|
Du befindest dich im Forum: Singles und ihre Sorgen. Du hast es satt, "glücklicher" Single zu sein? Eine neue Beziehung in Aussicht, aber wie gehts jetzt weiter? Unglücklich verliebt? Hier ist deine Plattform, um über alles rund um das Single-Leben und Beziehungsanbahnung zu diskutieren. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren. |
|
Themen-Optionen |
10.06.2019, 17:10 | #21 | ||||||||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
|
Zitat:
Welcher Mann ist denn auf einen Bruder eifersüchtig oder müsste Dein Freund annehmen das Du mit dem ins Bett gehst, ihn heiratest oder zu ihm ziehst? Wohl kaum, oder? Aber eventuell reden wir auch nur aneinander vorbei. Denn ich persönlich kann Liebe, Zuneigung und das was ich als emotionale/geistige Treue bezeichne, klar von Sexualität trennen. Ich liebe meine Partnerin, sie stimuliert mich auch auf geistiger Ebene sehr und ich empfinde große Zuneigung, weiß ihre Verlässlichkeit usw. sehr zu schätzen. Und natürlich ist Sexualität auch ein Faktor. Diese kann ich aber dennoch auch mit anderen Frauen haben, ohne das persönlich als Treuebruch zu empfinden. Für mich ist das sozusagen gar kein Betrug, der fände für mich auf einer gänzlich anderen Ebene statt. Zitat:
Ich kann eine andere Frau sympathisch finden, sinnlich, erotisch, sie gern haben, witzig finden usw. usw. Natürlich habe ich dann auch Emotionen und Reizpunkte, ohne die es wohl kaum funktionieren würde. Schließlich sucht man sich seine Sexualpartner ja nicht wahllos aus Nur kann ich dann eben zusammen mit jemand anderem mal für ein paar Stunden in Flammen aufgehen, mich dem hingeben und dann ist es wieder gut. Trotzdem sind das maximal Freundschaften und Sympathie. Mit Liebe, wie ich sie empfinde und erlebe hat das überhaupt keine Berührungspunkte. Zitat:
Ich pflichte Dir in diesem Punkt bei, auch wenn ich finde, einen Mann für Sex zu gewinnen ist sehr viel einfacher, als eine Frau zu beeindrucken. Natürlich gibt es verschiedene Männer, die auf verschiedene Reize ansprechen, die nicht unbedingt körperlich/äußerlich sein müssen. Alles in allem erliegen sie den weiblichen Waffen dennoch wesentlich schneller als eine Frau. Zitat:
Sex ist für mich Spaß, Entspannung und pure Lust. Ich selbst brauche dazu aber eben keine Liebe, um ihn zu genießen, dass ist nun mal so. Das dies nicht jeder so sieht, bestreite ich doch nicht. Zitat:
Natürlich gehört alles dazu, niemand gibt sein Ich an der Schlafzimmertüre ab. Aber welche Relevanz hat das bezüglich des Themas, außer das wir mal darüber reden? Nicht falsch verstehen, ich nehme es Dir nicht übel oder bin sauer. Ich verstehe nur überhaupt nicht was Du mir mitteilen möchtest, außer einigen Allgemeinplätzen. Es ist wirklich nicht böse gemeint! Zitat:
Du schilderst sehr ausführlich wie Du die Dinge siehst und wie Du mit Partnerschaft, Liebe, Sex und Treue umgehst. Ich finde das sehr spannend, da ich sowieso immer noch dabei bin, mir über das Thema Liebe Wissen anzueignen bzw. eigene Erfahrungen/Empfindungen mit anderen abzugleichen. Insofern ist das sehr hilfreich für mich, klingt aber gleichzeitig wie die Unterstellung das ich falsch liege. Auf meine Art und Weise bin ich absolut treu, nur eben nicht unbedingt körperlich. Ich bemesse den Respekt vor meiner Partnerin nicht daran das mein Körper nur ihr gehört. Sie kann sich meiner Zuneigung gewiss sein, meines Verstandes, des Geistes, meines Herzens und Emotionalität. Vor allem aber eines Vertrauens, welches ich in dieser Form nur ihr gegenüber haben kann. Weil sie der einzige Mensch auf der Welt ist, wo ich so sein kann und möchte, wie ich wirklich bin. Das zählt für mich eine Million Mal mehr als eine kleine Affäre, die übermorgen wieder vergessen ist oder aus der maximal eine Freundschaft werden kann.
