Dwyn

Würd ich ja auch gern. Aber ich kann dieses Denkmuster einfach nicht durchbrechen.

DkdLns

Mit "Denkmuster" meinst Du Deine Ambivalenz oder was genau? Auch das musst Du nicht durchbrechen, es ist normal verschiedene auch widersprüchliche Gedanken und Wünsche zu haben. Bei einigen ist das leider sehr ausgeprägt, das scheint bei Dir ja der Fall zu sein.

Wenn Du das weisst, kannst Du damit ja versuchen umzugehen. Das muss dann auch nicht immer aufgelöst werden sondern Du wirst damit zu leben wissen.
Eine gewisse Zeit nur für sich zu sein, ist übrigens auch sehr vorteilhaft, da findet man häufig ganz gut zu sich selbst und lernt, was einem wichtig ist

Dwyn

Heißt das jetzt, dass ich das alles beenden soll?

Wenn ich ja alleine bin, habe ich diese "Probleme" ja nicht.
Ich habe es zu Beginn geschafft, nicht alles zu zerdenken und alles zu genießen... und da ging's mir echt so gut wie nie...
Aber ich verfalle immer wieder in dieses Muster und extremen Stimmungsschwankungen. Es ist einfach eine Mischung aus unangenehmer Spannung, Zerissenheit und teils auch Verzweiflung. Ich stehe da irgendwie voll unter Druck...

DkdLns

Du sollst tun was Du willst, Dir aber auch überlegen, was Dir gut tut. Wenn Nähe, Verbindlichkeit, Beziehung und ähnliches Dir so viel Stress bereiten, dann musst Du abwägen, ob Dir die Vorteile eben das wert sind.

Das Leben geht ja irgendwie immer weiter, ganz egal was Du in dieser Situation tust. Und angenehmer lebt es sich ja, wenn man sich wohl fühlt.

Was ganz genau lässt Dich denn verzweifeln? Das ist ja schon eine ziemlich starke Emotion.

Der Hinweis, alleine zu sein sei auch eine Option, sollte ja keine konkrete Handlungsanweisung sein sondern nur ein kleiner Rat für die Zukunft.

Dwyn

Ja, es ist ein sehr unangenehmes Gefühl.

Es ist irgendwie so, als würd ich keine Lösung für mein(e) Problem(e) finden, ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, ständig kreisen meine Gedanken um dieselben negativen Sachen und halten mich davon ab, mein Leben zu leben und positiv nach vorn zu schauen.

DkdLns

Ich könnte mir vorstellen, dass es für diese Art Probleme gar keine Lösung gibt, als die Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen.

Das sind ja innere Prozesse und so eine negative Fokussierung ist meist auch langjährig gelernt. Das schüttelt man nicht mal eben ab.
Du könntest aber vielleicht Schritt für Schritt in eine positivere Richtung gehen, nicht direkt alles von Dir erwarten und auch etwas mehr akzeptieren, dass Du nunmal ein wenig so bist wie Du bist.

Einige Menschen grübeln und zweifeln mehr als die anderen. Sobald Dir das massiv im Weg steht und Deinen Alltag deutlich einschränkt, solltest Du Dir regelmäßigen Rat von Aussen holen, ansonsten kannst Du mal überlegen, wie Du etwas mehr Positivität in Deine Gedanken lässt.

Das fängt häufig schon bei kleinen Dingen an, insbesondere, dass man sich selbst mal gutes tut. Der Handlungsaspekt ist da nicht zu unterschätzen, denn auch das Verhalten verändert die Gedanken.

Dwyn

Und die Gedanken verändern/beeinflussen das Handeln...

Ich verstehe selbst nicht, warum es mir manchmal so schlecht geht und wie sich das alles entwickelt hat.
Vielleicht liegt es daran, dass ich, wie ich noch jünger war, nie einen richtigen Ansprechpartner bzw. eine beste Freundin hatte, der ich alles anvertrauen konnte? Ich hatte meistens das Gefühl, dass ich den anderen etwas voraus bin, hatte aber nie Probleme, Kontakte zu knüpfen, auch nicht im Studium. Aber da hab ich auch gemerkt, dass mir der Austausch mit Gleichaltrigen sehr gut tut.

Mikelinho

Ich vermute deshalb mittlerweile etwas Anderes, viel Tiefersitzendes bei Dir...

Das mag sein, dass dies MIT ein Grund dafür ist.
Sicher hast Du größere Probleme damit Du selbst zu sein, das auch zulassen zu wollen.
Dich zu öffnen, mehr Vertrauen zu Anderen, aber auch Dir selbst zuzugestehen.
Etwas tun ohne über Konsequenzen, die bei Dir wohl immer negativerer Natur sich in Deinem Kopf manifestieren zu scheinen, immer wieder zu grübeln.

Das aber nur am Alter und der mangelnden Reife und Erfahrung festzumachen, hmm, ich weiß nicht.
Dafür wirkst Du doch zu sehr in diesem Muster gefangen, und das nicht seit gestern.
Und dazu auch hilflos gefangen und immer wieder an diesem einen Punkt ankommend...

Dwyn

Und das beunruhigt mich sehr

Mikelinho

Wenn dem wirklich so sein sollte kannst Du das aber konkreter aufschlüsseln...eben mit professioneller Hilfe.
Du könntest doch einfach mal einen Gesprächstermin ausmachen, zu verlieren hast Du ja nichts.
Schau es Dir an, probier es aus, für Dich.

Vielleicht hilft es Dir ja schon weiter, wenn Du eine Person hast mit der Du immer wieder über alles offen reden kannst, die Dir zuhört?
Und womöglich kann Dir diese NEUTRALE Vertrauensperson aufgrund der dann offengelegten Dauerproblematik weiterhelfen, Dich ein Stück begleiten und mehr.

Angst davor musst Du nicht haben, ein Jeder hat seine Probleme.
Es ist keine Schande oder eine peinliche Schwäche mit Manchem nicht alleine fertigzuwerden bzw. sich davon nicht eigenständig lösen zu können.
Nur ein Narr hält sich für unverwundbar und überstark.