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Alt 22.09.2015, 19:17   #1
Dashed_To_Shivers
Junior Member
 
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 26
Wenn das Verliebtsein zur Qual wird ... (Vorsicht, lang!)

Hallo liebe Leute,

ich befinde mich in einer mental recht prekären Situation. Als kurze Beschreibung der allgemeinen Lage sei folgendes gesagt: Ich (m, 28) bin ein geselliger Mensch, viel unterwegs, kenne viele Leute, habe schon einige Beziehungen und Erfahrungen hinter mir und komme mit Ende 20 so langsam zur Ruhe.

Leider bin ich ein ziemlicher Gefühlskrüppel und habe in der Vergangenheit nur zweimal wirklich intensiv empfunden: In meiner ersten Beziehung und während einer Liaison vor ein paar Jahren, nach der ich bitterlich gelitten habe. Eigentlich dachte ich seitdem, dass es wahre Gefühle nicht mehr gibt. Wenn man wenig empfindet, resultiert daraus ja auch ein Machtgefälle, was i.d.R. zu meinem Vorteil war. Tatsächlich sind meine Beziehungen aber nicht einmal daran gescheitert, sondern eher an fehlenden Gemeinsamkeiten oder verschiedenen Lebenseinstellungen.

Ich habe viel darüber reflektiert, was in meinen letzten Beziehungen schief gelaufen ist und kam zu der Erkenntnis, dass das Problem an der Form des Kennenlernens liegt. Heutzutage erfolgt der Einstieg oft über Sex. Schnell folgt darauf der Wunsch nach Exklusivität, der eigentlich nur aus Eifersucht resultiert und als Liebesgefühl fehlinterpretiert wird. Und darauf wird schließlich eine Beziehung aufgebaut. Das Problem der Generation Y! Ich sehe das täglich in meinem Freundeskreis oder dem weiteren Umfeld. Die sog. "Beziehungen" klappen nicht mehr, weil man sich eben nicht mehr richtig kennenlernt. Und am Ende sind so viele Menschen unzufrieden; halten sich mit solcher schei** wie Tinder und F&B "über Wasser". Substitution von einem Partner durch den anonymen nächsten steht auf der Tagesordnung. Schlimm finde ich das ... aber wer im Glashaus sitzt, sollte ja bekanntlich nicht mit Steinen werfen.
Ich schweife ab...

Jedenfalls folgte aus meiner Selbstreflexion die Erkenntnis, dass ich an mir bzw. der Art, wie ich Frauen kennenlerne, etwas ändern sollte. Ich wollte wieder jemanden richtig kennenlernen, bevor es zu mehr kommt. Wissen, was das für ein Mensch ist, mit dem ich mich da einlasse.

Diese Idee war an sich vielleicht ganz gut, schließlich habe ich mich in "L" verliebt, mit der ich schon seit ein paar Jahren befreundet bin. Die Freundschaft hat mich lange abgehalten einen Versuch bei ihr zu starten. Abgesehen davon war ich fast permanent in einer anderen Beziehung oder F&B.
Irgendwann fand ich es aber dämlich mich aufgrund einer bestehenden Freundschaft abhalten zu lassen und sehe es inzwischen vielmehr als beste Ausgangslage. Mein "Einstieg" in das Ganze war allerdings klassisch dumm gewählt. Ich bin in alte Muster verfallen: Wir haben uns auf einer Geburtstagsfeier lange und gut unterhalten. Wir haben auch einiges getrunken. Und sind dann gemeinsam (trotz Rädern, die wir dabei hatten) nach Hause gelaufen. Ich habe auf dem Heimweg irgendwann einfach mein Rad vor ihrs gestellt, bin zu ihr hin gegangen, habe mit beiden Händen ihr Gesicht genommen und Sie geküsst. Ihre Reaktion war zunächst erschrocken. Sie hatte in dem Moment mit so etwas nicht gerechnet, hat sie gesagt. Ich habe mich entschuldigt, aber recht keck mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht gesagt, dass ich mir den Versuch schuldig war. Vor ihrer Haustür angekommen, haben wir uns wieder geküsst, diesmal aber sehr lange. Sie hat auch sehr bereitwillig mitgemacht und Nähe gesucht. Ich habe mich dann verabschiedet und gesagt, sie solle sich klar werden, was sie will und dass ich Interesse an ihr habe.