Geändert von Anique (10.06.2019 um 17:24 Uhr) |
||||||||
10.06.2019, 17:17 | #22 | |||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
|
Zitat:
Dazu muss ich aber nicht mit jemandem zusammen sein bzw. nur monogam leben. Das ist ein Modell, sogar das gängige. Das heißt aber nicht das es alle so leben und ausschließlich.
Geändert von Anique (10.06.2019 um 17:25 Uhr) |
|||
10.06.2019, 17:38 | #23 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
|
Nein, mein Bruder ist kein schlechtes Beispiel, weil er die geistige bzw. emotionale Ebene bei mir bedient, die nie ein Mann bedienen wird können. Sex ist völlig außen vor, das ist ja der Witz daran. Das liegt rein schon in der Sache begründet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Siehst du eine emotionale/geistige Verbindung stärker als eine körperliche? Und wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht? Sprich: Wenn deine Partnerin zu einer anderen Frau geistig eine extrem hohe Verbindung herstellt, würde das etwas an eurer Beziehung ändern? Ich weiß, eine hypthetische Frage. Ich sage, dass emotionale/geistige Hingezogenheit auch mit sexueller Hingezogenheit einhergeht, das hat nicht gleichzeit mit Liebe zu tun. Darin stimmst du mir - zumindendest teilweise - überein. Nicht falsch verstehen, bitte, ich möchte dich nicht kritisieren oder dir etwas unterstellen, gar nicht, Anique, ich nehme deine Aussage lediglich als Gesprächsanlass für Fragen, so viele Anlässe gibt es nicht immer . Ich glaube, von dem, was ich von dir bis jetzt gelesen habe, du bist realistisch genug und hälst das aus. Wann fängt denn Betrug im Sinne von Verletztheit in einer Beziehung für dich an? Bei Lügen? Wieviel Emotionalität ist zulässig bei anderen sexuellen Kontakten? Wenn deine Partnerin trotzdem wieder zu dir zurückkommt? Und warum? Was würde passieren, wenn du deine Nicht-Verliebtheit gegenüber der Sex-Partnerin nicht ausleben würdest? Was wäre für dich anders?? Interessiert mich! *lach* Keine Ahnung, ob Männer leichter zu beeindrucken sind. Vielleicht leichter zu reizen? Weiß ich nicht, habe nicht den Vergleich! Ich hatte mal eine Dame mit wahnsinnigen bernsteinfarbenen Augen, so etwas habe ich nie wieder gesehen, Anique, der Hammer schlechthin, wunderschön, total selten, Wahnsinn. Deren Vater war Diplomat in Asien, die wollte ständig bei mir übernachten und mich massieren, hatte das erst nicht kapiert, weil zu naiv. Kann schon sein, dass Frauen anspruchsvoller sind und "mehr" erwarten. *glaube*
|
||
10.06.2019, 19:05 | #24 | ||||||||||||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
|
Zitat:
Es war nicht halb so hart gemeint wie es vielleicht rüber gekommen ist. Der Witz ist ja das ich eigentlich hergekommen bin, weil ich in meinem eigenen Thread etwas dazu schreiben wollte, um meine Gedanken zu ordnen. Weil dieses Thema nämlich gerade aktuell ist. Ich versuche mal nach bestem Wissen zu antworten, auch wenn mein Koordinatensystem vielleicht etwas anders eingestellt ist und ich mich sehr schwer tue, was die eigenen Empfindungen angeht. Zitat:
Zitat:
Ich kann mich emotional nur sehr schwer jemandem wirklich öffnen und vertrauen. Eigentlich merke ich gerade das mir vorher überhaupt nicht bewusst gewesen ist, was Liebe wirklich bedeutet. Freundschaft kenne ich natürlich auch, aber das hier geht weit über alles hinaus was ich bisher gekannt habe. Mich kann man durch geistige Präsenz auch mehr und nachhaltiger beeindrucken als durch körperliche. Vielleicht messe ich ihr auch deswegen eine höhere Bedeutung bei. Wenn mich jemand annimmt, ernst nimmt und ich mich gesehen fühle, gibt mir das so viel mehr als ein bisschen Sex. Vielleicht liegt das auch daran das ich das eine immer sehr leicht bekommen habe, dass andere aber nicht. Das sagt z.B. meine Therapeutin. Ich bin keine offensichtliche/äußerliche Außenseiterin, dass war ich nie. Denn ich bin nicht dumm und sehe ganz gut aus, was mich wohl immer davor bewahrt hat. Innerlich sieht es aber ganz anders aus, da ich mich selten jemandem wirklich zugehörig fühle. Und wenn ich diesen Status erreicht habe, bedeutet mir das alles. Eventuell kann es ja auch sein, dass ich Sex eine eher untergeordnete Bedeutung beimesse, weil ich ihn nie so erlebt habe, dass er nur zu tiefer Verbindung gehört? Und offen gesagt habe ich ihn auch hin und wieder benutzt, um verschiedene Sachen zu erreichen oder auch nur um etwas auszuprobieren. Das kann ich Dir nicht ganz genau sagen. Nicht mal ob das logisch klingt was ich geschrieben habe. Es verhält sich aber genauso. Zitat:
Deswegen habe ich auch eher mit ihrer besten Freundin ein Problem, als wenn sie irgendeine Affäre hat. Wobei sie ja eigentlich gar nicht so drauf aus ist, dass ist eher meine Ansicht. Ich kann das sehr schwer erklären, ab wann genau das anfängt. Fakt ist, ich teile mit ihr und das ausschließlich, einige Dinge. Auch welche die ich ihr anvertraut habe, was für mich ein großer Schritt ist. Deswegen wäre Verrat das Schlimmste überhaupt, aber auch Lügen, Heimlichkeiten oder wenn ich das Gefühl habe, sie geht mit ihren Sorgen lieber woanders hin. Das ist für mich sehr schwer zu ertragen. Und ich bin dabei auch nicht immer gerecht, weil ich mich teilweise über Sachen aufrege, die sie nicht mal so wahrnimmt. Zitat:
Der Unterschied ist wohl nur das ich eher zu Sex bereit wäre, als mich jemanden wirklich anzuvertrauen. Was im Umkehrschluss aber auch nicht bedeutet das ich mir wahllos irgendwelche Leute suche und mit denen schlafe. So ist es ja auch nicht. Ich suche nicht einmal aktiv danach. Zitat:
Wir diskutieren auch gerade darüber, weil sie mitunter nicht so richtig damit zurechtkommt, obwohl sie meine Denkweise versteht, nachvollziehen kann und mir das auch abnimmt. Wir hatten einige Male richtig Krach weil ich ihr Sachen übel genommen habe, die sie gar nicht als Affront wahrgenommen hat, ich aber schon. Andersherum ist sie nicht immer so begeistert von meinen...Ausflügen, versteht aber auch das ich dem keine große Bedeutung beimesse und das sie mich schlecht einsperren kann, wie sie es nennt. Wir verstehen uns schon, es ist nur nicht immer ganz einfach. Zitat:
Das Thema hatten wir auch schon, weil ich drei solche Frauen kennengelernt habe, die zusammenleben und eben sehr freizügig sind. Wegen denen gab es auch Streit, weil sie mir unterstellt hat, so fasziniert zu sein das ich sie verlassen wollte. Da wollte sie mir sogar verbieten dahin zu gehen. Ich finde aber, wenn es so anfängt, kann man es lassen. Sie war ja jetzt Monatelang die ganze Woche weg, meistens im Ausland. Ich weiß ja auch nicht was sie dort getan hat, denke aber auch nicht so. Weil ich Vertrauen habe. Zitat:
