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Du befindest dich im Forum: Singles und ihre Sorgen. Du hast es satt, "glücklicher" Single zu sein? Eine neue Beziehung in Aussicht, aber wie gehts jetzt weiter? Unglücklich verliebt? Hier ist deine Plattform, um über alles rund um das Single-Leben und Beziehungsanbahnung zu diskutieren. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 01.10.2020, 11:25   #1
Rilania
Member
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Ich fühle mich beruflich zu einem alten Mann hingezogen! Wie kann ich mich abgrenzen?

Liebe Community,

ich arbeite seit Februar 2019 als Betreuungskraft in einem Pflegeheim.
Ich komme mit den meisten Bewohnern, die ich betreue, gut zurecht und mag sie auch. Doch leider fühle ich mich jetzt zu einem Bewohner mehr hingezogen, als sein dürfte und als mir gut tut.

Vor einem halben Jahr ist ein 70-jähriger Mann mit seiner Frau dort eingezogen. Sie war schwer dement und so hatte er sich für einen Umzug in ein Pflegeheim entschieden. Die Frau ist im Juni verstorben.

Nach dem Tod seiner Frau habe ich ihn natürlich desöfteren getröstet, habe ihn auch zum Friedhof begleitet und ihr Grab besucht. Ich habe ihm noch ein paar weitere Gefälligkeiten erwiesen, die eigentlich nicht meine Aufgabe sind. Habe mit ihm seine Unterlagen geordnet, habe alle Umschläge mit den Trauerkarten geschrieben, persönliche Besitzgegenstände gereinigt und einige Besorgungen für ihn gemacht.

Ihn stören viele Dinge im Zusammenleben mit den übrigen Bewohnern und jedes Mal, wenn er irgendwelche "Missstände" entdeckte, wandte er sich an mich.

Irgendwann regte es mich ziemlich auf und ich stellte mir die Frage, ob er eine Art Dienstbotin in mir sieht. Ich habe mich daraufhin ein wenig von ihm distanziert.

Im August traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag. Sein Sohn wurde tot im Bett aufgefunden - ein völlig unerwarteter Verlust. Der alte Herrr ist seitdem ziemlich auf mich fixiert, weil er wohl einen Halt braucht.

Wenn ich ihn im Zimmer besuche, fängt er oft an zu weinen und ich streichele ihm beruhigend über die Schulter. Er nimmt dann meine Hand und hält sie ganz fest.

Vorletzte Woche waren wir noch mal auf dem Friedhof. Zwischendurch haben wir uns auf einer Bank ausgeruht und er legte dabei einen Arm um mich. Diese Nähe war für mich zuerst etwas befremdlich, dann habe ich sie aber als angenehm empfunden.

Letzte Woche weinte er wieder kurz und ich habe ihn wieder getröstet. Er griff nach meiner Hand und hat vorgeschlagen, dass wir uns doch duzen können. Ich habe ihm gesagt, dass er mich gern beim Vornamen anreden könne, ich ihn aber siezen müsse. Er meinte, das sei aber ein komisches Gefühl für ihn und es müsse ja niemand mitbekommen. Er sei froh, mich zu haben und mein Mann brauche sich auch nichts dabei zu denken.
Nun ja, einen Mann gibt es schon längere Zeit in meinem Leben nicht.

Ich habe mich von ihm verabschiedet und ihm gesagt, dass wir uns erst übernächste Woche wiedersehen, da ich Urlaub habe. Er sagte, dass er jetzt seinen Mittagsschlaf mache. Er wünsche sich aber, dass ich noch mal zu ihm komme, um "tschüss" zu sagen. Auch wenn er schlafe, ich könne ihn ruhig wecken.
Das fand ich seltsam, denn wer möchte schon im Schlaf gestört werden?
Ich bin auch nicht mehr zu seinem Zimmer gegangen, um mich noch mal zu verabschieden.