Zu Hause angekommen bekam ich eine SMS von ihr. Sie schrieb sie könne nicht einschlafen und ist durcheinander. Sie wollte, dass ich zu ihr komme und dort übernachte. Ich habe mich gefreut und bin hin gegangen, habe ich aber gesagt, dass ich nur zum Schlafen rum komme und nicht für mehr. Ich wollte ihr signalisieren, dass ich es ernst meine.

Zwei Tage nach diesem, ich nenne es mal "Vorfall", fragte sie mich, ob ich bei ihr vorbei kommen kann ... zum Reden. Ich wusste schon vorher, was das bedeutet. Sie sagte mir, dass sie "das" derzeit nicht kann und mich nicht verletzen will. Dass sie deshalb ein schlechtes Gewissen hat. Und sie macht sich Gedanken wegen unserer Freundschaft und dem Freundeskreis, falls es mit uns nicht klappen sollte. Ich habe ihr gesagt, dass ich es schade finde aber auch nicht der Typ bin, der sie "überzeugen" wird mit mir zusammen sein zu wollen. Etwas geknickt bin ich nach Hause gegangen und habe die Sache zunächst auf sich beruhen lassen.

Ein paar Wochen später waren wir gemeinsam mit anderen Freunden bei einem Konzert. Dort wurde mir klar, dass ich so schnell keinen Haken an die Sache machen kann. Sie war so wunderschön... und hat mit mir geflirtet. Ich bin nach dem Konzert noch auf eine Party gegangen, sie ging hingegen nach Hause. Auf der Party habe ich dann im Suff angefangen mit ihr zu schreiben. 3h lang und sie hat sich wach gehalten und geantwortet. Ich sagte ihr, dass ich es mit ihr versuchen will und sehr viel dafür tun würde. Sie war ziemlich angetan und verwundert darüber. Wir haben beschlossen uns zu zweit zu treffen und uns besser kennenzulernen. Sie sagte aber erneut, dass sie nicht weiß, ob sie eine Beziehung wirklich führen kann. Sie kann nichts versprechen. Hier habe ich nun angefangen mich zu wundern. Warum will sie sich treffen, wenn sie sich so unsicher ist? Also habe ich näher nachgefragt. Sie hat mir dann erzählt, dass sie erst eine Beziehung in ihrem Leben hatte. Vor vielen Jahren. Und dass sie sich in dieser Beziehung aufgegeben hat. Sie ist mit dem Kerl damals auf die Nase gefallen und danach in eine Depression gerutscht. Die Depression zu überwinden hat lange gedauert und nun hat sie Angst davor, sich wieder auf jemanden einzulassen. Eine Partnerschaft hat sie in ihrem Leben gerade nicht auf dem Radar. Das hat mich natürlich sehr vorsichtig werden lassen. Ich wusste, dass ich bei dieser Frau nichts überstürzen darf.

Unser erste "Date" war richtig schön. Wir haben den ganzen Tag verbracht: Spazieren, Radfahren, Eis essen, Abendessen. Also viel auf einmal. Wir haben die ganze Nacht durch bis zum nächsten morgen geredet. Sonst ist nichts passiert. Ich bot ihr an wenigstens ein paar Stunden bei mir zu schlafen, sie hat aber abgelehnt. Ich habe das schon als Dämpfer aufgenommen, dachte aber, dass sie es vielleicht als Einladung zum Sex interpretiert haben könnte (so war das aber nicht gemeint) und es recht schnell abgehakt.

Zweites Date, ähnliches Spiel. Wir haben gekocht und gequatscht. Aber wieder ist nicht viel passiert. Ich selbst fühlte mich durch Ihre Lebensgeschichte extremst gehemmt und traute mir keine Annäherungsversuche zu, weil ich sie nicht überfordern oder zurückdrängen wollte. Wir haben uns hier und da einmal eher passiv berührt, aber das war's auch schon. Sie gab keine Zeichen, alternativ war ich zu blöd die Zeichen richtig zu deuten. Kann auch sein.

