Demandred

Was denn für Konsequenzen?Das Du dann den Kontakt abbrichst?Dein Problem ist, dass Du denkst Du bräuchtest Sicherheiten, dass er genauso empfindet wie Du und dass Du Sicherheiten brauchst die er es nicht tut.Dabei ziehst Du die Scheuklappen auf und verdrängst den momentanen Zustand.Warum soll er Dich denn zum Teufel schicken wenn Du ein Problem hast was auf einmal existenz ist?Völliger Unsinn.
Wenn Du denkst dass Du damit nicht klar kommst beende Du es, wenn Du meinst dass es eine Zukunft hat riskiere es und lebe es weiter.

Er wird sicherlich nicht für Dich mit entscheiden sondern bleibt klar auf den Kurs den ihr vorher schon hattet.

Robertalk

Ich frage mich bei solchen Thread-Überschriften:
Was ist eigentlich "was Ernstes"?
Es gibt Paare, die ziehen vier Wochen nach dem Kennenlernen zusammen.
Heiraten nach weiteren vier Wochen.
Und lassen sich nach weiteren vier Wochen wieder scheiden.
Das war dann "was Ernstes", - oder?
Lg
Rt

Giorgie Indigo

Ich finde nicht, dass man aus seinem Verhalten auf Desinteresse schließen muss. Menschen sind unterschiedlich.

Okay, ich sollte vielleicht nicht zu sehr von mir aussehen, da ich womöglich etwas Probleme mit Nähe habe....aber ich glaube, selbst wenn ich die Probleme bewältigen könnte, wäre ich immer noch ein eher distanzierter Mensch.

Manche Menschen brauchen viel Zeit für sich, können ihre Akkus am besten aufladen, wenn sie mit sich allein sind. Das heißt nicht, dass sie keine Lust auf soziale Kontakte haben, aber sie brauchen davon etwas weniger als andere, um sich wohlzufühlen. Und solche Menschen müssen eine Begegnung oft auch erstmal etwas sacken lassen, für sich verarbeiten. Gerade in der so sensiblen Kennenlernphase gibt es da einiges zu verarbeiten! Für diese Verarbeitung bleibt zuwenig Raum, wenn man sofort nach einem Treffen gleich wieder schreibt oder telefoniert.

Zumal ich mich auch manchmal frage, worüber man sich denn unmittelbar nach einem Treffen schon wieder unterhalten will?

Und - ich habe es schon angedeutet, als ich vom Verarbeiten einer Begegnung schrieb - dass er sich nicht bei dir meldet, heißt nicht automatisch, dass er nicht an dich denkt. Manchmal genießt man es sehr, an eine Person zu denken, hat aber gerade nichts, worüber man reden will.

Und dann ist man ja, solange man sich noch nicht sooo gut kennt, oft auch ein wenig unsicher. Menschen, die ich sehr gut und lange kenne, schreibe ich auch ab und zu einfach mal irgendwelchen Blödsinn. Aber es dauert, bis sich diese Vertrautheit, die solche spontanen Aktionen zulässt, bei mir einstellt.

Man hat doch anfangs oft noch ein bisschen Angst, was falsch zu machen; was blödes zu sagen/zu schreiben.

Und dann möchten sich manche Menschen vielleicht auch einfach auf das konzentrieren, was sie gerade tun. Nicht zig Sachen parallel machen, sondern sich entweder unterhalten und dem Gegenüber dabei ungeteilte Aufmerksamkeit widmen - oder z.B. entspannt ein Buch lesen. Heutzutage, habe ich das Gefühl, zersplittert bei vielen Menschen die Aufmerksamkeit total. Man tut kaum noch etwas aus vollem Herzen. Wirklich allein ist man kaum mal, weil man ständig mit irgendwem textet - aber auch in Gesprächen konzentriert man sich nie so ganz auf eine Person, weil man noch mit anderen schreibt. Und das ist nicht jedermanns Sache. Ich z.B. mag es, mich ganz einer Beschäftigung zu widmen.

Also ... damit will ich nicht sagen, dass er dich ganz sicher über alles liebt. Nur, dass du aus dem hier geschilderten Verhalten nicht zwangsläufig auf mangelndes Interesse schließen musst.