Ich habe diese Woche Urlaub und ich muss sagen, dass er mir richtig fehlt!
Leider muss ich mir eingestehen, dass ich mehr Zuneigung für ihn entwickelt habe als normal ist.
Ich denke sehr viel an ihn und freue mich auf das Wiedersehen. Gleichzeitig bin ich verzweifelt, weil mir bewusst ist, dass ich mich abgrenzen muss.

Meint ihr, es ist möglich, auf Distanz zu gehen, ohne ihm vor den Kopf zu stoßen?

Ich habe mich übrigens schon häufig zu wesentlich älteren Männern hingezogen gefühlt. Als ich Mitte 20 war (jetzt bin ich 34) hatte ich schon mal eine Beziehung zu einem Mann, der doppelt so alt war.
Den Grund dafür kenne ich nicht, denn ich habe mich von meinem Vater immer geliebt gefühlt.

Bitte gebt mir einen Rat, wie ich aus diesem Gefühlschaos rauskommen kann.

Liebe Grüße,
Rilania
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Alt 01.10.2020, 11:25 #00
Administrator
Hallo Rilania, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 01.10.2020, 16:24   #2
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.857
Vermutlich gibt er dir einfach das Gefühl, gemocht und gebraucht zu werden. Ich nehme an, dass dies etwas ist, wonach du hungerst, ein Bereich, indem du einfach völlig ausgehungert, vielleicht schon fast am Verhungern bist. Und bevor du verhungerst, solltest du dir, meiner Auffassung nach, das nehmen, was du brauchst. Später, wenn du dich etwas stärker fühlst, ändern sich manche Dinge vielleicht dann auch ganz von alleine.

Du hast doch eigentlich sooo wenig im Leben. Warum willst du dir das bisschen Schöne darin selbst versagen? Ist es denn wirklich so schlimm, sich zu einem älteren Mann hingezogen zu fühlen?
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2020, 19:20   #3
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Rilania,

Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
...Meint ihr, es ist möglich, auf Distanz zu gehen, ohne ihm vor den Kopf zu stoßen?...
natürlich ist das möglich.

Sieh es dazu doch einfach, wie es ist: du hast da einen Kunden mit dem
du dich menschlich gut verstehst, den du menschlich einfach besonders
gern auch magst.

Er fühlt sich nach dem Verlust seiner Ehefrau und seines Sohnes sicher
arg einsam. Da wünscht man sich halt gern auch wieder vertraute Men-
schen um sich herum. Du erweckst beim ihm sicher das Gefühl, hier
empathisch genug usw. dafür zu sein.

Auf der anderen Seite hast du offenbar selbst gerade auch das Gefühl
einer gewissen Einsamkeit und hast das soweit ja mithin reflektiert.

Willst du mit der (im Grunde doch guten Sache) professionell umgehen,
erfreust du dich darüber, setzt im Übrigen aber "gesunde Grenzen". Be-
trachte ihn im zwischenmenschlichen Bereich halt eher als Zugewinn. So,
wie eine Art "Ersatz- Opa", den dir das Leben -auch bezüglich deiner an-
deren Probleme auf Arbeit usw.- geschickt hat. Dann könnt ihr beide da-
von profitieren, ohne, dass es unangenehm werden muss bzw. du gar
"Grenzen" überschreiten würdest.

Im Übrigen halte ich es für ratsam, dass du nicht darauf groß einsteigst,
wenn er sich über deinen Arbeitgeber, Kollegen usw. dir gegenüber be-
schwert. Da trifft dich eine gewisse Loyalitaetspflicht, es sei denn, es wür-
de sich um wirklich schwerwiegende Dinge handeln, die z.B. zu melden
sind usw.

Denn bei allem Verstaendnis dafür, dass du dich selbst auch zum Teil un-
gerecht behandelt fühlen magst bzw. Konflikte auf der Arbeit hast, könn-
te das nicht nur schnell nach hinten losgehen (pflichtest du hier allem sorg-
los bei bzw. laesterst selbst über Kollegen), sondern du würdest dich da-
mit auch emotional erpressbar machen. Sprich, er könnte irgendwelche
Dinge von dir verlangen, die du so gar nicht willst und zwar unter der An-
drohung, dich anderenfalls zu verpetzen usw.

