ButchRR

nun sind gute 4 Monate ins Land gestrichen und die Mühlen mahlen weiterhin langsam - allerdings in die richtige Richtung.

Ich habe mich ihm kürzlich (Mitte november) "indirekt geoutet", bzw. (per SMS) gefragt, ob ihm in dem einem Jahr, indem wir uns nun kennen auch eine Veränderung zwischen "uns" aufgefallen ist.
Er antwortete zwar mit der Frage was ich meinen würde und dass er es gut findet, wie wir miteinander auskommen, aber am nächsten Tag war es wieder anders.

Wir haben inzwischen viel mehr Kontakt - sogar gelegentlich ausserhalb der Firma.
Seit September war ich mehrere Male bei ihm - mind. 2x nach Feierabend für 2,5-3 Stunden.
Wir haben dabei einfach nur geredet, die Gesellschaft genossen (bilde ich mir bei ihm einfach auch mal ein, denn er hat mich nicht indirekt oder direkt zur Tür gebeten - obwohl es schon spät war) und Spass (im Sinne von Witzen, Sprüchen etc.) gehabt.

Ich bin nach wie vor unheimlich gerne bei ihm bzw. arbeite mit ihm, wenn er wieder aushilft.

Aktuell haben wir uns seit 2 Wochen nicht mehr gesehen, da ich wieder zur Berufsschule 300km abseits bin.
Ich kotz mich inzwischen recht viel bei ihm aus - weil's meist betriebliche Sachen sind, die mich aufregen. Er gibt mir das Gefühl zuzuhören, auch wenn er nicht all zu viel dazu sagt, aber er merkt inzwischen auch, wenn ich schlecht drauf bin und fragt, ob wieder etwas vorgefallen ist.
Vor dem "Outing" bin ich ihm ziemlich aus dem Weg gegangen, weil er nicht immer mein Prellbock sein kann - es wirkte als reagierte er etwas hilflos darauf, versuchte Kontakt herzustellen, was aber nicht recht gelang bzw. unbeholfen wirkte.

Das "Outing" war eine ziemliche Überwindung, wobei ich nicht recht weiss, ob er es so aufgefasst hat, dass ich "mehr" Interesse an ihm haben könnte. Ich habe es mit relativ viel "Freiraum" verfasst, um nicht komplett im Fettnapf zu landen.

Aktueller Stand ist, dass wir uns also 2 Wochen nicht mehr gesehen haben, aber fast täglich Kontakt ber SMS, Mail oder am Handy hatten (allerdings zu 95% "beruflich)
Ob ich dieses Wochenende zum Arbeiten komme stand noch aus - aber ich wollte mir die Chance nicht entgehen lassen ihn zu sehen - obwohl die Fahrerei immer mit reichlich Stress verbunden ist und ich eigentlich schon längst urlaubsüberreif bin.

Aber die Zusage hat sich gelohnt und er hat meine Steilvorlage, dass ich erst Montag zurückfahre genutzt. (er kommt Sonntagabend von einer "Geschäftsreise" zurück und letzten Sonntag haben wir uns knapp verpasst ) genutzt und gefragt, ob ich Sonntagabend Lust zum Essengehen hätte.

Ich weiss nach wie vor nicht, woran ich bei ihm bin. Es ist aber alles viel vertrauter geworden. Mein Bauchgefühl spricht sich weiterhin für ihn aus und nach wie vor sorgt er ordentlich für Kopfachterbahn.

Allerdings bin ich, wie schonmal erwähnt in solchen Dingen unbeholfen und er kommt mir auch immer mehr so vor - da seine Arbeit an 1. Stelle zu stehen scheint.

Mal sehen, was der Abend bringt - vorher werde ich mir sicher den Kopf zerbrechen ob er nicht doch noch absagt und wie der Abend enden wird.
Freudschaftlich oder weiterhin alles offen...

Ich möchte nach wie vor nicht all zu offensiv an die Sache rangehen.
Diese langsame Entwicklung passt ganz gut - zumal sich jetzt schon sehr viel getan hat - verhältnismässig.

Habt ihr Tipps für mich oder einen Rat, wie ich am Besten an die Sache rangehen kann?
Oder einfach weiterhin alles seinen Lauf lassen - bisher hat es sich ja auch von "alleine" weiterentwickelt...?

