Lilly 22

Weißt du, Trost spenden bzw. Anteilnahme zeigen, kann man auf
vielerlei Art tun. Und das lenkt das Ganze sicher nicht in irgend-
eine nicht sinnvolle Richtung. Es ist lediglich Ausdruck von Empa-
thievermögen.

Zumal das OdB der TE um ihre Umstände bereits weiß.

Ich musste so u.a. meinem Freund beim zweiten Date eine Er-
lebnis schildern, damit er überhaupt erahnen kann, warum ich
an diesem Tag ggf. ein wenig merkwürdig auf ihn wirke. Er hat
es gehört und mich spontan einfach in den Arm genommen.
Hatten wir einen ruhigeren, aber dennoch sehr schönen Abend,
der uns sogar noch mehr verbunden hat. Mir hat es gezeigt,
dass ich da einen ganz besonders liebenswürdigen Menschen
an der Seite habe, dem ich mich anvertrauen kann und bei dem
ich sein kann, wie ich bin. Beim ersten Date waren wir in eine
Situation geraten, wo er mir seine Loyalität unter Beweis hat
stellen können und das auch aus freien Stücken heraus so tat,
weil wir offenbar gleiche Werte teilen. Hätte er gar nicht tun
müssen, hat er aber und da wusste ich für mich bereits, dass
er auch einen "Arsch in der Hose" hat und wir da ziemlich ähn-
lich ticken. Kein großes Gerede, sondern einfach entsprechend
handeln.

Kronika

Unterstützung sollte sie sich meiner Ansicht nach eher im Kreis von Familie und Freunden suchen - eben Personen die ihr stabil schon längere Zeit zur Seite stehen.

Bei dem Typen handelt es sich um jemanden den sie bisher noch nicht kennt weshalb sie hier nichts erwarten sollte in dieser Richtung. Wenn es sich doch ergibt dass sie sich überhaupt mal sehen dann ist es ein positiver zusatz wenn er ihr auch in ihrer Situation den Rücken stärkt, aber in ein neues Kennenlernen geht man ja nicht mit dem Grundgedanken vom anderen Trost zu erhalten.

Damien Thorn

Du klingst wie eine frühere Userin namens "dear_ly". Wann immer hier im Forum ein Problem auftauchte oder ein Dialog begann, versuchte sie ihren Argumenten Gewicht einzuhauchen, indem sie erzählte, dass sie jemanden kennt, bei dem das auch so war. Das war ihr Universalansatz, um selbst den größten Quark und die größte Unlogik zu begründen. Es ist kompletter Quark, das erste Date mit Familiendrama zu beginnen. Da kannst Du noch so viel erzählen, was für ein selbstloser Strahlemann Dein Freund bei eurem 1. Date war. Selbst falls das stimmen würde (was unwahrscheinlich ist), so ändert das absolut gar nichts an der Tatsache, dass es das beste Beispiel ist, wie man es nicht machen sollte und dass man erst recht nicht auf das erste Date mit solch einer Erwartung hingehen sollte. Die TE sabotiert sich auch so in ausreichendem Maße.

Exakt.

Lilly 22

Ich empfinde es als den größten Quark überhaupt, irgendwelche Uni-
versal- Regal für ein erstes, zweites oder sonstwelches Date aufstel-
len und sich dabei noch als allwissend ausgeben zu wollen.

Fakt ist, dass ich zu keiner Zeit behauptet habe, dass ich -bei meinem
angeführten Beispiel- überhaupt mit solchen Erwartungen in ein Date
gegangen sei. Ich hatte gar keine Erwartungen und dennoch ist es ge-
nau so gelaufen und hätte nicht besser laufen können.

Du kannst gern andere Ansichten pflegen- dein Ding. Ich kenne nicht
nur dieses eine Beispiel. Wie ich anderenorts bereits erwähnte, ist es
bei meinem bisher tiefgründigsten und längsten Beziehungen im Grun-
de immer nach dem selben Schema, das weit ab von mancher Denke
hier verläuft, abgelaufen: äußert komische, eigene Lebenssituation
und gar nicht auf der Suche nach Mr. Perfect usw. und genau in sol-
chen Situationen (mir war es völlig wurscht, wie jemand über mich
denken könnte, ich war eben halt gerade so und nicht anders) habe
ich nicht nur die besten Männer überhaupt kennen gelernt, sondern
eben auch erfahren können (Lebenserfahrung), dass sich genau das
sogar bestens dafür anbietet, um mal eben nebenher ganz schnell
Weizen von Spreu trennen zu können. Und weißt du, meinen Freund
zeichnet gerade aus, dass er weder zum Schubladendenken neigt,
noch sonstwie erst taktierend um irgendeine Dame kreisen müsste.
Er ist eben einfach auch, wie er ist und das gerade aus sich heraus,
weil er ist, wie er ist und er damit echte, menschliche Werte in sich
trägt. Er braucht kein Showprogramm, mit dem er irgendwelche
Weiber flachlegen oder diesen erst imponieren könnte. Er tut das,
weil er ist, wie er ist und damit kein Problem hat. Von daher hat es
einfach nur gut zusammen gepasst. Und dass es eben so gut passt,
hat sich so einfach nur relativ schnell sogar heraus gestellt und
zwar durch die Möglichkeit, es im realen Leben direkt überprüfen
zu können.

