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Du befindest dich im Forum: Singles und ihre Sorgen. Du hast es satt, "glücklicher" Single zu sein? Eine neue Beziehung in Aussicht, aber wie gehts jetzt weiter? Unglücklich verliebt? Hier ist deine Plattform, um über alles rund um das Single-Leben und Beziehungsanbahnung zu diskutieren. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 17.02.2016, 19:30   #1
Alenka
Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: beste Stadt der Welt
Beiträge: 56
Verliebtsein, Nicht-loslassen-können, Torschlusspanik oder...?

Liebe Leute,

ich dachte, ich erzähle meine Geschichte mal Menschen, die mich nicht kennen, um auf ganz andere oder ähnliche Erfahrungen zu treffen.

Kurz die Rahmendaten: ich bin Mitte 30, w, kinderlos und Single. Und zu den Rahmendaten gehört auch meine Liebes-Vorgeschichte:
Meine "erste große Liebe" traf ich (nach einer zuvor sehr schmerzhaften Beziehung) mit Anfang 20, wir kannten uns schon davor. Vier Jahre lang waren wir unzertrennlich, reisten, begannen in der gleichen Stadt zu studieren, zogen zusammen. Stritten uns jedoch immer häufiger. Irgendwann trennten wir uns in gegenseitigem Einvernehmen, ich zog aus. In den nächsten ca 3 Jahren waren wir beide in keiner Beziehung, hatten jedoch zueinander immer wieder KOntakt. Dann lernte er im Ausland jemanden kennen, heiratete kurz darauf. Inzwischen haben sie Kinder. Erst nachdem ich dies erfuhr war es mir möglich, mich auf einen anderen Mann einzulassen. Wenn auch nicht ganz. Mir fehlte die geistige Ebene mit dem neuen Partner. Dagegen genoss ich es sehr, dass er viel emotionaler war, als mein Ex-Partner. Wir waren zwei Jahre zusammen, sprachen über Heiraten, Kinder und renovierten ein Haus, das er "für uns" kaufte. Irgendwann wurde mir klar, dass mir die geistige Verbindung fehlt, wir hatten sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wo wir leben. Mich nervte es zunehmend, dass er den Hauskauf nicht mit mir abgesprochen hatte und noch mehr, dass er meine Verärgerung darüber nicht verstand. Ich trennte mich, was für uns beide sehr schwer war. Wir hatten danach noch Kontakt, ne Zeit lang auch eine Art Affäre. Seit ca. vier Jahren jedoch nicht mehr, denn ich zog in eine andere Stadt. Seit der Trennung von ihm ist mein Herz wie versteinert gewesen, was sich erst in den letzten zwei Jahren löste.

