Tardo

Hallo Leute.

Vor knapp einem Jahr fing eine neue Kollegin bei uns an, in die ich mich gleich verguckt hatte und zwar in so einer intensiven Form, wie ich das vorher noch nicht erleben durfte. Es war von Anfang an mehr im Spiel, als reine sexuelle Anziehungskraft. Sie kommt aus Osteuropa und war zu diesem Zeitpunkt erst kurz in Deutschland. Dementsprechend war ihr deutsch nicht sehr gut und ihr Neustart war für sie sehr schwer, da sie ihre Tochter in der Heimat zurücklassen musste. Sie wohnte bei ihrem deutschen Freund und diese Tatsache machte mir deutlich, dass ich meine plötzlich entflammten Gefühle wieder loswerden musste. Es funktionierte ganz gut und ich schaffte es, sie in den Hintergrund zu rücken.

Dann hatten wir zusammen eine Fortbildung und da sie sich hier geographisch nicht auskannte fragte sie mich, ob wir zusammen dort hingehen wollen. Selbstverständlich willigte ich ein. Auf dem Weg dorthin erzählte sie mir, von ihren bereits geschilderten Problemen. Ich selber wusste bis dahin ja nur, das sie vergeben ist. Das was sie mir noch erzählte, warf meine Pläne über den Haufen. Sie wohnt zwar bei ihrem Freund, hatte aber den Plan von dort schnell in eine grössere Wohnung zu ziehen, damit ihre Tochter nachreisen kann. Ihr Freund will aber dort wohnen bleiben und so würde sie von ihm weg ziehen. Soweit so gut.

Ab diesem Zeitpunkt musste ich natürlich vermehrt an sie denken aber nicht so, dass es mich einschränkte. Nach ca. einer Woche hatte wir eine gemeinsame Schicht und da ich schon wusste wo sie wohnte, wusste ich auch, das wir unsere halbe Heimreise gemeinsam antreten können. Also fragte ich sie. Dank ihrer positiven Antwort saßen wir dann im Bus und redeten viel. Dabei wurde mir deutlich gemacht, wie sehr sie und ihre Tochter unter der Trennung leiden. Ich fühlte ihren Schmerz und zwar so als wäre ich selber betroffen. Das verwirrte mich. War sie mir schon unbewusst so ans Herz gewachsen? Wie auch immer, ich beschloss ihr ihr ganz unverfänglich zu helfen.

Bei der nächsten gemeinsamen Heimreise, wir waren beinahe am Zielort, offenbarte sie mir ihren Hunger und das sie gerne Essen geht. Ihre anschließende Erwartungshaltung war einfach unverkennbar. Ich haderte mit mir selber.
Jetzt müsst ihr Leser über mich wissen, dass ich starke Probleme habe mehr mit einer Frau zu machen, wenn ich Gefühle für sie hege. Ich fühle mich verletzlich und habe dadurch locker 95% aller Chancen mit Frauen, durch die Lappen gehen lassen. Diese Gewissheit machte mich des öfteren traurig und verzweifelt. Ich hatte noch nie einen one-night-stand und erst drei Beziehungen. Bis ich vertrauen zu einer Person habe und sie dann innerhalb meiner Gefühlsmauern lasse, kann schon viel Zeit vergehen. Ein Umstand der das Leben schwerer als nötig für mich macht. Also ist es für mich nur mit sehr viel Überwindung möglich eine Frau zum Essen einzuladen.
Aber ich schaffte es und wir gingen zum Italiener und es war schön. Da bot ich ihr auch meine Hilfe an und sie nahm an.

