DanshiDo

schönen Abend alle zusammen,

ich bin zur Zeit Single, 22 Jahre alt. Ich hatte davor kurze Bekanntschaften aber ich hatte nie eine lang anhaltende harmonische Beziehung und ich denke langsam das ich Beziehungsfähig bin oder allgemein Nähe nicht zulassen kann, da ich oft alleine bin, was daran liegt, das ich als Einzelkind aufgewachsen bin.

Meine Mitmenschen schätzen mich als charmant, freundlich, zuvorkommend und lieb... voll der Nice Guy
Ich sage mir mittlerweile, ok ich bin so und ich akzeptiere mich so wie ich bin. Zur mindestens meine Persönlichkeit. Lange kämpfte ich dagegen und habe geschauspielert und mich verstellt.

Aber wenn ich auf mein Herz höre, sehne ich mich nach einer Frau, die lächelt, Freude am Leben hat und trotzdem Eigenständig ist. Sie sollte ganz normal sein ohne irgendwelchen Schönheitswahn und sonst krassen ticks.

Wie kann ich an meiner Beziehungsunfähigkeit anknüpfen? Daran arbeiten? Ich finde mein Leben zur Zeit echt Langweilig... alles mache ich mit mir selber aus, kämpfe mit mir selbst und will ständig nach vorne... wie auf Flucht...als würde ich von etwas wegrennen.

würde mich um Kommentare freuen.

Danny

hoefti

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Dance

Hallo DanshiDo!

Der erste Schritt wäre wohl, dass du dir selbst eingestehst, dass du nicht beziehungsunfähig bist. Denn wenn du das schon von dir selbst denkst, rutschst du sehr leicht in eine Spirale namens "selbsterfüllende Prophezeiung". Da wirst du aus jedem gescheiterten Flirt dann ein "Wusste ja, dass ich eh nicht beziehungsfähig bin!" machen. Also: du BIST beziehungsfähig. Es war halt noch nicht die Richtige dabei. Und mit 22 bist du nun wirklich nicht in nem Alter, in dem du dir über sowas Sorgen machen solltest.

Wichtig ist: Hast du Hobbies, die du ausübst? Lernst du Menschen kennen?

Dass du oft alleine bist, ist KEIN Indiz für Beziehungsunfähigkeit. Ich bin zwar kein Einzelkind, hatte aber noch nie große Freundeskreise (auch heute noch nicht) und hab viele, viele Wochenenden gerne auch mal allein verbracht. Beziehungsunfähig bin ich (eindeutig ) deswegen nicht. Red dir nix ein!

DanshiDo

Hi Dance und ich danke Dir sehr für deine Antwort.

Also ich denke du hast schon recht, das ich mir sehr viel einrede und deswegen ''Depressiv reagiere'' weshalb ich in Behandlung bin.

Ist es den aber nicht eigentlich wichtig sich selbst zu hinterfragen? Ich mache es zwar wohl sehr extrem aber es Steckt auch eine Geschichte dahinter, warum ich keine Nähe zulasse. Ich will mich aber nicht auf meiner Vergangenheit ausruhen und trotzdem diese Erfahrungen machen.

Zur Zeit mache ich Brazilian JiuJitsu und vorher Karate... Hobbys sind mir sau wichtig aber müssen auch bezahlbar sein. Sonst will ich mir unbedingt ein gutes Fahrrad zulegen und mich einer Gruppe anschließen. Eventuell Touren machen.

Menschen lerne ich seh Oberflächlich kennen... ich kann Gespräche führen, trete auch Selbstbewusst auf aber irgendwie kommt es zur keiner Freundschaft. Ich denke liegt an meiner Art. Ich philosophiere viel, rede über Lebensweisheiten aber von Allgemeinen Themen wie Fußball oder anderen ''normalen Dingen'' habe ich nicht mehr auf dem Radar. Es dreht sich bei mir im Kopf alles über Psychologie, Lebensweisen aber ich stehe mir selbst richtig im Weg und komme nicht vorwärts.