ButchRR

Es ist anstrengend - ich merke wie ich von Minute zu Minute nervöser werde.
Dabei ist das Essen noch nicht fix und auch noch keine genaue Lokalität festgelegt - es besteht sogar die Gefahr - wenn es dumm läuft, dass es gar nicht zu Stande kommt.

Ich habe insgeheim schon seit dem Sommer auf diese "Frage" gewartet - nun ist sie da und ich freue mich, habe aber genauso Angst.
Fühle mich so unbeholfen. Mir fehlt in diesen Zwischenmenschlichen Angelegenheiten schlicht Erfahrung.
Bisher ging nichts über die Kumpelbasis hinaus - strickte Trennung zwische Beruf und Privat - alleine schon, weil ich selber keinerlei Interesse bisher an jmd. hatte.

Die Firma ist nach wie vor Dreh- und Angelpunkt. Eigentlich immerwieder Vorwand Konakt zueinander aufzunehmen.
Er wirkt oft genauso unbeholfen wie ich. Das erleichtert mich auf eine Art, erschwert es aber genauso - weil es nach wie vor wirkt als sei nicht nur ich unsicher, was er denkt, sondern er genauso.

Ich weiss noch nicht recht, wie die Begegnung aussehen wird. Dürfte wohl auch davon abhängen, wo wir uns letztendlich treffen werden. Ob beim Angelpunkt, bei ihm oder direkt am Lokal.

Ich fühle mich gerade im Zwiespalt - einerseits möchte ich einen schönen Abend mit ihm verbringen, alles ansprechen, was gerade schief läuft und wie man die damit verbundenen Probleme (gemeinsam) in den Griff bekommen kann. Andererseits wäre der nächste Schritt - und vor allem auch von seiner Seite aus (endlich) Gewisseheit, ob er "mehr" Interesse hat oder vllt. nur mein Interesse an ihm (wenn er es denn so aufgefasst hat) geniesst.

Erstlinig ist das Meeting "geschäftlicher" natur. Inwieweit es privat wird, wird sich zeigen. Vermutlich denke ich schon wieder viel zu viel nach, anstatt es auf mich zukommen zu lassen und aufs Bauchgefühl zu hören. Aber das scheint mir ohne Erfahrung auch etwas unbeholfen.

Ich habe Angst "falsch" zu reagieren, weil mich "die" Situation überfordern könnte.
Versuche ohne Erwartungshaltung ranzugehen, spüre aber doch, wie ich sie in gewisser Weise habe.

Kann das Essen - den vorhandenen Informationen nach - als ledigliches "Geschäftsessen" oder durchaus als "Kennenlernessen mit Firmenvorwand" gedeutet werden? Wie ist der Eindruck von euch als Aussenstehende?

Zaye

huhu,

das liest sich alles sehr spannend - ich hoffe das Essen verlief erwartungsgemäß?

ButchRR

@ Zaye:

Das Essen war ernüchternd.
Die Atmosphäre war aber leider im Lokal auch nicht sonderlich gut.
Er war müde (kam direkt aus dem Ausland von einem langen Arbeitswochenende).
Was mich im Grunde nur freuen kann, wenn er statt abzusagen, weil er k.o. und müde ist - das Essen aufrecht hält.
Leider war es dadurch aber auch recht fade. Ich wollte ihn nicht zu sehr mit meinen Firmenproblemen belasten (was indirekt Auslöser für ein gemeinsames Meeting war) und er fing auch nicht viele Gespräche an und wir bleiben oberflächlich bzw. Themenwechselnd. Wirklich privat wurde es nicht.
K.a. ob sich niemand von uns traut diese "Grenze" zu übertreten.
Der Abschied war distanziert, er meinte, aber dass wir telefonieren würden. (Ich war wieder für 2 Wochen weg)
Es kam keine SMS, dass der Abend nett o.ä. war - weder von ihm, noch von mir - m.E. nach, wäre das auch gelogen gewesen.

Zu Weihnachten wollten wir nochmal Essen gehen. Zuerst ja zu dritt als Weihnachtsfeier - aber die Kollegin hatte in meiner Abwesenheit gekündigt - trotzdem hielt "er" an dem Essen fest.
Zwar weiter als "Weihnachtsessen", aber das es dann wieder nur wir beide wären, war egal.
Wir machten einen Termin aus, den ich leider 2 Tage vorher wieder absagen musste, weil sich meine Weihnachtspläne änderten.

