SYLVERSURFER

Hallo erstmal. Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich bitte jetzt schon einmal um Entschuldigung, wenn es dieses Thema schon gab. Ich habe jetzt eine ganze Weile gesucht aber nix pasendes gefunden.

Nun zu meinem Problem
Mein bester Freund und seine Freundin haben sich vor kurzem, ganz plötzlich, getrennt. Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit mit den beiden verbracht. In dieser Zeit ist die Freundin meines Freundes zu meiner besten Freundin geworden. Ich kann mit ihr über alles reden und sie hat für mich immer ein offenes Ohr gehabt. Und bis jetzt hatte ich noch zu keinem Menschen eine so vertrauliche und enge Beziehung [Dauersingle ]

Das große Problem ist jetzt, das ich meine beste Freundin auf gar keinen Fall verlieren möchte. Bloß wie soll das funktionieren? Es kommen auf alle Fälle Situationen auf uns (meine beste Freundin und mich) zu, in der mein bester Freund auf uns trifft. Was der sich dann denkt, kann sich ja jeder vorstellen. Außerdem kommt das irgendwann auch im ganzen Freundeskreis raus, dass wir uns treffen. Und dann geht ganz sicher auch da das Getuschel los.
Meine beste Freundin möchte natürlich auch nicht, dass ich meinen besten Freund, den ich schon sehr viel länger als sie kenne, wegen ihr verliere.
Sie meint eher ich soll, sie vergessen, da sie sich auch nur das Beste für mich und ihren Ex wünscht.

Ich weis nun einfach nicht wie wir die Situation regeln sollen. Ich steh also zw. 2 Seiten, von denen ich keine verlieren möchte.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Für Ratschläge wäre ich dankbar.

hoefti

Hallo SYLVERSURFER, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

Topfpflanze

Ich habe vor 4 Monaten genau diese Situation selbst durchlebt. Und es ist ganz einfach, das Problem zu lösen.

Deine Freundin und dein Freund haben sich getrennt, zwischen ihnen ist es nicht mehr so gelaufen, wie es sein sollte. Aber du hattest daran keinen Anteil. Schlag dich auf keine Seite, lass dich nicht bequatschen und erzähle dem anderen nie, was einer der beiden gesagt hat. Du spielst nicht den Vermittler und hast es auch nicht nötig, für ihre Trennung den Therapeuten zu spielen. Wer Bedarf hat, zu reden, soll auf den Ex-Partner von sich aus zugehen, nicht über dich.

Sag beiden, dass du jeden von ihnen gern hast und dich weiterhin mit ihnen treffen möchtest. Denn keiner der beiden kann es dir verübeln, das zu tun. Du trägst schließlich keine Verantwortung dafür, dass sie irgendwelche Probleme in ihrer Beziehung hatten.

Klar werden Gespräche über den/die Ex unvermeidlich sein, aber dennoch solltest du erfahren, wo du deine Grenzen ziehen wirst.

Halte einfach immer in deinem Kopf, dass du kein Laufbursche wirst, denn ich wurde in diese Richtung praktisch gedrängt, bis ich beiden sagte, dass ich kein Sklave, sondern ein Freund bin, und sie sich erst wieder melden bräuchten, wenn sie das verstanden haben.

Mach dir keinen Kopf und sei auf keinen Fall der Vermittler. ; )

Liebe Grüße,

Topfi

p.s.: Du wirst merken, dass es eigentlich kein Problem für dich in dieser Situation gibt, aber das dauert wohl noch 1-2 Wochen. (Ausgenommen natürlich, sollte es richtig extremen Trennungsstreit zwischen den beiden geben. Das könnte die Dinge ein klein wenig komplizierter machen.)

Ostcore

Du hast das Mädchen durch ihn Kennengelernt, also ist sie quasi nur das Anhängsel das er in eure "Beziehung" gebracht hat.
Jetzt trennen sie sich und du überlegst ernsthaft nicht zu deinem besten Freund zu stehen?
Mag ja sein, das du sie mittlerweile auch ganz gern hast, aber du musst loyal sein, loyal zu deinem besten Freund.

Sad Lion

Einspruch, und zwar energisch!

Es geht nicht um so etwas perfides wie "Loyalität", sondern um Freundschaft mit zwei Menschen, die selbst nicht mehr miteinander klar kommen!

Wenn der TE inzwischen mit der Ex seines besten Freundes so gut befreundet ist, dass er sie als beste Freundin betrachtet, dann gibt es für ihn nicht den geringsten Grund, diese Freundschaft aufzugeben, nur weil irgendwelche engstirnigen Außenstehenden der Meinung sind, er müsst loyal sein und eindeutig Stellung zu seinem besten Freund beziehen!

Wenn es wirklich sein bester Freund ist, dann weiß er, wie wichtig dem TE die Freundschaft zu seiner Ex ist und wird es akzeptieren! Sollte er das wider Erwarten nicht können, oder ihn gar vor die Wahl stellen, dann muss sich der TE ernsthafte Gedanken über die Wahrhaftigkeit dieser Männerfreundschaft machen!

Ich habe das vor etwa 12 Jahren selbst erlebt und wurde damals von einem Freund direkt vor die Wahl gestellt: entweder, ich breche den Kontakt zu seiner Ex-Partnerin ab (die ich auch erst durch ihn kennengelernt habe und mit der ich damals seit 2 Jahren sehr gut befreundet war) oder unsere Freundschaft hat sich erledigt

Wer mich vor eine solch unfaire Wahl stellt, disqualifiziert sich alleine deshalb schon von selbst! Wer es für sein Ego braucht, dass die Ex-Partnerin alle Freunde, die sie über ihn kennen gelernt hat, verliert, hat eine enorme Charakterschwäche und heftige Defizite!