Zur Zeit habe ich einen Verkäufer Job.

Das Ding ist noch, ich rede mir alles negativ ein...ich sehe nicht, was ich alles geschafft habe und bin schon fast besessen davon, mich selbst zu optimieren und zu verbessern...ich bin aber nicht glücklich.

Danny

ich bins

Ich bin zwar durchaus ein Fan englischen Humors, aber das ist sogar mir schon zu viel.

Oder soll das kein Witz sein, sondern die ernst gemeinte (!= ernsthafte) Psychologie ?

Lao-bay-bay

Hallo DanshiDo.

der traditionelle Weg des Jitsu (egal ob Jijitsu, Ninjutsu oder etwas anderes) ist auch eine Suche nach dem eigenen Weg, wie du sicher weißt.

Das du daher sehr zum Philosophieren und Sinieren neigst, ist nicht verwunderlich. Oftmals ergründen sich viele Fragen so, doch wenn es um das Thema Gefühle geht, ist mehr auf Erfahrung und Experimentieren zu legen.

Liebe ist nicht erklärbar und es wäre sicher viel leichter, wenn wir festlegen können, wen wir lieben und warum, aber oftmals ist es eine Fügung. Vielleicht interpretiere ich zu viel in deine Worte, aber es macht mir den Anschein, als wenn du dich fühlst wie auf einer rastlosen Suche.
Das aber wird dich nicht zwingend zum Erfolg führen. Das du dich so gibst, wie du bist, mag deine Chancen auf soziale Kontakte einengen, da du offenbar an den populären Themen nur wenig Interesse hast. Aber sicherlich wäre eine Partnerin die so "oberflächlich" ist, auch nicht das, was du dir wünschst.

Daher rate ich dir, dass du dich in einen Umfeld umblickst, dass dein Metier entspricht. Spontan fallen mir da Foren der Kampfkunst ein. Aber wichtiger ist, dass jeder Mensch anders ist und du daher nie wissen kannst, was die Frau, die gerade die Straße auf der anderen Seite passiert, ausmacht. Es ist wohl oder übel eher Zufall und daher lass den Kopf nicht hängen und versuche deinen Pessimismus in Neutralität zu wandeln.
Pessimismus wirkt oft abschreckend, da er nur schwer von Desinteresse und Ablehnung zu unterscheiden ist.

miiicha

Beziehungsunfaehigkeit...das ist nur ein modewort

Sowas gibt's nicht wirklich...wenn die passenden zusammentreffen, dann laeuft das alles..

Such einfach weiter
(und auf der suche nach der richtigen hab einfach auch mit den falschen deinen Spaß!)

DanshiDo

ich denke schon, das es ein unterschied macht, wie man aufgewachsen ist. Als Einzelkind und ohne richtige Geborgenheit, Schutz und Liebe in der Kindheit, wird es im Erwachsenen Alter sehr schwer. Da fehlen Beziehungserfahrungen etc.

Bei mir ist es jedenfalls so... mir fällt auf, das ich fast alles auf mich beziehe. Dass ich denke , das sich alles um mich dreht.

Schon in der Kindheit war ich oft für mich alleine, sehr ängstlich und habe später im Leben mein schlechtes Selbstbewusstsein überspielt und mich besser dargestellt... mir fällt es schwer mich einfach zu akzeptieren.

Ich denke dann...wenn ich mich aktzeptiere, dann entwickle ich mich nicht weiter...ich habe so ein ''Optimierung und Selbstverbesserungs-wahn''

Und ich bin die ganze Zeit nur im Kopf... ich habe das Gefühl nur zu analysieren aber die Erfahrungen etc. fehlen mir... soll heißen, trotz Angst und Unsicherheit diese zu machen?... ich merke, das ich irgendwie stehen bleibe... und lieber den einfachsten Weg gehe ohne viel ''Opfern und riskieren zu wollen'' schnell sehe akzeptiere ich und bin über-anpassungsfähig.

