Colombine

deine wichtigste motivation sollte die sein, selbst dein leben zu bewältigen und zu gestalten.

du bist nunmal am leben, das wurde dir geschenkt und wenn du dich nicht umzubringen gedenkst, dann mach dir gedanken, was du mit diesem leben anfängst.

"LEBEN" muss deine motivation sein!

wir haben das soziale netz, das alle auffängt, die in eine schieflage geraten. und das ist auch gut so. aber für leute, die sich nicht aufraffen wollen und einfachalles scheisse finden, was schwierig erscheint, war sie nicht gedacht.

du hast viel abgenommen und du hast einen ausbildungsplatz. mensch, das ist doch toll!! investiere da hinein.

mach weiter sport, damit dein körper auf zack kommt (bei deinem jugendlichen alter bekommst du auch die schlaffe haut sicher noch in den griff) und streng dich im job an, damit du dir selbst sagen kannst "heute war ich gut, denn ich habe energie reingesteckt und mich nicht hängen lassen und sogar zwei leute angelächelt!"

du kannst dir natürlich auch weiterhin beweisen, dass du nichts wert bist. wenn das dein ziel ist, reden wir hier alle gegen die wand.

Lilli Marlene

Antrieb und Freude kommen von den Sachen, mit denen man sich umgibt. Auch wenn du nicht PC-süchtig bist, obwohl ich das bezweifle, ist die Lüftung eines Rechners den ganzen Tag über auch nicht gerade berauschend (höchstens vielleicht im akkustischen Sinne). Das Schwierigste ist natürlich immer der erste Schritt, denn den muss man wohl oder übel selbst tun. Raus gehen, sich die Welt ansehen und auch zulassen, mit ihr zu interagieren. Ohne negative Vorurteile, auch wenn du vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hast.

Ich glaube, dass wir immer das leben und erleben, was wir tief im Inneren von uns selbst halten. Wenn du dich sowieso für einen Versager hälst, dann bringt es nichts, wenn du jeden Tag in den Fußballverein rennst. Du wirst trotzdem trüb und teilnahmslos wirken, weil du ja sowieso schon "weißt", dass es nichts bringt.

Um an deiner Grundeinstellung zu schrauben wäre eine Gesprächstherapie vielleicht wirklich nicht schlecht. Das heißt ja nicht, dass du Gaga bist, sondern eben sehr traurig und allein und dass dir jemand helfen kann, mit der Welt da draußen wieder Kontakt aufzunehmen.

Againstthegrain

Vorerst: Wieder ein mal - entschuldigt den riesigen Text. Ich schreibe sehr gerne in diesem Thread, und freue mich extrem über jede Meinung, die mich erreicht. Ich danke allen von Herzen, die sich Zeit und Mühe nehmen, mir zu helfen.


Ich habe jetzt mal alles durchprobiert. Ich habe einen Haufen Bewerbungen rausgeschickt. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was für eine Ausbildung ich überhaupt will, aber ich habe mal das genommen, was mir noch am erträglichsten erschien. Ich habe 9 Bewerbungen rausgeschickt. Inzwischen sind 5 Absagen wieder da. Vermutlich schicke ich bald noch ein paar raus, das Problem ist allerdings, dass die Zeit knapp wird, wenn ich mich noch für dieses Jahr bewerben möchte.

Mein Berufsberater - den ich auch aufgesucht habe - hat gesagt, es dürfte kein allzu großes Problem sein, an Ausbildungsstellen in dieser Branche zu kommen, nachdem er mein unterdurchschnittliches Realschul-Abschlusszeugnis gesehen hat. Jetzt bin ich zugegebenermaßen ein wenig entäuscht. Immerhin sind schon 5 Absagen eingetrudelt. Klar, ich hoffe noch auf die gute Hälfte Dennoch frage ich mich, wieso ich abgelehnt werde. Vielleicht weil ich momentan in einer Ausbildung stecke? Als ich mich für meine jetztige Ausbildung beworben habe, hatte ich nämlich nur 6 Bewerbungen losgeschickt, wurde zu 4 Einstellungstests eigeladen und hatte am Ende 3 Lehrstellen zur Wahl.

