Matze1985

SmallTalk besteht doch zu 90% aus Gelaber

Hanky87

Eigentlich frag ich dann direkt nach der Nummer, praktisch so im vorbeigehen
So wird auf jedenfall dem eventuellen schweigen vorgebeugt, der Lerneffekt ist aber auch gleich Null.
Einmal habe ich versucht jemand direkt auf einen Kaffee einzuladen, das gab leider nen Korb. Hätte mich interessiert wie das gelaufen wäre.

Lilly 22

Hallo Hanky87,

na ganz einfach: du weißt, du wirst ab der Woche X in Hamburg sein
und kennst die schöne Hansestadt etwa schon oder machst dich hier
im Voraus schlau und gleichst das mit eigenen Interessen ab. Da wirst
du ja sicher irgendwelche haben. Dann schaust du u.a. bei ebay-Klein-
anzeigen oder von mir aus bei FB nach ebenfalls interessierten Leuten
oder schaltest selbst eine Anzeige bzw. gründest eine neue Gruppe für
z.B. "Zugezogene" bzw. bestimmte oder diverse Freizeitaktivitäten. Da
du nicht wirklich ein Problem mit dem Ansprechen ansich hast, übst du
dich vorher in mehr Gelassenheit, Selbstvertrauen und stärkst zudem
dein Selbstwertegefühl (von wegen: "hab nichts zu sagen"). Du musst
nicht die Frau deines Lebens dabei treffen, sondern es geht vordergrün-
dig darum, dich im zwischenmenschlich lockererem Umgang zu üben
und dich dabei nicht immerzu selbst unter Wert zu präsentieren.

Das deutet nur auf ein negatives Selbstwertgefühl hin, wofür die an-
deren aber nichts können. Vielleicht fehlt es dir eher an einem gewis-
sen Taktgefühl, wenn du gleich mit der Tür ins Haus fällst und dabei
ggf. zu bedüftig rüber kommst. Aber, das kannst du angehen und das
ist kein echtes Problem. Andere Männer würden sich überhaupt nicht
getrauen, überhaupt ein Gespräch anzufangen. Du musst halt nur bes-
ser lernen, wie du dieses hältst und ausbauen kannst. Damit hast du
definitiv weniger Hürden zu meistern, als manch anderer.

Klar macht man das in etwa so, um einen Gesprächsanfang zu finden.
Curly hat dir ja schon eine gute Beispielvorlage geboten. Und das sind
eben Themen, mit denen man die Leute erst mal ins Gespräch ver-
wickeln kann. Und je offener man selbst auf andere zu geht, um so
vertrauenswüdiger erscheint man diesen, so dass diese ebenfalls mit
einsteigen. Vielleicht hältst du dir beim Ganzen auch mal vor Augen,
dass dein Gegenüber zum Teil ggf. auch nur verunsichert ist, nicht
weiß, wie er/sie/ es smalltalken soll und wenn du da selbstsicherer
rein gehst, nimmst du anderen unsicheren Leuten z.B. diese Hürde
und sie wärmen dabei auf. Ansonsten wird es daneben auch immer
Leute geben, die gehetzt sind oder einfach keinen Bock zum Reden
haben, was aber wohl eher selten was mit dir direkt zu tun haben
wird, so lange du freundlich auf sie zugehst und nicht übergriffig
wirkst.

Lilly 22

Hallo Hanky87,

das wirkt dann aber eher wie einer, der nur darauf ist Nummern
zu sammeln und den es nicht um die konkrete Person geht, son-
dern der einfach nur sehr bedürftig ist.
Und das "Schweigen" kommt doch dann später, wenn du anstatt
zum Hörer zu greifen, plötzlich feige wirst und dich lieber per
SMSen meldest. Das passt dann einfach nicht mehr zusammen,
also erst dieses direkt ansprechen und dann zu feige zu sein, um
nach dem Hörer zu greifen.