Drittes Date, same procedure. Ich dachte mir, ich setze Alkohol ein, um die Situation aufzulockern. Wieder richtig cooler Abend, Wein hat geschmeckt, trotzdem wieder keine Signale von ihr. Also dachte ich "scheiß drauf" und habe Sie bei der Verabschiedung geküsst. Sie macht zwar mit, aber halbherzig. Ich bin einen Schritt zurück gegangen und habe gefragt: "zu früh?". Sie sagt ja. Bingo, dachte ich. Verkackt.
Als Sie weg war habe ich mich in meinem Selbstmitleid gesuhlt und mich mit der Flasche Sekt, die noch übrig war, weiter abgefüllt. Dann der Klassiker: im Suff fange ich an SMS zu schicken. Sage ihr, dass es mir Leid tut, dass ich den Abschied durch meinen Kuss versaut habe. Sie antwortet, dass es ihr Leid tut, dass das mit ihr alles so lange dauert und sie so kompliziert ist. Wir haben ewig geschrieben. Quintessenz: Ich habe ihr gesagt, dass ich mir mit ihr alles vorstellen kann (Aua, ich weiß. Das war ein Fehler...). Von ihr kam ein zaghaftes "ich mag dich auch" irgendwann einmal im Chatverlauf.
Sie ist generell sehr zurückhaltend was das zeigen von Gefühlen angeht.

Viertes Date. Nachdem ich spontan frage, ob sie Zeit hat, kommt sie bei mir vorbei. Wir schauen einen Film. Ich befinde mich im stetigen Abwärtsstrudel was meine Initiative angeht, spätestens seit auch der Kuss schiefgegangen ist. Und zerdenke den ganzen Abend. Es schwirrt nichts anderes in meinem Kopf herum als Gedanken darüber, wie und wann ich den nächsten Schritt machen kann. Ich warte auf Zeichen von ihr aber es kommt einfach nichts. Sie hat irgendwann ihren Kopf auf meine Schulter gelegt. Das war schön. Aber das machen auch Freunde untereinander. Für mich kein eindeutiges Signal. Vielleicht ist es ein eindeutiges Signal unter Berücksichtigung ihrer Vorgeschichte. Keine Ahnung. Ich denke nicht mehr klar genug, um sowas noch objektiv einschätzen zu können.

Ein paar Tage später schrieb ich ihr, dass ich finde, dass sie ein toller Mensch ist. Dass mich ihre Persönlichkeit umhaut. Und dass ich sie sehr mag. Sie hat geantwortet, dass sie mich auch sehr mag. Und gefragt, womit sie diese SMS verdient hat. Und, dass Sie nun nicht einschlafen kann. Fand ich süß. Das deute ich als klares Signal für Interesse Ihrerseits.

Letztes Wochenende sind wir mit einer Gruppe von Freunden zusammen weggefahren. An sich eine gute Option für Zweisamkeit, dachte ich.
Falsch gedacht. Keine gemeinsame Zeit, kein gemeinsames Zimmer. Dummerweise hat eine Freundin sie bereits vorher gefragt, ob sie mit mir ein Zimmer teilen will. Ich hatte diese Frage bewusst vermieden. L hat sich dadurch völlig überfahren gefühlt und gesagt :"das ist jetzt einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt und wenn wir das gewollt hätten, hätten wir das schon selbst gesagt". Boom, wieder ein herber Dämpfer für mich, auch wenn ich diesmal nichts dafür konnte. Die Laune von L war dadurch völlig getrübt und mich hat das hart angekotzt. Das Wochenende verlief dann ohne viel Zweisamkeit.

Ergo bin angepisst zurück gefahren und weiß nun gar nicht mehr, wie ich die Sache einschätzen soll. Sie ist jetzt erst einmal eine Woche in ihrer Heimat. Hat mir bei der Verabschiedung aber gleich wieder gesagt, dass Sie sich meldet, wenn sie zurück ist. Dann hat sie mir abends noch einmal was nettes geschrieben.
Insgesamt ist sie total offensiv was Dates angeht. Sie fragt meistens direkt nach dem nächsten Treffen. Sie sagt auch Dinge wie: "ich versuche eher von Arbeit wegzukommen, dann haben wir mehr Zeit". Das interpretiere ich alles als klares Interesse. Der SMS-Konakt geht hingegen oft von mir aus. Es sei denn ich zwinge mich zu warten, dann kommt auch mal was initiativ von ihr.