Über Weihnachten/neujahr sahen wir uns leider 2 Wochen nicht - er war bei der Familie und ich ebenso und die zweite Woche war er wieder im Ausland.
Die Feiertagswoche hatten wir fast täglich Kontakt - zwar immerwieder mit Firma als Vorwand, aber auch mit privaten Weihnachts- und neujahrsgrüßen.
Die zweite Woche schrieb ich ihm am Montag, nach letzter Anwort von ihm - die keine weitere Gesprächsgrundlage bot, stellte sich der Kontakt ein.
Ich versuchte dieses Mal nicht nach Gründen zu suchen ihm zu schreiben, sondern einmal Absichtlich abzuwarten und zu hoffen, dass was von ihm kommt. Am späten Mittwochabend schrieb er dann tatsächlich. Fragte wie es mir geht und was in der Firma geht. Dann war wieder 1 Tag Ruhe und am Folgetag rief er an.

Die Woche darauf sahen wir uns täglich in der Firma - er kam mind. 1x rüber. Grinseprogramm und viele Blicke war angesagt. Er wirkte lockerer und offener.
Meinen Hund habe ich aktuell immer dabei. Schäferhund, gutmütiges "Viech" was alles mit sich machen lässt. Das findet "er" auch so toll. Er rannte mit dem Hund durch dir Firma, kroch auf allen Vieren - total ungezwungen, wie ein Kind. Es war toll die beiden so zusammen zu sehen.
Was besseres kann mir gar nicht passieren. Ein Partner, der den Hund nicht leiden kann oder der Hund ihn nicht ... das ginge nicht gut, denn der Hund ist seit 8 Jahren Teil von mir und kommt gewiss nicht für einen Partner weg.

Wie auch immer, meine Gefühle für ihn werden stärker, die Zweifel -vor allem wegen dem Altersunterschied - immer geringer.

Ich habe zunehmend das Bedürfnis meinen Stand bei ihm in Erfahrung zu bringen, so teilte ich ihm per SMS mit, dass mein Kopf nur noch Achterbahn fährt und er dazu beiträgt. Er reagierte (leider) nicht. Am nächsten Tag war eigentlich Feiertag, trotzdem wollte ich in die Arbeit und die Sache bestenfalls zur Klärung bringen, doch leider war hier absolutes Glatteis und ich kam nicht vom Fleck. Ich rief ihn an und teilte mit, dass ich doch nicht käme, er hatte Verständnis - die SMS vom Vorabend blieb beiderseits unangesprochen. Wir schwiegen wieder, obwohl das Bedrüfnis zu reden da war.
Er fragte dann ob wir Montagabend wohingehen wollen. Ich sagte zu und organisierte alles.

So gingen wir letzte Woche Montag also zum 2. Mal Essen.
Ich hatte schon Bedenken der Abend würde wieder so werden, wie der Erste. Denn als wir uns Vormittags in der Firma sahen, wirkte er wieder platt und er gab auch zu müde zu sein.
Der Abend wurde aber wundervoll.
3,5 Stunden verbrachten wir miteinander. Die Atmosphäre war toll. Er war gut drauf, ich war es.
Viele Blicke, lang, nichts und doch so viel sagend. Sehr viel gelacht haben wir - vor allem er.
Der vor einem Jahr kennengelernte "Griesgram" war charmant ohne Ende, er strahlt förmlich, wenn er lacht.
Wir sind leider nicht all zu privat geworden - die Firma stand aber auch nicht im Vordergrund.
Zu Weihnachten meinte ich, dass ich das nächste Essen zahle - so kam es fast zu einer "Prügelei" bei der Rechnung. Er signalisierte zahlen zu wollen, der Kellner kam. Ich zückte meine Geldbörse, er schaute verwirrt und fragte was das solle, er kann mich doch nicht um Essen bitten und ich "müsse" zahlen. Ich diskutierte, dass das doch so "abgemacht" sei und wollte dem Kellner das Geld geben. Er wurde wehemment und sagte zum Kellner, dass der bloss kein Geld von mir annehmen soll und drückte ihm seinen Schein in die Hand... Statt mich zu bedanken nannte ich ihn spassend "Idiot" (bedankt habe ich mich dann aber doch noch)
Gegangen sind wir im Grunde nur, weil das Lokal schon seit 30min geschlossen hätte und der Kellner immer mehr wegräumte.
Gemeinsam sind wir zum Parkplatz - obwohl er ca. 20min später kam (ich war viel zu früh dran) stand er neben meinem Wagen. Dort verbrachten wir noch ca. 15min, hatten weiterhin Spass, Blickkontakt, Gefühltes mehr, aber fehlenden Mumm. Er fragte zum Abschied, ob wir nun öfters was zusammen machen wollen, wenn ich Zeit hätte. Dabei ist er derjenige, der viel unterwegs ist und kaum Zeit hat und das sagte ich ihm auch - stimmte dem Vorschlag aber zu, als er meinte, dass er das schon geregelt bekommt.
Zuhause überlegte ich ihm zu schreiben, dass ich den Abend schön fand. Er nahm mir die Überlegung ab indem er mir eine Gute nacht sms schrieb und kund tat, dass er den Abend "lustig" fand... Ich erwiderte und machte nochmal deutlich, dass ich für Wiederholungen gerne bereit bin.