Hanky87

Hmm, klingt nach einer interessanten Auslegung. Es ist aber doch, soweit ich weiß, heutzutage allgemein üblich so ziemlich alles über whatsapp zu klären und hier mal nen bissl schreiben und dort mal nen bissl schreiben.
Sehe ich das falsch? Also ich nehme den Hörer eigentlich nur noch in die Hand wenn etwas ganz Konkret geklärt werden muss, ansonsten äußerst selten.
Lasse mich da aber auch gerne eines besseren belehren.

An meinem Selbstwertgefühl und einigen anderen Ansichten und Einstellungen habe ich sicher noch zu arbeiten. Häufig erkenne ich das glücklicherweise selbst, glaube ich. Aber was mir halt nicht selbst in den Sinn kommt, kann ich dann leider auch nicht bearbeiten.
2015 habe ich Urlaub in einer psychiatrischen Klinik verbringen müssen, da hab ich natürlich einiges, auch über mich gelernt. Das komplette Selbstbewusstsein ist irgendwie echt Tagesformabhängig bei mir.

Irgendwann hab ich mal gelernt das ich besser durchs Leben komme wenn ich möglichst bedrohlich wirke, was natürlich dann auch meinen nicht vorhanden Freundeskreis erklärt. Seit meinem Aufenthalt in der Klinik komme ich gut damit klar nen echt feiner Kerl (was meinem wahren ich mehr ähnelt) zu sein. Allerdings beschreibst du genau das mit Bedürftigkeit wenn ich die recht verstehe?

Lilly 22

Hallo Hanky87,

ja, absolut verstehst du das falsch. Ich will dir nicht deine Männ-
lichkeit absprechen, dazu kenne ich dich nicht, aber Männlichkeit
zeichnet sich u.a. durch Handeln und Durchsetzungsvermögen,
Mut aus. Also wirkt es leicht unmännlich, wenn du eine Dame
zwar direkt nach der Telefonnummer fragst, danach aber kuschst.
Alle Damen, die bis hier her mitgegangen sind, müssen darüber
"enttäuscht" sein, wenn sie sich einen mutigen Mann wünschen.
Würde jedenfalls aus meiner Sicht erklären, weshalb es dann im
Sande verläuft. Aber, ich will damit kein Urteil über Männer fällen,
die nicht ganz bzw. noch nicht ganz so mutig sind. Ich möchte dir
nur erklären, wie es ggf. eben auf der anderen Seite ankommt.

Ich finde es gut, wenn man sich überhaupt Hilfe sucht, wo es e-
ben angezeigt ist, anstatt so zu tun, als sei alles kein Problem.
Du zeigst damit Lebenswillen und den Willen, Dinge begreifen,
angehen zu wollen. Tendenziell bist du also schon mal eher ein
Mann der Taten. Nun musst du womöglich nur noch ausreichend
lernen, zu dir selbst zu stehen. Eine Aufgabe, die du sicher meis-
tern kannst.

Oh Schreck, du bist mit Horror-Filmen aufgewachsen oder wer
hat dir das eingetrimmt?

Nein, mit dem bedürftig erscheinen meine ich eher deine ungeschickte
Art im zwischenmenschlichen Bereich. Ggf. kannst du nicht mal was da-
für, weil du es nie gelernt hast. Aber, du kannst das eben noch erlernen.
Stell deine positiven Seiten in den Vordergrund. Also, wenn ich hier z.B.
lese, dass du alle zwei Wochen 400 km fährst, um mit deiner Tochter, die
ja auch irgendwie entstanden sein muss () fährst und sogar noch
an deren Veranstaltungen teilnimmst, meine ich, kann dein Herz ja nicht
ganz verkorkst sein. Schau also nicht so sehr auf deine Schwächen, son-
dern eben eher auf deine Stärken und baue diese aus, traue dir selbst
mehr zu und übe dich im zwischenmenschlichen Umgang (Interaktion).

