Take Off

Was ist das bitte fuer ein Kumpel?!

Waere ich an deiner Stelle wuerde ich ihr unter 4 Augen die Pistole auf die Brust setzen,ihr sagen was du willst, und sie vor die Wahl stellen. Was hast du schon zu verlieren? Muss dir ehrlichgesagt sagen,dass ich da im Moment auch keine grosse Hoffnung sehe, sie scheint nicht zu wollen, dir aber auch keine konkreten Gruende zu nennen.
Aber das ist nur das,was ich tun wuerde....

Raubsaurier

Danke für die Antworten bisher!

Lilly 22

Jeder Mensch hat emotionale Beziehungserlebnisse. Schließlich sind
wir geprägt aus der Kindheit- die Beziehung zu den Eltern, die Be-
ziehung der Eltern untereinander. Und natürlich sind das Erfahrungen,
die uns prägen. Deine Freundin weiß also schon ziemlich genau, von
was sie redet, wenn sie meint, sie hätte hier Ängste und kenne nur
Schlechte.

Lilly 22

Das dürfte das denkbar Schlechteste in diesem Fall sein, was der TE
tun könnte. Wenn jemand unter Bindungsängsten leidet, braucht er
vor allem zunächst eine vertrauensvolle Basis, auf der er mit der Zeit
ggf. selbst bereit ist, sich dennoch auf das Wagnis einlassen zu wollen.

Wer hier keine Geldud aufbringen kann und seinen Egoismus auslebt,
wird wohl eher einen Korb kassieren oder einen Beziehungsanfang er-
zwingen, der dem baldigen Ende gegenüber steht.

Raubsaurier

@Lily 22

1. Dieses Mädchen muss, wie du schon sagst, gewisse Überzeugungen und Vorstellungen von einer Beziehung haben. In ihrem Falle sind diese ziemlich negativ und verbunden mit Schmerz und Trauer, sonst würde sie so etwas nicht meiden.

2. Ich hatte auch schon vorher die Idee, sie wegen der momentanen Situation anzusprechen. Anfangs war ich auch sehr überzeugt von dieser Idee, da ich ihr so sagen kann, dass ich es vermisse, wie es vor ein paar Wochen war, dass ich sie schätze und mehr Sachen in der Art. Allerdings macht das absolut keinen Sinn, außer ich möchte ein "Sorry, aber momentan kann ich mir das nicht vorstellen" hören. Ich kann sie nicht durch ein bloßes Gespräch, sei es emotional tiefsinnig oder nicht, davon überzeugen, wovon sie jahrelang unterbewusst und bewusst überzeugt ist bzw. von ihren Ängsten kontrolliert wird. Das funktioniert absolut nicht. Zudem würde ich so in einer "niedrigen" Position sein. Es zeugt nicht von Stärke und Willen wenn ich sie "anbettle", dass es wieder so werden soll wie früher. Anstatt etwas zu verlangen, sollte ich ihr lieber wieder etwas geben, nämlich Zuneigung, ein Lächeln und Vertrauen. Geduld spielt hier eine riesige Rolle.

However90

@Raubsaurier: Geht es immer noch um das gleiche Mädchen wie im letzten Thread?

Falls ja, dann frage ich mich, wieso du unsere Ratschläge dort nicht beherzigt hast? Bist du ihr denn körperlich schon näher gekommen?

Sorry, aber ich befürchte, du bist einfach innerhalb der letzten Monate zu sehr gefriendzoned worden. Als ihr mit deinem Geschenk klar wurde, dass du doch mehr willst, fangst sie natürlich das Denken an und zieht sich zurück.

Küss sie endlich, falls du doch noch was retten willst. Wie du schon schreibst, mit reden überzeugst du sie nicht...

Noch mehr Geduld? Meiner Meinung nach stehen Frauen auf Typen, die sofort genau wissen, was sie wollen und das auch direkt vermitteln. Du wirst nicht darum rumkommen dich zu überwinden, ihr zu zeigen, was du willst.