Allerdings ... selbst wenn er sehr interessiert ist, könnte euch ein unterschiedliches Nähe-Distanz-Bedürfnis zum Verhängnis werden. ICh habe mal gelesen, dass Übereinstimmung in diesem Bereich für eine Beziehung ein ganz wichtiger Grundpfeiler ist; wichtiger als z.B. ein gemeinsames Hobby. Und ich glaube, da ist viel wahres dran ...

Giorgie Indigo

Und wenn er ablehnt bzw. sich im Urlaub dann zurückzieht, heißt das, er hat kein Interesse?

Das halte ich für eine gefährliche Taktik. Manch einer ist vielleicht sehr verliebt, fühlt sich aber trotzdem von der Vorstellung überfordert, gleich für 2 Wochen fast 24/7 aufeinander zu hängen.

Ich muss aber auch dem zustimmen, was Cecily84 schrieb (auch wenn ich ihre Auffassung, dass der Mann sicher kein Interesse hat, nicht teile): das Bauchgefühl weiß oft mehr als der Kopf. Ich denke, in einer ausgewogenen Beziehung kann auch ein eher introvertierter Mensch dem Partner das Gefühl geben, geliebt zu werden.

Giorgie Indigo

@traumhaft: Das ist nicht böse gemeint, aber nachdem ich nun den ganzen Thread gelesen habe, glaube ich, dass ich mit dir keine Beziehung führen könnte - und wenn ich noch so verliebt wäre.

Damit meine ich nicht, dass deine Ansichten und Vorstellungen falsch sind. Es sind deine Vorstellungen, und es wird einen Mann geben, der zu dir passt. Aber ich - und womöglich auch er? - würde mich von deinen Erwartungen überfordert fühlen.

Du möchtest auch zwischen den Treffen ständig Kontakt, möchtest per WhatsApp & Co. scheinbar richtige Gespräche führen, wann immer ihr euch nicht seht. Denn wenn er mal kurz nachfragt, wie es dir geht und dir was liebes schreibt, reicht dir das nicht.

Einen Satz von dir habe ich so verstanden, dass du sauer bist, keine Nachricht bekommen zu haben, obwohl er doch die ganze Zeit allein zu Hause war ...

Ja, vielleicht war er allein - und wollte es auch sein! Nicht weil du ihm nicht wichtig bist, sondern weil es nicht jedermanns Sache ist, quasi nonstop in Kontakt zu sein, und wenn man einen Menschen noch so gern hat.

Es klingt, als ob er ein Mensch wäre, der sehr im Hier und Jetzt lebt. Wenn er mit dir zusammen ist, dann ist er auch emotional ganz da, du hast seine ungeteilte Aufmerksamkeit - und das spürst du ja auch.

Umgekehrt heißt für ihn allein aber eben auch wirklich allein.

Ich persönlich finde ja, dass das zählt, was man im realen Kontakt empfindet. Dass das immer noch am aussagekräftigsten ist. Und ich gebe auch zu bedenken, dass dieses permanente In-Kontakt-sein trotz räumlicher Trennung eigentlich erst durch unsere moderne Kommunikationstechnik ermöglicht wird. Früher war man entweder allein, oder man hat kommuniziert. Das ist der Naturzustand. Heute vermischt sich das alles. Manche fühlen sich aber einfach wohler damit, es nach wie vor getrennt zu halten.

Für mich klingt das, was du schilderst, nicht nach Desinteresse, sondern nach einem Mann, der eine fundamental andere Auffassung und ein völlig anderes Nähe-Distanz-Bedürfnis hat als du. Das wiederum heißt in meinen Augen, dass eine Beziehung zwischen euch ohnehin schwierig sein dürfte.

traumhaft

Hi Giorgie Indigo,
danke für deine Antwort(en).
Ich finde sehr interessant, was du da schreibst.
Vor allem, da es von der "anderen" Seite kommt, die eben nicht so viel Kontakt braucht.

Es ist wirklich so, dass ich mir zwischen den Treffen Kontakt wünsche..
Da es für mich eben "normal" so ist. Und es bisher immer so lief bei mir (ging aber zuvor von beiden Seiten aus).
Deswegen nehme ich auch vieles als Desinteresse seinerseits wahr, wenn's anders läuft.