Selbst hier im Forum gibt es leider genug Männer, die sich einen Dreck
um das Wohl ihrer Kinder kümmern und denen es schlichtweg egal ist,
wie diese sich fühlen, welche das einfach nur als Last empfinden. Also,
bei allen "Schwächen", die du glaubst zu haben, so hast du hier auf je-
denfall schon mal viel mehr Verantwortungsbewusstsein und Herz.

Hanky87

Das sind eigentlich alles Dinge die mir zusagen, solange es nicht um das weibliche Geschlecht geht. Ich bin mit frischen 30 irgendwie noch einer der wenigen vom "alten Schlag", grundsätzlich relativ hart im nehmen, Männergrippe gibts bei mir nicht
Sobald es aber um Frauen geht ist aber der Mut aber ganz schnell verschwunden.

Ok, gut zu wissen.
Da ich mit der Dame ja schon bereits gesprochen habe, hätte ich auch kein größeres Problem damit sie anzurufen. So wird es das nächste mal gemcht.

Super. Und ich bin dir sehr dankbar dafür.

Es hat ewig gedauert, bis ich selbst wirklich begriffen habe, das ich tatsächlich professionelle Hilfe benötige. Mein Vater hat mich zu der Zeit in diese Richtung gedrängt. Jeder Suizidgedanke hat das natürlich bestätigt. Und ich bin wirklich froh das ich diesen Schritt gemacht habe.

Das ist wirklich wahr. Da ich ja bekannterweise relativ wenig spreche, ist das aber eigentlich ja auch ganz normal. "Machen, nicht sabbeln" passt eigentlich ganz gut zu mir.

Haha, natürlich nicht. Das war einfach nur ein Selbstschutzmechanismus der ausgelöst wurde durch einige Erfahrungen. Da wollte ich aber eigentlich nicht weiter drauf eingehen, denn dies ist ja kein Forum für psychische Störungen (Auch wenn es doch recht häufig darum geht). Allerdings, wenn es dir hilft mir zu helfen, können wir gerne darauf eingehen. Ich gehe ziemlich offen damit um.

Ok, denke ich habe es jetzt verstanden. Soziale Kompetenz zählt wahrlich nicht zu meinen stärken.

Oh nein, mein Herz ist ganz und garnicht verkorkst, das war es auch noch nie. Es ist nur der Verstand.
Also ich habe wirklich ein riesengroßes Herz am rechten Fleck, bin absolut loyal und ehrlich, ziemlich sensibel (merkt bzw. glaubt kaum einer), sehr einfühlsam, meistens auch verständnisvoll. Man kann mit mir über alles sprechen, auch sehr tiefgründige Themen sind kein Problem.
Alles Sachen, die Frauen doch ach so klasse finden und unbedingt haben wollen, laufen dann aber doch lieber dem nächsten "*********" hinterher. Also ich bin nicht der lustige Typ, Gespräche mit mir laufen eher ruhig, gesittet und sachlich ab. Ist einigen evtl. zu langweilig, ist zumindest meine Vermutung.

Tja, dies sind alles positive Dinge über mich, die man aber alle erst kennenlernt, wenn man einige Zeit mit einander Verbracht hat. Gewöhnlich laufen erste oder zweite Dates häufig doch noch relativ Oberflächlich ab, da ist es mir kaum möglich eben diese stärken zu präsentieren. Ich zumindest hätte keine Idee, wie man sowas zeigen könnte.

Sagen das die "Väter" selbst oder erzählen das die Mütter?
Ich bin bei sowas aus dem Frauenmund immer sehr skeptisch, weil eben die Mutter meiner Tochter auch überall rumerzählt hat das ich mich nicht kümmern wolle. Allerdings hat sie mit aller Macht versucht das zu unterbinden. Es war ziemlich teuer und Zeitaufwendig das Umgangsrecht durchzusetzten (obwohl wir geteiltes Sorgerecht haben) aber dies nur am Rande.

Ich bin sehr dankbar für eure zahlreichen Antworten, ich lerne hier gerade eine ganze Menge, echt Klasse!

