Gardist

Bin 24, m, Jungfrau, ungeküsst und mittlerweile sehr ruhig. Warum sollte ich auch offen und lustig sein, hat bei mir nie was gebracht.
Ich war vom 16. bis zum 20. Lebensjahr fast immer gut drauf, hab viel mit den Leuten geredet und immer lustige Sprüche von mir gegeben über die die Leute auch gelacht haben. War oft offener als der Durchschnitt. Für ne Freundin hat's nicht gereicht.
Aber mittlerweile bin ich nur noch depressiv und Wortlos. Ich habe keinen Grund mehr, viel und fröhlich mit den Leuten zu reden weil dieses Verhalten bei mir in den Jahren eh nie was gebracht hat und ich diese Offenheit und Gewitztheit die ich damals hatte jetzt mit Einsamkeit und Verzweiflung assoziiere. Ich habe keine Hoffnung mehr dass es mit mir noch was wird, was soll ich schon tun, Offenheit und positive Ausstrahlung die man jemandem wie mir raten würde bringt bei mir eh nichts, zumal ich die positive Ausstrahlung ja hatte und erst mit den Jahren verloren habe weil ich mit meinem dünnen, langen Körper (man könnte meinen, ich hätte das Marfan-Syndrom) ja anscheinend eh nicht als Partner in Frage komme. Irgendwelche Tipps?

hoefti

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Valentino

Klaro

Du schreibst dass Du depressiv bist. Du führst dies auf Deine Jungfräulichkeit zurück.

Lerne als Erstes dass es nur einen vermeintlichen Zusammenhang gibt. Eine Frau würde Dir aber nicht Deine Depressionen vertreiben. Das ist ein Trugschluss.

Suche also die Ursache Deiner Mißstimmung unabhängig vom Bestand einer Paarbeziehung und schau dass Du zunächst diese in den Griff bekommst. Danach kannst Du auch auf Partnersuche gehen.

Gardist

Doch, hab vor ein paar Wochen eine kennengelernt und mir eingebildet dass es mit uns vielleicht was werden könnte und allein schon in der Zeit war von schlechten Gefühlen keine Spur. Ich war so fröhlich und gut gelaunt wie noch nie, so als hätte es die letzten Jahre gar nicht gegeben. Naja, so lange bis ich rausfand dass sie doch nichts von mir will. Die Depressionen sind ganz klar darauf zurückzuführen.
Vielleicht hab ich mich nicht gut genug ausgedrückt. Die schlechten Gefühle kommen nicht vom momentanen Zustand keine Beziehung zu haben sondern von der Überzeugung, nicht in den Kreis der Leute zu gehören, die als beziehungswürdig angesehen werden. Diese Überzeugung war in der Zeit in der ich mit ihr was unternommen habe und dachte dass ne Beziehung daraus werden könnte kurz außer Kraft gesetzt.
Jetzt aber ist sie präsenter den je und ich werd nicht damit fertig.

dodochen

Und dennoch hat er oben das einzig Wahre geschrieben. Sowas wie Glück und Zufriedenheit sollte man nicht von einzelnen Menschen abhängig machen. Das ist ein typisches Problem welches viele haben. Das was du da gespürt hast war vielleicht ein verknallt sein, ein verlieben einfach Hormone die ausgeschüttet wurden, schlussendlich wären die aber nicht die Lösung gewesen. Such dir Hobbys die dich erfüllen, versuche Menschen (nicht nur Frauen) unverbindlich kennenzulernen über Vereine, Partys, Uni, Arbeit weiß Gott was. Fang an das Leben unabhängig zu genießen, dann bist du auch bereit um auf Partnersuche zu gehen.

Das was du durchmachst haben viele bereits durchgemacht und die Ratschläge sind immer wieder das gleiche. Aber natürlich kannst du dich jetzt auch einfach verzweifelt auf Suche begeben. Vielleicht fruchtet es und du findest was, was aber nicht wirklich was auf lange Sicht was bringt oder du verzweifelst irgendwann richtig und rutscht noch weiter runter.

Ich kann dir nur den Hinweis geben das du dich mit dir selbst beschäftigen solltest.

Gardist

Glaub mir, als Ungeküsster erfüllen mich meine Hobbys mittlerweile nicht mehr weil immer der Schatten der ununterbrochenen Einsamkeit über mir liegt. Mit jedem Jahr ohne Freundin sinkt dass Interesse an generell allem Möglichen ein Stück weiter. Früher war das anders, ich bin immer irgendwo hingegangen, hatte interesse an vielen Dingen. Aber je länger ich als Single verweile (nicht wieder-Single sondern ununterbrochener Single) desto grauer und hoffnungsloser erscheint einem die Welt, da können auch die Dinge die mir sonst Spaß machen nicht mehr helfen.
Unabhängig genießen können die älteren Leute die schonmal Freundinnen hatten. Ich kann das mittlerweile nicht mehr, denn ich habe es satt, ununterbrochen unabhängig zu sein. Zu viel von etwas ist nie gut.

Klara-Horn

Nun gebe Deinen Themen oder den Umständen "Single sein" oder "Jungfrau sein" nicht so eine starke Priorität in Deinem Leben. Damit setzt Du Dich unbewusst total unter "Druck" minderwertig zu sein.

Jeder Mensch trägt seinen Rucksack, Du bist auf jeden Fall nicht der Einzige.

1) Wie kannst Du mit Dir selber zufriedener werden?

2) Lege diese Themen bewusst für einige Zeit (halbes Jahr) "ad Acta", dass heißt Du verbietest Dir selber innerhalb dieses Zeitraumes darüber nachzudenken. Oder hast Du eine bessere Idee?

3) Vertraue einfach Deinem Schicksal, Deiner Zukunft. Es werden sich noch viele neue Türen für Dich öffnen. Wie könntest Du dies gezielt angehen?

Alles Gute für Dich..

dodochen

Junge du bist nicht alleine. In deinem Alter war es bei mir nicht viel anders und dennoch ist das falsch was du denkst. Die Optik spielt eher eine Nebenrolle, während das Selbstwertgefühl das Ausschlaggebendste ist, um sein Liebesglück zu finden. Ich kann mir nicht vorstellen das dich dein Leben so erfüllt, wenn du es so stark von einer Freundin abhängig machst.

Aber na ja, ich bin ja auch der Meinung das die Erkenntnis - die 100 mal niedergeschrieben wurde - sowieso von jedem selbst gefunden werden muss, sonst kann man die nicht annehmen. Wie heißt es doch so schön, das richtige Mindset ist die halbe Miete.

Gardist

Ich würde sagen, diese Erkenntnis zu finden ist leichter wenn man bereits ne Freundin hatte.

amicelli8

Was sind denn deine anderen Baustellen im Leben?

Es ist unmöglich, dass es keine gibt, wenn man "so" denkt. Ich würde mich diesen widmen.

Oneiric

Ach wer braucht schon ne Freundin. Ewiges Gelaber, rumgemeckere und oftmals mieße Stimmung. Willst Du dafür wirklich Deine Freiheit aufgeben?
Geh doch 1-2 mal im Monat in den Puff, das ist preiswerter und schont die Nerven.