Wenn er schreibt, wünscht er mir mal einen schönen Tag o.ä., fragt aber nicht wie es mir geht oder wie mein Tag war etc.
Das heißt für mich dann gleich, dass er keine Konversation aufbauen will und irgendwie auch, dass er kein Interesse daran hat zu wissen, wie es mir geht und ähnliches. Keine Konversation aufbauen will, sondern eben mal schnell eine SMS abladen..
Und da ich für mich wissen will, wie es ihm geht oder wie sein Tag war oder was er grade so macht, ist es eben schwierig mir "einzureden", dass es für ihn eine andere Bedeutung hat als für mich (und nicht auf etwas negatives zu schliessen)

Die realen Treffen sind toll und das ist ja eigentlich das was zählt.
Nur leider schaffe ich es nicht so ganz, mich von den schon geschilderten Vorstellungen eines Nähe-Distanz-Bedürfnisses zu distanzieren und die Gedanken, welche bei unterschiedliche Auffassung und Ausführung entstehen (und sehr verunsichern) zu ignorieren bzw. zu eliminieren.
Muss ich das überhaupt? Die einen sind eben so, die anderen so.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einen Charakter wie dich mit mir schwer wäre, so wie andersrum auch.. Deswegen versuche ich für mich rauszufinden, welche Vorstellungen er diesbezüglich hat.
Ich dachte mir, dass vielleicht auch bei ihm Unsicherheit besteht bei der Kommunikation und habe ihn auch vorsichtig darauf angesprochen, um ihn besser zu verstehen..
Er sagte mir, dass er sich bisher nach mir richtete (da ich angeblich länger bräuchte beim Antworten) und er eigentlich auch der Typ sei, der mehr schreibe und schneller...
Ehrlich gesagt, hätte ich lieber gehört, dass er einfach jemand ist, der wenig schreibt, dies aber nicht zu bedeuten hat, dass er kein Interesse hat.
Denn es hat sich nichts geändert...
Ich versuche es zur Zeit etwas anzukurbeln, es ist aber genauso wie vorher.
Das sorgt bei mir erst recht für Verwirrung, hehe...

SO viel will ich nun auch nicht von ihm, keine Dauerschleife oder Romane direkt nach dem Treffen. Verlangen mag ich erst recht nichts, das geht immer nach hinten los. Aber sehe es eben als Wertschätzung, wenn er mal (ernsthaft) nach meinem Wohlbefinden fragt oder mir spontan ne Gute Nacht wünscht.

Ich habe live eigentlich immer ein gutes Bauchgefühl, dass er wirklich Interesse hat und zwischendurch dann... fast das Gegenteil.
Das ist echt ein Problem, wenn so ein blödes Thema im Weg steht und das ist eben die Frage,
inwiefern man das "vereinen" kann - wenn jemand viel Kontakt braucht und dem anderen... die Gedanken reichen.
Denn für mich klingt es eben sehr plausibel, dass solch gegensätzliche Vorstellungen eine Beziehung eindeutig erschweren können.

Liebe Grüße

Robertalk

@Traumhaft

Ich kann Dich eigentlich gut verstehen und habe einen weiteren Vorschlag (wo schon meine Urlaubsvorschläge nicht ziehen):
Man kann sich auch zu Telefonaten verabreden!
Z.B.: Mo, Mi, Fr ruft man sich um 19:00Uhr, oder z.B 22:00Uhr an und plaudert.
Das hört sich nun sehr unspontan an, - aber wenn nur Treffen am WE möglich sind, ist ein "geregelter Telefonkontakt" sehr wohl etwas verbindliches, das einem Kontakt Struktur verleiht.
Input von
RT

current

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann von Mitte 30, der gerade aus einer 5-jährigen, wohl auch engen Beziehung mit Zusammenwohnen und allem Drum & Dran kommt, diese so schnell verarbeitet hat und innerhalb von ein paar Wochen in eine neue Beziehung startet. Mir selbst ging das vor anderthalb Jahren so und ich hätte über ein halbes Jahr an Sex, Beziehungen und ähnliches nicht mal denken können, weil ich gefühlsmäßig gar nicht darum herum gekommen wäre, alle neue Erfahrungen mit meiner Ex zu vergleichen, viel zu frisch war das alles.

