Oktobär

Hallo liebe Forengemeinde!

Euch allen erst einmal ein gesundes neues Jahr.

Nun zum eigentlichen Thema:
Keine Ahnung was ich in meinem Leben so schlimmes verbrochen habe. Jedes mal wenn es so richtig beschissen ist kommt ein noch dickeres Pfund dazu.
Nach einer 1 jährigen Ehe kommt nun eine Schlammschlacht. Es sollte eine gütliche Trennung sein über nur einen Anwalt um Geld zu sparen. Keiner hatte im ersten Gespräch irgendwelche Ansprüche an den anderen. Nun hat mittlerweile jeder einen eigenen Anwalt. Die „gütliche Trennung“ ist nur noch ein Wortgespinst was irgendwo im Raum schwebt. Oder schwebte es nur in der Wunschwelt? Willkommen im Leben und im Trennungsjahr. Rückwirkend bin ich nun unter Verzug gesetzt worden über den Trennungsunterhalt. Komischerweise sogar für Monate wo man noch zusammen war. Des Weiteren wird Ehegattenunterhalt gefordert.
Es wird momentan sogar geprüft ob ich für Teile ihrer Anwaltskosten aufkommen muss aufgrund meines Einkommens oder ihres geringeren Einkommens.
Nach den Ereignissen wie es seit dem Tag der Ehe ablief, hab ich mittlerweile das Gefühl, dass sie nur darauf aus war unbehütet und sorgenfrei zu leben.
Wäre es alles nicht genug, kommt seit Weihnachten noch dazu, dass es meiner Oma gar nicht mehr gut geht. Sie Isst und trinkt nichts mehr und daraus resultierend ist die Kraft für sie nicht mehr da. Sie wünscht sich schon seit vielen Jahren das sie von der Welt geht. Einerseits durch den Verlust ihres Mannes vor vielen Jahren, andererseits durch ihres jetzigen sehr hohen Alters und die fehlende Lebenslust.

Ich bin im Moment mehr als erschrocken über mich selbst. Viele anderen wären am Boden zerstört wie ich es auch von mir kenne und würden sich nach außen erst einmal abschotten.
Bei mir läuft es völlig anders. Ich bin innerlich völlig kalt und betrachte alles um mich nur noch sehr nüchtern. Durch diese Gefühlskälte hab ich auch Gestern etwas völlig versemmelt, was mir sonst nie passier wäre. Damit hab ich einen wunderbaren Menschen gewiss sehr verletzt, wenn nicht sogar aus meinem Leben gedrängt. Das ganze hätte so wunderbar werden können.
Ich wäre lieber am Boden zerstört, hätte als Mann mal geheult und dann würde es weiter gehen. Aber ich entwickle Eisenkälte.

Es ist mittlerweile schon so weit, dass ich seit 2 Wochen es sogar gemieden habe zum Gottesdienst zu gehen.

Wie war das mit den Jahresendsprüchen, dass man allen alten Mist hinter sich lassen soll und das neue Jahr immer besser wird?

hoefti

Hallo Oktobär, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.

Dr. Grey

Hallo Oktobär!

Das sind natürlich keine angenehmen Neuigkeiten. Aber ich kann dich beruhigen:

Eiskalt bist du nicht, sonst würdest du hier nicht schreiben und deine Aktion von gestern
wäre egal.

Du klingst trotz allem sehr überlegt, und das ist schonmal positiv. Den Ehekrieg wirst du
wohl über den Anwalt führen müssen, so traurig das ist. Ich nehme mal an, Gesprächsbasis
ist keine mehr vorhanden?

Was deine Oma betrifft, ist das natürlich sehr schlimm für alle, die sie lieben. Vielleicht hilft
es dir aber, daran zu denken, daß es ihr eigener Wunsch ist, zu sterben. Natürlich ist das
kein Trost, aber man kann sich mit dem Gedanken vielleicht ein wenig besser fühlen.