Ansonsten habe ich versucht, mich in meiner jetztigen Ausbildung mehr anzustrengen, habe auch daheim gelernt. Das Ergebniss ist das selbe wie immer, eine 4. Und das Problem war auch das selbe wie immer - und auch generell das Problem, das ich mit der Ausbildung habe. Es sind viele kleine Vorgänge, die nicht allzu schwer zu verstehen sind - ergo habe ich mit dem Verständis auch keine Probleme, nur mit dem Auswendig lernen, und mit der Aufmerksamkeit. Oft kommen Themen zur Sprache, die ich zum ersten mal bewusst höre. Wenn ich nachfrage, wird das wieder mit anderen Begriffen erklärt, die ich nicht kenne oder nur ganz schwummrig im Hinterkopf. Ich fühle mich eigentlich nicht intellektuell überfordert, sondern von der Masse an Informationen erschlagen. Ich kann mir nicht so viel merken, auch wenn ich lerne, und viele Dinge kriege ich einfach nicht mit, obwohl ich versuche, aufzupassen.
Das mag auch daran liegen, dass mich das Thema eigentlich 0 interessiert. Es ist ein sehr trockenes Gebiet, in denen man auch viele Dinge lernen muss, die man aus dem regulären Gebrauch nicht kennt. Das erschwert die ganze Sache noch.

Mein Ziel ist es momentan eigentlich nur, eine Ausbildung zu finden, die ich abschließen kann. Denn, selbst wenn ich mich vor diesen Berg von Lernstoff setze, der es nach meinem empfinden ist, ich kriege es nicht in meinen Kopf. Die erste kleine Zwischenprüfung für das erste halbjahr habe ich mit 4,5 abgeschlossen, und der Lernstoff wird nicht weniger. Wenn ich momentan eine tiefe Überzeugung habe, dann, dass diese Ausbildung mich nicht weiter bringen wird.

Aber jetzt endlich genug von dem beruflichen Leben! Ich habe auch versucht, mich sozial umzukrempeln. Wie gesagt ist meine Lust auf Mitmenschen momentan auf dem Tiefpunkt, deswegen war das für mich eher ein Feldexperiment als der Versuch, Freunde zu finden.

Ich habe bei Kollegen den ganzen Tag gegrinst, witze gemacht, das ganze Programm eben. Zugegebenermaßen war das Ergebniss erfolgreich. Ich habe es subtil darauf angelegt, mir Feedback einzuholen, und das war ziemlich positiv. Die Leute haben mit mir gelacht, mir gesagt, wie gut sie mich leiden können, teilweise wurde mir meine Inteligenz bestätigt. Auch wurde ich einige male zu Leuten nach Hausen eingeladen. Mit anderen Worten: Ich habe mir eine Wagenladung Streicheleinheiten für mein Ego besorgt, um mein verkrüppeltes Selbstbewusstsein auf Vordermann zu bringen.

Das Ding ist jetzt nur, dass mich das irgendwie nicht wirklich juckt. Klar, schön zu hören, dass ich sehr sympatisch sein kann, wenn ich will. Aber ich will die Leute trotzdem nicht sehen. Ob ich mir das anmerken lasse oder nicht, ändert nichts wirklich. Ich will niemanden treffen. Das liegt nichtmal daran, dass ich jetzt alle hassen würde, wie mir gern nachgesagt wird, sondern daran, dass es mich frustriert, unter Menschen zu sein. Ich hab das Gefühl, dauernd alle unterhalten zu müssen.

Ich weiß jetzt dass ich es könnte. Vermutlich könnte ich sogar eine Freundin finden, wenn ich es wirklich wirklich wirklich wollen würde. Mir wurde sogar von ein paar Leuten gesagt, dass sie glauben, dass ich bald eine Freundin finden müsste, weil sie sich gewundert haben, dass ich noch keine habe. Aber das alles will ich nicht. Ich will eigentlich doch nur Tag ein Tag aus in meinem Bett liegen und das Leben an mir vorbei ziehen lassen. Ich tue es selbstverständlich nicht, denn dann würde mich meine Familie in Stücke reißen. Aber auch wenn ich jetzt weiß, dass ich es könnte, will ich es nicht.

Aber ich weiß nicht wieso.

sempu

Darf ich Dich fragen wie Du denn lernst?

Ich studiere Naturwissenschaften in einem Gebiet das auch viele "Auswendig-Lern-Fächer" hat und kann Dir also nachfühlen. Auch für mich scheint der Berg der zu lernen ist schier nicht zu bewältigen, und manche Vorlesungen sind so verwirrend, dass ich nachher das Gefühl habe weniger zu wissen als zuvor. Schlussendlich muss man aber halt einfach durch.

Für mich persönlich hat es sich am besten bewährt mir erst eine grobe Übersicht über das jeweilige Thema zu schaffen. Die grösseren Zusammenhänge zu verstehen, die Vorlesungen noch einmal versuchen nachzuvollziehen. Am besten geht das mit Lesen der Unterlagen und gleichzeitigem Markieren.