Nun zum aktuellen "Problem":
Ich lernte vor ca. einem halben Jahr einen Mann kennen, ebenfalls Mitte 30, der vieles in sich vereint, was ich an Männern/potentiellen Partnern schätze. Er ist emotional, kann seine Gefühle mitteilen, aber auch geistig anregend, wir haben einige Gemeinsamkeiten, unsere Werte und Vorstellungen stimmen übrein. Nicht zuletzt: ich finde ihn körperlich anziehend, auch wenn er vom Aussehen her spontan "nicht mein Typ" wäre.
Wir lernten uns über eine Onlinedating-Plattform kennen. Ich schrieb in mein Profil extra rein, dass ich auf der Suche nach einer festen Partnerschaft bin, mit Familiengründung usw. Als wir uns kennen lernten, ging der Kontakt von ihm aus, ich war zunächst zurückhaltend. Nach und nach verliebte ich mich in ihn und er sich in mich.
Gleichzeitig, nach ca. einem Monat begannen sich bei mir erste Zweifel einzuschleichen - er schien nicht ganz da zu sein, wenn wir uns sahen. Er telefonierte ca. 2x mit seiner Ex-Freundin, auch wenn wir uns trafen. Ich ließ das so stehen, weil ich dachte - jeder braucht seine Freiheit, lass ihn, er ist ja bei dir und nicht bei ihr. Ich dachte auch, die Zweifel würden auf meinen Beziehungsängsten beruhen.
Nachdem wir ein schönes Neujahrsfest bei meinen Freunden gefeiert hatten, wagte ich es doch und sprach ihn darauf an, wo er uns sieht und wo wir miteinander stehen. Ich sagte ihm, dass ich mein Profil im Online-Portal gelöscht habe. Er sagte, er seins nicht. Und fragte mich, was ich unter Beziehung verstehe. Ich habe dann erzählt, wie ich Beziehungen bisher kennen gelernt habe und dabei fiel sicherlich auch der Satz "Ich will Kinder und Familie und kann mir das in den nächsten zwei, drei Jahren vorstellen". Er schwieg erstmal dazu.
Später sagte er, dass Zweifel habe, ob es langfristig etwas mit uns werden könnte. Er habe Bindungsangst, er habe noch nie mit einer Frau zusammen gewohnt. Er mag mich, findet mich attraktiv, wir haben vieles gemeinsam. Er erbat sich Bedenkzeit, meldete sich in dieser Zeit jedoch genauso häufig wie zuvor. Als wir uns trafen, wollte er körperliche Nähe und war leicht verärgert, dass ich nicht so darauf einging. Dann meldete er sich eine Woche nicht und erst auf mein Nachfragen schrieb er mir eine Mail, in der er mir Freundschaft anbot. Ich schrieb zurück, dass ich das z.Zt. nicht kann, weil ich ihn als Partner will. Seit drei Wochen haben wir nun keinen Kontakt.

Und in diesen drei Wochen musste ich bisher - trotz Ablenkung, Arbeit, Sport, Freunden usw. sehr sehr häufig, fast ständig, an ihn denken. Einerseits bin ich sauer auf ihn. Und andererseits kann ich seine Beziehungsängste verstehen, ich war selbst ja auch mal so. Und ich mag es auch heute nicht, wenn man(n) mich einengt. Das ist auch das, was ich an ihm mag - das er mir meinen Freiraum lässt. Aber andererseits denke ich mir, hätte er mir von Beginn an gesagt (und wir hatten so ein Gespärch beim 3. Date, zu dem es gepasst hätte), dass er Bindungsansgt hat, ich hätte mich nicht auf ihn eingelassen. Hätte, hätte...
Nun ja, das Kopfkino geht weiter. Einerseits ist er der Mann, der mein Herz geöffnet hat. Ich war lange nicht mehr so verliebt und habe die Zweisamkeit so genossen. Er hat mir gezeigt, wie schön es doch ist, in einer Partnerschaft zu sein. Andererseits frage ich mich, ob er mit seiner Bindungsangst mein altes Muster trifft. Suche ich mir jetzt einen Partner, der so bindungsscheu ist, wie ich einst? Aber es passt doch nie 100%! Soll ich um ihn kämpfen oder es lassen? Bin ich zu stolz? War ich es zuvor in den Beziehungen auch? Kann ich einfach nicht loslassen? Kopfkino eben.
Oder ist es die Torschlusspanik, mit Mitte 30, dass ich jetzt zusätzlich zum Liebeskummer denke, es ist die letzte Chance? Jetzt, wo gefühlt alle um mich herum heiraten und Kinder kriegen oder bereits mit beidem fertig sind? Habe ich ihn deswegen unter Druck gesetzt? Habe ich ihn überhaupt unter Druck gesetzt oder ist es in unserem Alter nicht einfach auch ok, die Zukunftsplanungen zu Beginn klarzustellen? Aber was ist dann mit Liebe, ist das nicht zu rational, zuviel Planung?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Gedanken, Ideen und vielleicht auch ähnliche Erfahrungen nach dem von mir Geschilderten mit mir teilt. Danke Euch dafür.