Eine Fügung? Ich denke ich war noch nie richtig verliebt und ich weiß auch nicht ob ich es kann... ich meine, muss ich nicht erst fähig sein. mich selbst zu lieben um Anderen menschen lieben zu können?
Wie gesagt, ich bin ein Kopf mensch... ich will aber mehr ein Gefühlsmensch werden... aber wie lerne ich diese?
Durch Erfahrungen und Experimentieren?

Ich denke ich bin eher ein Realist... ich versuche im Augenblick und im JETZT zu leben...gelingt mir nicht immer...aber wieso schreibst Du Neutralität und nicht optimismus? Heißt, beides ist wichtig?

Danke für eure Antworten!

Danny

Lao-bay-bay

Nicht zwangweise. Ich kenne viele Menschen, die sich selbst nicht lieben aber verliebt sind. Der Grund liegt darin begründet, dass Liebe nunmal keine Kopfsache ist. Man kann sich zwar einreden, dass man jemanden liebt, aber an sich kommt das Gefühl von alleine, wenn es soweit ist.

gastlovetalk

Hallo DanshiDo,

Ich kann das gut verstehen, ich bin auch so gepolt. Und das ist auch in den meisten Situationon gut so! Doch sowohl du als auch ich müssen uns abgewöhnen alles zu "overoptimieren". Und das geht am besten durch Akzeptanz! Ich weiß im ersten Moment klingt das komisch aber glaub mir es hilft ungeheuer.

Weißt du was du machen kannst? Eine Pro Contra Liste. Wir sind Kopfmenschen das liegt uns also besonders.

1. mache erst eine Liste mit dem Titel: Was ist mir wichtig.
2. dann noch eine mit was lieg oder mag ich nicht.
3. in was möchte ich besser werden.

Dann gibt es zu jeder negativen eine positive Gegeneigenschaft. Finde die! Hier ein Bsp.
Du sagst selbst du bist immer am analysieren. Nun das mag auf den ersten Blick erst nur negativ klingen... aber sind dir dadurch nicht auch Fehler anderer aufgefallen? Mir geht das so vorallem in Analyse Aufgaben, auf der Arbeit gibt es immer Leute die nicht gründlich genug darüber nachdenken wie sie eine Idee umsetzen wollen. Unsere Stärke ist dann sie kritisch auf ihre Denkfehler hinzuweisen.


Das munkelt man zumindest . Ich glaube nicht dass du dich lieben musst um jemanden zu lieben.... ABER damit dein Partner dich richtig lieben kann musst du das auch können. Du kannst von jmdn. nichts verlangen was du nicht auch bereit bist zu tun, ohne dass er oder sie dich krum ansieht

Kurz und knapp: Das geht nicht!

Verseh mich nicht falsch es mag sich den einen oder anderen geben der mir jetzt wiederspricht, mit den Worten: man kann doch alles.
Das stimmt zum Teil. Mit viel übung wirst du lernen dich so verhalten zu können, aber seine Präferenz kann man nun mal nicht ändern. Warum auch? Ich sehe es schon garnicht mehr als Nachteil an. Du sagst:

Wie oben schon geschrieben: Wenn du was verlangst dann musst du das auch können. Oder glaubst jemand und nimm das nicht persönlich, der Spaß am leben hast es genießt und voll(!!) zu sich setbst steht sich einen Partner aussucht der das nicht tut? Ich glaube es nicht und wenn ist das Ende schon vorprogammiert.

wichtig, du hast bestimmt die Listen von oben erstellt wenn nicht dann tu dies und dann findest du auch hobbies die dich interessieren. Wenn du was gefunden hast Übe das aus!


zum Schluss noch ein kleiner Tipp von mir: wenn du mal in deinem Kopf gefangen bist dann kannst du dir einfach eine Pause gönnen indem du mit dir selbst ausmuchst das ganze erst in ein paar std zu klären. Oft lösen sich dann die Probleme von alleine. Und versuche bitte nicht alles auf einmal zu ändern ... das wird nicht funktionieren. Mache dir bewusst was du kannst und was nicht und dann arbeite sowohl an deinen Schwächen als auch an deinen Stärken! Denn das fällt uns leichter und wir können dadurch Energie sammeln die wir wieder anderswo verwenden können.

