Arzthelferin

Nun denn; ich denke ich fange einfach mal an.
Mein Problem das ich euch nun schildere ist etwas "schwierig" und es könnte sein, dass ich ein wenig durcheinander gerate also seid mir bitte nicht böse.

Ich bin ein Mensch der gerne gibt - ob nun in einer Freundschaft oder einer Beziehung. Natürlich macht keiner was für lau; bei mir isses die Liebe (oder "das" was ich für Liebe und Dankbarkeit halte) die ich dafür erhalte.

Leider ist es nun mal so, dass man sich gerne mal in jmd. täuscht. Auf die allg. Menschenkenntnis kann man meiner Meinung nach mittlerweile überhaupt nicht mehr setzen, da jeder einen kleinen Schauspieler in sich trägt (manchmal unbewusst - manchmal bewusst) und sich selber zum Narren macht. Nur das sie meistens auch die anderen Menschen damit zum Narren machen, bedenken sie nicht.

Okay, ich seh schon - ich komme nicht wirklich zum Punkt. Dann probier ichs einfach mal mit kurzen Sätzen:
ich bin zu offen; zu vertrauensvoll; zu "gebend"; zu liebesbedürftig.
Und möchte diese Eigenschaften gerne ablegen da sie mich allzu oft dazu verleitet haben, mich verletzlich zu machen.

Wer kann mir einigermaßen folgen und hat einen Rat für mich?

hoefti

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Sportismylife

Mach das bitte nicht. Ohne Frauen wie dich würde ich mich schon erhängt haben

PrimitiverTyp

Konkrete Beispiele?

Arzthelferin

Nun ja; ich habe mich des öfteren (größtenteils bei Internetbekanntschaften in meiner Vergangenheit) dazu verleiten lassen, mich fallen zu lassen. Mir wurde sugeriert, dass ich doch "ach so ein toller Mensch wär" und "man sich in meiner Gegenwart geben könne wie man sei" etc. und zack wurden einem Lügen aufgetischt.
Aber, ich gebe dir mal ein wirklich konkretes Beispiel:

Ich wohne seit ca. Mitte Oktober in meiner ersten eigenen Wohnung und habe mich (nach einer kurzen Kennenlernphase) in eine Liason mit einem meiner Nachbarn gestürzt. Nun ist es nun mal so, dass ich immer ziemlich ehrlich und direkt bin d.h. wiederrum, dass ich in so ner Kennenlernphase recht schnell klar mache welche Dinge mir primär wichtig sind - an erster Stelle steht IMMER (und das kann ich wirklich behaupten) Ehrlichkeit.
Mein Nachbar wusste ansatzweise, dass meine vergangenen Männer-Stories meist kein schönes Ende hatten (weiteres Bsp.: wurde nach einer langen Beziehung von meinem letzten Ex mit seiner Ex-Freundin betrogen..) und ich somit in solchen Dingen ein gebrandtmarktes Kind bin. Tja - nach 2 Wochen (musste ich mal wieder, da es meist die Männer in meinem Leben nicht auf die Reihe bekommen haben ehrlich zu sein und Rückrat zu beweisen) ihm aus der Nase ziehen, das er noch an ner ehemaligen Freundin hängt und sich für nichts neues öffnen kann. Super ne...anstatt gleich zu sagen "Hey du, sorry aber ich will mit dir keine neue Sache anfangen weil ich kopfmäßig noch an jmd. anderem hänge" lässt er es drauf ankommen und schießt mich dann in die Wüste. Naja - ich habe es eher beendet.

Kannst du mir folgen? Wenn mir eine Freundin sowas erzählen würde, würde ich ihr raten "hey bleib am besten so wie du bist. Du bist ehrlich; du schenkst den Menschen Vertrauen. Du stehst auf klare Verhältnisse und das ist nie verkehrt. Wenn du dich von diesen Eigenschaften abwendest, wirst du eine vertrocknete alte Jungfer die introvertiert ist und mit ihren 20 Katzen zusammen wohnt weil sie keinem Menschen mehr traut." - Tja. DAS würde ICH raten. Aberrrrr in meiner eigenen Situation würde ich am liebsten in einen kalten Stein mutieren und keinem Menschen mehr trauen weil mein Herz so langsam keine Lust mehr hat. Wie man Nickname es schon sagt bin ich tatsächlich vom Beruf her Arzthelferin. Ich habe zwar kein Medizin studiert, aber ich weiss das der physische Teil des menschl. Körpers und die Psyche stark zusammenarbeiten. Und tatsächlich gibt es die Diagnose "Broken-Heart-Syndrom". Hört sich vielleicht lächerlich an (und ich will verdammt sein wenn ich wegen irgendwelchen Idioten aufgebe, nach Liebe und Geborgenheit zu suchen) aber manchmal würde ich die Suche gerne aufgeben.
Und bitte keine Sprüche mehr wie "Jeder Topf findet seinen Deckel" und "Nicht suchen sondern sich finden lassen"...diese Phrasen regen einen nur noch auf. Als Single kann man glücklich sein; man muss es aber nicht.

