Renovatio

Hallo liebe LoveTalker,

Ich lese schon seit einiger Zeit immer einmal wieder die verschiedensten Beiträge in diesem Board durch habe öfters bestimmte Inhalte auch zur pos. Gestaltung meiner Beziehung reflektiert. Der Schmerz und den Kummer, den Liebe mit sich bringt od. bringen kann ist wahrscheinlich der Preis den jeder bereit ist zu bezahlen - manche würden sagen, man fühlt sich erst dann so richtig lebendig...

Ich selbst stehe jetzt vor dem Ende meiner Beziehung die mir 1 1/4 Jahre wirklich alles Bedeutet hat und würde mich sehr freuen, wenn ich mir hier mitteilen kann und evtl. den einen oder anderen Tipp bekäme, wie ich schnellstmöglich wieder "normal" leben und mich von Zeit zu Zeit wieder neuen Menschen öffnen kann ohne den negativen Begeschmack der alten Beziehung.

Meine Geschichte

Angefangen hat alles im September 2006 als ich öfters mit einen guten Freundin am Wochenende unterwegs war. Wir kennen uns seit ca. 4 Jahren - der Kontakt wurde aber erst 2006 intensiver. Nunja, irgendwann haben wir fast jedes Wochenende was zusammen unternommen und sind feieren gewesen, Sie hatte damals gerne mal einen getrunken wurde dann immer schnell sehr leidenschaftlich. Als es dann eines Abends geschah (wir haben den ganzen Abend geknutscht, etc.) wusste ich, das ich eine Beziehung mit Ihr wagen würde.

Jedenfalls ging das so in diesem Stil bis ins Frühjahr 2007, genauer gesagt bis April. Ich habe Ihr dann irgendwann mal einen handgeschrieben Brief gegeben, der treffender Weise meine Gefühle Ihr gegenüber ausgedrückt hat. Am 20. April 2007 sind wir dann offziell zusammen gekommen und haben eine Beziehung geführt, anzumerken ist, dass wir beide gleich alt sind.

Leider hatte es im letzten Jahr das Schicksal nicht gut gemeint mit Ihr und Sie wurde arbeitslos. In dieser Zeit war ich für Sie da wo ich nur konnte, Ihre Persönlichkeit ist nicht unbedingt auf soliden Füßen gebaut und Sie verzweifelt schnell und verliert oft gleich das Interesse an gewissen Dingen. Ich habe dann alles in die Hand genommen, habe zahlreiche Bewerbungsmappen gestaltet und versandt und siehe da, seit April 2008 hat Sie nun einen Job, der Sie mehr fordert denje und vor allem noch Spaß macht - dies war einer unserer Milestones in der Beziehung.

Wie es nun so will und fast in jeder Beziehung vorkommt, hat sich der graue Alltag bei uns eingeschlichen. Sie ist dann im gleichen Monat aus Ihrer alten Wohnung ausgezogen und in ein Apartment in einem Wohnblock genau über Ihre Mutter eingezogen, so sind auch Mutter und Tochter wieder "unter einem Dach" - auch in dieser Zeit habe ich Sie unterstützt wo ich nur konnte.

Ich muss anmerken, dass Sie fast 9 Monate ununterbrochen in meiner Wohnung war, da Sie keinen Job hatte - daran musste ich mich auch erst gewöhnen, da ständig jemand bei mir zuhause war, aber auch das hat schlussendlich sehr gut funktioniert. Zu Beginn unserer Beziehung hat Sie auch noch öfters EIN Bett mit mir geteilt bis dann der Tag kam, an dem ich mir eine neue Couch angeschafft habe. Von da an hat Sie nur noch vor dem TV geschlafen (Sie hat mir mal erklärt, dass Sie ohne laufenden TV nicht einschlafen kann), da ich in meinem Schlafzimmer keinen TV habe hat Sie eben im Wohnzimmer auf der Couch genächtigt - tut Sie in Ihrer neuen Wohnung auch.

Es sieht auf jeden Fall so aus, als ob dies ein Grundstein für das später von monierte "auseinanderleben" war. Ich hatte Sie ja öfters geben, doch mal wieder mit mir ins Bett zu gehen, da man zu zweit ja nicht auf dieser Couch schlafen konnte und ich es sowieso nicht so toll finde vor dem TV einzuschlafen.

Dies hat sich aber dann auch nicht durchgesetzt. Das nächste waren dann die Wochenenden und das "gemeinsame fortgehen".

