monochrom

Ich habe ja nicht gesagt das der TE etwas falsch gemacht hat.

Damien Thorn

Ich sehe das Problem nicht darin, was er gemacht hat, sondern womit er sich zurückgehalten hat. Und vor allem, weswegen. Wenn die Ampel grün ist und man trotzdem die Handbremse reinhaut, dann kann das das Gegenüber durchaus verwirren. Ich finde auch die Erläuterung des TE bezeichnend:

Ausgehend davon, dass sich die eigene Einstellung im Auftritt widerspiegelt, drückt die Erklärung des TE m.E. Hemmungen aus, sowie die Unfähigkeit, Sex als spontanen Genuss wahrzunehmen, sondern eher als abwertiges "Flachlegen", das einem weitergehenden Interesse im Weg stehen könnte und das man sogesehen als "Übel" auf später verlagern sollte. Da schwingt auch eine gehörige Portion Arroganz mit, weil er denkt, dass er, der große Mann, sie, das kleine Mädchen, vor dem bitterbösen Sex beschützen müsse. Zudem hat es auch etwas Naiv-Unbeholfenes an sich, zwischen fummeln und Geschlechtsverkehr zu unterscheiden. Das machen in der Regel eher unsichere Teenager, die es nicht besser wissen.

Dass die Gesamtheit solchen Schwingungen beim Gegenüber Unbehagen auslösen kann, sollte zumindest nicht überraschend sein.

Aboutaboy

Ich neige auch dazu, Verhalten aus der Vergangenheit überzuinterpretieren. Das bringt aber nichts, wohl auch nicht für den Flirt mit anderen Frauen, weil jede dann doch glücklicherweise individuell ist.

Die Friendzone ist eine Illusion. Jedenfalls wird niemand von einer Frau bewusst dort "hineingesteckt". Gefühle sind da, entstehen allmählich, oder fehlen eben (dauerhaft) - aber auch das nicht wie bei einem An-Aus-Schalter, sondern es gibt viele Zwischenstufen, und Gefühle können auch schwanken. Deshalb sind viele Menschen unsicher in diesen Dingen. Es gibt zwar Frauen, die sich Verehrer warm halten, weil sie Nutzen aus ihnen ziehen können, aber seien wir doch mal ehrlich: meist bieten doch diese Verehrer ihre Hilfe selbst an - warum sollte eine Frau dann nein sagen, wenn sie Hilfe braucht? Wirklich gezielt berechnende Frauen sind wohl die Seltenheit.

Deshalb kann sich die Bekannte des TE durchaus zu unterschiedlichen Zeiten ihrer möglicherweise schwankenden Gefühle nicht sicher gewesen sein.

Ich würde raten: Versuch es doch einfach in zwei, drei Wochen noch einmal mit der Kontaktaufnahme. Unaufdringliche und nicht weinerliche Hartnäckigkeit macht sich mitunter bezahlt.

Damien Thorn

Das ist ein häufiger Irrglaube bei vielen Männern: Zu glauben, Hartnäckigkeit mache sich bezahlt. Eine Frau, die klar sagt, dass nichts rüberkommt, hat ihre Entscheidung getroffen. Allenfalls ist es an ihr, eine neue Kontaktaufnahme zu starten. Startet hingegen der TE eine neue Kontaktaufnahme, ist es vollkommen egal, wie sehr er einen auf cool macht: Die Frau kriegt umgehend die Botschaft: "Ich habe ihn abblitzen lassen, und er kommt dennoch wieder angekrochen. Ergo: Verzweiflung und Bedürftigkeit. Hat er kein eigenes Leben, sodass er einer Frau, die ihn nicht will, nachstellen muss?".

Aboutaboy

@Damien Thorn: Das sehe ich anders, und nicht nur, weil ich es im Moment anders sehen möchte. Die Dinge sind nicht immer nur schwarz oder weiß. Häufig ja, aber eben nicht immer.

Damien Thorn

Das hat mit schwarz oder weiß nichts zu tun, sondern mit Balance und Augenhöhe. Augenhöhe gewinnt man nur, wenn man sich entsprechend verhält. Und ein Typ, der so wenig Würde besitzt, dass er wie ein Hund wiederholt dahergekrochen kommen muss, wird eben auch nicht ernstgenommen. Weswegen auch? Er besitzt ja nicht einmal so viel Selbstwert, um sich nach einer Frau umzuschauen, die ihr ok gibt. Stattdessen verschwendet man verzweifelt seine Zeit an einer Frau, die ein Veto einlegt, so als wäre dies die letzte Chance im Leben, um jemanden kennenzulernen.

Auf welche Frau soll so etwas attraktiv wirken?

Aboutaboy

Was hat denn eine Kontaktaufnahme mit einem Daherkriechen zu tun? Auch hier gibt es viele Zwischenstufen. Das mit der Balance stimmt, es muss von beiden Seiten etwas kommen. Aber ich sehe hier kein Problem darin, den Kontakt noch einmal zu suchen -
wenn er nicht um ein Treffen bettelt, sondern selbstbewusst äußert, dass er sie gern noch einmal sehen würde. Augenhöhe stellt man dann durch sein Auftreten bei den Treffen her.

Curly2013

Weil der TE doch schon einen Korb bekommen hat! Und dann holt er sich den nächsten, wenn er zum wiederholten Male angekrochen kommt.
Ist das Gleiche wie in deinem Thread ...

Damien Thorn

Da gibt es kein Selbstbewusstsein. Ein selbstbewusster Mensch ist sich seiner selbst bewusst, kennt somit seinen Wert und schenkt es sich, nochmal bei einer Frau aufzufahren, die ihn abserviert hat. Jemand bettelt in dem Moment nicht, weil er "biiitte, bitte" sagt, sondern einfach, weil er nach einer Ablehnung überhaupt wieder herkommt und sich daten will. Weswegen sollte man noch einmal fragen, wenn doch ein klares Nein kam? Falls die Frau es sich anders überlegt, dann kommt sie von sich aus her. Aber wenn sie sich schon in der Überlegenheitsposition befindet, das Gegenüber abzulehnen, dann wird sich das steigern, wenn die Resonanz einseitig auf der Gegenseite besteht. Da gibt es dann kein weiteres Treffen, nur eine weitere Blamage seitens des Bettelnden und einen weiteren Dämpfer in der Persönlichkeitsentwicklung.

Männer, die ein Nein nicht akzeptieren können, bringen damit nur ihre Erbärmlichkeit zum Ausdruck. Frauen können sowas nicht ab. Frauen stehen auf Typen, die ein eigenes vielseitiges Leben haben und deswegen sich deren gesamten Denken nicht derart verzweifelt um eine Frau dreht, die er gerade mal ein paar Mal gedatet hat.

Lilly 22

Im vorliegenden Fall muss der TE überhaupt nicht um ein weiteres Date
betteln, weil seine Auserwählte aus dem gemeinsamen Bekannten-/ Freun-
deskreis stammt und man sich da sicher ohnehin irgendwann man wieder
begegnen wird, wie der TE das ja bereits selbst anklingen ließ. Er muss al-
so weder betteln, um ggf. mal wieder in Kontakt mit ihr zu kommen, noch
bei so einer Begegnung sein Gesicht verlieren, sollte er sie dabei "normal"
und "locker" ins Gespräch ziehen wollen. Und möglicher Weise bietet sich
dabei eben die Gelegenheit, das Ganze nochmal anders anzugehen. Etwas,
was er heute noch nicht weiß, aber was er durchaus nutzen kann, so er es
denn dann will.