Lilly 22

Hallo Smayli,

wann du mit wem und weshalb ins Bett gehen willst, ist allein deine
Entscheidung, das nennt man sexuelle Selbstbestimmung. Dafür
brauchst du dich weder zu rechtfertigen, noch hast du deswegen,
weil du Damiens Ausführungen nicht folgst und sogleich mit jedem
Typen in die Kiste hüpfst einen Dachschaden. Es ist ja wohl nor-
mal, jemanden, mit dem man intim werden möchte, auch erst
mal näher kennen lernen zu wollen. Und dass du überhaupt den
Wunsch verspürst mit ihm schlafen zu wollen, empfinde ich auch
als völlig normal, weil du ihn einfach entsprechend anziehend fin-
dest und das nun mal nicht bei jedem Mann so ausgelöst wird,
dem Frau begegnet. Hierüber solltest du dir also keinen Kopf
weiter machen und dir schon gar nichts diktieren lassen.

Was dein Selbstbewusstsein anbelangt, ist eine ganz andere
Frage. Da es, um noch einmal auf das Thema Sex zurückzu-
kommen, aber für einige(eher unnormale) Menschen eine
Art Ego-Push darstellt, sich über ihre jeweiligen Sexualpart-
ner aufzuwerten, solltest du beim Posten vielleicht nicht ver-
gessen, dass auch solche Leute hier schreiben und es denen
wohl eher in den Sinn passt, wenn Frauen sich entsprechend
gefügig zeigen. Das sind dann auch jene, die gleich einge-
schnappt weglaufen, wenn sie beim ersten Date nicht bekom-
men, wonach sie suchen: narzisstische Zufuhr.

Ansonsten lerne halt, zu dem zu stehen, was du willst und
danach zu handeln. Denn das allein trägt zu deinem Wohl-
befinden bei.

Nein, es hat nichts mit der Mode zu tun und kann dir im
übrigen auch egal sein, wie andere hier verfahren, da du
deinen Rythmus selbst bestimmst.

Damien Thorn

Deine Egozentrik ist für die TE nicht hilfreich. Wenn Du Dein Ego pushen willst, dann kannst Du ja ein Bikini-Selfie bei Facebook reinstellen. Aber Deinem Beitrag verleihst Du sicher nicht mehr Gewicht, wenn Du das Geschriebene anderer User unsachlich verzerrst, um dann am Ende genau das von ihnen zu kopieren, was Du davor infantilerweise verdreht hast:

Schnov

DAS ist aber ein interessanter Punkt, der sogar kulturübergreifend allgemein weiblich zu sein scheint: Frauen haben zwar auch Spaß am Sex, aber sie sehen ihn trotzdem als ein Opfer an, geradezu als eine Zumutung, das man nur bringt bzw. die man nur auf sich nimmt, wenn der Mann das auch VERDIENT. Und zwar durch Bindung.

Dürfte wahrscheinlich von den unterschiedlichen Risiken und dem unterschiedlichen Aufwand bei der Fortpflanzung kommen, der zwischen den beiden Geschlechtern besteht (natürlich vor allem in den historisch unendlichen Zeiten vor der Erfindung der Verhütungsmittel). Ist also auch nur Fortpflanzungsbiologie.

Damien Thorn

Blabla. Ist doch alles Quatsch mit Soße. Es gibt (zum Glück) genug Frauen da draußen, die auf diesen Quatsch pfeifen und ihr Sexualleben befreit genießen. Diese Glaubenssätze bringen Dir gar nichts, sondern schränken Dich nur ein. Der Standardmann läuft doch heute auch nicht mehr brusttrommelnd mit einer Keule durch die Gegend und vergewaltigt Frauen auf der Straße.

Du allein zwängst Dich in diese Rolle - niemand sonst. Die Gesellschaft wirkt zwar auch, aber sie hätte weder den Einfluss noch die Handhabe, Dein Privatleben zu überwachen, wenn Du selbst nicht mitwirken würdest. Du bist es, die Dir glauben macht, Du müsstest irgendwelche Verpflichtungen an Sex knüpfen oder müsstest irgendwelche moralischen Saltos schlagen, bis Du Dir den Sex erlauben dürftest. Dass das in der Realität nicht funktioniert, merkst Du doch. Das einzige, was Du damit erreichst, ist Dich für Männer unattraktiv und gleichzeitig naiv zu geben. Damit haken sie Dich bezüglich Augenhöhe bereits vor dem Sex ab. Die denken wahrscheinlich: "Na gut, sag dem einfältigen Huhn eben, was es hören will. Du bist sie ja bald los." - Das musst Du Dir nicht antun. Dazu gehört aber eben, präsent zu sein, Eigenverantwortung zu übernehmen und zu Deinen Bedürfnissen zu stehen. Eine Frau hingegen, die sich mit ihrem Steinzeiterbe herausredet, bettelt doch förmlich darum, in der grauen Masse unterzugehen.