Wenn ich dann einmal durch bin, dann beginne ich die Themen zusammenzufassen. Drücke die Skripten noch einmal in eigenen Worten aus, gehe ins Detail mit Dingen die mir wichtig erscheinen. So erkenne ich was ich noch nicht verstehe und kann (mit Hilfe von Internet, anderen Büchern, Nachschlagewerken, Wörterbüchern, Dozenten usw.) versuchen die Sache in den Griff zu bekommen.

Wenn ich das alles gemacht habe, habe ich eine grobe Übersicht und fühle mich nicht mehr total im Thema verloren. Erst dann fange ich an mit Details die ich dann gleich in das grössere Thema verknüpfen kann.

Für mich funktioniert das, andere Leute haben andere Lerntechniken, ob es nun Kärtchen schreiben ist, Skripten mehrfach durchzulesen, Blätter mit Informationen ins Badezimmer zu hängen. Es ist einfach wichtig etwas zu finden was einem liegt, und dabei in der richtigen Umgebung zu lernen.

Againstthegrain

Na Hallöchen

Ja, ich bins schon wieder. Ich muss mich etwas von der Tatsache ablenken, dass ich morgen Anschiss gigantischen Ausmaßes auf der Arbeit aufgrund von unabsichtlich unentschuldigten Fehlstunden in der Berufsschule kriege. Also antworte ich endlich mal dem letzten Post, falls der, für den die Antwort bestimmt ist, dies tatsächlich noch lesen sollte.

Ich habe es auf verschiedene Arten versucht! Ich habe mir Kärtchen und Spiele gebastelt, gelesen, makiert, Zusammenfassungen geschrieben, einfach jeden Mist den man sich vorstellen kann. Es geht einfach nicht rein. Ich kann wirklich nicht sagen wieso, aber ich komme mit der Stoff einfach nicht klar, egal wie ich es angehe! Zwar haben sich meine Leistungen minimal verbessert, dennoch wurde ich schon von den Ausbildern angesprochen, wieso ich so schwache Leistungen bringe. Ein Teil meiner Kollegen macht sich über meine schwachen Leistungen lustig, ein anderer Teil sagt, dass ich eh mehr könnte, wenn ich nicht so faul wäre. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll. Inzwischen glaube ich schon selbst, dass ich einfach zu blöd dafür bin, aber was soll ich dann machen? Ich bin auch weder handwerklich noch sonst wo besonders geschickt.

Zwischenzeitlich habe ich einige Bewerbungen, so ca 15 abgeschickt - wieder für Büroberufe. Alles Absagen. Inzwischen hat sich sowieso herauskristallisiert, dass ich die Ausbildung jetzt beenden muss, denn wenn die nächsten offenen Ausbildungsstellen stehen für August 2011 offen, und nach 2 Jahren abbrechen, das kann ich nicht bringen. Andererseits zweifel ich langsam daran, dass ich die Abschlussprüfung überhaupt schaffe.

Heute bin ich fast wieder bei meinem alten Gewicht. Durch mein starkes Frustfressen habe ich alles bis auf 20 Kilo wieder zugenommen, und es geht weiter in die Richtung. Ich habe neue Diätversuche gestartet, aber durch den Frust auf der Arbeit fängt es spätestens nach ein paar Tagen doch wieder an. Außerdem zweifel ich daran, dass - selbst wenn ich nochmal abnehmen würde - es diesmal halten könnte. Am Ende nehm ich doch wieder zu, also wofür der Aufwand.

Wenigstens im sozialen Bereich gibt es positives zu berichten. Ich wurde von Kollegen schon auf Feiern, Geburtstage, ins Schwimmbad, zum Einkaufen und auch zum, ähm, saufen eingeladen...sogar von Mädels. Nur traue ich mich in meiner jetztigen körperlichen Form eigentlich kaum irgendwohin. Ich fühle mich unfassbar abstossend, deswegen habe ich bisher immer nur mit Ausreden abgesagt. Ich weiß, dass das dumm ist, aber das alles würde mich nichts bringen, außer dass ich mich unwohl fühle.

Das ist so der aktuelle Stand. Ich fand einige Kommentare hier sehr einleuchtend, und würde mich freuen, wenn es neue gibt!

Sad Lion

Deswegen:

Glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst, weil es mir in der Vergangenheit ganz genauso ging! Auch heute noch bin ich nicht so mit mir und meinem Körper zufrieden, wie ich es gern sein würde - aber genau deswegen bleib ich dran, auch wenn es immer mal Zeiten gibt, in denen mir das nicht so ohne weiteres gelingt! Um irgendetwas anderes lieben zu können, muss man erst einmal lernen, sich selbst zu lieben...