A.

Geändert von Alenka (17.02.2016 um 21:11 Uhr)
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Alt 17.02.2016, 19:30 #00
Administrator
Hallo Alenka, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 17.02.2016, 23:00   #2
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Alenka,

was heißt schon "unter Druck" gesetzt? Das ist doch u.a. vom
jeweiligen Partner abhängig, wie dieser das empfindet und letzt-
lich sein Problem. Dann muss er eben entsprechende Grenzen
setzen.

"Bindungsangst" kann eine bloße Ausrede dafür sein, keine
Verbindlichkeiten zu wünschen. Sie kann aber auch echt vor-
handen sein, in dem Sinn, dass man zwar will, sich aber scheut.
Im letzteren Fall bräuchte die Partnerin viel Selbstwertgefühl
und Selbstvertrauen, dazu Geduld (einen langen Atem).

Nur ist die Frage, ob du das "leisten" willst?

Was ich, aus eigener Wertung deiner Schilderungen allerdings
für viel bedenklicher halte, ist die m.E. nach auf beiden Sei-
ten vorhandene Tendenz, den jeweils anderen emotional zu
erpressen, wenn man mit seinen eigenen Erwartungen nicht
weiter kommt. Hier könnte m.E. eher der Hase begraben sein.

Das deutet nicht nur auf einen Mangel an Selbstwertgefühl,
einer eher ungesunden Problembewältigungsstrategie, son-
dern gerade auf einen Mangel an Kommunikation hin. Hier-
mit meine ich, genau das zu kommunizieren, was man eigent-
lich will, wie man sich fühlt, was einen verletzt usw. Also die
Bereitschaft (auf beiden Seiten) sich auch mit seinen ganzen
Verletzlichkeiten dem anderen hingeben zu wollen/ können.
Das gehört aber dazu, wenn man Intimität erreichen möchte.
Intimität i.S.v. besonderer emotionaler Nähe und Vertrautheit.

Und: "ein Bindungsproblem" kommt selten allein daher. Meist
trifft es auf den passenden Gegenpart, der selbst ein solches
innehat. Das ist, als würden sich zwei gegensätzliche Magnet-
pole wie durch "Zauberhand" einander anziehen.

Für dich ist es deshalb m.E. erst einmal wichtig, für dich selbst
heraus zu finden, was du konkret willst. Dann, was du von ihm
konkret willst und was du dafür tun kannst. Aber auch, wie du
das ihm gegenüber so kommunizierst, dass es bei ihm richtig
angekommt. Bedenke bzw. überprüfe hierbei deine bisher vor-
handenen/ eingeübten Strategien, ob diese nun zur Bewälti-
gung von Problemen oder Ängsten dienen sollen, sei mal dahin-
gestellt. Sie erscheinen mir jedenfalls kontraproduktiv.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2016, 23:48   #3
Alenka
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: beste Stadt der Welt
Beiträge: 56
Hallo Lilly,

vielen Dank für Deine Antwort, sie hat mich zum Nachdenken gebracht. Vor allem bzgl der emotionalen Erpressung hast du es gut erkannt, das war das, was ich als eine Art "Kampf" zwischen uns spürte. Nicht immer, aber hin und wieder. Auch das es mir schwer fiel, mit ihm über uns zu sprechen, über meine Ängste und Unsicherheiten, ist etwas, was mir gerade deutlich auffällt. Obwohl wir einiges echt gut hinbekommen haben. Aber etwas blieb stets offen. So als würden wir uns - wenn wir alles ehrlich aussprechen, trennen müssen. Absurd, jetzt, da wir keinen Kontakt haben.
Herausfinden, was ich konkret will. Würde vlt bedeuten, mich dem stellen zu müssen, dass es mit ihm evtl nicht möglich ist. Oder eben doch. Ich dachte eigentlich, ich wüsste inzwischen schon, was ich in Beziehungen und von Beziehungen will. Doch vlt nicht gut genug.
Du hast eine sehr klare Art zu schreiben und dich mitzuteilen, finde ich. Deine Nachricht schockte mich im ersten Augenblick, weil sie mir vor Augen führte, was ich vlt nicht sehen wollte. Aber deine Zeilen führen zu neuen Gedanken. Und unterbrechen dieses Kopfkino. Danke Dir.

