Rieux

Guten Abend allerseits

Ich habe dieses Mädchen kennen gelernt und kann mir einfach keinen Reim auf sie machen. Mir geht es nicht darum, sie umzustimmen, sondern ihre Reaktionen richtig einordnen zu können.

Wir waren mehrere Tage an einem nationalen Schulanlass, wo Dutzende Jugendliche (16-20 Jahre) beschäftigt waren. Ich habe sie bereits vorher von sportlichen Wettkämpfen gekannt (wir haben gemeinsame Hobbies), was auch die Gesprächsgrundlage bildete, nachdem ich sie schüchtern angesprochen habe. An der Abschlussparty sah ich die Gelegenheit, sie besser kennen zu lernen. Meine Freunde haben mir als zurückhaltende Person geholfen und Mut gemacht, was irgendwie dazu geführt hat, dass sie schlussendlich sogar auf mich zukam und wir gemeinsam tanzten.

Danach gingen wir beide nach draussen, um etwas frische Luft zu schnappen, wo sie mich (sportlich ) auf ein Glas Wasser einlud. Bis zum Ende tanzten wir, beide unbeholfen aber entspannt, und von ihr kamen auch immer wieder Signale, die auch andere bemerkt haben.

Auf dem Rückweg haben wir die Ruhe genutzt um das Gespräch fortzuführen, jedoch nicht ohne weitere Gesprächspartner. Während der ganzen Zeit, mit Ausnahme beim Tanzen, habe ich versucht, sie nicht zu bedrängen und daher keine Annäherungen gemacht. Ausserdem interessierte mich die Person und nicht ihr Aussehen.
Schlussendlich habe ich um ihre Handynummer gebeten, welche sie mir ohne zu zögern aufschrieb und sie verabschiedete sich mit einem "Touch" über meine Schulter, was mir Sicherheit gab.

Darauf folgte eher eine Kommunikationsebbe, was mich etwas überraschte. Nach ein wenig Unterhaltung habe ich mal ein Treffen vorgeschlagen, in Betracht der besonderen Umstände: Sie wohnt zwar weit weg, was für mich aber kein Problem wäre da ich bereits jetzt am Wochenende lange Reisen gewohnt bin, um Freunde und Verwandte zu treffen. Jedoch sah ich bereits dort, dass mehr von mir kommen würde und so eine Aussage als überanhänglich aufgefasst werden kann.

Sie hat gemeint, dass wir zu weit entfernt sind, was ich auch anerkenne.
Leider ist nun gar kein Treffen (auch nicht etwas unverbindliches oder freundschaftliches) in Aussicht, nur ein sich an den Sportanlässen Sehen schlägt sie vor.

Jedoch habe ich den Eindruck, dass sich ihre Haltung mir gegenüber geändert hat, da doch sie zunächst meine Nähe in diesem Wissen suchte, und die Entfernung scheint jetzt nur wie ein Vorwand, weil sie es sich anders überlegt hat.

Um mit mir selbst ins Reine zu kommen und die Sache abzuschliessen, würde mich interessieren, was sich genau ereignet hat. Habe ich sie im Prozess selbst verloren, wollte sie mich nur kurzfristig kennenlernen oder könnte sie eine schwere Entscheidung getroffen haben?

Vielleicht haben werte User ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tendenzen festgestellt. Frage mich jetzt, welche Schlüsse daraus gezogen werden sollen oder ob ich mich lediglich über ein gutes Abenderlebnis freuen soll (So nahe kam mir seit langer Zeit niemand, das allein war es wert)

Freundliche Grüsse

hoefti

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Lilly 22

Hallo Rieux,

wenn du so übervorsichtig und überkorrekt bist, kannst du natürlich
leicht den Eindruck erwecken, nicht besonders interessiert an ihr zu
sein. Das wär die eine Seite der Medallie.

Das andere ist eben die Tatsache, dass euch eine bestimmte, größere
Entfernung voneinander trennt. Hier kann man die Sache realistisch
betrachten und dementsprechende Konsequenzen ableiten. Frauen nei-
gen hier tatsächlich eher dazu, die Realtität zu sehen und anzuerkennen.
Hinzu kommt vermutlich, dass sie nicht einmal weiß, dass du hier kei-
ne Probleme bei siehst und einiges für das Ganze in Kauf zu nehmen
bereit wärst?

Mach ein konkretes Treffen aus und zeig ihr dann, dass du an ihr, dem
Menschen, interessiert bist und überwinde deine Schüchternheit. An-
sonsten sendest du halt selbst immerzu ambivalente oder falsche Sig-
nale.

Eine "Fernbeziehung" sollte zudem lediglich eine Überbrückung darstel-
len. Anderenfalls brauchst du dazu eine Partnerin, die mit zuviel Nähe
selbst nichts anfangen kann.

gastlovetalk

Ach, so bundesweite Schüler- und Studentensachen sind ja meist nur Einmal-Sachen von einem oder ein paar Tagen.

Wenn man - wie Du - Glück dabei hat, gibt es auch gelegentliche Wiederhoungsgelegenheiten, aber das Format der Treffen bleibt bei "alles vorläufig, alles nur temporär".

Das macht diese Veranstaltungen zur perfekten Umgebung für Sachen, die nur einmal ausprobiert werden. Wie z.B. "Tanzen, wenn man sich für ungeschickt oder schüchtern hält".

Sieh es zunächst mal als einmalige, willkommene und gut genutzte Gelegenheit, was miteinander zu machen, sich ein kleines bisschen kennen zu lernen, dabei etwas auszuprobieren, jedoch alles unverbindlich zu halten.

Vielleicht kommt es ja doch noch zu Wiederholungsterminen, und man kann darauf aufbauen, was ihrbisher gemacht habt. Aber rechne besser nicht damit, besser man wird positiv überrascht als enttäuscht: schraube Deine Erwartungen nicht in die Höhe.

Bzgl. "die Entfernung ist doch kein Problem, ich kann am Wochenende auch weit fahren" - Du bist zu optimistisch, wenn Du davon ausgehst, dies wäre für sie kein Problem, bloß weil es für Dich keins darstellt.

In Deinem Alter dachte ich bzgl. Mobilität genau wie Du, doch ein damaliges Mädel hat mir ca. 25 Jahre später erklärt, was das für sie bedeutet hätte - und da verstand ich dann nachträglich.

Neq

Ich sehe es wie Lilly: du bist nicht genug auf sie eingegangen. Das deckt sich auch mit CtrlAltDels Beobachtung, denn aus dem "mal was ausprobieren" ist dann vielleicht gar nicht so viel geworden, wie sie es sich erhofft hatte. Nach der Veranstaltung dann kam dann auch noch die Vernunft hinzu, weswegen sie sich jetzt distanzieren will.

Ich würde an deiner Stelle nochmal einen konkreten Termin vorschlagen, aber nicht unbedingt davon ausgehen, dass sie den auch wahrnehmen möchte. Aber sei ruhig direkt, denn das ist aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit, nochmal an sie heran zukommen und nicht den Eindruck von dem beschriebenen Abend zu stärken.

Selbst wenn sie nur ausprobieren wollte, wie weit ihr eigener Charm reicht, hat sie wahrscheinlich auch echtes Interesse gehabt. Man sucht sich schließlich auch bei einer Party nicht einfach willkürlich jemanden aus, sondern schon jemanden, den man attraktiv findet.