Kein Grund, um jetzt unnötig Paranoia zu schieben. Es sollte dir nur be-
wusst sein, welche Konsequenzen das alles für dich haben könnte und
dass du damit auch deine Entfristung riskierst.

Nenne ihn doch z.B. selbst "mein Opa Klaus" (beispielhaft), wenn du mit
ihm redest, ihn betreust. Natürlich aber nicht offiziell, also vor anderen
Kunden, deinem Arbeitgeber oder gar Kollegen.

Er ist und bleibt schließlich dein Kunde und Kollegen z.B., könnten über
euer gutes, rein zwischenmenschliches Verhaeltnis, schnell neidisch wer-
den, deshalb ins Tratschen usw. geraten oder sich einfach auch benach-
teiligt fühlen. Selbst dann also, wenn es ganz normal ist, dass das Per-
sonal jeweils eigene "Lieblinge" unter den Bewohnern haben wird und
sich nicht jeder mit jedem überaus gut versteht.

Ansonsten empfinde ich es jedenfalls als völlig "normal", da du ja jeden
Tag mit Einzelschicksalen konfrontiert wirst, dass so etwas einen nicht
unberührt laesst. Sind schließlich alles Menschen.

Über solche Einzelschicksale kannst du dich zudem auch immer wieder
selbst hinter fragen: wie soll dein Leben mal aussehen, z.B. in 10, in 20
Jahren usw. usf.? Was solltest du ggf. dringend in die Hand nehmen usw.,
was willst du für dich, was nicht....?

Also: alles kein Drama.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 13:48   #4
shiila
Special Member
 
Registriert seit: 03/2011
Ort: Munich
Beiträge: 3.929
70 ist doch nicht alt?!
Joe Biden möchte mit knapp 10 Jahren mehr noch einmal so richtig durchstarten.

Was ich total respektlos fände, wäre Lillys Vorschlag (sorry, Lilly) - ich würde ihn auf keinen Fall als "Opa" ansprechen, auch nicht privat. Er hat gerade seine Familie verloren! Abgesehen davon ist es einfach erniedrigend und herabwürdigend.

Ansonsten: Du bist anscheinend verknallt, was spricht dagegen, es zumindest auszuprobieren, ob da nicht mehr draus werden könnte?
Einen Job als Altenpflegerin findest du woanders auch, und das sehr leicht.

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shiila ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 19:12   #5
Rilania
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Vielen Dank für eure Antworten.
Ich bin gerade wieder total aufgewühlt! Jetzt hatte ich eine Woche Urlaub und konnte nicht richtig abschalten. Ich musste so oft an ihn denken.

@ MiaMarietta

Ja, du hast Recht mit deiner Vermutung. Ich fühle mich oft einsam und bin ausgehungert nach Zuneigung und Anerkennung.

Vor einigen Monaten habe ich hier einen Thread eröffnet, dass sich mein Ex nach Jahren ohne Kontakt wieder bei mir gemeldet hat, weil er wohl jemanden fürs Bett suchte. Offensichtlich ist er immer noch in einer Beziehung, wo vielleicht die Luft raus ist. Ich war schon soweit, mich mit ihm zu treffen, doch er sagte einen Abend vorher ab. Ich habe dann erst den Kontakt eingestellt, weil ich ahnte, genauso verletzt zu werden wie während unserer Beziehung.

Der alte Herr dagegen zeigt mir, dass er sich freut mich zu sehen. Er lobt mich, sagte einmal am Telefon zu seinem Neffen, dass eine nette, junge Frau ihn in einigen Dingen so toll unterstütze.
Das hat in dem Moment auch mein Selbstwertgefühl etwas gestärkt. Es tat gut, so etwas zu hören, weil ich in dem Job viel Kritik vor allem von meiner Vorgesetzten einstecken muss. So wie es aussieht, steht die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach wie vor auf der Kippe, weil auch die dritte Arbeitsprobe vor 2 Wochen nicht optimal gelaufen ist.

@ Lilly

Ich danke dir für deine ausführliche Antwort!