Trotzdem empfinde ich die Gesamtsituation für mich als Festgefahren. Das alles belastet mich emotional richtig derbe. Ich will den nächsten Schritt gehen und ihr irgendwie näher kommen. Ich sende Signale, sie leider nicht so recht. Und sie zeigt so wenig Gefühle in ihren Nachrichten. Ich okkupiere mich selbst, weil ich ihre Vergangenheit kenne und verliere dadurch völlig meine Souveränität. Ich kann sonst so gut und unverkopft mit Frauen umgehen, aber momentan herrscht Ausnahmezustand. Noch nie hatte ich solche Probleme damit, eine Frau kennenzulernen, geschweige denn ihr nahe zu kommen. Und nun platze ich fast. Schaue ständig auf mein Handy und hoffe auf eine SMS von ihr. Wenn ich weiß, dass wir Freitag ein Date haben, fange ich schon Montag an die Stunden zu zählen. Ich habe kaum noch Hunger. Das alles belastet mich. Ich komme mir vor wie ein Hund und kenne diese Seite der Medaille irgendwie nicht. Diese ganze Kennenlern-Nummer habe ich scheinbar verlernt.

Was ich nun von der hiesigen Leserschaft erwarte? Keine Ahnung. Kommentare. Ne Backpfeiffe. Oder dass ich mich mal zusammenreißen sollte? Oder ne ruhige Kugel schieben? Oder doch erneut die Initiative ergreifen und nicht mehr auf ihre Signale zu warten?

Vielleicht musste ich auch einfach nur mal alles runter schreiben. Schlusssatz: Wer bis hierhin alles gelesen hat, verdient meinen Respekt!

Viele Grüße,
Dashed.

Geändert von Dashed_To_Shivers (23.09.2015 um 00:20 Uhr)
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Alt 22.09.2015, 19:17 #00
Administrator
Hallo Dashed_To_Shivers, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 22.09.2015, 21:11   #2
burgunderprinzessin
Member
 
Registriert seit: 07/2012
Beiträge: 347
Hilft dir jetzt vielleicht nicht groß weiter aber ich wünschte um mich würde sich mal jemand so bemühen - ohne dabei nur "das eine" im Kopf zu haben... und ja, dieses Gefühl von "wir sind scheinbar alle ganz leicht ersetzbar als potienzielle Partner" kenne ich leider auch (obwohl ich das auf meine Partnersuche nicht anwenden kann, da ich eher nach dem "Individium" suche )
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Alt 22.09.2015, 22:12   #3
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von burgunderprinzessin Beitrag anzeigen
Hilft dir jetzt vielleicht nicht groß weiter aber ich wünschte um mich würde sich mal jemand so bemühen - ohne dabei nur "das eine" im Kopf zu haben... und ja, dieses Gefühl von "wir sind scheinbar alle ganz leicht ersetzbar als potienzielle Partner" kenne ich leider auch (obwohl ich das auf meine Partnersuche nicht anwenden kann, da ich eher nach dem "Individium" suche )
Wenn "das eine" nicht irgendwo mindestens unbewusst im Kopf ist, wird keine Beziehung daraus. Das ist der tragende Unterschied zu allen anderen Beziehungen / Kontakten.
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Alt 22.09.2015, 22:15   #4
Time2bcool
abgemeldet
Tja Dashed ... das alles würde mich an deiner Stelle schon längst nerven, weil die ganze Leichtigkeit verloren ist und keine richtige Freude mehr aufkommen kann. Krampfig. Indirekt. Taktierend. Freudlos. Verlieben geht anders.

Da du den Punkt mit ihrer "Vorgeschichte" öfter erwähnt hast: ich denke da bist du unnötig befangen. Du darfst trotzdem spielerische Leichtigkeit rein bringen. Es ist ihr Problem, dass sie sich in ihrer vorigen Beziehung "verloren" hat, nicht deines; du brauchst bloß auf dein fair play achten und wirst eh wissen, dass sie von dir nichts zu befürchten hat. Von daher darfst du ruhig unbefangen und offensiver sein, anstatt dich von ihren neurotischen Tendenzen aus der Vergangenheit verunsichern zu lassen. Spiel ein bisschen, damit Freude aufkommt. Daran wird es garantiert nicht scheitern. Wenn dann eher grundsätzlich, dass sie nicht wirklich auf dich steht.