1.Du meinst wenn ich auf Sex verzichten würde? 2.Wenn ich Gefühle investiere? 3.Etwas anderes. 1. Ich habe es angeboten, aber sie sagt, dann haue ich ab und das will sie nicht. Warum ich dieses Bedürfnis habe, kann ich Dir nicht einmal beantworten. Nur das mir manchmal so viel emotionale Nähe zu viel wird, vielleicht ist es ein Ausbruch.Oder es ist einfach nur weil ich Lust darauf habe und nichts dabei finde. Unklar. 2.Ich glaube dann wäre das schon ein Hintergehen und für mich auch ein Zeichen das ich meine Freundin nicht mehr liebe. Wahrscheinlich würde mich das in eine Krise stürzen. Allerdings gehört bei mir dermaßen viel dazu bis ich mich jemanden öffne bz. Gefühle zulasse, dass dies nicht so schnell wird. Und ich habe auch keinerlei Bedürfnis danach, ich habe ja eine Freundin. Sie hat so viel in mich investiert, so viel Geduld gehabt und immer an mir festgehalten, dass bedeutet mir alles! Das möchte ich nicht mit irgendwem anders teilen, nur mit ihr. 3. Falls es drittens war, habe ich die Frage leider nicht verstanden. Zitat:
In den einschlägigen Etablissements findet man auch schnell eine Frau, die mitgeht, so ist ja nicht. Zitat:
Ich habe auch nicht daran gedacht das die Frau irgendwas im Sinn haben könnte, als sie meinte, ich soll dann halt bei ihr übernachten. Sonst hätte es bestimmt noch länger gedauert, bis ich die Vorzüge des anderen Ufers entdeckt hätte. Mittlerweile wüsste ich eigentlich ganz gerne mal, wie es drüben für mich aussieht, aber das ist Tabu. Das haben wir so ausgemacht und daran halte ich mich auch.
Geändert von Anique (10.06.2019 um 19:15 Uhr) |
||||||||||||
10.06.2019, 19:53 | #25 | |||
Special Member
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.538
|
Zitat:
|
|||
11.06.2019, 09:30 | #26 | |||
_______________
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
|
Monogamie ist im Grunde lediglich ein anerzogenes Konstrukt. Man darf viele Freunde haben, aber nur einen Partner. Man kann viele Freunde handhaben, aber selten bis nie viele Partner. Das Problem bei Monogamie ist, dass es den eigentlichen Sinn, wenn es denn überhaupt einen konstruktiven gibt, verfehlt: Eigene Überzeugung. Es ist das gleiche, wie an Gott zu glauben. Man mag das hirnrissig oder sinnvoll finden: Es betrifft allein einen selbst. Schwachsinnig wird es nur, wenn man anderen seinen Glauben aufzudrängen versucht. Und das passiert leider zu 99% mit der Monogamie. Menschen sind nicht monogam, weil sie mit Überzeugung dahinterstehen, sondern weil sie darin ein Machtinstrument sehen, um das Gegenüber gefügig zu machen. "Ich bin monogam, also hast Du es auch zu sein". Das hat mit Überzeugung nichts zu tun. Das hat eher etwas von einem Fanatiker, der alle Ungläubigen brennen sehen will. Und hinter allem steckt die Angst, die man stets die Schuld am Gegenüber sucht. Einem von der Monogamie wirklich überzeugter Menschen kann es Jacke wie Hose sein, ob das Gegenüber monogam oder polygam ist. Auch polyamor müsste ihm schnuppe sein, weil es ihn selbst nicht betrifft. Aber wie immer kommt die Angst ins Spiel, die denjenigen engstirnig macht und ihm die Tatsache verwehren lässt, dass ein Mensch mit anderer Überzeugung durchaus das Leben zufriedenstellend handhaben kann, auch zusammen mit einem selbst. So wie ein Vegetarier mit einem Fleischesser zusammen sein kann.
Hier ein gutes Beispiel für Angst: Zitat:
Geändert von Damien Thorn (11.06.2019 um 09:35 Uhr) |
|||
11.06.2019, 10:49 | #27 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
|
Zunächst einmal, ich verwehre gar nichts, denn ich kann mir ja schlecht etwas einfordern, was ich selbst nicht zu gewähren bereit bin.