Ich könnte ihn nur nie "Opa Heinz" (z.B.) nennen, weil ich ihn niemals als Ersatz-Opa sehen könnte. Es stimmt natürlich auch, was shiila geschrieben hat. Der alte Herr könnte diese Anrede auch als respektlos empfinden.
Es ist so, dass ich mich zu ihm hingezogen fühle, wie eine Frau sich zu einem Mann hingezogen fühlt...

Wie es so weit kommen konnte, ist mir selbst nicht klar. Ich weiß ja auch, dass so etwas nicht sein darf, weil es unprofessionell ist.
Ich glaube, es hat auch wenig damit zu tun, dass ich von ihm Anerkennung bekomme. Zumindest kann das nicht alles sein. Es gibt nämlich einen anderen Bewohner, den ich von Anfang an sehr gern hatte. Er ist so ein lieber Kerl, den ich auch oft besuche. Er macht auch bei allen Gruppenangeboten mit und ist dann immer eifrig bei der Sache. Einfach süß mit seinen 81 Jahren! Er lobt mich auch jedes Mal und sagt, dass ich das wieder gut gemacht habe. Manchmal würde ich ihn gern mal drücken, aber wirklich nur aus dem Grund, weil er ein Opa-Ersatz für mich wäre.
Ich fühle mich nicht körperlich zu ihm hingezogen, wie es bei dem Anderen der Fall ist, wobei natürlich auch das Alter eine Rolle spielen mag.

Ich habe den Unterschied bemerkt, als er den Arm um mich gelegt hat. Ich hätte noch lange so sitzen können. Es war so ein schönes Gefühl von Wärme und Geborgenheit, wie ich es schon lange nicht mehr gespürt habe.

Als er fragte, ob wir uns nicht duzen können, griff er nach meinem Namensschild, weil er meinen Vornamen vergessen hatte. Das Namensschild habe ich immer am T-Shirt auf Brusthöhe befestigt. Ich habe in dem Moment reflexartig seine Geste abgewehrt, es kam aber zu einer flüchtigen Berührung meiner Brust. Ich war erst mal irritiert, musste mir dann aber eingestehen, dass ich sie nicht mal als unangenehm empfunden habe.

Ich kann mich sehr gut mit ihm unterhalten. Da sich die Gespräche vielfach um den Tod seiner Frau und seines Sohnes drehen, vermeide ich es, von mir aus negatives mit reinzubringen. Daher würde ich niemals bei ihm über Kollegen oder Bewohner lästern. Nicht nur, weil mir das zum Nachteil hinsichtlich einer Entfristung werden könnte, sondern weil ich lieber versuchen möchte, ihn ein bisschen aufzumuntern.

Wie du siehst, ist es sehr schwer für mich, nur einen "Kunden" in ihm zu sehen. Also doch irgendwie ein Drama.

@ shiila

Ich schäme mich ein bisschen, aber ich glaube inzwischen auch, dass ich mich in ihn verliebt habe. Dabei weiß ich doch, dass es keine Chance für mich gibt.
Irgendwie tut mir der Gedanke weh, dass er fast 50 Jahre mit einer Frau zusammen war, mit ihr eine Familie gegründet hat und es das in Sachen Beziehung für ihn war. Er hat sein Leben gelebt.

Ich vermisse ihn und freue mich darauf, ihn am Dienstag wiederzusehen.
Er hat mir erzählt, dass er bis vor einigen Jahren im Schützenverein war. Ich habe im Internet nachgesehen und ein Foto von ihm entdeckt. Ich gucke es mir jeden Tag an und so ist er wenigstens ein bisschen bei mir.
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Geändert von Rilania (02.10.2020 um 19:19 Uhr)
Rilania ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 19:21   #6
Manati
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Ich würde in deiner Situation überlegen, aus welcher Intention heraus du diese Zuneigung suchst.
Natürlich kannst du dich verliebt haben und ich sehe Altersunterschiede selten kritisch.
Aber meines Erachtens solltest du für ein paar Schmeicheleien nicht deinen Job riskieren, vor allem, weil du ja eh auf der Kippe stehst. Mit Gerüchten über eine Affäre mit einem Klienten wirst du in einem anderen Pflegeheim auch Probleme bekommen.
Ich denke auch, dass du dich fragen solltest, was du selbst noch vom Leben willst. Mit diesem Mann wird eine Familie nicht funktionieren. Falls dir das wichtig ist, wäre das auch ein Punkt, der zu mehr Vernunft ermahnt.