Und ganz wichtig akzeptiere diese. Jeder hat Schwächen das ist kein Fehler, aber es ist einer zu glauben man könnte alle beseitigen.


ich hoffe das konnte dir helfen

viele Grüße
ziggo1879

Damien Thorn

Dein Hang zur Optimierung ist nicht das Problem. Und dass Verliebtheit oder Emotionalität etwas mit Erfahrungen zu tun haben sollen, ist absoluter Humbug. Erfahrungen bringen vor allem im emotionalen und zwischenmenschlichen Bereich einfach gar nichts, weil sich keine Erfahrung auf die andere übertragen lässt. Erfahrungen belasten da nur und machen einen befangen und vorurteilsbehaftet.

Dein Problem ist, dass Dein Ehrgeiz zur Optimierung Dich nicht weiterbringt. Und zwar deswegen, weil Du anstatt positiv negativ an die Sache rangehst. Du erfreust Dich nicht an Deinen Erfolgen und Entwicklungen, sondern springst direkt zur nächsten Unzufriedenheit. Du bist nichts anderes als eine Frau, die vor dem Spiegel steht und schlechtgelaunt über ihren dicken Hintern herzieht. Dann trainiert sie, bis er schmal ist, woraufhin sie ihre Taille scheiße findet. Stimmt das, dann hängen ihre Brüste, die sie sich operieren lässt, aber dann fällt ihr ihre Orangenhaut ein...usw. usf. Das Problem in dem Beispiel wie auch bei Dir liegt darin, dass Du Dich selbst grundsätzlich nicht positiv annimmst. Und somit ist jede Entwicklung für den Eimer, weil Du Dich nicht an ihnen erfreust. Weil das nicht der Grund Deiner Unzufriedenheit ist. Diese Kopfentwicklung machst Du somit nur zur Ablenkung vom wahren Problem...

Das wirkt sich natürlich in Deinem Gesamtauftritt aus. Während Du also tiefsinnig und interessant sein könntest, kommst Du zwar philosophisch rüber, bringst aber so viel negative Energie und fehlende Leichtfüßigkeit und fehlenden Charme mit, dass Du Frauen damit direkt abschreckst.

Dein 2. Denkfehler ist, dass Du eine "richtig lange Beziehung" suchst. Du hattest zwar nie eine, hast also null Ahnung, wovon Du schwafelst, aber Hauptsache irgendeiner hat mal behauptet, man müsse eine "lange Beziehung" haben, um etwas wert zu sein und schon schwafelst Du das nach. Lemminghaft versuchst Du eine reifende Interaktion im Katalog zu kaufen und merkst dabei nicht, dass Du lediglich nach einer Illusion suchst. Denn wenn Du wirklich derart reflektiert wärst, wüsstest Du, dass eine Interaktion nur so lang Sinn ergibt, wie und wohin sie eben führt. Sich eine Beziehung zu wünschen, ist also totaler Schwachsinn. Damit kommst Du allenfalls anspruchslos und verzweifelt rüber. Zusammen mit Deinem Pessimismus und Deinen Vorurteilen bringst Du nichts mit, was für eine Frau für ein Kennenlernen attraktiv ist.

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich zur Abwechslung mal an Dingen zu erfreuen, die Du erreicht hast. Genüge Dir selbst und mach Dich allein glücklich. Denn keine Frau der Welt will sich einen Babysitterjob aufhalsen. Und erst wenn Du Dir selbst genügst und fähig bist, Deinen Kopf auch mal abzuschalten und einfach Spaß zu haben und vor allem anfangs nicht irgendwelche schweren Themen und drückende Stimmung reinzubringen, hast Du Chancen, positiv angenommen zu werden. Denn die Frau will zwar keinen eindimensionalen Hohlkopf aber auch keine trockene Debatte führen, sondern Spaß haben und vor allem Prickeln spüren. Und das setzt aber ein souveränes, befreites Gegenüber voraus.