051gast

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mir gerne mal was von der Seele schreiben und da bin ich wohl auf dieser Seite gut aufgehoben. Wenn es länger wird, sei es mir verziehen.

Mich beschäftigt die Frage, ob ich vielleicht unterbewusst nur Männer anziehend finde die:

A - sowieso in festen Händen sind (ohne dass ich da dann irgendwas versuchen würde, das ist nicht mein Ding)
B - von vornerein schon klar ist, das die sich nicht für mich interessieren
C - sie zwar an mir interessiert sind, aber da dann doch irgendwie mehr an meinem Körper als an mir
D - viel zu komplizierte Männer, die einfach aus unkompatiblen Gründen nicht gut für mich sind, weil sie z.B. ganz andere Vorstellungen haben, nicht wissen was sie wollen und schon vorher klar ist, das kann nicht gut gehen und ich werde dabei eher leiden.

Alles was ernsthaft an mir interessiert ist, scheine ich keines Blickes zu würdigen. Gut, sind jetzt nicht haufenweise gewesen in den letzten Jahren sondern nur eine handvoll von denen ich weiß, aber da passiert einfach gar nichts in mir, so toll sie auch eigentlich zu mir passen würden. Aber ich kann ja nicht entscheiden wen ich anziehend finde und wen nicht, das macht mein Körper für mich.

Dazu muss ich sagen, ich weiß ich habe ein kleines böses Etwas in mir, was mir gerne erzählt, wie unattraktiv ich bin, nicht liebenswert, nicht klug, einfach nicht gut genug und so weiter und so fort. Und ich stelle mir die Frage, ob ich mich dadurch zu den falschen hingezogen fühle, damit mein kleines böses Etwas ja recht behält und ich somit im Vorfeld schon verdammt bin für immer "glücklicher" Single bleiben zu müssen. Aber eigentlich habe ich mein kleines böses Etwas mittlerweile sehr gut im Griff und es nimmt kaum noch Raum ein. Vielleicht ist das dann doch nur Pech, was ich habe, und ich treffe halt einfach die Falschen?

Warum ich mich gerade jetzt sowas frage ist, weil ich letzte Woche mein 8 Monate andauerendes Freundschafts Plus Ding beendet habe, was teils doch Beziehungscharakter hatte. Mir war klar, dass ich diejenige bin, die Gefühle haben wird und habe mich trotzdem drauf eingelassen, teils weil ich einfach mal wieder jemanden haben wollte, wir uns generell gut verstanden haben, er im Grunde kein schlechter Mensch ist, und meine Triebe nunmal auch noch da sind :p. Aber er war halt doch immer der unnahbare, hat mich, wenn auch nicht mit Absicht sondern auch aus Selbstschutz (das ist aber ein anderes Thema), emotional verhungern lassen und ich hab trotzdem ewig gebraucht um es zu beenden. Jetzt muss ich mich noch ein wenig mit der Vermisssucht rumplagen und möchte dann aber auch was verändern in meiner Auswahl und irgendwie keine Ahnung, wie ich mich dazu bekommen könnte, die gut zu finden, die auch gut für mich sind wenn ich denn mal welche treffe.

So, langer Text und ich weiß auch nicht ob da überhaupt irgendjemand was zu sagen kann oder vielleicht selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Wenn ja würde ich mich drüber freuen. Habe schon einige andere Threads gelesen und manche Ansichten bringen einen doch dazu, seine eigenen Sichtweisen zu überdenken und anders mit Situationen und Gegebenheiten umzugehen.

hoefti

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Lutz1

Ich habe Deinen Thread zweimal gelesen?!

Daß Du Deine Selbsteinschätzung ändern solltest, worauf sich Deine Einstellung Dir gegenüber ändern würde und Deine Ausstrahlung anders rüberkäme dürfte Dir klar sein?!

Daß dann andere Partner an Dir Interesse haben würden usw. usf. wird Dir auch klar sein?!

Sorry; was möchtest Du genau wissen? Irgendwie stehe ich auf der Leitung?!

LG

Giorgie Indigo

Ich stelle mir so ziemlich die gleichen Fragen wie du, liebe TE.