Manchmal ist man einfach froh, wenn man in einer blöden Situation im Leben ist und jemand sieht einen und hört einen zu. Aber deinen Job, deine Zukunft solltest du dafür nicht aufs Spiel setzen.
Für deine Gefühle brauchst du dich auf keinen Fall schämen. Du solltest nur versuchen herauszufinden, ob du hier nicht einfach zu viel projizierst, weil du dich unsicher und nicht liebenswert fühlst.
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Alt 02.10.2020, 19:56   #7
Jawoll77
Special Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 2.160
Pass auf Dich auf! Das könnte Dir auch als Erbschleicherei ausgelegt werden. Dann kannst Du einen Job in dem Bereich komplett vergessen! http://www.erbschleicher.net/strafta...afbarkeit.html
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Jawoll77 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 20:18   #8
Curly2013
 
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
Ich schäme mich ein bisschen, aber ich glaube inzwischen auch, dass ich mich in ihn verliebt habe. Dabei weiß ich doch, dass es keine Chance für mich gibt.
Ich denke auch, dass es da keine Chance geben wird. Zum einen wäre das wirklich mehr als unprofessionell (kommt bestimmt auch nicht gut im Arbeitszeugnis, wenn du mal eins brauchst, und dein Chef / Chefin bekommt Wind von der Liebelei.) Und zweitens, er ist doch schon im Pflegeheim, was für eine Zukunft könnt ihr da noch haben.
Könnte es sein, dass du sonst nicht viele Chancen bei Männern hast? Jetzt bekommst du ein klein wenig Aufmerksamkeit, und schon, schwupps, bist du verliebt?
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Curly2013 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 20:29   #9
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Zitat:
Zitat von shiila Beitrag anzeigen
...Was ich total respektlos fände, wäre Lillys Vorschlag (sorry, Lilly) - ich würde ihn auf keinen Fall als "Opa" ansprechen, auch nicht privat. Er hat gerade seine Familie verloren! Abgesehen davon ist es einfach erniedrigend und herabwürdigend...
Bevor du mit derartigen Krafwörten um dich haust, könntest du ja mal
erklaeren, was du an diesem Vorschlag konkret als "erniedrigend, herab-
würdigend" usw. empfindest.

Ich empfinde deine diesbezügliche Attacke eher als so.

Und sicher kann ich auch nichts dafür, solltest du mit "Opa" lauter solche
schlechten Dinge assoziieren.

Ich verbinde mit einem Opa: Güte, Lebenserfahrung, Weisheit, Geduld,
Weltsicht, Toleranz gerade auch unerfahreneren gegenüber usw. usf.

Vermutlich liegt das daran, dass ich zwei wunderbare Opas hatte (ei-
nen davon immer noch habe) und sogar einen solchen Uropa hatte.

In unserer Familie ist es zudem selbstverstaendlich, dass man sich ge-
genseitig Beistand leistet. Ob die "Alten" früher für die "Jungen" oder
spaeter halt auch umgekehrt oder selbst im Falle meiner einen Uroma,
die dreimal hinter einander einen Schlaganfall erlitt und immer inner-
halb der Familie wieder aufgepeppt worden war.

Mein Opa hat darüber hinaus ein tolles (mobiles) Pflegeteam, das die
Angehörigen unterstützt. Dort wird er auch "Opa xyz" genannt, je-
denfalls von jenen, die ihn einfach menschlich auch sehr schaetzen.

Es ist nichts anderes als eine Art Kostename, der Wertschaetzung
zum Ausdruck bringt und trotz der beruflichen Distanz zeigt, dass
man hier jemanden im zwischenmenschlichen besonders mag.