Die Woche ging dann gewohnt weiter. Er kam täglich, konnte sich weiterhin nur schlecht trennen - klagte über viel zu tun, aber fehlender Lust, verabschiedete sich, blieb aber trotzdem noch.

Dann kam ein weiterer Versuch ihm klar zu machen, was ich empfinde und etwas aus ihm zu locken. Ich schrieb ihm, dass er mal für ein paar Stunden meinen Kopf verlassen solle ... Als Antwort kam später nur ein "er habe nichts getan" im weiteren SMS-Verlauf machte er aber den nächsten Termin klar. (Meine Auto-Reparatur am Donnerstag)

Die Situation wollte ich nutzen und versuchen Klärung herbeizuführen, doch wir waren dann leider nicht alleine und als wir es dann waren, war die Situation wieder "angespannter". Er fragte dann zwar ob wir noch etwas Essen gehen, doch ich hatte leider kein Geld dabei. Dann kam noch ein Vorschlag, ob ich mit ihm zusammen bei ihm drüben einen Motor zerlegen würde - da überlegte er aber auch hin und her, weil der Besitzer da schon mitmachen wollte.
Letztendlich meinte er, nun zu gehen und wenn ich noch wollen würde, könnte ich nachkommen. (Es war schon kurz vor 19Uhr)
Dass ich mir die Gelegenheit nicht entgehen habe lassen, dürfte wohl klar sein?!
So war ich also bei ihm, wir witzelten, hatten unseren Spass, dann kam unerwartet der Besitzer des Motors und später noch ein anderer Bekannter. Ich zog mich etwas zurück und beobachtete das Geschehen. "Er" fragte mich dann, als sie wieder weg waren, ob ich angespannt sei.
Als wir fertig waren, sassen wir noch eine zeitlang in seinem Büro - suchten nach Themen zum Reden, warfen uns viele Blicke zu, schwiegen auch immer wieder.
Dann nahm ich meinen Mut zusammen und fragte ihn warum er mit mir Essen gehen würde. Er wirkte nervös - der sonst so ehrliche und direkte Kerl fing wieder an zu "eiern". (Er "eiert" idr. wenn er die Wahrheit nicht sagen will oder es ihm unangenehm ist) Er gegenfragte/meinte, dass wir uns doch gut verstehen würden (mit einem oder? am Ende), dass das ein Dankeschön von ihm sei, weil ich so viel für die Firma drüben mache - was ich versuchte als Ausrede dastehen zu lassen, da er auch viel machte - aber das war dann wieder etwas anderes...
Die Antwort war also unzufriedenstellend, aber ich wollte ihn nicht weiter bedrängen und liess vom nachhaken hab.
Insgesamt - inkl. Reparatur an meinem Auto drüben in der Firma - waren wir 6,5h zusammen. Erst kurz vor Mitternacht "warf" er mich raus - indem er meinte nun ins Bett zu gehen.

Zuhause liess ich alles Revue passieren und bekam die Kriese. Er verwirrt mich und ich weiss nicht, wie sein Verhalten zu deuten ist. Er sucht Kontakt, wird immer lockerer, unsere Art uns zu necken ändert sich, aber wir halten weiter gewisse Distanz, die sich aber auch nach und nach verringert...
Ich schrieb ihm um halb 3 noch eine Mail - ich zog quasi blank.
Entschuldigte mich zu feige zu sein, es nicht persönlich zu klären, zählte sein Verhalten auf, welches mich irritierte, bat um Erklärung, was es zu bedeuten hat. Teilte ihm mit, dass ich sonst alle Leute auf Distanz halte, aber die zu ihm Verloren habe, aber meine Fassade noch steht.
Schrieb ihm, nicht zu verstehen, dass er scheinbar Partnerlos sei und zählte ein paar seiner Vorzüge auf, die ich an ihn mochte ...