Was du machen kannst, ist, sie reden zu lassen, denn durch dein bloßes Zuhören wird sie sich verstanden fühlen und wird zutraulicher. Aber bleibe originell und fröhlich und ganz du selbst. Verstell dich nicht und sei nicht über-entgegenkommend - das macht dich null attraktiver oder sexy, im Gegenteil.
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Geändert von Time2bcool (22.09.2015 um 22:19 Uhr)
Time2bcool ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2015, 23:00   #5
Dashed_To_Shivers
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 26
Zitat:
Zitat von Time2bcool Beitrag anzeigen
Tja Dashed ... das alles würde mich an deiner Stelle schon längst nerven, weil die ganze Leichtigkeit verloren ist und keine richtige Freude mehr aufkommen kann. Krampfig. Indirekt. Taktierend. Freudlos. Verlieben geht anders.
Das alles nervt mich auch nicht erst seit heute, sondern viel länger. Sonst würde ich auch hier im Forum nicht schreiben. Dazu muss es schon weit kommen. Aber ich glaube ihre mentale Verfassung macht es unmöglich, dass es entspannt läuft. Das hat sie mir auch am Anfang indirekt angekündigt. Da ich sie schon eine Weile kenne, habe ich auch schon zur genüge mitbekommen, wie andere Kerle, auch sehr attraktive Kumpels von mir, es bei ihr versucht haben (sie ist wirklich derbe attraktiv und beliebt bei Kerlen). Aber sie lässt alle abblitzen. Keiner meiner Kumpels hat es in der Vergangenheit überhaupt zu einem Date geschafft. Ich kenne nur eine Geschichte, in der mal ein anderer sie geküsst. Das war's dann auch schon. Ich glaube das verdeutlicht, wie zurückhaltend sie ist. Und das ich nicht der Einzige bin, der damit Probleme hat.
Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich etwas zu naiv an die Sache rangegangen bin und dachte, dass das leichter zu bewerkstelligen ist. Da habe ich die Situation wohl etwas unterschätzt.

Generell ist es ja auch nicht so, dass ich die Initiative nicht gesucht hätte. Aber wenn man solche Dämpfer bekommt wie mit der Begründung von L (dass sie Zeit braucht), dann wird's halt schwierig.

M.E. gibt es drei Situationen:

1. Ich ergreife die Initiative und Sie lässt sich darauf ein.
2. Sie gibt mir einen Korb.
3. Sie blockt die Initiative ab, gibt mir aber keinen Korb. Dann erwarte ich aber Signale, die mir Zeigen, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Alles andere ist in meinem Universum wenig nachvollziehbar. Mein Problem ist damit offensichtlich. Ich habe die Initiative ergriffen (=> Date 3) und wurde abgeblockt, habe aber keinen Korb bekommen. Trotzdem erhalte ich keinerlei Signale, obwohl Sie immer wieder Interesse an Dates bekundet. Und ich denke es ist nachvollziehbar, dass dieses Handeln für mich keinen richtigen Sinn ergibt. Woher soll ich denn jetzt noch wissen, wann ich mal aktiv werden soll?


Zitat:
Da du den Punkt mit ihrer "Vorgeschichte" öfter erwähnt hast: ich denke da bist du unnötig befangen. Du darfst trotzdem spielerische Leichtigkeit rein bringen. Es ist ihr Problem, dass sie sich in ihrer vorigen Beziehung "verloren" hat, nicht deines; du brauchst bloß auf dein fair play achten und wirst eh wissen, dass sie von dir nichts zu befürchten hat. Von daher darfst du ruhig unbefangen und offensiver sein, anstatt dich von ihren neurotischen Tendenzen aus der Vergangenheit verunsichern zu lassen. Spiel ein bisschen, damit Freude aufkommt. Daran wird es garantiert nicht scheitern. Wenn dann eher grundsätzlich, dass sie nicht wirklich auf dich steht.
Guter Kommentar, gefällt mir. Dankeschön!

Ihr Exfreund war nur einmal am Rande Thema, als sie mir ihre Geschichte mit der Depression erzählt hat. Ansonsten haben wir bei unseren Dates immer viel Spaß. Das zeigt sich auch daran, dass wir meistens viel mehr Zeit miteinander verbringen, als ursprünglich geplant. Wir gehen beide Arbeiten, haben zeitraubende Hobbies und nehmen sehr wenig Schlaf oder verpasste Termine in Kauf, um uns länger sehen zu können.
Vielmehr habe ich bspw. durch zu viel Initiative (den Kuss) beim dritten Date die Leichtigkeit unseres Zusammenseins völlig zerstört. Das hat man ihr ungemein angemerkt. Ich glaube, dass sie zwar die Depression an sich überwunden hat und auch die Trennung von ihrem Exfreund, sie jedoch alles daran setzt sich vor jeder potentiellen Möglichkeit zu schützen, die sie auch nur im Entferntesten wieder in eine solche Situation bringen könnte. Dann würde nämlich auch ihre Reaktion vom letzten Wochenende in's Bild passen, bei der eine externe Person (ihre Freundin) ihre Abwehr erzeugt hat. Da war ich ja nicht einmal beteiligt.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, macht das alles in meinem Kopf auch Sinn. Ich selbst war bereits aufgrund einer Depression in Therapie. Meistens gibt es bestimmte Situationen, die bei depressiven Menschen wieder sehr negative Gefühle auslösen können. Man stelle sich vor hier gäbe es zwei Optionen:

a) Ich begebe mich in eine Situation, die mir viel Glück bescheren könnte aber gleichzeitig das Risiko birgt einen Rückfall zu erleiden oder
b) ich wähle die Unterlassungsalternative und entziehe mich der Gefahr eines Rückfalls unter Inkaufnahme des Verzichts auf Glück.

Wer hier risikoavers ist, wird immer die Unterlassung bevorzugen. Wenn man das mal gedanklich durchspielt, ist es ein Wunder, dass sie sich überhaupt mit mir trifft.

Zitat:
Was du machen kannst, ist, sie reden zu lassen, denn durch dein bloßes Zuhören wird sie sich verstanden fühlen und wird zutraulicher. Aber bleibe originell und fröhlich und ganz du selbst. Verstell dich nicht und sei nicht über-entgegenkommend - das macht dich null attraktiver oder sexy, im Gegenteil.
Vertrauen per se ist bereits da. Ich spiele auch mit offenen Karten und bin sehr direkt. Ich habe mit ihr schon einmal darüber geredet, dass ich verstehen kann, dass Vertrauen seine Zeit braucht und solcherlei Dinge. Sie meinte daraufhin, dass es nicht am Vertrauen liegt (das dachte ich nämlich zuerst, da sie weiß, dass ich kein so ganz unbescholtenes Blatt bin ... oder zumindest aus aktueller Perspektive war), sondern sie einen "Knacks" hat.

Aber dein zweiter und dritter Satz gibt mir auf jeden Fall zu denken. Ich okkupiere mich definitiv derart selbst, dass ich nicht mehr meinen wahren Charakter zeigen kann. Das muss ich ändern. Aber sowas ist immer leicht gesagt
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Geändert von Dashed_To_Shivers (23.09.2015 um 00:22 Uhr)
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Alt 23.09.2015, 08:47   #6
amicelli8
abgemeldet
Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie nur freundschaftliche Gefühle für dich hat.

Ich würde mich also zurückziehen. Völlig egal, was sie anscheinend für auch so schlimme, prägende Erfahrungen gemacht hat, es ist kein Grund, dass du dich quälen solltest.

was tut man, wenn man eine Situation als Qual empfindet?
Man geht ihr aus dem Weg. Fertig.
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amicelli8 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2015, 09:15   #7
Dashed_To_Shivers
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 26
@ amicelli:

Eh ich alles einfach so wegwerfe, suche ich lieber noch einmal den direkten Kontakt zu ihr und spreche genau dieses Thema an. Gute Dinge fallen einem im Leben halt auch nicht einfach zu. Und auf halbem Wege aufzugeben, ist nicht meine Art. Dafür bin ich eine zu starke Kämpfernatur.

Die Frage wäre jetzt nur: Spreche ich es direkt an (also per SMS oder Telefon), oder warte ich bis sie zurück ist und rede dann persönlich mit ihr darüber? Mir brennt das ganze natürlich auf der Seele und ich würde es lieber schnell klären. Aber ich glaube auf der anderen Seite, dass ein persönliches Treffen die bessere Option ist.
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Dashed_To_Shivers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2015, 09:23   #8
amicelli8
abgemeldet
Was erwartest du dir von einem Gespräch?
Das ihr danach zusammen seit und sie plötzlich Bock hat körperliche Nähe mit dir zu teilen?

Wenn sie tatsächlich so zurückhaltend ist wegen ihrem Ex, dann würde sie die Zurückhaltung spätestens dann verlieren, wenn sie Gefühle für dich hat und merkt, dass du "nicht so einer bist". Aus meiner Sicht müsste sie das längst gemerkt haben, es waren ja mehrere Dates mit mehreren Übernachtungen ohne Körperkontakt und du hast dich danach nie von ihr abgewendet.
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amicelli8 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2015, 10:54   #9
Dashed_To_Shivers
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Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 26
Zitat:
Zitat von amicelli8 Beitrag anzeigen
Was erwartest du dir von einem Gespräch?
Das ihr danach zusammen seit und sie plötzlich Bock hat körperliche Nähe mit dir zu teilen?
Ich weiß nicht, welcher Frust dir gerade auf der Seele brennt, aber nach einer objektiven Einschätzung meiner Lage hört sich das für mich nicht mehr an.