Von allen gemeinsam Freunden war ich damals der Einzige, der nach wie vor die Freundschaft zu ihr aufrecht erhalten hat - auch heute noch sind wir sehr gut befreundet und diese Freundschaft würde ich niemals missen wollen!

Er kam damit nicht klar und hat sich wie ein kleines, unreifes Kind verhalten und um sich geschlagen - dadurch habe ich eine Seite von ihm kennen gelernt, die für mich absolut inakzeptabel war und diese Freundschaft deshalb auch enttäuscht beendet!

Ob eine Freundschaft zu zwei Ex-Partnern funktioniert, hängt alleine vom eigenen Charakter und von dem der beiden Protagonisten ab - aber Loyalität hat hier nicht das geringste mit zu tun!

Ostcore

Nun ich handhabe dasgenauso... wenn ich mit meiner Freundin auseinander bin, hat die als mein Anhängsel in meinem Freundeskreis nichts mehr zu suchen, genauso umgekehrt.

Man kann nicht einfach Freundschaften kaputt machen, nur weil man mal zusammen war, du sprengst damit eine Clique, denn einige werden sich auf die Seite des Freundes schlagen und dich dann auch nicht mehr Akzeptieren, denn es wird Zwangsläufig dazu kommen, das ihr in der Kiste gelandet seit... einer wird es von einem gehört haben... dann biste eh unten durch, einen größeren Tabu wie an die Ex zu gehen gibt es nicht.

Ich bin zwar auch der Mensch, der sagt "Wer mich vor die Wahl zwischen 2 Parteien stellt verliert" aber indem fall gäbs für mich gark eine Alternative, ich wäre Loyal zu meinem Freund.

Und zum Thema das sich die Freundschaft für ihn erledigt hätte... für mich hätte sie das auch, da du das Mädchen nicht unter eure Freundschaft gestellt hast oder hattest und sie dir demnach gar nicht sowichtig gewesen sein kann.

Sad Lion

Liegt vielleicht daran, dass ich echte Freundschaften nicht unterschiedlich stark bewerte! Wenn ich jemanden wirklich einen Freund nenne, dann gibt es kein mehr oder weniger - Freundschaft ist Freundschaft!

Wenn mir allerdings ein Freund in Extremsituationen einen Charakterzug offenbart, den ich vorher nicht kannte und den ich nicht akzeptieren geschweige denn gutheißen kann, dann beginne ich durchaus, diese Freundschaft zu hinterfragen!

Niemand will eine Clique sprengen - aber genauso will niemand sich vorschreiben lassen, mit wem er befreundet sein darf und mit wem nicht! Auch oder gerade nicht von einem Freund!

Naja, aber bevor wir uns hier in Grundsatzdiskussionen verlieren, sollte vielleicht jeder, und vor allem der TE, für sich selbst prüfen, was für ihn der richtige Weg ist!

Entweder funktioniert eine Freundschaft mit beiden, oder eine dieser Freundschaften bleibt auf der Strecke! Dem TE wünsche ich ersteres, aber falls es zu letzterem kommt, sollte der Grund dafür nicht scheinbare Loyalität sein, sondern eine innere Überzeugung!

Lebens-Zeichen

Ich schließe mich aufgrund eigener Erfahrungen eindeutig Topfpflanze und SadLion an.

Vor einiger Zeit hat sich ein Paar getrennt, mit dem (incl der jeweiligen Kinder) ich befreundet war. Eigentlich war ich ursprünglich mehr mit dem Mann befreundet, hab mich in den Jahren aber auch mit der Frau angefreundet. Bei der Trennung habe ich mich nicht eingemischt, aber da fand ich das Verhalten des Mannes (v.a. nachdem er sich getrennt hatte) seiner Ex gegenüber unmöglich. Da er ja eine Neue hatte, hatte eher seine Ex Gesprächsbedarf, und so ist der Kontakt mit ihr ganz normal weitergelaufen. Der Kontakt mit dem Mann war vorher schon etwas eingeschlafen. Durch einen Zufall habe ich aber regelmäßigen netten Kontakt mit seiner Neuen bekommen. Wenn man das alles schön auseinander hält und aufpasst, dass man keinen durch unbedachte Bemerkungen/ Erzählungen verletzt, ist keiner der Beteiligten sauer auf einen. Kontaktverbote unter Freunden sind für mich eher was für Jugendliche.

Sam Hayne

Sind die beiden denn überhaupt im Streit auseinandergegangen?

SYLVERSURFER

Nein, das denke ich nicht. Ich bin mir zimlich sicher das es keienen Streit gab. DaWas die genauen Gründe sind kann ich aber nicht sagen. Das geht mich auch nichts an.
Ich weis nur, dass sie wünscht, dass es ihm gut geht. Daraus schliesse ich mal das es eher kein großer Streit war.

Topfpflanze

Ostcore, sollte man nicht froh sein, wenn eine solche Clique (wie von dir hier aufgeführt) verödet? Die Leute, die sich auf die Seite des "Anhängsels" schlagen, haben es doch ohnehin scheinbar nicht so mit der Loyalität. Ist doch der perfekte Freundesfilter dann, sollten sich zwei Leute trennen. : )

Liebe Grüße,

Topfi