Freitag wollte er Vormittags vorbeikommen, tat es aber nicht - er rief Mittags aber an - erkundigte sich zunächst, ob ich in der Firma sei - bei der Bejahung meinte er, dass er es nicht mehr geschafft habe rüberzukommen - wirkte angespannt. Er fragte nach dem Chef (der nun 6 Wochen im Urlaub war) und wollte dann das Gespräch beenden - ich hakte aber nach ob er die Mail bekommen und gelesen habe. Er bejahte und machte Spässe, wirkte wieder lockerer - meinte, dass wir uns nächste Woche sehen würden...
Wir hatten dann noch zwei weitere kleinere Telefonate, wo er mich um Hilfe wegen Organisation von Abfallentsorgung bat (als könne er das nicht alleine ...) Als ich ihm dann mitteilte, dass Chef inzwischen auch wieder da sei, hatte das keine Bedeutung - warum also am Mittag?!


Das ist der aktuelle Stand.

Wie ist euer Eindruck, anhand der Erzählungen?

Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich ihm mindestens wichtig geworden bin. Von ihm kommt inzwischen ziemlich viel Kontaktsuche.

Allerdings weiss ich nicht in welcher Hinsicht.
Kumpelbasis - weil er mit mir viel Lachen kann?
Oder hat auch er den Hang zu mehr, ist aber genauso unsicher ob das was wird - aufgrund des hohen Altersunterschiedes?

Er dürfte nun wissen, dass ich "mehr" für ihn empfinde - ich habe zwar nicht direkt ausgesprochen, dass ich verliebt bin, aber die Mail sollte das mehr als nur interpretieren lassen.
Jetzt ist er am Zug.

Ich weiss nur nicht, was ich machen soll - ich will ihn nicht bedrängen.

Wir nähern uns ja weiterhin an - auch wenn es wirklich seeeeeeeeeeeeeehr langsam ist. Was auch gut so ist, denn ich bin (genauso?) ein Schisser und habe Angst vor einer Beziehung/Zurückweisung und brauche Zeit - nur die Unklarheit, wie mein Stand bei ihm ist, frisst mich zunehmend auf.

Habt ihr Tipps/Ratschläge für mich? Könnt ihr sein Verhalten deuten? Ihr seid nicht so voreingenommen, wie ich - wobei ich auch nicht weiss, wie Subjektiv ich die Situationen wiedergeben kann, ohne zuviele eigene Sichtweisen eingebracht zu haben.

Blind_Man

Du schreibst echt super so das ich deine Geschichte gerne lese.
Ich kann dir ebenfalls nichts neues sagen ohne mich nur zu wiederholen, aber er scheint deine nähe zu suchen, genauso wie du seine.
Wer weis aus welchen gründen er noch kein Angriff gewagt hat , schlechte Erfahrung, Zeitmangel für etwas festeres oder der Altersunterschied.
Im steht auf jedenfall sein Beruf und sein Kopf im Weg
Denoch kommt ihr euch näher, ein Stück für Stück herantasten ist besser wie Abweisung.
Gebe nicht auf

ButchRR

nur leider immer viel zu viel.

Ich weiss, dass du meintest ich soll mich ranschmeissen und ihn mir schnappen, aber ich schätze, dass würde nach hinten losgehen und wäre auch gar nicht mein Stil - verbiegen möchte ich mich nun auch nicht.

Und eigentlich war/bin ich gar nicht auf der Suche nach einem Partner, will ich mein eigenes Leben doch ersteinmal in geordnete Bahnen bringen, bevor ich es mit jemandem teile.

Dieses Herantasten von uns beiden hat durchaus etwas für sich - so lerne ich ihn langsam kennen - ohne Druck und Zwang und kann für mich selber feststellen, ob es nur ein temporärer Schwarm ist oder ob mehr dahinter steckt. Denn bisher war das immer ein Wechsel zwischen Zweifel und dem Gefühl, dass es passt.
Aber spätestens seit diesem Jahr war nicht ein einziger Zweifel (in seiner nähe) da - ich empfinde ihn nun aber auch komplett anders. So vertraut und nah - doch halten wir beide immernoch Distanz, die sich zwar imo weiter verringert, aber immernoch existent ist.

