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Du befindest dich im Forum: Singles und ihre Sorgen. Du hast es satt, "glücklicher" Single zu sein? Eine neue Beziehung in Aussicht, aber wie gehts jetzt weiter? Unglücklich verliebt? Hier ist deine Plattform, um über alles rund um das Single-Leben und Beziehungsanbahnung zu diskutieren. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 22.07.2020, 15:54   #1
lenii
Member
 
Registriert seit: 07/2008
Beiträge: 237
Beziehungswunsch trotz Bindungsangst?

Nach langer Zeit melde ich mich wieder Mal hier. Mein Problem habe ich schon seit sehr langer Zeit und langsam weiß ich wirklich nicht mehr was ich machen soll. Ich bin single und habe schon Sehnsucht nach einer innigen Beziehung mit allem was dazu gehört. Also gemeinsame Unternehmungen, Gespräche, Kuscheln und vielleicht auch irgendwann mal eine Familie gründen.

Ich habe hin und wieder Dates mit wirklich netten Männern. Wir treffen uns zum Essen, Kaffee gehen Wandern etc. - aber sobald es ernster wird verliere ich das Interesse. Ich habe dann versucht es quasi einfach auszuhalten und den Männern eine wirkliche Chance zu geben. Zum Beispiel wenn es körperlich wird bei einem Netflixabend letztens bei mir zu Hause dann merke ich einfach dass ich mich eher überwinden muss zum Kuscheln weil es ja eigentlich normal wäre. Es liegt aber eindeutig nicht am Mann also er ist nett, charmant und gutaussehend.

Die Rückmeldung die ich von mittlerweile einigen Männern bekommen habe ist dass sie bei mir eine Blockade spüren. Dass sie bei mir einfach nicht mehr weiter kommen.

Ich will es ja aber kann es einfach nicht zulassen. Jetzt könnte man sagen "Irgendwann wird dir schon der Richtige über den Weg laufen, nur Geduld" aber was wenn der schon da war und ich nicht in der Lage war ihn an mich ranzulassen? Seelisch wie körperlich.

Mich beschäftigt das wirklich sehr ich mache mir große Sorgen. Am Freitag habe ich wieder ein Date mit einem Mann den ich über eine Datingapp "kennengelernt" habe. Ich habe Angst dass ich mein altes nicht bewährtes Muster wiederhole.

Hätte jemand eine Idee, Ratschlag wie ich daran arbeiten kann?

PS: Als Bindungsangst würde ich es nicht bezeichnen, ich will ja eine Beziehung
lenii ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 15:54 #00
Administrator
Hallo lenii, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 22.07.2020, 16:13   #2
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Du, ich fürchte da werden wir Dir hier nicht wirklich groß helfen können. Du hast da ja noch einiges aufzuarbeiten, und das geht am besten/ nur mit professioneller Hilfe. Live.

Was mir aber als Eindruck aus diesem Posting hängen bleibt ist das Du Dir scheinbar eine Art "Druck" machst das es nun doch endlich klappen muss. Nein, muss es nicht und wird es wohl auch nicht bevor Du Deine Vergangenheit ausreichend verarbeitet hast.

Sorry wenn ich da keine besseren Worte/ Ratschläge für Dich habe, aber das ist meine ehrliche Einschätzung/ Meinung.
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monochrom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 16:27   #3
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Liebe lenii,

ist es denn überhaupt so, dass du diese Männer anziehend findest?
Denn der netteste, bestaussehende Mann beisst bei mir bezüglich Kuscheln und mehr auf Granit, wenn zB der Körperduft mich nicht anzieht. Oder wenn Humor und Sensibilität ein Fail sind...

VG!
Anna
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Anna-Lia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 16:33   #4
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Oh man, sehe grad an deinem frühere Thread, dass leider wahr ist, was ich spontan vermutet hatte - wollte aber nicht gleich das Krasseste vermuten...

Ich habe sowas zwar nicht erlebt. Denke aber, dieses Trauma ist noch voll da und es ist wichtig, dir da einen Therapeuten an die Seite zu holen.
Ich würde da an deiner Stelle auch unbedingt so lang suchen, bis du einen Therapeuten findest, dem du vertraust UND der Bewertungen zufolge richtig gut ist.

Ach so und: Wenn das keine Bindungsangst ist, was dann... Angst bedeutet ja nicht zwingend, dass man etwas nicht will. Sondern in diesem Fall "nur", dass man sich auch davor fürchtet, weil man schlechte / schlimme Erfahrungen damit gemacht hat. In dem Fall mit Vertrauen, Liebe und Intimität.

Liebe Grüße
Anna
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Alt 22.07.2020, 17:52   #5
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo lenii,

Zitat:
Zitat von lenii Beitrag anzeigen
...
PS: Als Bindungsangst würde ich es nicht bezeichnen, ich will ja eine Beziehung
Beziehungsunfähigkeit bzw. -angst, ist etwas ganz anderes, als Bindungs-
angst.