Das so eine Freundschaft normal ist, weiß ich auch und ich behindere sie nicht (mehr) aktiv, aus diversen Gründen. Zumindest hier habe ich meine Lektion gelernt, was aber nicht bedeutet das ich innerlich damit im Reinen bin. Das ist aber ganz allein mein Problem, an dem ich auch arbeite. Meine Maßstäbe sind nun einmal ganz andere als die von vielen anderen Menschen, dies ist mir bewusst. Diese Beziehung hat noch einige andere Facetten, die ich als sehr komplex empfinde, hier aber nicht unbedingt niederschreiben möchte. Vieles davon findet auch nur in meinem Kopf statt, was aber wiederum nicht automatisch bedeutet das alles immer thematisiere oder ein Fass deswegen aufmache. Ich entwickele auch gerade Strategien, um damit umzugehen und diese Verbindung nicht damit zu belasten. Selbstreflexion und Eigenwahrnehmung sind dabei auch Themen, mit denen ich so meine Probleme habe. Was ich mich frage: Wo ziehst Du denn eigentlich die Grenzen? Selbst wenn man sich auf Freiheit einigt kann die doch nicht absolut sein. Oder siehst Du das anders? Ist es nicht vollkommen normal das man ein gewisses Besitzdenken <in Ermangelung eines besseren Wortes> entwickelt, ja sogar entwickeln muss, weil das automatisch mit einer tieferen Bindung einhergeht? Und werden damit nicht auch zwangsläufig Grenzen abgesteckt, selbst wenn diese sehr weit sind? Theoretisch klingen Deine Worte sehr gut und vernünftig, aber ist das so umsetzbar? Daran hege ich nämlich einige Zweifel.
|
||
11.06.2019, 13:01 | #28 | ||||
_______________
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
|
Zitat:
Zitat:
Ich selbst führe eine offene Partnerschaft. Mit interessiert nicht, mit wem meine Partnerin Sex hat oder mit wem sie befreundet ist. Ich habe sie kennengelernt und habe mich entschlossen, zum einen darauf zu vertrauen, dass sie verhütet und sich und mir nichts anhängt, und zum anderen ist sie nicht mein Besitz. Solang sie sich in unserer Partnerschaft liebevoll und liebenswert verhält und/oder anstehende Probleme auf beziehungstechnisch funktionierende Weise lösen kann, ist doch alles prima. Weswegen sollte ich mich hingegen mit Dingen auseinandersetzen, die mich nicht betreffen? Ich laber ihr ja auch nicht in ihrem Freundeskreis rein. Und mit einem der Typen, mit dem sie mal einen ONS hatte, habe ich guten Kontakt. Ein absolut toller Mensch, an dem nichts auszusetzen ist. Ich sehe ehrlich keinen Sinn in der Monogamie. Sie wird von Illusionen und Ängsten und Besitzdenken gesteuert. Sie suggeriert, dass ein Mensch aufhören soll, andere Menschen attraktiv zu finden - oder blöder noch: Es ist erlaubt, wenn der Partner diesbezüglich Fantasien hat, solang er sie nicht auslebt. Der größte Selbstbetrug überhaupt. Ich habe noch nie erlebt, dass eine zwischenmenschliche Sache unter Zwang funktioniert hat. Wenn man erstmal von diesem ganzen Ballast abgelassen hat, bleibt nur noch das Vertrauen in sich und in die Sache - sowie ein Partner, den man vollkommen frei lässt und genießt, dass sich dieser völlig losgelöst der Partnerschaft hingeben kann. Unbeschwerter geht es gar nicht. Dennoch: Wer monogam sein will, soll es doch gern sein. Kläglich wird es eben nur, wenn derjenige diese Ansicht nur als Druckmittel verwendet. Fazit: M.E. ist Monogamie ebenso eine Illusion wie der Versuch einer Jungfrau, durch Sex eine Beziehung zu erwirken, indem es dem Gegenüber davor ebendieses Versprechen abringt. Klappt es nicht, ist das Gejammer groß und das Gegenüber ein "Schwein" etc. Aber letzten Endes scheitert man nur an seinen eigenen unrealistischen Erwartungen und Ängsten und redet sich im Nachhinein nicht selten die gemeinsamen Genüsse madig.