Ergo: Hab Spaß am Leben und hör auf, Beziehungen zu wollen. Die ergeben sich ohnehin nur dann, wenn es Sinn ergibt und darüberhinaus freiwillig. Und ist ein Verlauf, den beide Seiten haben wollen. Das kannst Du also als Wunsch komplett abhaken, weil sich das außerhalb Deines vollen Entscheidungsradius befindet. Leb Dein Leben und irgendwann befindest Du Dich eben in einer Partnerschaft oder auch nicht. Aber hör auf, irgendwelche Titel zu jagen. Das wirkt verzweifelt, einengend und unreif.

Schnov

Bin anderer Meinung.

Klar, das ist genau die evolutionäre Gegentaktik der Männchen, die sich nicht binden wollen: Wie spiele ich ihr vor, dass sie mich an sich binden kann?

Nein, das ist kein Herausreden. Ihr Erbe - und die Konditionierung durch die Gesellschaft - spricht aus ihr, sie hat sich nicht weit davon emanzipiert, das ist alles.

Damien Thorn

Und die ganzen Frauen auf der Straße, die ihr Leben ohne Scham, Angst oder Kontrolltouren genießen? Sind das Mutanten?

Weißt Du, Du kannst gern alles ablehnen. Aber dann wundere Dich nicht über Deinen Zustand. Selbstbewusste Menschen haben ihren Status nicht als Geburtsrecht erlangt, sondern waren mutig genug, um sich aus dem Einheitsbrei der grauen Masse abzuheben. Wer das nicht möchte oder dazu nicht in der Lage ist - aus welchem Grund auch immer - hat seine Entscheidung eben getroffen. Bzw. für den werden zukünftig Entscheidungen getroffen - selten zum eigenen Vorteil.

Schnov

Nein, das ist das, was wir emanzipiert nennen sollten.

Nun ja, wenn jemand zu einer Sache nicht in der Lage ist, hat er keine Entscheidung getroffen, sondern bereits die wurde dann für ihn getroffen, aber ansonsten kann man Dir da nur zustimmen: Genau das sage ich ja. Man kann ja gern so leben, wie es Gene und traditionelle soziale Konditionierung vorgeben, solange man dabei glücklich ist - nur ist das die TE eben nicht, wie man unschwer herauslesen kann.

Nebenbei: Inwieweit die genetische Ausstattung und die Formung durch die Umwelt beim Selbstbewusstsein mittelbar und unmittelbar eine Rolle spielen, ist nicht so aus der Lamäng zu beantworten, aber das nur am Rande.

Damien Thorn

Die TE versucht es aber noch nicht mal, stattdessen will sie die ultimative Bauchweg-Pille der Beziehungsanbahnung finden, bei der sie nichts tun muss. Sie will zwar eine selbstbewusste Frau werden, die ungehemmt agieren kann, nimmt sich aber gleichzeitig die gesellschaftsprogrammierte Frau als Grund/Ziel/Fokus. So kann es eben nichts werden. Ich finde Redensarten zwar im Allgemeinen ziemlich panne, aber dieses hier sollte sich jeder rahmen lassen:

Wer etwas erreichen will, findet Wege. Wer nichts erreichen will, findet Ausreden.

Wer schon glaubt, dass er jenseits der Konventionen nichts reißen kann, wird es auch nie können. Die Welt kümmert sich nunmal nicht um Gejammer. In ihrem Fall heißt es: Wenn er bleiben will, wird er bleiben. Wenn er irgendwann abhauen will, wird er abhauen. Und sie ist eben der Statist, der alles geduckt hinnimmt und dabei keine wirkliche Rolle spielt.

Schnov

Na ja, wenn einer abhauen will, muss es letztenendes auch die selbstbewussteste Frau hinnehmen, die Frage ist eher: Gestaltet sie mit, was vor dem Abhauen so passiert?

Damien Thorn

Ganz genau. Und das machst Du eben nicht. Der Unterschied ist: Eine Frau, die zu ihren Bedürfnissen steht, aktiv mitwirkt und das Kennenlernen ohne Zwang genießt, kann es in der Regel sehr gut abhaken, wenn etwas ein Ende findet. Nicht nur, weil sie weg- und nicht zielorientiert war, sondern auch, weil sie wusste, dass sie alles von sich aus unternommen hat, um der Sache einen sinnvollen Verlauf zu geben. Eine Frau, die nur gehemmt und inaktiv zurücksteht, muss hingegen davon ausgehen, dass sie als Feigling gescheitert ist - beim Nichtversuch. Oder der Sache zumindest keine wirkliche Note mitgegeben hat. Und irgendwann gehen selbst dem routiniertesten Ignoranten die Ausreden aus.

Wichtig ist nur der Moment. Vergangenheit...Zukunft...alles Hirngespinste, die keinen Anspruch auf Erfüllung haben. Je eher sich jemand diesem Fakt stellt und es verinnerlicht, desto schneller wird er locker.