Unter einer Bindungsangst versteht man normaler Weise die Angst davor,
emotionale Bindungen entstehen zu lassen. Das muss nicht nur für einen
möglichen Partner gelten, sondern kann sogar so "schlimm" sein, dass so
jemand gar keine emotionalen Bindungen (mehr) pflegt bzw. eingeht. Al-
so nicht mal mehr zu einem Haustier usw. Er kann sie auch auf lediglich
langjährige, eben ganz enge, alte beschränken usw. usf.

Dahingegen kann man aber dennoch emotionale Bindungen (meist hier
aber auch eher selten bzw. beschränkt) zulassen z.B., aber das Leben in
Beziehungen fürchten, meiden usw. usf. Also, dir kann z.B. deine Schwes-
ter emotional viel bedeuten, du sorgst dich von mir aus um sie usw., aber
du pflegst keine echte Beziehung zu ihr. Empfindest jede auch nur schein-
bare Verpflichtung in dieser Hinsicht schlichtweg lästig usw. Im besten
Fall kann sie aber zumindest, wenn was ganz arges ansteht, trotzdem auf
dich zählen. Für kurze Momente jedenfalls. Oder du kannst dein Kind zwar
lieben (emotionale Bindung), aber in der Mutter-Kind-Beziehung die rein-
ste Katasprohe sein. Nur mal beispielhaft und grob dargestellt.

Auf der anderen Seite gibt es etliche Menschen, die zwar Beziehungen, al-
so auch "Partnerschaften/ Freundschaften" usw. pflegen, die zum anderen
aber keine wirkliche, emotionale Bindung (aufgebaut) haben und die so et-
was gar meiden usw. Man genießt dann halt nur die Vorteile der Beziehung
und pflegt sie einzig deshalb. Der Mensch dahinter ist im Grunde austausch-
bar/ egal.

Bei dir könnte ich mir vorstellen, dass du dich zumindest hinsichtlich dem
Eingehen neuer, emotionaler Bindungen schwer tust und diese eher ver-
meidest (meidest). Das ist nicht selten, hat man gerade in der Kindheit hier
schlechte Erfahrungen sammeln müssen (Trauma). Wie z.B. Trennungser-
fahrungen, Verluste, starke Ablehnung der eigenen Person, Übergriffigkei-
ten usw. usf. und ist folglich das Vertrauen darin entweder nie wirklich ent-
standen bzw. arg erschüttert worden.

Allein wird man m.E.n. so etwas nicht einfach mal so "gerade gebogen" be-
kommen. Da braucht es i.d.R. professionelle Hilfe. Um so früher (Alter), um
so besser und erfolgversprechender.

Schließlich hat man das nicht "umsonst". Es dient einem i.d.R. als Schutz-
panzer vor der Wiederholung schrecklicher Erfahrungen. Jedenfalls, wenn
diese Unfähigkeit/ Angst nicht organisch usw. bedingt ist. Die Psyche ver-
drängt, wacht, kontrolliert, schlägt ständig Alarm und man tickt danach.
Diese ganzen Hintergründe und Mechanismen, müssen erstmal ins Bewusst-
sein vor dringen, damit man sie "angehen" kann.

Außerdem muss das "Gehirn" die schlechten Erfahrungswerte möglichst
durch positive, neue ersetzen. Ein Profi kann dir da insgesamt viel besser
bei helfen.

Was mir bei deinen Schilderungen im Eröffnungsthread auffällt ist, dass du
offenbar "massig" Dates, mit verschiedenen Männern hast und diese quasi
wechselst/ austauschst, wie "andere ihre Unterwäsche". Das ist nicht böse
gemeint, passt allerdings zu deiner Vorgeschichte. Ebenso das Kusscheln,
obwohl gar kein Bedürfnis deinerseits bzw. sexuelle Anziehung, besteht.

Eine Freundin von mir, die 7 Jahre älter ist als ich, ist als Kind von ihrem
leiblichen Vater über Jahre missbraucht worden (so ca. zwischen 11-14).
Als sie sich irgendwann getraute, sich damit ihrer Mutter anzuvertrauen,
war diese empört darüber und meinte in Etwa: "Du blöde ********, du
legst es ja regelrecht darauf an. Ich will dich nie mehr wieder sehen".