Liebe Grüße,

A.
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Alenka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2016, 13:29   #4
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Alenka,

es freut mich, wenn ich dir behilflich sein konnte.

Zitat:
Zitat von Alenka Beitrag anzeigen
...das war das, was ich als eine Art "Kampf" zwischen uns spürte.
Vermutlich, weil auf beiden Seiten lieber Schutzmauern hoch-
gezogen werden, anstatt das zu verfolgen, was man will?

Dem muss man sich erst einmal bewusst werden. Auch, wes-
halb man eigentlich so funktioniert und nicht zu sich selbst
steht bzw. zu dem, was man will.

Wie gesagt, ich sehe das vorliegend aber auf beiden Seiten.

Zitat:
Zitat von Alenka Beitrag anzeigen
Auch das es mir schwer fiel, mit ihm über uns zu sprechen, über meine Ängste und Unsicherheiten...
Oft ist das so, wenn man nicht zu sich selbst steht. Nicht für
sich selbst eintritt und für das, was man will bzw. nicht will.
Im Ergebnis heißt das aber, dass man sich selbst nicht für
besonders liebenswürdig hält, meine ich.

Zitat:
Zitat von Alenka Beitrag anzeigen
So als würden wir uns - wenn wir alles ehrlich aussprechen, trennen müssen... []...Würde vlt bedeuten, mich dem stellen zu müssen, dass es mit ihm evtl nicht möglich ist. Oder eben doch...
Was würde es dir denn nützen, die Gewissheit ewig vor dir
wegzuschieben, dass er der Unpassende ist bzw. die Liebe
nicht genügt? Hättest du einen Vorteil daraus? Du ver-
schenkst damit doch vor allem deine Lebenszeit. Und vom
reinen Träumen wird es doch nicht wirklich besser oder?

Dahinter dürfte doch die Angst vor Zurückweisung stecken.
Dann müsste man sich fragen, weshalb einem eine mögliche
Zurückweisung so viel Angst bereitet, dass man zur Vermei-
dung dieser lieber andere Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt?

Und schau: jetzt ist es auch aus, aber ohne, dass ihr je über
eure Gefühle kommuniziert hättet, was ja irgendwie "reifer"
und konstruktiver gewesen wär. Sollte man sich dann in je-
nen Momenten, wo einen Angst trifft nicht eher fragen, was
man dabei zu verlieren hat, wenn man zu sich selbst steht?
Im Grunde hat man doch nur so gerade nichts zu verlieren?

Selbst wenn es eine Zurückweisung geben sollte, weiß man
woran man ist, dass man mit seinen Zielen zwar auf dem
falschen Weg war, aber trotzdem alles -was einem möglich
war- getan hat, um dorthin zu gelangen und man verliert
nicht unnötig viel der eigenen Lebenszeit.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2016, 14:10   #5
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Nun ja, ich kann deine Wünsche und deine " Zukunftsplanung" schon verstehen und nachvollziehen.

Du möchtest eine feste Beziehung und Kinder, was etwas ganz Natürliches ist.


Dass er sich da verschreckt zurückgezogen hat, ist offensichtlich.

Für ihn scheint das kein Modell zu sein, er hat dir das ehrlich signalisiert.


Er mag dich, deine Gegenwart, Eure gemeinsamen Unternehmungen, all das.
Aber bitte mit Unberbindlichkeit.


Um ihn kämpfen? Davon rate ich ab.