Wir wohnen in einer Kleinstadt (ca. 12000 Einwohner) mit nur einer Diskothek und einer Kneipe in der jeder jeden kennt und die Parties auch immer die gleichen sind. Da ich im Besitz eines Führerscheines und eines Pkws bin, wollte ich dann an den Wochenende eben manchmal in eine größere Stadt (z.B. Würzburg - ist gleich bei uns im die Ecke) fahren, um ins Kino zu gehen und evtl. mal in eine größere Diskothek. Das hat Sie dann zweimal mitgemacht. Danach hatte Sie dann immer keinen Bock oder wollte nicht in die Clubs, in denen ich für gewöhnlich verkehre. Man muss dazu sagen, das bei uns in der besagten Dorfdisko fast nur Minderjährige abhängen und sich volllaufen lassen - auf diese Art Publikum verzichte ich nur zu gerne. Was Sie anging, hatte ich niemals ein Problem damit, wenn Sie dorthin wollte oder auf Landjugendfeste - ist einfach nicht meine Welt, da bleibe ich dann auch lieber zuhause - vielleicht ging es Ihr auch so.

Das Ende dieser Sache war dann das wir fast jedes Wochenende etwas getrennt gemacht haben - was für mich ja nicht schlimm war, da ich mir Ihrer vollen Liebe sicher war und absolutes Vertrauen in Sie hatte. Es war ja auch nicht so, dass Sie nie gefragt habe, was Sie gerne machen möchte, habe aber immer die gleiche Antwort bekommen: "ne... keine Lust, geh' du nur... etc.".

Im August 2008 sind wir dann mit einem anderen Päärchen in den Urlaub nach Punta Cana (Dom. Rep.) geflogen und ich habe am Tag unseres Reiseantritts schon gemerkt, das etwas in der Luft liegt - wusste aber noch nicht, was es wahr. Anfangen hat alles mit extrem launischen Reaktionen von Ihr und fragwürdigen Kommentar zu gewissen Dingen, die ich während unserer Reise geregelt habe. Wir haben uns dann auch im Urlaub an einem Abend sehr arg gestritten und ich bin dann auf's Zimmer gegangen. Sie kam dann nach und hat mir gesagt, das es Ihr Leid tut usw. - ich war dann auch ganz schnell nicht mehr böse, da ich Sie ja auch mochte.

Als wir dann wieder in FRA gelandet sind war die Situation zwischen uns auch wieder extrem aufgeladen und ich habe angefangen darüber nachzudenken, was wäre, wenn ich das alles hinschmeisse... diese Gedanken war aber auch nur in meinem Kopf und wurden nicht ausgesprochen.

Am Montag, den 01. September 2008 war alles vorbei. Ich hatte noch eine Woche Urlaub nach unserer Ankunft, als ich am Nachmittag einen Anruf von Ihr erhalten habe und Sie mich mit gedrückter Stimme fragte, ob ich zuhause sei? Ich sagte "ja", Sie kam vorbei und überreichte mir unter Tränen Ihren Handgeschriebenen Trennungsbrief - der Inhalt wird wie folgt dargestellt.

Sie hat das Ende unserer Beziehung damit begründet, keine Liebe mehr für mich zu empfinden und das es sich auseinander gelebt habe bzw. nur noch eine Freundschaft bestünde, ausserdem will Sie Ihr eigenes Leben wieder mehr selbst auf die Reihe bekommen und nicht mehr das Gefühl haben von mir abhänging zu sein. Ausserdem wolle Sie wieder mehr ausgehen und Spaß haben... dies waren die Gründe für Ihren Ausstieg aus der Zweisamkeit. Leider hatte Sie vorher keinerlei Andeutung gemacht oder mit mir darüber gesprochen, das in unsere Beziehung etwas nicht stimmt oder geändert werden muss - ich wurde am 01. Sept. 2008 schlichtweg vor vollendete Tatsachen gestellt.

Am heutigen Tage (genau 7 Tage nach Trennung) habe ich Ihr einen handgeschriebenen Brief in Ihren Briefkasten gesteckt, den Sie um ca. 17.15 Uhr dort hinaus holen wird. Der Inhalt dieses Briefes legt meine Sichtweise aller bisher zwischen uns geschehenen Dinge dar. Sie hat mir bei unserer Trennung noch gesagt, dass Sie weiter eine Freundschaft mit mir wolle - ich habe gesagt, das ich zuerst einmal Zeit brauche um diesen Hammer zu verarbeiten. Nun stehe ich hier, ohne eine Perspektive und mit Selbstzweifeln überhäuft. Was ist falsch gelaufen in unserer Beziehung und warum hat sich dieses Ende nicht abgezeichnet?

Wäre schön, wenn ich ein nettes Feedback bekäme, wie ich aus dieser Emotionalen Achterbahnfahrt mit ungewissen Ausgang irgendwie doch raus käme.


Liebe Grüße

Euer Philipp

hoefti

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Bulli81

Hallo Philipp

das mit dem "eigenen Leben führen" und "richtig ausleben" waren auch Kernpunkte warum sich meine Freundin getrennt hat... Man kann ja darüber reden und ne Lösung anstreben, aber deswegen doch nicht alles hinschmeißen...

also das kappier ich auch nicht...

Renovatio

Hey Bulli, ich glaube bei solchen Aktionen tritt der Verstand automatisch in den Hintergrund wird durch Emotion ersetzt. Wie gesagt, ich empfand es als wirklich deprimierend vor solch knallharte Fakten gesetzt zu werden. Wenn ein Mensch seine Wahl getroffen hat sollte um der Fairness willen, dem exPartner auch Zeit gegeben werden, sich auf ein Leben ohne den Anderen einstellen zu können...