Jahrelanger Missbrauch des eigenen Körpers lässt sich nun mal nicht von einem Tag auf den anderen vergessen machen und erfordert entsprechend langwierige Gegenmaßnahmen und eine gebührende Ausdauer! Ungefähr so, wie bei einem Auto, das du zwar ständig fährst, aber nie pflegst und um das du dich auch sonst nie großartig gekümmert hast - außer den Tank zu füllen und alle Schaltjahre mal nach dem Öl zu schauen. Irgendwann wird es sich eben nicht mehr so fahren lassen, wie du es gewohnt warst! Damit kannst du dich natürlich abfinden und es solange weiterfahren, bis gar nichts mehr geht - dann hast du eben kein Auto mehr und musst zu Fuß gehen. Oder aber du beginnst, dich endlich um dein Auto zu kümmern und das in Ordnung zu bringen, was für eine pannenfreie Fahrt nötig ist - das ist zwar durch die bisherigen Versäumnisse sehr aufwändig und zeit- & kostenintensiv, aber dafür wirst du mit einem (fast) neuwertigen Fahrzeug belohnt, mit dem das Fahren endlich wieder Spaß macht!

Kopf hoch, Junge - wer Ziele hat, findet Wege dahin, wer keine hat, findet Ausreden... auch vor sich selbst!

leonora

beim Auswendiglernen, gerade wenn man ansonsten KEINE Verständnisprobleme hat, ist der innere Widerwillen gegen das Auswendiglernen eine mächtige Blockade

dann kommt oft noch dazu, dass man zuviel auf einmal machen will, sich überfordert und dann gar nichts mehr reingeht

mir helfen in solchen Momenten das mind-mapping
oder
wenn ich mir vorstelle, ich wrde das gnaze für jemanden aufbereiten, der noch schlechter auswendiglernen kann wie ich
und vor allem

mit ganz wenigen Dingen anfangen (Anfangs maximal 5 Vokabeln, Formeln usw.)

in dem Moment, wo da die ersten Erfolge sind, wirds einfacher.....


zu dem "sich selbst abstoßend finden"

wenn man sich lange im Spiegel betrachtet hat und sich hässlich fand, dann sieht man sich noch immer so, selbst wenn man in den Augen anderer attraktiver rüberkommt

aus irgendeinem Grund braucht das Gehirn eine ganze Zeit, die neue Form zu akzeptieren

hiulfreich dafür ist, trotzdem mit anderen wegzugehen, und sich Stück für Stück durch DEREN Augen betrachten zu lernen...aber das dauert, ich bin da seit einem halben Jahr dran und sehe mich jetzt zwar schon "richtig", wenn ich mit den anderen Zusammen bin, aber wehe, ich stehe allein vorm Spiegel...da muss man sich ein wenig Zeit lassen

alles liebe
leo

Zig-Zag

Wow! Ich bin wirklich beeindruckt! Du hast 60 kg abgenommen????
Klasse! Du kannst verdammt stolz auf Dich sein!

Ich wünschte, ich hätte Dein Durchhaltevermögen!!!

cripple

@againstthegrain

Mann, du hast echt Probleme. Du bist umgeben von Kollegen, hast Familie, wirst von Freunden eingeladen, sogar von Mädchen und kannst dir den Luxus leisten, von allen genervt zu sein und in Ruhe gelassen werden zu wollen.

"Vollkommen alleine" bist du noch lange nicht, Junge!

Bin doppelt so alt wie du, aber habe nie Kollegen gehabt, hab nie Freunde gehabt, ne Freundin schon gar nicht. Familie hab ich auch keine. Seit vielen, vielen Jahren lebe ich alleine, vollkommen alleine. Die Nachbarn grüßen mich nicht, die Verkäufer/innen grüßen mich nicht. Denn ich bin nicht nur abgrundtief häßlich, sondern auch noch langweilig, völlig uninteressant und behindert. Meine einzige menschliche Beziehung sind die Leute vom Arbeitsamt, aber höchstens ein paar Mal im Jahr und eine Ausbildung hatte ich wegen meiner Behinderung auch nie gemacht, eine Arbeit hab ich sowieso nicht. Eingeladen werde ich von niemanden, von Mädchen schon gar nicht, so wie du, du Glückspilz, du!

Noch was: Vollkommen allein bedeutet, dass es einem egal ist, was die anderen denken, wenn man im Zug sitzt und heult!

101010

Kommt mir sehr bekannt vor das alles.

Doch. Vollkommen alleine inmitten all der Menschen, als wären sie Wassertropfen in einem Ozean, in dem Du der einzige Fisch bist. Und weil Du als Fisch keine Ahnung hast von dem, was Du bist, fragst Du Dich, wieso Du Dich so fühlst.

Beste Grüße