Selbst wenn du einen scheinbaren Sieg davon trügest, wäre es denkbar, dass er beim ersten Kind die Flucht ergreift und sich Dem nicht stellen will.


Nein, das Kämpfen, wenn er dir bereits eine Freindschaftsbeziehung angeboten hat, ist sinnlos.


Demütige dich nicht, ich denke, er hat dir klar zu gesagt, was er nicht will.


So schmerzhaft das ist, lass los und versiche frei zu werden im Kopf und dem " blöden" Herz, das immer hinterherhinkt.



Aber erzwingen kannst du es nicht, es scheint nicht kompatibel.



Leider.
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Alt 18.02.2016, 14:12   #6
Alenka
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: beste Stadt der Welt
Beiträge: 56
Hallo Lilly,

auch für diese Deinen Zeilen ganz herzlichen Dank. Sie bringen mich wieder ein Stück weiter.

Zitat:
es freut mich, wenn ich dir behilflich sein konnte.
Und mich erst Das Gedankenkarussel geht schon seit Tagen und kommt endlich a bissel zum Stoppen.

Auch mit den Schutzmauern liegst Du richtig. Und ich habe mir viele viele Gedanken darüber gemacht. Gerade in Partnerschaften macht man sich ja besonders verletzlich, auch wenn man außerhalb vlt gut für sich eintreten kann. Da zeigt sich dann aber, in der freiwilligen Abhängigkeit, wie man zu sich steht. Ist aber auch eine große Wachstumsquelle.


Zitat:
Oft ist das so, wenn man nicht zu sich selbst steht. Nicht für
sich selbst eintritt und für das, was man will bzw. nicht will.
Im Ergebnis heißt das aber, dass man sich selbst nicht für
besonders liebenswürdig hält, meine ich.
Stimme ich Dir zu!

Zitat:
Was würde es dir denn nützen, die Gewissheit ewig vor dir
wegzuschieben, dass er der Unpassende ist bzw. die Liebe
nicht genügt? Hättest du einen Vorteil daraus? Du ver-
schenkst damit doch vor allem deine Lebenszeit. Und vom
reinen Träumen wird es doch nicht wirklich besser oder?

Dahinter dürfte doch die Angst vor Zurückweisung stecken.
Dann müsste man sich fragen, weshalb einem eine mögliche
Zurückweisung so viel Angst bereitet, dass man zur Vermei-
dung dieser lieber andere Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt?
Ob es doch die Angst vor Zurückweisung ist? Und wenn ja, warum? Interessanter Aspekt. Mal drüber schlafen.

Zitat:
Und schau: jetzt ist es auch aus, aber ohne, dass ihr je über
eure Gefühle kommuniziert hättet, was ja irgendwie "reifer"
und konstruktiver gewesen wär. Sollte man sich dann in je-
nen Momenten, wo einen Angst trifft nicht eher fragen, was
man dabei zu verlieren hat, wenn man zu sich selbst steht?
Im Grunde hat man doch nur so gerade nichts zu verlieren?
Prinzipiell stimme ich Dir völlig zu und versuche mich in meinen sonstigen zwischenmenschlichen Beziehungen daran zu halten. Mit ihm klappte es schlecht, weil ich ihn so gern habe und die Verlustangst im Vordergrund stand. Das ist das, was Du mit nicht hilfreichen Lösungsstrategien meintest. Und berührt das Thema "Zu sich stehen". Es kommt aus meinem Beitrag nicht deutlich heraus, aber wir hatten tatsächlich auf meinen Wunsch hin so halbwegs darüber gesprochen, was war. Und geschrieben. Vielleicht rührt meine Unsicherheit und mein Grübeln über die Trennung daher, das wir uns - in meinen Augen - nicht ausreichend aussprachen. Vielleicht geht es darum, ob ich ihn noch einmal um ein Gespräch bitten sollte, ihm noch einmal meine Gefühle und Gedanken darlegen sollte. Mich noch einmal verletzlich zeigen sollte. Ich weiß es noch nicht.
Ich danke Dir nochmal. Muss jetzt arbeiten, bin aber etwas beflügelter.
Schönen Tag!