Bulli81

Das härteste ist ja auch, dass man sieht wie glücklich eigentlich der ExPartner ist im gegesatz zu einem selbst... als hätte er eine Last abgestreift als sie die Beziehung beendet hat...

Lyro

Ich denke mal das sie wahrscheinlich länger schon Zweifel hatte und mit gewissen Dingen in eurer Beziehung nicht kalr kam, aber nie drüber geredet hat und sich die Dinge mit der Zeit einfach angehäuft haben und sie einfach nicht mehr mit dir zusammen sein kann.
Denn ich finde es schon komisch lieber vor dem laufenden TV einzuschlafen, als in der armen seines Freundes...

Renovatio

Ich sehe das genauso. Habe mir nur nichts dabei gedacht, weil Sie immer meinte, Sie könne in meinem Bett nicht schlafen da schon immer bei Ihr der TV gelaufen ist. Sie hat in Ihrer Wohnung auch kein Bett sondern so eine größere Schlafcouch...

Was soll ich sagen? Ich hatte nie die Chance mich zu rechtfertigen - das macht mir glaube ich am meisten zu schaffen...

Lyro

Hast du sie in deineml Brief denn auch gefragt was du falsch gemacht hast??
Vll täte dir einfach eine aussprache gut, in der sie dir das alles erklärt. Ich kann gut verstehen das du jetzt an dir selbstzweifelst, da du bestimmt angst hast in der nâchsten beziehung die selben Fehler zu machen.
Wäre ein netter Zug von ihr dir das zu erklâren und dir das recht zu geben dich zu rechtfertigen, sonst kannst du wahrscheinlich nicht so schnell einen Schlussstrich unter der Sache ziehen.

sara7

ja so überrascht zu werden ist sehr bitter, das kann ich gut nachvollziehen mein freund ist nach 7 jahren von heute auf morgen ausgezogen und ich frage mich auch seit wochen solls das gewesen sein. so wie die anderen denke ich dass zeit lassen in solch einer situation das um und auf ist! das problem ist das jeder einzelne für sich entscheidungen trifft und auch mit den konsequenzen leben muss nur in so einem fall sind gewisse meist negative konsequenzen die aus einer entscheidung resultieren, die man nicht selbst getroffen hat und man fühlt sich völlig machtlos bzw. man fühlt sich nicht nur so man ist es auch.

du hast geschrieben du hast selbst schon mal daran gedacht alles hinzuschmeißen, jetzt frage ich mich natürlich ob du vielleicht nicht schon was gespürt hast und es nicht wahrhaben wolltest.

und aus eigener erfahrung weiß ich daß die trauer um eine beziehung einfach auch seine zeit braucht. ich kann gut verstehen dass du dich du aus dieser emotionalen achterbahn raus möchtest aber lass dir selbst auch zeit! weinen hilft mir immer einwenig wenn die spannungen überhand nehmen!

alles liebe für dich sara7

Renovatio

Der Schein kann sehr oft trügen. Oft sind das auch Reaktionen bei denen der Partner od. exPartner nicht mit der Form der Beziehung klar kommt. Die Frage "solls das jetzt bis zum Lebensende gewesen sein?!" oder "wie kann ich sicher sein, mit meinem Partner überhaupt die WAHRE liebe gefunden zu haben?!" Oft lassen übertriebene Selbstzweifen und Ängste ein solches Verhalten zu - einer ist bei sowas immer der Leidtragende.

Nach 4 - 6 Wochen im "alten" Leben (saufen gehen hier, Disko dort, etc.) verwischt sich oft das Bild von der neu gewonnen Freiheit mit dem bitteren Geschmack der Einsamkeit. Es wird wieder öfter über die alte Beziehung nachgedacht, dann wird die Trennung in Frage gestellt und dann bekommst du die erste SMS... "Hey, ich bins... wie geht's dir denn so...?? Meld' dich doch mal wieder..." und schon geht die Gefühlsachterbahn in eine neue Runde...

Ich denke manchmal wirklich das das einzige was nach einer enttäuschten alten Liebe der konsequente Kontakte zum anderen Geschlecht gleich nach der Trennung ist...

Renovatio

Ich habe ihr heute Nacht bei Kerzenschein satte 7 Seiten mit Füller auf schönem Papier geschrieben. Ich habe Sie auch in dem Brief gefragt, was ich falsch gemacht habe und warum das Ende jetzt so kommt? Was auch immer geschieht, Sie kennt jetzt meine letzten Gedanken - entweder meldet Sie sich nochmal oder nicht, dann bin ich mit Ihr durch. Egal was passiert, die Welt wird sich deswegen wohl weiter drehen und "andere Mütter haben auch schöne ...!" Nur keine Angst... Im Moment geht's mir halt nur dreckig weil ich nicht weiss, was ich dazu beigetragen habe das es so ausging...