Es geht mir nicht partout darum mit ihr auf die körperliche Ebene zu kommen. Für mich ist das aus (und jetzt Achtung: ) meiner Erfahrung heraus (!) jedoch ein typisches Zeichen dafür, dass mein Gegenüber Interesse hat. Aber (!) kein Mensch ist wie der andere. Und es wäre oberflächlich und dämlich jeden Menschen über einen Kamm zu scheren. Und mir die Chance mit einer Frau entgehen zu lassen, nur weil sie etwas mehr Zeit braucht um sich einzulassen. Das was du schreibst...dieses schnelle Aufgeben, genau das ist der fehlende Biss, den ich heute so oft sehe. Klar könnte ich einfach zur nächsten rennen und mir einen einfacheren Weg aussuchen. Und dabei emotional immer weiter abstumpfen. Aber ganz ehrlich? Da lasse ich mich lieber auf einen Menschen mal etwas tiefgehender ein und schaue hinter die Fassade, ehe ich aufgebe.

Vielleicht ist es auch einfach nur schwer für Menschen nachvollziehbar, die selbst noch nicht in einer Depression feststeckten. Das kann enorme Auswirkungen auf das Leben haben und durchaus auch dazu führen, dass man trotz Interesse niemanden mehr nahe an sich ran lässt.

Zitat:
Wenn sie tatsächlich so zurückhaltend ist wegen ihrem Ex, dann würde sie die Zurückhaltung spätestens dann verlieren, wenn sie Gefühle für dich hat und merkt, dass du "nicht so einer bist".
So einfach ist das Ganze aber nicht. Ihr Ex ist nicht das Problem an sich, sondern war der Auslöser. Sie ist danach in eine Depression gerutscht und letztendlich sind daraus sogar körperliche Symptome entstanden. Sie ist noch heute schwer krank deshalb. Wenn ich ihr nun zeige, dass ich nicht so bin wie ihr Ex, nimmt sie das zwar auf, scheint das aber von ihrem eigentlichen Problem zu abstrahieren. Keine Gefühle zuzulassen oder zu zeigen ist eben ihr Schutzmechanismus. Das sagt sie auch selbst.

Zitat:
mehrere Dates mit mehreren Übernachtungen ohne Körperkontakt und du hast dich danach nie von ihr abgewendet.
Es gab nur eine Übernachtung, die war nach dem ersten Kuss. Seit wir Daten, hatten wir keine gemeinsame Übernachtung mehr.
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Geändert von Dashed_To_Shivers (23.09.2015 um 11:52 Uhr)
Dashed_To_Shivers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2015, 11:04   #10
Dashed_To_Shivers
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Registriert seit: 08/2010
Beiträge: 26
Da es mich nun doch zu stark gequält hat, habe ich mit ihr gesprochen:

Ich habe Sie gefragt, ob der Zug für mich abgefahren ist - sie sagt "Nein".

Ich habe gefragt, ob es in ihr einen Teil gibt, der mehr empfindet als nur Freundschaft - sie sagt "Ja", fügt aber hinzu, dass dieser Teil bei ihr von so vielen anderen Problemen überdeckt wird. Damit bezieht sie sich auf ihre Krankheit und ihre psychische Verfassung.

Ich habe sie gefragt, ob sie sich weiterhin mit mir treffen will und zwar nicht nur aus einer rein freundschaflichen Ebene heraus - sie sagt "ja, möchte ich, sehr gern".

Dazu hat sie noch gesagt, dass sie hofft mir am Wochenende kein schlechtes Gefühl gegeben zu haben und dass sie sich selbst in ihrem Leben für bestimmte Gefühle ziemlich verschlossen hat. Sie sagt, dass es an ihr liegt.

Für mich jetzt nicht das schlechteste Gespräch. Das hat auch nichts mit Hinhaltetaktik von ihr zu tun sondern damit, dass sie innerlich unausgeglichen oder zerrissen ist. Aber wegen so etwas gebe ich doch nicht gleich auf.
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Geändert von Dashed_To_Shivers (23.09.2015 um 11:53 Uhr)
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