Ich hatte kürzlich erfahren, dass er vor knapp 2 Jahren eine Freundin hatte. Es war wohl eine 5 Jahre jüngere verheiratete Frau, die sich an ihn rangemacht hat. Er wusste das wohl, liess sich aber trotzdem ein. Lang soll es nicht gehalten haben. Direkt nach ihm, hatte die Frau wohl auch schon wieder einen neuen "Lover". Zudem wollte sie ihn verändern - weniger Arbeit, mehr Wert auf Privatleben. Das liess er aber nicht zu.

Also gut möglich, dass schlechte Erfahrungen im Spiel sind - er als "Workaholic" vielleicht auch nicht wirklich auf der Suche - musste man ihn "damals" schon darauf hinweisen, dass die Frau etwas von ihm wolle - und nie wirklich Zeit/Lust etwas einzugehen, geschweige jmd. mit dem Verständnis für seine hohe Arbeitsbereitschaft und die viele Abwesenheit.

Jetzt mal abwarten, ob er mir morgen/heute die in der Mail gewünschte Klärung gibt und mir Klarheit verschafft, wie mein Stand bei ihm ist oder er mich weiter im Dunklen tappen lässt und derartige Gespräche meidet.

Ich weiss nur eben nicht, ob nachhaken sinnvoll wäre oder er dadurch eher verschliesst - denn ich will ihn, wie heute nachmittag erwähnt, keineswegs bedrängen. Das scheint er gar nicht zu mögen. Dann bleibe ich lieber im Unwissen, versuche mich davon nicht zerfressen zu lassen und lass es weiter laufen und hoffe hoffentlich nicht vergebens auf ein Happy End.

ButchRR

Herje, ...

Heute waren wir - seit dem 1. Mal Anfang Dezember - das 4. Mal Essen. Zwar nur kurzfristig/spontan an einem Rasthof, aber es war trotzdem ein netter, ungezwungener Abend.

Vor knapp 2 Wochen waren wir (seit dem letzten Posting) das dritte Mal zusammen. Ein etwas chaotischer Abend, der eigentlich nur eine kurze IT-Shoppingberatung sein sollte, dann aber spontan im Baumarkt und im Anschluss beim Mc endete. (Er fragte per Handy, als wir beide in unseren Autos heimwärts fuhren, ob wir noch etwas Trinkengehen wollen.)

Wir verstehen uns nach wie vor super, ungezwungen und sehen uns zunehmend "privat" nach der Arbeit und können Stundenlang reden oder einfach nur beisammen sein - tendenzieller "Unfug", aber auch ernstere Gespräche und mehr und mehr in die private Richtung.

Wenn wir unterwegs sind fühle ich mich nicht unwohl in seiner Gegenwart. Etwa "Minderwertig", da er ja nun ein ganzes Stück älter ist.
Ich achte auch etwas auf die Reaktionen der Leute, die "uns" begegnen. Bisher sind mir noch keine "fragwürdigen" Blicke o.ä. aufgefallen, aber ich kann auch nicht einschätzen, als was sie "uns" betrachten.

Momentan fahre ich die Freundschaftsschiene. Die erhoffte klare Antwort auf meine "Outing-Mail" habe ich nicht bekommen, weiss auch nicht, ob sie zweifelsfrei gedeutet werden konnte. Geschadet hat die Mail zumindest nicht. Mich mit der Bitte um eine klare Antwort aufdrängen möchte ich - vorerst - aber auch nicht mehr. Aktuell geniesse ich das, was ist (und hoffe auf anhaltende Weiterentwicklung)

Es gibt weiterhin keine wirklichen körperlichen Annäherungen. Zweideutige Witzeleien finden durchaus statt.

Diese Woche wollte ich ihn zum Essen einladen - gingen die erste 3mal immer von ihm aus. Leider war er an dem angedachten Abend schon verplant, sodass ich ihn gar nicht erst fragte, später aber per SMS mitteilte, dass ich es vorhatte. Seine Antwort kam etwas später als zuletzt gewöhnt, war aber nicht ablehnend, sondern mit einem Alternativvorschlag versehen. Das war nun heute.