Klar, Menschen sind unterschiedlich, aber was Du schreibst, liebe TE, hört sich sehr nach einem unverbindlichen Abenteuer an. Nicht zu unterschätzen ist da auch euer Altersunterschied. Wiederum, das ist bei jedem und jeder anders, aber eine Frau Anfang 20 geht im Normalfall schon schneller eine sexuelle Beziehung ein als eine Frau über 30. Dein Bekannter gibt alle Anzeichen von sich, auf Unverbindlichkeit aus zu sein. Wie Du schriebst, wolltet ihr anfangs ein bisschen Spaß für beide, und für ihn wird's dabei bleiben sollen. Ich will nicht direkt sagen, dass er Dich ausnutzt, aber in jedem Fall seid ihr in der Schwebe, Du mehr als er: denn er will Dich so wenig wie möglich in sein Privatleben lassen, macht aber keine Ansage, was wirklich Sache ist. Das macht keiner, der 'ne tiefere Beziehung zu jemandem eingehen will, und Paar nennt auch keiner eine Affärenbekanntschaft. Und so spielt er da eben auch mit Deinen Gefühlen und evtl. auch dem Alter, denn ihm wird aufgefallen sein, dass Du Dir mehr vorstellen kannst, er wiederum will auf den Sex und die Bestätigung nicht verzichten, aber auch nicht viel mehr.

Ich frage mich auch, wieso ihr so schnell intim miteinander wurdet, wenn ihr beide (?) eigentlich keine Affäre wolltet. Kann passieren, aber danach müsste doch ziemlich bald Klarheit einkehren, was ihr weiterhin wollt: denn körperlich intimer kann's ja kaum noch gehen. Dein Freund hebt ja auch hauptsächlich aufs Sexuelle ab. Für mich hört sich das eher so an, als ob Du eine Art "Trophäe" für Deinen Freund bist, die er auch gerne mal zeigt: wann findet ein 35-Jähriger nach 5 Jahren Beziehung schon so schnell eine 23-Jährige?
Da polierst Du halt auch ganz schön sein Ego auf, und darauf wird es ihm mit seiner Präsentation im Freundeskreis auch ankommen.

Im Grunde kannst Du, wenn Dir die Affäre im Hier und Jetzt nicht ausreicht, nur auf das Sexuelle zwischen Euch verzichten und ihn auf die Probe stellen.
Befürchte zwar, dass Du dann einsehen musst, dass zwischen euch es das ist, was es ist und nie anders war. Aber dann hast Du die Klarheit, die Du anstrebst.

NighttimeBird

Auch aus weiblicher Ü30-Sicht sehe ich das ganz genauso wie current und hätte es nicht besser ausdrücken können.

Mir scheint, Du bist eine Art Übergangsfrau, bei der er hier und da die richtigen Knöpfe drückt, damit sie bei Laune bleibt aber auch nicht wirklich irgendein Commitment an den Tag legt, was für einen Mann in seinem Alter normal wäre, wenn er was Ernstes anstrebt.

Da du aber erst Anfang 20 bist und die "enge Beziehung mit allem Drum und Dran" wahrscheinlich noch nicht hattest, fällt Dir (ausser Deinem Bauch) auch gar nicht so richtig auf, dass das keine feste Beziehung ist.

Pass auf, dass Du nicht verletzt wirst.

Viele Grüße

Robertalk

Jetzt mal ganz abgesehen vom konkreten "Fall".
Aus männlicher Sicht klingeln die Alarmglocken, wenn eine Frau gewissermaßen "Sex nur gegen Beziehung" anbietet.
Wenn gegenseitige erotische Anziehung allein nicht ausreicht intim zu werden, ist m.E. höchste Skepsis angebracht.

Selbstverständlich macht es für junge Menschen natürlich keinen Sinn sich in einer Affaire (emotional) zu binden, wenn in Wirklichkeit "Familiengründung" angestrebt ist.
Andererseits meine ich, dass Beziehungen immer irgendwie unverbindlich, also affairenartig beginnen.
Lg
Rt