Meine Vermutung ist, dass ich mir irgendwie was damit beweisen will, endlich mal so einen unnahbaren Kerl rumzukriegen...das scheint mir so ein Ego-Ding zu sein bei mir.

Zugleich scheine ich irgendwie ein Problem mit Nähe zu haben. Selbst wenn ich total verschossen bin in einen Mann, ertrage ich keinen sehr intensiven Kontakt mit ihm.

Auf der anderen Seit waren es bisher überhaupt noch nicht viele, die sich für mich interessiert haben...vielleicht eine Handvoll in meinem ganzen Leben. Dass da nun gerade einer dabei ist, der mich total umhaut, das ist ja einfach nicht sonderlich wahrscheinlich. Und dass die für mich interessanten Männer unerreichbar sind, weiß ich i.d.R. auch nicht von Anfang an...anfangs hatte ich in den letzten Jahren schon meist das Gefühl; das könnte was werden.

Vor 5 Jahren z.B. war ich sehr in einen Typen verschossen, der meine Einladung, doch mal einen Kaffee trinken zu gehen, angenommen hat (dass es mir um ihn ging, nicht um den Kaffee, habe ich m.E. SEHR deutlich gemacht). Nur um mir dann bei dem Treffen zu eröffnen, dass er ja leider schon verheiratet sei

Oder es gab auch Fälle, wo Typen mir absichtlich ihre Freundin verheimlicht haben und ich anfangs dachte, es sei alles in schönster Ordnung.

Es ist nun also nicht so, dass ein Typ für mich besonders spannend wird, wenn ich von seiner Freundin erfahre. Im Gegenteil, wenn ich einen Mann attraktiv finde (aber noch NICHT verliebt bin) und dann mitkriege, dass er vergeben ist, entstehen erst gar keine tiefergehenden Gefühle; das kann ich dann ganz gut abwenden.

Aber irgendwie scheint man doch unterbewusst Antennen zu haben für die unerreichbaren Typen....vielleicht ist es irgendwas in ihrem Verhalten/Auftreten, das einen anzieht und schon von Anfang an signalisiert, dass sie nicht zu haben und daher für das eigene Selbst "ungefährlich" sind...

Und wenn man erstmal verliebt ist, kann man nicht mehr loslassen...da hilft das Wissen um die Freundin/Ehefrau oder schlichtweg das Desinteresse oder die Inkompatibilität des Typen dann auch nichts mehr.

Meriana

Also ich wüsste nicht, dass wir einen An-Ausschalter für Gefühle hätten - schön wäre das aber.
Auch unsere Gedanken haben, meiner Meinung nach, nur sehr wenig Einfluss auf das Gefühl, das wir einem anderen Menschen entgegenbringen.
Du kannst dir wohl nicht selbst beibringen oder befehlen einen bestimmten Typ Mann zu mögen oder nicht zu mögen. Was du aber tun könntest ist, es beim heimlichen schwärmen zu belassen, wenn dein Kopf dir mal wieder sagt, dass der Mann für den dein Herz grad Samba tanzt, absolut der Falsche für dich ist und dich dann möglichst fern von ihm zu halten.

Lutz1

Da gab es hier doch mal das Thema, wenn man sich Partner aus "einer anderen Liga" sucht, würde man sich über oder unter "Wert" verkaufen.

Also; wenn z.B. Otto-Normal-Bürger in der Model-Szene sucht, wird er auf der Strecke bleiben, weil die "Schönen und was auch immer" andere Ansprüche stellen und Voraussetzungen haben. Ebenso umgekehrt.

Man sollte auf jeden Fall nicht "auf seine böse Stimme" hören und sich mehr im eigenen Umfeld (+/-) umsehen.

Ich habe mal gelesen, daß bei der Partnerwahl der Typ der Eltern eine Rolle spielt. Aber den "Seelen-Trip" lassen wir mal außen vor?!

Übrigens, so eine böse Stimme sprich Selbstzweifel hat jeder! Ob das immer dieselbe ist?

LG

Giorgie Indigo

So habe ich das früher immer gehandhabt. Früher heißt, bis ca. zu meinem 20. Lebensjahr. War auch sehr schön, diese Schwärmerei.