Geändert von Damien Thorn (11.06.2019 um 13:07 Uhr) |
||||
11.06.2019, 14:02 | #29 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.090
|
Vielen Dank für Deine Einschätzungen, dass hilft mir wirklich sehr
Ich versuche momentan herauszufinden, wie genau solche Bindungen überhaupt funktionieren, wie man sie gestaltet und welche Form mir gefällt. Denn ich habe auch gedacht, eine monogame Bindung ist das was ich möchte. Bis ich eben gesehen habe das es anders geht und mich ehrlich gemacht habe. Meine drei Freundinnen imponieren mir sehr und das je mehr ich sie zusammen erlebe. Ich dachte zuerst, zu dritt kann das nicht funktionieren, eine ist vielleicht immer außen vor. Aber dem ist nicht so. Sie haben mir erzählt das sie einander auf sehr unterschiedliche Weise lieben, sehr verschiedene Rollen einnehmen und das alles im Fluss ist. Anfangs dachte ich noch, es ist nur schöne Werbung, aber sie empfinden wirklich so. Sie sind vollkommen mit sich im Reinen, sehen sich als Rudel und genießen diese Freiheit. Nebenher gibt es manchmal eben auch noch andere Affären, zu denen ich auch gehöre. Sie meinten sogar, ich würde perfekt rein passen und das Angebot steht nach wie vor. Ich könnte mir so etwas durchaus vorstellen, aber ich habe Angst das ich dort nicht die emotionale Nähe habe, die ich mir einerseits wünsche. Vor der ich mich aber andererseits sehr fürchte und die mir große Schwierigkeiten bereitet. Deswegen bin ich auch so hin, und her gerissen. Einerseits ist diese monogame Beziehung genau das was ich immer haben wollte, aber sie überfordert mich total, weil ich mich gefangen fühle. Meine Freundin versucht die Sache locker zu sehen und mir Freiheit zu lassen, schafft es aber nicht richtig. Wir hatten letztens einen riesen Krach, wo sie mir ernsthaft vorgeworfen hat das sie selbst mit einer anderen Frau zusammen war. Denn dazu hätte ich sie getrieben, weil sie angeblich nur sehen wollte ob sie es auch kann und vielleicht einen Ausgleich schaffen wollte, wie sie es ausdrückte. Aber so denke ich doch gar nicht. Außerdem kam es mir so vor als wollte sie testen ob ich eifersüchtig bin und war dann sauer weil ich es nicht war. Die ganze Situation macht mich leider extrem ratlos. Aber ich bin auch selbst schuld, weil ich nicht so recht weiß was ich will, abgesehen von einer nicht monogamen Beziehung. Oder nur nicht einsehen kann das ich nicht alles bekommen kann. Da bin ich noch im Zweifel. Vielleicht kann ich mir ja auch nur nicht eingestehen, einfach ein sehr unsteter Mensch zu sein, der nicht für solche Bindungen geschaffen ist. Aber wie findet man so etwas heraus´?
Geändert von Anique (11.06.2019 um 14:20 Uhr) |
||
11.06.2019, 16:20 | #30 | |||
Dissident
Registriert seit: 12/2017
Ort: Miami 🏝️
Beiträge: 6.400
|
Zitat:
Nicht, dass mich das überraschen würde. Die strikte Trennung des körperlichen vom emotionalen ist meiner Meinung nach nur gegeben, wenn der Sex schlecht ist, d.h. nicht voll gelebt werden kann, z.B. weil der andere einem wenig sympathisch ist. Passt dagegen alles, stiftet so eine Affäre nur emotionale Verwirrung, und diese Involviertheit bedroht die bestehende Beziehung. Meine (natürlich einseitige) Lehre aus einigen Jahrzehnten Lebenszeit: Betrügt sie dich, hat sie den Respekt vor dir verloren. Oder dein Schwarzbuch ist voll. Wie auch immer, die Beziehung ist dann aus mehr als nur einer Sicht vergiftet.
|
|||