Diese Freundin hatte anfangs immer "liebe Freunde/ Männer/ Ehemän-
ner/ Väter ihrer Kinder". Aber, sie konnte das einerseits nie ertragen
(Bindung, Beziehung) und hat diese Männer ständig und dazu exzessiv
betrogen, sich getrennt, den nächsten "ausprobiert" usw. Ihre Kinder ver-
nachlässigt, weil sie ständig "unter Strom" gestanden hat. Sie hat erst
relativ spät mit einer Therapie begonnen. Also ca. Mitte 30 und ist seit
ihrem ca. 40. Lebensjahr berentet ("Schwerbehinderung" wegen dieser
Kindheitserfahrungen auf psychischer Ebene, nebst späteren, körperlichen
Symptom-Krankheiten dazu).
Als sie sich erden und echte "Partnerbeziehungen" hat pflegen wollen,
ist sie ausschließlich an "blöde" Männer mit echten Störungen, geraten,
mit denen sie quasi Missbrauchserfahrungen und Demütigungen wieder
holt hat. Ich meine hier insbesondere psyschichen Missbrauch, durch u.
a. Männer mit einer NPS usw. Im Übrigen ist es nicht gerade selten, dass
Missbrauchsopfer eine Borderline- Störung entwickeln.

Warum ich dir von ihr erzähle? Sie hat es irgendwann arg bereut, nicht
schon viel früher Therapieangebote genutzt usw. zu haben. Sie war trotz
ihrer schrecklichen Erlebnisse lange Zeit ein sehr aufgeschlossener, eher
positiv denkender Mensch und eine Frau, die "anpacken" kann. Aber ihr
fehlten die "Werkzeuge" usw. um mit all dem gesund umgehen zu kön-
nen. Kein Partner (auch nicht der liebste usw.) hat sie "therapieren"
können.

Sie funktionierte unbewusst im Grunde vornehmlich "destruktiv" und hat
somit "lebenslänglich" bekommen. Und genau hier sieht sie im Heute e-
ben, dass sie zumindest dieses "lebenslänglich", dazu Invalide, hätte ver-
hindern können, hätte sie nach Fortgang aus dem Elternhaus direkt eine
Therapie begonnen. Im Übrigen hat sie sich selbst nie als Opfer gesehen
oder ausgegeben. Also auch nicht, als sie später offen über ihre Kindheits-
erlebnisse sprach usw. Maximal empfand sie es so, dass sie tun und ma-
chen kann, ihr Leben aber nicht wirklich zufriedenstellend, friedlich wird.

Wo willst du in ca. 10 oder 15 oder 20 Jahren stehen?

Deine Prioritäten setzt du im Heute selbst!

Alles Gute.
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Geändert von Lilly 22 (22.07.2020 um 18:02 Uhr)
Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 18:07   #6
Anique
Quotenlesbe
 
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Ich hatte dasselbe Verlangen und habe mir irgendwann eingestanden, dass monogame Modelle nicht funktionieren und ich sie nur wollte, weil das eben alle machen.
Glücklicherweise habe ich Menschen gefunden, die genauso leben möchten. Denn es gehört leider auch zur traurigen Wahrheit, dass man nicht selten angefeindet wird.
Gerade als Frau hat man dann schnell einen gewissen Ruf weg, während es bei Männern eher bewundert wird.
Da muss Frau aber drüber stehen, denn ist mein Glück und bei vielen der Gehässigen, steckt Neid dahinter. Wobei das alles in der Homo Szene oftmals lockerer gesehen wird.

Wichtig für Dich ist zu erkennen was DU willst und wie Du solche Partnerschaft gestalten kannst.
Vielleicht sind es bei Dir auch wirklich nur Ängste, die sich abstellen lassen. Das wirst Du herausfinden müssen und ggf. bearbeiten. Und das ist leider nicht einfach.
Gerade mit Deiner Hintergrund Geschichte wird es nur therapeutisch gehen.
Hast Du denn einen guten Begleiter, dem Du richtig vertraust und der Dich auch weiter bringt. Sonst würde ich über einen Wechsel nachdenken, andere Ansätze sind manchmal Gold wert. Reicht ja schon, wenn ein Therapeut auf einmal ganz andere Sichtweisen liefert, um sich einer Sache zu nähern.
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Anique ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 18:52   #7
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Stimme hier Lilly in Vielem zu. Allerdings klingt es zum Schluss hin ziemlich entmutigend, wenn es um die Freundin geht.
Ich bin sicher, dass der Weg schwierig ist. Habe aber schon Dokumentationen gesehen, wo auch Leute mit so schrecklichen Erfahrungen sich - unter Inanspruchnahme professioneller Hilfe - ein gutes Leben geschaffen haben mit Familie, Kindern und gutem Job und glücklich sind.
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Anna-Lia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 18:57   #8
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.857
Es gibt auch Menschen, die es schaffen, Missbrauchserlebnisse zu verarbeiten, wobei ich selbst vielleicht nicht im ganz harten Maße, so, wie viele andere missbraucht wurde, aber ich habe als Kind über einen sehr langen Zeitraum hinweg mit ansehen müssen, wie meine Mutter vergewaltigt wurde.
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 20:02   #9
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Krass. Das ist aber schon auch sehr traumatisierend, denke ich...
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Anna-Lia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2020, 22:26   #10
Robertalk
Special Member
 
Registriert seit: 01/2014
Ort: Deutschland
Beiträge: 3.540
Hast Du denn Lust auf Küsse?
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