Nur leider kommt diese Botschaft, dass es der falsche ist, zwar im Kopf an, aber nicht im Gefühl...bei mir. Ich habe z.T. jahrelang für Jungs/Männer geschwärmt und war in der Zeit überhaupt nicht offen für andere.

051gast

Ich arbeite an meinem Selbstbewusstsein im partnerschaftlichen Bereich. Habe da schon enorme Fortschritte gemacht. Generell gelte ich als sehr kontaktfreudig, manchmal sogar als extrovertiert und werde in der Regel gemocht. Habe keine Probleme auf Menschen zuzugehen, also alles wunderbar im sozialen Bereich. Bei Männern, die ich toll finde, bin ich allerdings eher schüchtern und sehr unsicher. Ich weiß, dass die Innere Einstellung viel ausmacht und Auswirkungen auf die Ausstrahlung hat. Ich glaube ja auch, dass ich mittlerweile soweit bin, anders rüberkommen zu können beim männlichen Geschlecht.

Ich weiß selbst nicht, was ich hier hören möchte. Generell ging es mir darum, meiner Angst Ausdruck zu verleihen, das nächste Mal mir wieder jemanden auszusuchen, bei dem ich die Leidtragende bin.

051gast

So ein Ego-Ding ist das bei mir nicht. Ich hab auch kein Problem mit Nähe. Aber das mit der handvoll Männer, die an einem interessiert sind kenne ich auch. Von denen will ich nie einen. Dabei habe ich nicht einmal besonders hohe Ansprüche aber mich spricht halt trotzdem nicht sehr viel an.

Ich verlieb mich jetzt auch nicht leicht und hänge da wochenlang hinterher. Ich kann auch viele gleichzeitig toll finden

Verarscht, bzw. belogen zu werden ist nie schön. Da hab ich zum Glück recht gute Antennen für, was die Ehrlichkeit der Männer angeht. Das wirst du vielleicht auch noch lernen.

Giorgie Indigo

Richtig; es könnte natürlich auch sein, dass man einfach zu hohe Ansprüche hat und sich ausschließlich in Menschen verliebt, die einfach eine Nummer zu groß sind.

Allerdings habe ich selbst mal ganz frappierend gemerkt, wie die "Erreichbarkeit" eines Mann mein Interesse an ihm beeinflusst.

ICh fand den Typen extrem gutaussehend, aber irgendwie hat immer was gefehlt zum Verlieben. Er fand mich wohl auch ganz nett und hübsch, hatte aber ebenfalls keine Gefühle. Wir haben es mal kurz mit einer Beziehung probiert und hatten später mal so eine Art Freundschaft+ light.
Und die ganze Zeit während der "Beziehung" habe ich ihm gegenüber so eine Gleichgültigkeit gefühlt. Mit ihm zu kuscheln fand ich z.B. todlangweilig. Aber kaum hat er Schluss gemacht, wurde ich unglaublich scharf auf ihn. Ich hätte über ihn herfallen können und hielt ihn plötzlich für den Mann meines Lebens.

Es gab dann noch einiges hin und her zwischen uns....bei ihm gab es z.B. immer mal andere Frauen. Immer, wenn es da eine andere gab, wurde er schlagartig interessant für mich...hatte ich aber das Gefühl, dass er an mir Interesse zeigt, fühlte ich schlagartig wieder diese absolute Gleichgültigkeit ihm gegenüber.



Da scheinen schon noch andere Mechanismen eine Rolle zu spielen als zu hohe Ansprüche.

Giorgie Indigo

Vielleicht ist das dieses "einem Club, der mich aufnimmt, würde ich niemals beitreten!"-Ding.

Wenn du ein eher schlechtes Selbstbild hast, ist es dir vielleicht irgendwie unheimlich, wenn ein Mann aufrichtiges Interesse an dir zeigt; beißt sich irgendwie mit deinem Selbstbild.

Hach ja.

Dass das Unerreichbare immer besonders interessant ist, scheint ja fast schon ein Naturgesetz zu sein. Das kennt wohl jeder.

Die Frage ist nur: bis wohin ist es noch "normal"?

Es muss ja Menschen geben, die sich dadurch nicht so sehr beeinflussen lassen...sonst gebe es wohl kaum Beziehungen