Vielleicht ist mein Opa eine Besonderheit darunter, denn er begrüßt
bzw. verabschiedet das Personal auch mit "High five" usw. Jeden-
falls bei seinen "Lieblingsleuten".

Im Übrigen kenne ich privat auch sonst massig Leute, die in der Al-
tenpflege, der Behindertenpflege, die als persönliche Assistenten
oder als Sozialarbeiter unterwegs sind. Darüber auch zahlreiche ih-
rer Kunden usw. usf. Und ehrlich, da würde niemand auf so einen
Mist kommen, wie du das aber "empfindest".

Ganz im Gegensatz hilft es "professionell" trotzdem Naehe usw.
zu erlauben.

Wenn "Alte" für dich etwas sind, das mit negativen Bezeichnungen
zu verknüpfen ist, kann ich sicher nichts dafür!

Ein gesunder 70-jaehriger wird im übrigen auch zu seinem Alter
und der Tatsache, sich eher im hinterem Lebensabschnitt zu be-
finden, kein Problem mit haben. Klar, er könnte auch 122 Jahre
alt usw. werden. Das gibt die Statistik so aber nicht voraus. Das
ist jemanden, der mit sich halbwegs im Reinen ist und der das Le-
ben genießen kann, allerdings egal.
In dem Alter mag es auch ein Schock sein, wenn das eigene Kind
trotzdem noch vor einem selbst geht, aber man hat i.d.R. seinen
Frieden damit gefunden, dass das Leben eben doch endlich ist.

Ist man also kein Grieskram, kann man trotz Trauergefühlen je-
den einzelnen Moment, der einem hier auf Erden noch verbleibt,
viel besser wert schaetzen. Aber natürlich, will man diese Zeit
nicht unbedingt allein verbringen müssen.

Ich habe im übrigen schon mit 6 Jahren -freiwillig- nicht nur Ba-
bysitting übernommen (Spazierfahrten, Spielen usw.), sondern
eben auch super gern, die Alten in unserem Dorf besucht, ihnen
beim Einkauf, im Garten usw. geholfen, mir ihre Lebensgeschich-
ten usw. angehört und habe sie niemals diskrieminierend betrach-
tet. Noch weniger, nur, weil sie "alt" sind.

Und die coolste "Uroma" im "Dorf" hatte mir, waehrend meiner
Pubertaet sogar noch "Modetipps" usw. gegeben, als ich, fernab
des Mainstreams, richtig verrückte Styls usw. hatte, mich es aber
nie scherte, was andere darüber denken mögen. Ein Schmuck-
stück, das sie mir damals schenkte und mir die Bedeutung dahin-
ter (geschichtlich usw.) erklaerte, habe ich sogar heute noch und
bewahre es -in Erinnerung an diese mega coole "Alte"- wie einen
Schatz. Sie hatte nie Besuch von ihren Kindern usw., was ich als
arg schrecklich empfunden habe. Denn ein so schlechter Mensch
kann sie nicht gewesen sein. Ganz im Gegensatz, auch schon
allein wegen ihrer mega Güte und Toleranz.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2020, 20:57   #10
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Rilania,

Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
...Irgendwie tut mir der Gedanke weh, dass er fast 50 Jahre mit einer Frau zusammen war, mit ihr eine Familie gegründet hat und es das in Sachen Beziehung für ihn war. Er hat sein Leben gelebt...
ich denke, dass dir dahinter einfach nur "bewusst" wird, was du selbst so
nicht hast, obwohl du es dir wünschst. Eine Sehnsucht halt. Und wie es
für dich waere, waere dieser Wunsch in deinem Leben erfüllt, aber würde
er plötzlich so ein Ende finden usw. usf.

Gerade, wenn man sich einsam, unerfüllt usw. fühlt, reicht manchmal
schon eine kleine Berührung usw. und man vermag nicht mehr unter-
scheiden können, ob es überhaupt etwas mit der Person des Berührers
zu tun hat oder eher mit dem Durst danach, endlich seine Erfüllung zu
finden.

Sorge für mehr Ausgleich in deinem privaten Leben.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
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