Anschließend verbrachte ich viel Zeit damit, mein Versprechen in die Tat umzusetzen. Ich begleitete sie zu Ämtern, half ihr wichtige Telefonate zu führen, wir besichtigten Wohnungen und auch sonst verbrachten wir viel Zeit miteinander. Ihre Nähe war mir vertraut und wie soll ich sagen, es war so als gehöre sie einfach zu mir. Ganz komisch, als ob sie ein Teil von mir ist. So intensiv war es noch nie bei mir. Nicht mal an nährend. Doch, sie hatte ein Freund wie auch immer sie zu ihm steht, sie ist älter als ich und hat eine Tochter im Alter von 16 Jahren. Da kommen wir aber später noch mal zu. Jetzt erstmal noch die Mission. Kurz gesagt, sie bezog nach 7 Monaten intensiver Suche ihre Wohnung und konnte endlich ihre Tochter rüber holen. Ein bewegender Moment und ich freute mich sehr für sie und ihr Glücklichsein erhellte mein Inneres zutiefst. Sie war sehr dankbar und meinte sie würde es nie vergessen, was ich für sie getan habe.

In den sieben Monaten war natürlich nicht alles sonderlich einfach für mich. Die Angst, das sie mich ausnutzt war immer dabei und die Signale die sie mir auch auf der Arbeit sendete, waren überfordernd für mich. Ja, sie flirtete mit mir und berührte mich auch mal, wie zufällig. Aber trotzdem traute ich der Sache irgendwie nicht. Warum? Ich weiß es nicht. Zwischenzeitlich entfernte ich mich auch wieder von ihr, ich denke zum Selbstschutz. Ich fing an mehr und mehr an sie zu denken und es machte mich mal glücklich, mal sauer und auch traurig. Es war mal wieder sehr verwirrend. Sie merkte es natürlich und hörte auf meine Hilfe anzunehmen. Sie entfernte sich von mir und ich fühlte mich machtlos das zu verhindern.

Als ich dann zwei Wochen Urlaub hatte, wünschte sie mir nach einer Woche einen schönen Urlaub, per Whatsapp. Ich hatte es bis dahin irgendwie geschafft, sie wieder aus dem Fokus zu nehmen und lebte mein Leben. Doch nach der Nachricht war sie wieder da und meine Gedanken kreisten und ich, ach man, war unglücklich. Anstatt mich zu freuen das sie an mich dachte, grübelte ich nur. Mein Gehirn stellte viele negative Theorien auf, warum sie das geschrieben hat. Ich weiß, das ist selbstzerstörerisch und wo andere Glück empfinden, empfinde ich Unglück.

Als ich dann meinen ersten Urlaubstag antratt, war sie auch da und ich freute mich einfach sie zu sehen. Mein inneres wollte sie umarmen, küssen und sie als fehlendes Puzzlestück meiner Seele hinzufügen. Das traf mich so heftig, das ich einfach von Glück erfüllt war. Als sie dann noch meinte, das es schön ist mich wieder zu sehen war einfach alles perfekt zu diesem Zeitpunkt und das arbeiten eine wahre Freude. Das sie es ehrlich meinte, wusste ich einfach. Ihr Lächeln war wunderschön und wir flirteten wieder miteinander. Ich traute mich sogar, sie zu berühren und sie ließ es zu. Ein paar Tage später arbeiteten wir wieder zusammen und sie lud mich zu sich nach Hause ein, damit ich ihre Tochter kennenlernen kann. Huuuuuiiii. Es war ein schöner Tag, ganz unverfänglich und ihre Tochter mochte mich sofort. Ich sie auch, denn mir war es schon längst klar, das es die beiden nur im Paket gibt. Aber, es ist gut so für mich. Zuhause fing ich dann leider an, die geführten Gespräche auseinander zu nehmen, ins negative zu rücken und mich wieder verrückt zu machen. Arrgh. Irgendetwas war noch nicht richtig. Danach trafen wir uns nicht mehr und es ist schon zwei Monate her.

Ihr wisst es wahrscheinlich bereits schon, warum das so ist. Ich bin jetzt dran. Ich müsste sie mal zu einem richtigen Date einladen oder sonst was. Hauptsache irgendwas.