stefan3

Als Medizinerin weisst du ja dann auch, dass sich Liebeskummer und solche Sachen alle auf neurologische Vorgänge zurückführen lassen (Suchtverhalten, Botenstoffe, limbisches System usw.)
Damit musst du dann für dich akzeptieren, dass es, damit du dich dauerhaft gut fühlst, einfach nur notwendig ist, die körperliche Abhängigkeit zu vermeiden.

Also: Immer ein bisschen Distanz bewahren, gerade zu Anfang einer Beziehung mehr auf sich selbst hören und nicht einfach und unreflektiert sagen: "Ich bin eben ein netter Mensch und das wird nur ausgenutzt"... So einfach ist das nämlich nicht.

Und schau mal: Wie du hier auch aus dem Forum herauslesen kannst, bekommen die meisten Frauen diese Distanz sehr gut hin, meist sind es die Männer, die sich zu sehr reinhängen und spätestens wenn sie verlassen werden wirklich übel dran sind.

Also, Frau, du schaffst das !!!

Arzthelferin

um die reine Ehrlichkeit und das Vertrauen in einer Beziehung jeglicher Art. Egal ob du jmd 2 Wochen oder 2 Jahre kennst - wenn du mit Misstrauen an die Sache rangehst isses gleich für n A****.
Und sowas ist mir nun mal wichtig. Das wir unsere Glücksgefühle von anderen Menschen und den Gefühlen die aus den Beziehungen resultieren, abhängig machen ist ja nix neues. Limbisches System hin oder her.
Mich regt es einfach nur auf das ich leider bisher keinen Menschen kennengelernt habe, der wirklich ehrlich zu mir war. (Zumindest was das Thema angeht..).
Wenn mir jmd. von Anfang an die Möglichkeit bietet ICH zu sein ohne mich verstellen zu müssen wär ich happy. Würde diese Gelegenheit nutzen. Und Ausreden wie "ich brauchte noch Zeit" etc. können mir gestohlen bleiben. Ich rede hier nicht von irgendwelchen Klischees sondern von meinen Erfahrungen und daran gibt es nichts falsch zu verstehen. Ich bin gewiss nicht ohne Schuld; aber diese Story besteht nun auf mal der einen Tatsache. Lüge = Beziehungsende. Daran gibt es nichts zu rütteln.

dieLetzte

Naja, sowas ist doch ganz normales Pech. Man muss halt was riskieren, wenn man jemanden toll findet und kann dabei auch mal reinfallen, das passiert jedem.
Warum hält sich scheinbar jeder für die große Ausnahme, die nicht nach der Stecknadel im Heuhaufen suchen muss und die dann die Schuld bei sich oder den bösen bösen Frauen oder Männern suchen darf, die einem das Glück verwehren, statt einfach zu akzeptieren, dass sich nichts erzwingen lässt, sondern jeder geduldig auf das Glück warten muss.

Arzthelferin

So eine Aussage nenn ich Bullshit. Ganz ehrlich. Hier auf dieser Seite soll man die Möglichkeit haben, sich über seine Gedanken und Probleme und was einen eben so bewegt auszulassen. Solche Phrasen wie "ganz normales Pech" und "geduldig auf das Glück warten" können direkt im Klo runtergespült werden. Mit solchen platten Sprüchen kommt man nirgends weiter. Ich gebe niemandem die Schuld oder "ringe mit dem Schicksal" - ich reg mich nur drüber auf. Thats it!

dieLetzte

Obs dir gefällt oder nicht: Das ist kein platter Spruch, sondern Tatsache. Es ist normales Pech und jeder muss sich damit abfinden, dass es keinen Anspruch auf Glück gibt (und du brauchst im Übrigen auch nicht gleich pampig werden!).
Sich darüber aufzuregen ist ja so, als würde man sich darüber aufregen, wenn man keine Weihnachtsgeschenke kriegt.

Arzthelferin

ich werd mit dir nicht weiterdiskutieren da es mir hier um was anderes geht. Um Lügen und um feige Menschen. Ende. Wer mir jmd. einen Rat dazu hat - thx