….
Zur Scheidung muss der sog. Versorgungsausgleich durchgeführt werden. Finanziell sind wir gleichgestellt. Sie verweigert aber die Mitwirkung. Ich habe die Dokumente innerhalb von 3 Tagen zusammengetragen und erledigt. Warum macht sie nicht mit? Sie wollte doch dieses Ausbrechen aus der Ehe, ein neues Leben, sich und die Welt entdecken und erfinden? Das ist auch ihr gutes Recht. Jeder sollte glücklich sein. So wie ich es geworden bin. Durch die Scheidung sind wir doch auch endgültig und vor allem offiziell voneinander getrennt. Ich leide nicht unter diesem Umstand, möchte ihn nur verstehen. Finanzielle Beweggründe können außer Acht gelassen werden.
Natürlich kann ich fehlende Informationen zur Beantwortung meiner Fragen nachreichen. Meine Geschichte ist natürlich viel ausführlicher und detaillierter erzählbar.

hoefti

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Paladin301

Ist das ganze zu einem Anwalt gegangen? Das wäre mein nächster Schritt.

MiaMarietta

Das Selbe würd ich dir auch anraten. Vielleicht möchte sie aus irgendwelchen Gründen die endgültige Scheidung ja gar nicht und zögert deshalb so einiges ganz bewusst etwas länger hinaus. Und da, denke ich, könnte ein Anwalt ihr die Konsequenzen aufzeigen.

Robertalk

Was ist denn Deine Vermutung, warum Deine Nochgattin die Mitwirkung beim Versorgungsausgleich torpediert?

Scuderia

Bei einer Scheidung ist ein Anwalt PFLICHT.

Sind sich beide einig, nimmt man gemeinsam einen Anwalt, wenn nicht, zahlt halt jeder seinen, also doppelt.

Allein schon deswegen würde ich zum Schritt raten, einen Anwalt aufzusuchen.

Alles weitere folgt dann "Zug um Zug" und mehr gibts da eigentlich auch gar nicht zu sagen.

Viel Glück!

Kronika

Daraus dass sie eine Affäre begonnen hat solltest du nicht schließen dass sie die Scheidung will oder wollte.
So wie ich deine Geschichte lese hat sie ggf. ein Abenteuer gesucht aber du warst derjenige der daraufhin ohne eine wirkliche Aufarbeitung des Vorfalls direkt die Brücken eingerissen hat.

Für dich war die Sache offenbar damit durch und du hast dich umorientiert, aber wie es bei ihr emotional aussieht weißt du ja nicht. Gehe also besser nicht automatisch davon aus dass sie dasselbe Interesse hat wie du

Robertalk

+1 . Eine sehr kluge Antwort.

KingKong12

Einen Anwalt habe ich bereits seit 2020. Dieser hat auch meinen Scheidungsantrag eingereicht. Ein Zwangsmittelverfahren wegen der Verweigerung der Mithilfe zum Versorgungsausgleich ist ebenfalls eingeleitet.

Eine Vermutung habe ich nicht wirklich. Auch wenn ich mit diesem Menschen fast 30 Jahre liiert war, kann ich mir keinen Reim darauf machen. Vielleicht ist es Missgunst, weil es mir doch relativ gut geht; vielleicht noch mal eins auswischen; vielleicht möchte sie wirklich rein gar nichts mehr mit mir und den Dingen, die mit mir zu tun haben, zu tun haben, vielleicht möchte sie die Scheidung wirklich nicht. Aber warum nicht?
Das sind alles nur "vielleichts"!

Ich habe wirklich keine Brücken eingerissen, habe versucht, Gespräche zu führen. Vergeblich. Auch ein aufklärendes Trennungsgespräch hat es nie gegeben. Sie war total auf ihre Affäre fixiert. Ich hatte überhaupt keinen Raum oder Platz bei ihr.

Ich stimme zu, dass sie nie von Scheidung gesprochen hat.

Wir haben wirklich nichts miteinander zu tun, außer dass wir Mama und Papa sind. Es ist alles rechtliche soweit geklärt.

Warum dann nicht mithelfen es endgültig und offiziell zu beenden?

Vielen Dank für eure Unterstützung

monochrom

Das kann wirklich gut sein, allerdings ist es auch nicht seine Aufgabe für eine Aufarbeitung zu sorgen. Das klang jetzt ein wenig für/ auf mich so, daher wollte ich das sicherheitshalber einmal ausgesprochen haben. Es ist mMn durchaus legitim das er nach solch einer Geschichte "die Brücken einreisst".

monochrom

Diese Frage werden wir Dir hier einfach nicht beantworten können. Wir können viele Vermutungen aussprechen, aber am Ende sind es genau das: Vermutungen. Vielleicht weiß sie es selbst nicht, vielleicht ist es auch ein diabolischer Plan, oder einfach nur Bequemlichkeit. Die Möglichkeiten sind endlos, keiner von uns kennt diese Frau und alle Umstände.