Gibt es hier Männer, die in ähnlicher Situation sind/waren und mir weiterhelfen könnten?
Ich werde nach wie vor nicht schlau aus seinem Verhalten.
Uns trennen 15 Jahre, wir unternehmen immer mehr miteinander, sind stundenlang beisammen, haben unseren Spass und gehen inzwischen regelmässig Essen.
nennenswerte, körperliche Annäherungen fanden bisher keine statt.
Ich selber bin, was körperliche Annäherungen angeht, (eigener Einschätzung nach) relativ gehemmt, zumindest, wenn es bei jmd. ist, der mir was bedeutet. Männer, die wirklich klar auf Kumpel/Freundschaftsbasis sind, bin ich weniger gehemmt gegenüber.
Seinen Beziehungserfahrungsschatz kann ich sehr schlecht einschätzen. Eine Freundin, die in das Thema zwischen mir und ihm involviert ist (aber auch nur vom Erzählen kennt) , hat sogar die Vermutung aufgestellt, dass er selber sehr unerfahren [...] ist.
Vllt. ist er irritiert von meinem Verhalten. (Ich laufe ihm nicht nach, sprich es kamen nun auch mal 3 Tage ohne Kontakt zustande und ich versuche keine Klärung mehr herbeizuführen, was das mit "uns" nun ist/wird/sein soll...)

Gibt es "Essengehen" zwischen Männern und Frauen ohne (jegliche) Bedeutung?
Gibt es Männer - vor allem, wenn sie nun schon lange alleine waren und vllt ohne je eine richtige dauerhafte Beziehung (ggf. weil "Workaholic) gehabt zu haben - die einfach länger brauchen, bis sie sich binden können und ersteinmal (platonisch) viel Zeit mit einem potentiellen Partner verbringen, ehe sie "aktiv" werden (können)?

Über Tipps/Hilfestellungen/Ratschläge über sein Verhalten und wie ich ihn etwas aus der "Reserve" locken könnte, wäre ich mehr als dankbar!

Oscar

Ich habe vorhin Deine Geschichte in einem Ritt durchgelesen. Du schreibst wirklich spannend - trotz der Länge.

Sein Alter habe ich bereits erlebt, eine solche Kennenlerngeschichte nicht, aber natürlich Ansätze davon. Eine mehrjährige Beziehung von mir war mit einer 12 Jahre jüngeren Frau. Das hatte sehr gut gepasst und gab keinerlei Probleme weder bei ihr noch bei mir. 15 Jahre wären für mich so die Obergrenze, wobei man das wirklich nur konkret an den beiden Partnern festmachen sollte. Aber das ist nicht das Problem bei Euch.

Du hast ihm wirklich mehrere Steilvorlagen geliefert, und wenn er nicht mit dem Klammerbeutel gepudert ist, dann weiss er schon eine ganze Weile zu 100%, dass Du interessiert bist. Spätestens seit Deiner sms von nachts halb drei mit diesem Inhalt!

Noch mehr aus der Reserve locken geht nicht, finde ich. Entweder will er nicht oder er kann nicht. Er ist auf Deine outing-sms überhaupt nicht eingegangen. Ich tendiere dazu, dass er damit nicht umgehen kann o/u. will, um Euer kameradschaftliches Verhältnis nicht zu gefährden.

Natürlich gibt es Essengehen zwischen Männern und Frauen auf freundschaftlicher Basis. Bindungsprobleme bei ihm könnten eine Rolle spielen, lassen sich aber aus Deinem Text nicht wirklich beurteilen.

Zusammengefasst habe ich den Eindruck, er wird es wohl so belassen wie es ist. Du kannst es durchaus weiter so laufen lassen, wer weiß, das Leben ist bunt. Von noch mehr aus der Reserve locken rate ich aber ganz eindeutig ab.

ButchRR

Hallo Oscar,

vielen Dank für deine Antwort.

Meine Tendenz geht auch aktuell dahin, es ersteinmal zu belassen, wie es ist - alleine, um selber nicht immer wieder in dieses Gefühlschaos zu geraten.

Ich habe mir heute nacht die Beiträge auch nocheinmal durchgelesen und musste Schmunzeln - zur Jetzt-Situation waren das damals eher "Lapalien".
Das letzte halbe Jahr hat sich ziemlich weiterentwickelt - wenn auch "verhältnismässig" langsam.