Vor kurzem hatte sie drei Wochen Urlaub, den sie nutze um ihrer Tochter einen Schulplatz zu suchen und um ihre neue Heimat zu festigen. Das sind Dinge, die sie machen muss und logischer weise bei ihr, die höchste Priorität haben. Und ob sie noch mit ihrem Freund zusammen ist, weiß ich nicht.

Nun hat sich kurz nach ihrem Urlaub hatte sich irgendein Schalter bei mir umgelegt. Wir freuten uns beide, uns wieder zu sehen und ich schrieb ihr nach der Arbeit, wie schön es war sie wieder zu sehen. Einfach weil es so ist! Was war auf einmal los? Irgendwie spüre ich, das meine Zeit gekommen ist. Vorbei ist das grübeln. Ich suche den Kontakt zu ihr und merke, wie die Angst weicht und bisher nie gekanntem Mut Platz macht, den nächsten Schritt einzuleiten. Ich fühle mich wie ein Bergsteiger, der einen harten Aufstieg hinter sich hat, oft aufgeben wollte, aber jetzt den Gipfel sieht und mit neuer Motivation das letzte Stück erklimmt.

Warum das jetzt so ist, weiß ich nicht. Es kommt mir vor, als hätte ich irgendetwas in meinem Leben verändert oder geklärt, so das ich das jetzt hinter mir lassen kann und dieses neue sehr lohnende Ziel vor Augen sehe.
Allerdings befürchte ich stark, dass es jetzt zu spät ist. Auf der Arbeit suchen wir zwar nach wie vor unsere Nähe, doch sie reagierte nicht auf die "Wiedersehens-Nachricht" und heute wollte ich sie anrufen doch sie ging nicht ran.

Das sind an sich keine Rückschläge, da die große Date-Frage noch ausbleibt aber mein Mut verlässt mich ganz langsam wieder. Ich habe Angst, das es wirklich zu spät ist.
Diese Gefühle zu ihr sind so intensiv geworden, das es warm wird im Bauch, wenn ich an sie denke und da ich dank meiner Mauer, sowas noch nicht erlebt hatte und diese Mauer nun aufgebrochen scheint, fühle ich mich frei aber auch sehr verletzlich.

Ich habe noch nie so meine Gefühle breitgetreten, wie ich es im Moment hier bei Lovetalk.de tue.
Ich bedanke mich mich für eure Aufmerksamkeit und bin gespannt auf eure Kommentare und hoffe, ihr könnt mir Mut machen.
Falls noch Fragen auftauchen sollten, scheut euch nicht sie zu stellen.

hoefti

Hallo Tardo, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

Synonym

Bevor du zum Gipfelsturm ansetzt, klär' unbedingt schnellstmöglich ab, ob sie noch vergeben ist. Mich beschleicht das Gefühl, dass du dich da in etwas verrannt hast.

Lilly 22

Hallo Tardo,

wieso lädst du sie nicht einfach ein?

percival

Eine Bitte an den TE:
Bitte arbeite mit Zeilenumbrüchen.
In dieser Form ist es eine Zumutung für den Leser.

Menola

Ich fürchte, nein.

Weil es so niemand lesen kann.

percival

Nach dem ersten Drittel war bei mir Schluss.

Sad Lion

Ich hab den Eröffnungsbeitrag ein wenig überarbeitet, damit niemand mehr ein Lineal zum Lesen braucht.

Synonym

Oh, betreutes Schreiben. Sehr aufmerksam

Kronika

Ich stimme Synonym da vollkommen zu. Versuch am besten mal abzuklären, ob sie immernoch mit ihrem Freund zusammen ist. Vielleicht lässt sich ja bei einem weiteren Treffen das Gespräch mal darauf bringen.

Soweit ich dich verstanden hatte, habt ihr euch jetzt gut 2 Monate nicht privat gesehen? Hier würde ich erstmal den Faden wieder aufnehmen bevor du irgendeine größere Date-Kiste an den Start bringst.

Ducati

Du wirst ihr schon klarmachen müssen was du eigentlich willst ,wenn du es irgendwann selbst mal weisst.