Giorgie Indigo

Ja, noch mehr Geduld. Würde ich zumindest dringend anraten. Mag ja sein, dass viele Frauen direkte, forsche Typen toll finden...da kann ich nicht mitreden. Ich kann nur von mir ausgehen (hab wohl selbst sowas wie Bindungsangst): wenn ein Typ mir zu sehr auf die Pelle rückt, bin ich weg - erst innerlich, irgendwann dann auch ganz real - da kann ich ihn vorher noch so toll gefunden haben.

Das kann so weit gehen, dass schon der SMS-Ton meines Handys innerliche Beklemmungen auslöst und ich vor Entsetzen regelrecht in eine Starre verfalle.

Ich brauche in Beziehungen ein Gefühl von Kontrolle; fühle mich besser, wenn ich selbst die Initiative ergreifen. Gerade Männer, die "sofort wissen, was sie wollen" - sprich, nach kurzer Bekanntschaft schon gesteigertes Interesse signalisieren - lösen eher einen Fluchtreflex aus. Kann sein, dass ich diesen erstmal unterdrücke und mich auf ein paar Treffen einlasse....aber früher oder später kommt die Angst so massiv hoch, dass ich den Kontakt kaum noch ertrage.

Deshalb denke ich; wer einem bindungsängstlichen Menschen wirklich nahe kommen will, muss sehr viel Geduld aufbringen....v.a. dem Bindungsängstlichen auch den Raum geben, selbst zu agieren (statt nur zu reagieren) - damit dieser das Gefühl hat, selbst Kontrolle über die Situation zu besitzen. Das Problem ist nur: bis ein Bindungsängstlicher von sich aus agiert, kann viel Zeit vergehen...da kann vielleicht locker eine Woche oder mehr ins Land gehen, bis dieser sich wieder wirklich bereit fühlt für ein Treffen/Telefonat oder sonstigen Kontakt.

Und da muss auch der andere Part (also sozusagen der nicht bindungsängstliche) gut auf sich aufpassen, ob er damit wirklich klarkommt. Wenn er das Gefühl hat, dabei quasi emotional zu verhungern, muss er die Reißleine ziehen, um nicht selbst zu sehr verletzt zu werden.

Es bringt ja nichts, eine Beziehung darauf aufzubauen, dass einer permanent seine eigenen Bedürfnisse unterdrückt, um den anderen nicht in die Flucht zu schlagen....

Erstens wird derjenige, der sein Bedürfnis nach Nähe/Verbindlichkeit ständig unterdrückt, daran früher oder später kaputt gehen - zweitens wird der andere an vielen Kleinigkeiten auch spüren, dass der Partner gegen seine Bedürfnisse handelt und eigentlich doch gerne "mehr" hätte - und dieses Gefühl kann schon ausreichen, um beim Bindungsängstlichen den Fluchtreflex auszulösen. Das muss gar nicht ausgesprochen werden.

Deshalb wäre mein Rat an den TE: wenn er dieser Frau wirklich näherkommen möchte, geht das nur mit Geduld und viel Rücksicht auf ihre Bedürnisse. Aber er sollte seine eigenen Bedürfnisse darüber nicht aus den Augen verlieren. Und sich v.a. auch immer klarmachen, dass er womöglich nicht nur ein paar Wochen Geduld braucht.

Und natürlich kann es auch bei einem bindungsängstlichen Menschen immer sein, dass dieser schlichtweg kein Interesse (mehr) hat - es ist nur nicht immer ganz leicht, Desinteresse und Ängstlichkeit klar voneinander zu unterscheiden. Auch für den Betroffenen selbst nicht.

Giorgie Indigo

Übrigens geht bei Bindungsangst - zumindest nehme ich es selbst so wahr - mit der Angst vor dem Verletztwerden auch die Angst einher, selbst den Anderen zu verletzen. Man fürchtet nicht nur, selbst anhängig zu werden, sondern versucht auch krampfhaft zu vermeiden, einen anderen von sich abhängig zu machen. Man hat panische Angst davor, "gebraucht" zu werden und sieht Anzeichen für dieses gefürchtete Gebrauchtwerden in jeder kleinen Zuneigungsbekundung des Gegenübers.