Lilly 22

Hallo Hanky87,

warum? Bist du ohne Vater bzw. ohne präsenten Vater aufge-
wachsen?

[QUOTE=Hanky87;5603509Da ich mit der Dame ja schon bereits gesprochen habe, hätte ich auch kein größeres Problem damit sie anzurufen...[/QUOTE]

Hm, vielleicht liegt deine Blockade hier ja ggf. darin, dass du
beim Telefonieren Angst davor hast, Gespräche (Smalltalk)
zu führen. Ist schließlich etwas anderes, als irgendeine harm-
lose Nachricht zu tippen, lange Luft zu holen und die Antwort
des Gegenübers abzuwarten. Dabei verkennst du womöglich,
dass Frauen i.d.R. (wenn sie nicht selbst zu den Schüchtern-
en gehören) gern reden und du vor allem nur zu hören kön-
nen musst, so bald du den Ball mal in eine Richtung gebracht
hast.

Das ist gut so und ich hoffe für dich, du hast solche Gedanken
über Bord geworfen und knickst nicht so leicht wieder ein.

Tja, dann eben anrufen, nächstes konkretes Treffen ausmachen
und dich dann im Smalltalk dabei üben.

Naja, wenn du deine diesbezüglichen Schwächen kennst, dann
weißt du ja, wie du tickst und wie du damit gesünder umgehen
kannst. Inwiefern sich das bei dir auf die Anbahndung zwischen-
menschlicher Beziehungen bezieht bzw. ggf. Partnerschaften er-
schwert, weißt nur du. Trotzdem wirst du ja sicher daran arbei-
ten können und dazu gehört eben auch, gewisse Ängste usw. zu
überwinden, sich dem Leben offen zu stellen und neue, positive
Erfahrungen zu sammeln.

Naja, einige Bereiche von sozialer Kompetenz hast du oben aber
selbst aufgezählt. Das andere, was dir ggf. noch schwer fällt, ist
dann wohl eher die Interaktion. Im Übrigen ist Humor immer gut
und lockert zudem die Atmosphäre auf. Pflegt man allerdings ein
negatives Selbstwertgefühl, kann man z.B. eher weniger über sich
selbst lachen, weil man sich selbst ja ohnehin schon für so unzu-
länglich hält. Lern also, dich anzunehmen, wie du eben bist und
dann klappt das mit dem Lustigseinkönnen irgendwann von ganz
allein, weil du zu dir selbst stehst und du kein Problem damit hast,
wenn dich nicht alle Menschen mögen. Jeder hat halt einen ande-
ren Geschmack und du selbst wirst auch nicht alle Menschen mö-
gen.

In der Regel checken Frauen naturgemäß einen Mann beim ersten
Kennenlernen vor allem mit ihren Sinnen ab, sie lesen aus seinen
Augen, seiner Körpersprache, seiner Mimik/ Gestik usw. ab, ob er
bestimmte Kernpunkte erfüllt, bei denen sie sich wohlfühlen. Das
passiert normaler Weise unbewusst. Erst dann kommen andere Din-
ge, wie die Optik, Charakterzüge, Ansichten usw. usf. Das heißt, sie
haben bis zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge anderer Informa-
tionen "eingesammelt".
Und dann kommt es darauf an, ob du zuhören und auf Angesproche-
nes eingehen kannst, ob du eine gewisse Sicherheit vermittelst, ob
du vermitteln kannst, zu wissen, was bzw. wohin du (in deinem Le-
ben) selbst willst usw. usf.
Wie ich oben bereits schrieb gehört eigene Offenheit auch immer mit
dazu, um Vertrauen vermitteln zu können, damit dein Gegenüber sich
ebenfalls öffnet...

Nein, das lassen sie schon von selbst so verlauten und geben dabei
den Umständen die Schuld bzw. der Kindersmutter oder dem Kind,
weil es ja so böse ist. Aber, ganz anderes Thema.