Menschen, die für alles Regeln aufstellen und sonstwie erst taktie-
ren wollen, sind nichts anderes als konrollsüchtige Feiglinge, die
eine Maskerade mit sich herum schleppen und sich am Ende wun-
dern, wenn man nur dieser verfallen ist.

Lilly 22

Ich habe weder von Erwartungen gesprochen, die sie pflegen sollte,
noch davon, was er tun sollte. Ich weiß nicht, wie du auf solche Ge-
dankenabwege gelangst.

Und nein, es ist zudem völliger Quatsch zu unterstellen, dass gene-
rell die Familie oder länger Bekannte, besser geeignet wären. Es ist
und bleibt Typ- Sache und nicht selten sind gerade innerhalb der
Familie die Verstrickungen viel zu ungünstig, als dass sie hilfreich
wären bzw. gerade in echten Krisen eine Unterstützun bieten könn-
ten. Es ist sogar eher wahrscheinlich, dass ein objektiv Außen-
stehender das gerade viel besser leisten kann, weil er weder emo-
tional, noch sonstwie in diese Dinge verstrickt ist und die Sachen
mit eigenen, eben unabhängigen Augen sieht.

Als mein Freund z.B. damals tödlich verunglück ist, habe ich das
weder erwartet, noch hätte es jemand aus meinen Kreis tatsäch-
lich überhaupt nur annähernd verstehen können, wie es mir da-
mit emotional ergangen ist. Da geht es nicht mal um Gleichgül-
tigkeit usw., sondern einfach um Reife, eigene Lebenserfahrung
usw. usf. Es gab einfach niemand greifbaren, der auch nur an-
nähernd hätte nachvollziehen können, wie ich mich damit fühle.
Die Erwartungen der Familie und Freunde lauteten einfach nur
in etwa: "nun funktioniere doch mal bitte endlich wieder wie
früher und überhaupt, das ist doch schon `ne Weile her...". Ich
war froh, andere Menschen in dieser Zeit kennen lernen zu dür-
fen, die mich -fast ohne Worte- einfach nur verstanden haben.
Ich habe weder etwas von diesen erwartet, noch gefordert und
dennoch waren sie einfach da und konnten mir über diese echt
verdammt schlimme Zeit besser hinweg helfen, als sonst wer.
Und nein, ich verurteile meine "eigenen" Leute deshalb nicht,
weil ich weiß, dass sie einfach nur nicht anders konnten und
vermutlich in genau so einem Regel-Denken verhaftet waren,
wie das heutzutage immer üblicher wird.

Kronika

Es ist aber offensichtlich dass genau was du aus deiner Situation beschreibst auf sunflower überhaupt nicht zutrifft. Sie macht sich doch in Bezug auf diesen Mann verrückt und denkt die ganze Zeit darüber nach wie sie bei ihm ankommen würde. Keine Spur von Lockerheit oder zu dem stehen wie sie gerade ist.
Entsprechend kann man das auch nicht vergleichen.

Lilly 22

Ungeachtet dessen, wie sie aktuell denkt und darum geht es doch,
könnte sie sich sehr wohl einfach darauf einlassen und schauen,
wie es sich für sie anfühlt. Gerade deshalb versuche ich jedenfalls
ihr nicht mit irgendeinem obendrein ängstlichen Kram zu kommen,
der auf irgendwelche angeblich Allgemein-Regeln abstellt.

Sie kann sich darauf einlassen und damit die Erfahrung machen,
dass ihr Kopfkino viel schlimmer ist, als jede Realität. Muss sie
natürlich aber nicht und kann sich weiter in ihren Ängsten bestär-
ken.

Ich mache mir zum Glück um dieses ständig jemanden zu Gefallen
sein zu wollen, keinen Kopf. Es ist mir schlichtweg egal. Und genau
deshalb bin ich meist nicht nur authentisch, sondern gewissermas-
sen auch ziemlich frech. Das ist deshalb cool, weil man so eine ganz
andere Sparte an Menschen kennen lernt. Auf der anderen Seite se-
he ich aber so selbst viel eher, wie mein Gegenüber wirklich tickt.
Und wenn ich möchte, dass es passt, ist mir das so viel lieber, weil
man das Unpassende relativ schnell aussortieren kann.