Teilweise habe ich das Gefühl, dass er noch recht konventionell denkt - sprich, durchaus der Altersunterschied der größte Knackpunkt sein könnte.
Vor einigen Wochen kam der berufliche Werdegang zum Gespräch und er meinte, immer selber für sein Geld gesorgt und auf vieles Verzichtet zu haben. Es klang etwas wehmütig - vor allem bei der nachfrage, ob er etwas bereut.
Er fing dann direkt mit Familie und Kinder an - ob ich das meinen würde. Die "Richtige" gibt es seiner Aussage nicht - ist alles nur ein Kompromis.
Als ich darauf meinte, dass das ganze Leben Kompromis sei, drehte er sich zu mir und grinste mich an. (Er wischte gerade seinen Boden)
Für Kinder scheint er sich zu alt zu fühlen, auch da meinte ich zu ihm, dass er das meiner Ansicht nach noch nicht sei und gesellschaftlich doch immer häufiger vorkommt.
So blieb das Thema dann aber auch stehen.
Er wirkte als wolle er schon, habe aber damit abgeschlossen - vllt. sogar komplett jmd zu finden, der ihn und das was er macht ohne Einschränkung akzeptiert.

Letzte Woche betrachteten wir eine Rennsport-Familie, die er "supportet" und er meinte, dass die das Richtig machen. Die ganze Familie, Mann & Frau - und natürlich die Kinder - leben für den Sport. nach sowetwas scheint er sich insgeheim zu sehnen.

Er erzählt mir inzwischen immer mehr von seiner Arbeit. Das weckt vertrauen und scheint uns weiterzubringen.

Die Abschiede nach den Essen am Auto wirkten jetzt immer etwas "beklemmt", als würden die Abschiede "schwer" fallen und durchaus ein Drang zu mehr da sein. Allerdings nehme ich mich in diesen Situationen komplett zurück und warte auf seine Aktivität.

nun werde ich wieder 7 Wochen weg sein.
Darum hatten wir gestern noch ein Treffen angesetzt, was zuerst nicht stattzufinden schien.
Er meinte letzte Woche sich zu melden, da er das WE wieder unterwegs sei.
Bis zum Abend kam keine Reaktion, ich fragte nach, ob alles ok sei und er noch unterwegs oder daheim ist. Er antwortete, daheim zu sein und ich fragte nach, ob er nun doch keine Zeit/Lust hätte, etwas zu machen.
Das war schon kurz vor 8 - wir wohnen knapp 30km auseinander.
Seine Antwort lautete "Ja doch" und fragte ob es mir nicht schon zu spät sei.
Ich rief an um das zu klären und so verabredeten wir uns noch "spontan".

Das deute ich durchaus, dass er gerne mit mir zusammen ist.
Für mich selber irritierend ist eben das "Ausmaß". Vllt. bin ich aber selber zu kontaktscheu. Mit einem reinen Kumpel hätte ich mich bsp. nicht so "spät" an einem Sonntag noch verabredet.

Vielleicht braucht er Zeit um mit der "Situation" für sich klar zu kommen?
Für mich wäre eine Beziehung mit ihm absolut vorstellbar - je mehr wir miteinander machen, desto mehr wird diese Vorstellung vom Bauchgefühl bestätigt. Der Kopf grübelt darüber nicht mehr - nur noch über sein Verhalten.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich selber auch immer wieder etwas distanziert gebe.
Per SMS/Mail kann ich ihm zwar meine Gefühlslage mehr oder weniger mitteilen, real dagegen bleibe ich die "Harte" und rede eher weniger über Gefühle etc., lasse ihn auf mich zukommen, als dass ich ihm hinterherlaufe. Vllt. trage ich damit zur Verwirrung bei?

Oscar

Nun ja, ein zwischendurch distanziertes Verhalten kann einen Mann schon etwas bis sogar stark verunsichern. Nur kennt ihr Euch jetzt schon eine ganze Weile, es steht hier eine wirklich eindeutige sms im Raum und zudem sollte und wird er über genug Lebenserfahrung verfügen, um sich da nicht zu sehr verwirren zu lassen.

Wenn Du 7 Wochen weg bist, ihr euch sozusagen zum Abschied verabredet habt und Du dann nachfassen musst... für starkes Interesse spricht das für mich nicht.