Nicht nur die Verlustangst spielt eine Rolle, sondern zugleich auch die Angst, in einem emotionalen Gefängnis zu landen, aus dem man sich nicht mehr befreien kann.

Ich zumindest denke immer, wenn ich jemanden kennenlerne: "Oh Gott, wenn ich mich erst auf ihn einlasse und ihm später doch einen Korb gebe bzw. eine bereits bestehende Beziehung beende, wird ihn das fertigmachen. Ich werde es später nicht mehr über mich bringen, mich zurückzuziehen/Schluss zu machen. Also erteile ich lieber gleich eine Abfuhr, damit er sich gar nicht erst reinsteigert."

Deshalb kann es auch total nach hinten losgehen, eine bindungsängstliche Person mit Beteuerungen wie: "Du brauchst keine Angst vor einer Beziehung zu haben, ich verlasse dich bestimmt nicht!" überzeugen zu wollen. Auch Komplimente und Zuneigungsbekundungen können eher noch Druck erzeugen, statt Sicherheit zu vermitteln. Oder anders gesagt: wer Sicherheit bietet, fordert sie ja im Gegenzug auch irgendwo ein. Und genau das kann wieder Ängste erzeugen. Diese Sache mit dem Geschenk ist hier vielleicht ein gutes Beispiel dafür. Du hast ihr mit dieser Geste gezeigt, dass sie dir viel bedeutet - sie konnte das aber nicht richtig annehmen, weil ihr der Gedanke, gemocht/geliebt zu werden Angst macht - schließlich hat ein liebender Mensch i.d.R. auch gewisse Erwartungen, von denen sie sich überfordert fühlt.

Ein Partner/potentieller Partner muss da u.U. ziemlich gegen seine eigene Intuition handeln und sich immer wieder Gesten der Zuneigung verkneifen, was sicher auf Dauer belastend sein kann.

amicelli8

Also ich glaube auch, dass man bei Beziehungsängstlichen sehr viel Geduld aufbringen muss, sowie sehr viel Einfühlsamkeit.

Allerdings wird Beziehungsangst oft vorgeschoben.
Man müsste mehr Hintergrundinfos haben um festzustellen, ob das Mädel wirklich unter Bindungsangst leidet, oder aber einfach nicht will!

Ich tippe mal intuitiv auf Zweiteres, da es meistens "nur" das ist.

Hat sie tatsächlich Bindungsangst, muss sie dennoch selbst auch "wollen".
Du alleine wirst ihr durch dein Verhalten deine Angst nicht nehmen können, wenn sie es nicht selbst will! Das ist ganz wichtig!

Da sie sich zurückzieht, würde ich mich auch zurückziehen.
Wenn dann müsste sie schon von alleine Bereitschaft zeigen, das ist leider so.

Giorgie Indigo

Ja, das sehe ich auch so. Auch ich, die ich ja angeblich selbst unter Bindungsangst leide, frage mich oft: wäre vielleicht beim "Richtigen" die Angst plötzlich doch wie weggeblasen?

Es ist nicht ganz leicht, das abzugrenzen.

Wenn jemand mit über 20 noch nie eine Beziehung hatte (obwohl sonst sozial integriert) kann das natürlich ein Indiz für gewisse Blockaden sein.

Hier in diesem FAll ist für mich nicht ganz klar geworden, inwiefern das schon den Charakter einer (sich anbahnenden) Beziehung hatte. Ob sie es nicht doch bis zu diesem Geschenk nur als Freundschaft gesehen hat.

Vielleicht habe ich es überlesen - aber habt ihr euch denn schon geküsst, u.U. sogar Sex gehabt?

Gerade wenn sie noch unerfahren ist, kann sie vielleicht die Zeichen eines Mannes noch nicht so gut deuten. Ich denke, mit einer gewissen Erfahrung spürt man schnell, ob jemand einen nur als Freund/in sieht oder mehr will....aber diese Erfahrung fehlt ihr ja nun. Insofern könnte die Erkenntnis, dass es um "mehr" geht, sie vielleicht tatsächlich überrascht haben.