Kronika

Zum einen weil es diese Erwartungen bei ihr wecken kann wenn hier mehrfach davon gesprochen wird dass er ihr ja vielleicht kraft und trost spenden kann (da liegt der Gedanke dass sie dahingehend Hoffnungen entwickelt nicht fern), zum anderen habe ich überhaupt nichts unterstellt was du gesagt haben sollst und dich weder zitiert noch angegriffen noch überhaupt namentlich erwähnt.
Im Gegensatz zu dem ständigen gezicke hier was einfach nur noch nervt versuche ich mir solche persönlichen Angriffe zu klemmen.
Dazu gehören auch abfällige Äußerungen wie 'Gedankenabwege' nur weil man sagt was man dazu denkt.

Lilly 22

Nun gut, deinen Beitrag empfinde ich nun wiederum als äußert
zickig, auch wenn er das Etikett tragen soll, nicht so zu sein.

Gedankenabwegig heißt einfach nur, dass du meinen Gedanken
offenbar nicht wirklich folgen kannst und stattdessen eben in
deiner eigenen Denke und entsprechenden Schlußfoolgerungen
verhaftet bleibst. Mehr nicht.

Und wie ich bereits mehrfach schilderte geht es gerade nicht um
Erwartungen, die man pflegt oder begründen soll, sondern um
Erfahrungen, die man erst dadurch sammeln kann, indem man
seinen Instinkt folgt bzw. indem man sich auch mal auf Neues
einlässt. Kein Muss, aber ein Kann. Wenn du daraus sodann für
dich schlussfolgerst, man könne daraus eine Erwartung ent-
wickeln, dann doch nur, weil du eben so tickst, wie du eben tickst.
Aber sicher nicht, weil alle genau so ticken, wie du eben tickst.
Andere würden sich hier z.B. eher sagen: "o.k., so habe ich das
noch nie betrachtet und ja, wenn ich neue Erfahrungen sammeln
will, sollte ich mich auch mal auf neue Dinge einlassen wollen...".
Sich grundsätzlich darauf einlassen zu wollen, heißt aber nicht zu-
gleich, ein bestimmtes Ergebnis zu erwarten. Sondern lediglich,
mal neue Wege zu probieren/ zu wagen und zu schauen, was am
Ende dabei raus kommt (z.B. im Gegensatz zudem, was man bis-
her kennt).

Damien Thorn

Ist aber kein bisschen vergleichbar mit einem geplanten Date über eine Flirtplattform.

Imitierst Du jetzt Ana-lia? Wer hat je davon gesprochen?

Darum geht es überhaupt nicht. Es gibt einen Unterschied, ob man für alles Regeln aufstellt oder ob man sich nicht selbst ein Bein stellen will. Das hat auch nichts mit Maskerade zu tun. Wenn man zufällig irgendwo mit irgendwem Unbestimmtes Verbindung herstellt, wo es weder geplant ist noch irgendein bestimmtes Interesse besteht, ist es selbstverständlich, dass das Gegenüber einen so kennenlernt, wie man eben ist. Weil es einem einfach schnurz ist. Etwas ganz anderes ist es, ein Date zu vereinbaren und dem Gegenüber erstmal mit Familientragödie zu kommen. 99% der Typen, die nicht gerade ein Helfersyndrom haben, denken entweder an eine labile Person, die vollkommen unfähig, in so einer Situation einen Mann kennenzulernen oder empfinden allenfalls Mitleid. Und das hat nichts mit Spreu vom Weizen trennen zun tun, sondern einfach mit Wahrscheinlichkeit, weil man das Gegenüber nunmal nicht kennt. Ergo: Wenn Du alles tust, um bekloppt zu wirken, dann bist Du in erster Linie die Bekloppte, wenn Du von einem Fremden erwartest, dass er nach irgendeinem Kern sucht, der sich von Deinem übrigen Verhalten und entgegen jeder Wahrscheinlichkeit unterscheiden soll, weil er ansonsten die Spreu für Dich ist. Da kannst Du mit noch so vielen Erfahrungen um die Ecke kommen, die Du alle durchlebt haben willst - es ist weder glaubwürdig, noch verleiht es Deinen Argumenten mehr Gewicht. Das gleiche wie hier:

Mal wieder eine Deiner "Erfahrungen", die Deine haltlosen Argumente stützen soll, dass wie in diesem Fall fremde Menschen für Stütze, Verständnis und Bewältigung von Problemen und Traumata geeigneter wären als Familie und Freunde. Irgendwann wird's einfach nur noch lächerlich.