Liebe Grüße,

A.
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Alt 18.02.2016, 15:29   #7
Rya88
Member
 
Registriert seit: 01/2016
Ort: NRW
Beiträge: 133
Liebe Alenka,

was mir bei dir auffällt - und mich sehr an mich selbst erinnert - ist die relativ lange Zeit, die ihr beide in eurer "unverbindlichen Zweckgemeinschaft" verbracht habt.

Man liest hier im Forum und generell im Internet ja zu Hauf Geschichten in denen es heißt "Nach dem 3. Treffen wollte ich dann wissen wo wir stehen und ob er sich eine Beziehung vorstellen kann". Und ich sitze dann kopfschüttelnd vor dem PC und denke mir, viel zu früh, da kann man doch nicht schon so nen Druck machen, klar, dass das nix wird.

Bei dir (und bei mir auch) ist das genau das andere Extrem. Er konnte mit dir jetzt fast ein halbes Jahr sämtliche Annehmlichkeiten einer Beziehung genießen, ohne dass er durch den offiziellen "Beziehung-Stempel" das Gefühl hatte, in seiner Freiheit beschnitten zu sein und mit der Option von heute auf morgen die Segel zu streichen, immerhin wart ihr nicht zusammen und alles war schön unverbindlich.

Dann wolltest du von ihm wissen, wie euer Beziehungsstatus ist, was bei ihm schon ein beklemmendes Gefühl ausgelöst hat und dann hast mit deiner Zukunftsplanung noch einen draufgesetzt.

Nicht falsch verstehen, die Frage nach dem Beziehungsstatus und auch deine Zukunftsplanung zu äußern, das ist alles gut, richtig und absolut legitim.

Aber du bist von 0 auf 100 gegangen und das nachdem ihr so lange unverbindlich Zeit miteinander verbracht habt. So wird ihm das zumindest vorgekommen sein. Euer unverbindliches Arrangement genügte seinen persönlichen Vorstellungen, deswegen wird er sich auch über eine verbindliche Beziehung keine Gedanken gemacht haben.

Den Wunsch nach mehr Verbindlichkeit und einer offiziellen Beziehung mit ihm hast du ja schon viel länger gehabt oder? Wieso hast du mit der Äußerung deiner Wünsche und Vorstellungen so lange gewartet, bis du es emotional nicht mehr ausgehalten hast?

Wahrscheinlich hast du Angst gehabt, dass du ihn verlierst, wenn du in irgendeiner Form Druck ausübst, dass er ablehnend reagieren könnte, wenn du du Gefühle und Wünsche äußerst, Angst verletzt zu werden oder so was in der Art?

Mir ging das zumindest öfter so und wenn ich deinen Text lese, dann erinnert mich das sehr an meine Geschichten.
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Rya88 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.02.2016, 22:34   #8
Alenka
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: beste Stadt der Welt
Beiträge: 56
Danke für Eure Beiträge und Eure Unterstützung

@silvana02: Danke für Deine klare Einschätzung. Diesen Teil, der so klar darüber ist, dass es sich nicht lohnt, über weiteres um ihn kämpfen nachzudenken, trage ich auch in mir. Außer ich sehe - wie heute - jemanden, der ihm ähnlich ist und das Herz macht einen Sprung und die Sehnsucht erfüllt mich, dann denke ich, ich kann ihn nicht ziehen lassen. Deine Zeilen stärken die andere Seite, schön.

@Rya88: Für mich war es eine neue Erfahrung, mit jemandem nicht offiziell zusammen zu sein. Ich habe es irgendwann Verhältnis genannt. Ich fand es zu Beginn auch gut, dass wir uns langsam annäherten, es keinen Druck gab. Obwohl ich auch beim 3. Date angesprochen hatte, dass es mir zu schnell geht. Ihm ging es nicht zu schnell. Nach ca anderthalb Monaten hatten wir nochmal eine Situation, als ich ihm sagte, dass ich keine Affäre suche. Er sagte, er habe doch in seinem Profil geschrieben, dass er eine Beziehung will. Das hatte mir ausgereicht. Erst gegen Dezember wurde ich unruhig, nachdem er auch bei meinem Geburtstag gewesen war und ich immernoch nicht wusste, wie ich ihn vorstellen soll. Spätestens da hätten wir uns vmtl aussprechen sollen.
Unser Verhältnis dauerte insgesamt vier Monate, ca. nach drei Monaten habe ich konkret gefragt. Ich bereue es nicht, es nicht früher konkreter angesprochen zu haben - auch ich genoss die (unverbindliche) Zeit mit ihm. Und irgendetwas in mir signalisierte schon, dass er weg sein würde, wenn ich "labeln" will.
Vermutlich ist da was dran, dass es ihm wie von "0 auf 100" vorkam. Da war ich, die scheinbar eher unkomplizierte Frau und dann frage ich quasi von heute auf morgen nach unserem Beziehungsstatus und erwähne auch noch so etwas wie Kinder. Aber nachdem wir mehrere Tage miteinander verreist waren, es schön war, dachte ich, das passt. Das ist der Augenblick. Und er dachte sich vermutlich, hossa, was habe ich hier verpasst. Schlimm finde ich es, dass wir nicht so richtig darüber reden konnten. Das hinterlässt offene Fragen, auch wenn er mir deutlich gesagt hat, dass er keine "langfristige Beziehung" mit mir will, wir können Freunde bleiben. Vlt war für ihn aber auch unser Verhältnis bereits eine Beziehung und er fühlte sich eingeengt, als ich gefragt hatte, ob er nun ein Freund oder mein Freund ist. Vlt war es für ihn so, als würde ich fragen, ob er mich heiraten will.. Keine Ahnung, offene Fragen eben.
Zitat:
Wahrscheinlich hast du Angst gehabt, dass du ihn verlierst, wenn du in irgendeiner Form Druck ausübst, dass er ablehnend reagieren könnte, wenn du du Gefühle und Wünsche äußerst, Angst verletzt zu werden oder so was in der Art?
Ja, hatte ich. Und das ist es, was ich versuche aus dieser Begegnung zu lernen - dass ich in der nächsten Begegnung mit einem Mann, den ich toll finde, zu mir stehe. Und versuche deutlicher zu sagen, was in mir vorgeht. Denn wenn ich Angst habe, dass er geht, wenn ich meine Bedürfnisse äußere, dann geht er.
Rya, Gab es denn in deinen Erfahrungen Männer, die es langsam und unverbindlich angehen lassen wollten und dann doch verbindlich wurden?

Liebe Grüße und gute Nacht,
A.
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Alt 18.02.2016, 22:51   #9
twinni22
Member
 
Registriert seit: 01/2016
Ort: Bayern
Beiträge: 81
ich finde, du verschwendest nur deine zeit!

du sagst doch selber du bist auf der suche nach einer beziehung mit kindern, etc und besagter mann sieht das (zumindest meiner meinung nach) wohl nicht so.

übrigends finde ich diese aussagen alâ "unoffizielle beziehung" immer sehr merkwürdig.
also entweder man hat eine beziehung oder man hat eben keine;
dann würde man das ganze wohl aber eben affäre oder freundschaft nennen...

und nimm es mir nicht übel, aber ich kenne keinen mann der "beziehungsängste" hat, schon garnicht, wenn er brühwarm bei einem date mit dir mit seiner ex telefoniert.

das sind irgendwie so standartaussagen, um dich bei der stange zu halten (<- aussage von einem mann).

im endeffekt musst du entscheiden, ob du weiterhin deine zeit verschwenden willst, aber ich sage dir, das geht ins auge.
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twinni22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.02.2016, 11:32   #10
Trimalchio
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Alenka Beitrag anzeigen
Nun zum aktuellen "Problem":
...
Wir lernten uns über eine Onlinedating-Plattform kennen. Ich schrieb in mein Profil extra rein, dass ich auf der Suche nach einer festen Partnerschaft bin, mit Familiengründung usw. Als wir uns kennen lernten, ging der Kontakt von ihm aus, ich war zunächst zurückhaltend. Nach und nach verliebte ich mich in ihn und er sich in mich.
Gleichzeitig, nach ca. einem Monat begannen sich bei mir erste Zweifel einzuschleichen - er schien nicht ganz da zu sein, wenn wir uns sahen. Er telefonierte ca. 2x mit seiner Ex-Freundin, auch wenn wir uns trafen. Ich ließ das so stehen, weil ich dachte - jeder braucht seine Freiheit, lass ihn, er ist ja bei dir und nicht bei ihr. Ich dachte auch, die Zweifel würden auf meinen Beziehungsängsten beruhen.
Nachdem wir ein schönes Neujahrsfest bei meinen Freunden gefeiert hatten, wagte ich es doch und sprach ihn darauf an, wo er uns sieht und wo wir miteinander stehen. Ich sagte ihm, dass ich mein Profil im Online-Portal gelöscht habe. Er sagte, er seins nicht. Und fragte mich, was ich unter Beziehung verstehe. Ich habe dann erzählt, wie ich Beziehungen bisher kennen gelernt habe und dabei fiel sicherlich auch der Satz "Ich will Kinder und Familie und kann mir das in den nächsten zwei, drei Jahren vorstellen". Er schwieg erstmal dazu.
Später sagte er, dass Zweifel habe, ob es langfristig etwas mit uns werden könnte. Er habe Bindungsangst, er habe noch nie mit einer Frau zusammen gewohnt. Er mag mich, findet mich attraktiv, wir haben vieles gemeinsam. Er erbat sich Bedenkzeit, meldete sich in dieser Zeit jedoch genauso häufig wie zuvor. Als wir uns trafen, wollte er körperliche Nähe und war leicht verärgert, dass ich nicht so darauf einging. Dann meldete er sich eine Woche nicht und erst auf mein Nachfragen schrieb er mir eine Mail, in der er mir Freundschaft anbot. Ich schrieb zurück, dass ich das z.Zt. nicht kann, weil ich ihn als Partner will. Seit drei Wochen haben wir nun keinen Kontakt.
Sein Verhalten macht in der Reihenfolge doch erst einmal etwas perplex. Er ist nach eigener Behauptung also ein Mann mit Bindungsangst. Er hat schon Angst mit einer Frau zusammen zu ziehen. Aber dann suche ich mir doch keine Frau mit Kinderwunsch. Und von ihm ging doch der Kontakt sogar selber aus! Das passt doch nicht.

Viel wichtiger scheint mir aber der Widerspruch bei Dir zu sein: Du willst Kinder und ausgerechnet einen Mann wie ihn als Partner? Wenn Du seine Bindungsangst durchbrochen hast, ist noch nicht gesagt, dass er Kinder haben will. Vielleicht aber solltest Du mal die Ernsthaftigkeit Deines Bindungswunsches an einen Mann und Deines Kinderwunsches überdenken. Da wird sich einiges bei Dir im Unbewussten abspielen, was Dir nicht so ganz klar ist. Und nicht, weil Du aus meiner Sicht krank wärst, aber weil Du es für Deine Lebensplanung brauchst:

Wäre nicht vielleicht eine Therapie für Dich wichtig, damit Du Dir über Deine künftige Lebensplanung klarer wirst und Dir nicht selber Beine dabei stellst?
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