Und nun zu dem gestrigen Vorfall: da du es heute schon bereust, würde ich an deiner
Stelle sofort eine Wiedergutmachungsaktion starten. Es ist niemals zu spät, einen Fehler
einzugestehen. Egal, was passiert ist, erkläre es und sage, daß es dir leid tut.

Den Kopf in den Sand stecken gilt nicht!

Ducati

Ich vermeide es seit Jahrzehnten zum Gottesdienst zu gehen ....ggg

Oktobär

Doch, aber dabei ist sie ein ganz anderer Mensch. Ich hab es schon versucht, danach kam leider immer mehr dazu

Oktobär

Mittlerweile ist eine gute Woche vergangen. Ich dachte das sich einiges wieder irgendwie einränken lässt, aber falsch gedacht. Irgendwie passt nicht mal mein Avatarbild zu mir. Ein lustiger Glücklicher Bär. Es seh es für mich als Zielmotivation^^

Wenn ich über mich im Moment nachdenke und das was noch kommen wird, weis ich gar nicht ob es sich noch lohnt seine Zukunft zu planen. Egal was ich gedanklich plane endet in einer Sackgasse. Vom Gefühl her kann ich über mich im Moment nur sagen, dass ich funktioniere. Ich stehe Morgens auf, fahre zur Arbeit, fahre nach Hause, lese dann Bücher damit Zeit vergeht und ich in eine andere Welt eintauche die mit meiner rein gar nicht zu tun hat und gehe Anschließend schlafen. Schon ein merklich toller Tagesablauf. Ich flüchte gedanklich oft aus meinem eigentlichen Leben, weil es mich nur noch anbricht. Fragt man mich wie es mir geht sag ich prima. Klar, warum soll ich andere mit dem Mist belasten. Helfen kann eh keiner. Vom Gefühl her bin ich nutzlos geworden und ich fühle mich völlig leer. Die Forderungen vom gegnerischen Anwalt nehme ich nur noch mit einem Lächeln auf. Sollen sie doch verlangen was sie wollen, ich werd bezahlen. Was nutzt mir Geld von dem ich mir eh nicht das kaufen kann was mir fehlt, ein richtiger Mensch zu sein.
Meine Arbeit wird immer Sinnloser, ich hab keine Kinder um die ich mich kümmern kann. Im Großen und Ganzen nichts wofür es sich lohnt zu leben. Im Moment nur dafür das man nicht in die Hölle kommt. Oft wünschte ich mir, dass ich morgens nicht mehr aufwachen würde. Damit wäre alles vorbei. Einfach nur auf der Erde rumtrampeln damit man da ist, ist sinnlos.
Ich habe viele Freunde die helfen wollen. Aber wie können sie mir helfen? Mein Ich existiert noch irgendwo, aber ich kann es nicht mehr finden.
Kann aus Menschen so etwas werden? Eine Hülle die nur funktioniert und aus reinem Instinkt und Angst am Leben bleibt? Ich weis es selbst nicht.
Sollte man glauben das ich deprimiert bin weil sich keine Frau für mich interessiert und es daher kommt, liegt man falsch. Das Problem ist mein fehlendes Interesse. Mein Interesse gilt nicht einmal mir selber.
Wenn draußen die Sonne scheint und die Sonnenstrahlen die Seele streicheln, versuche ich mich zu motivieren. Das klappt aber leider nur bis an dem Punkt wo wieder die Wolken aufziehen oder die Dunkelheit anbricht.
Rein Arbeitsmäßig hätte ich mittlerweile kein Problem damit morgens um 6 Uhr auf Arbeit zu sein und Abends um 10Uhr zu Haus. Warum das? Es lenkt ab! Zielorietiertes Arbeiten ist ideal. Leider kann ich mich nicht zielorientiert formen. Ich muss erst wieder zu dem Punkt kommen, das ich ich bin. Nur fehlt mir momentan dazu jeglicher Anfang.
Viele Sagen die Zeit heilt alle Wunden. Klar, das Sache ist lediglich nur das die Zeit vergessen lässt. Zeit verändert auch einen Menschen. Man nennt es Lebenserfahrung. Erfahrungen formen einen Menschen. Schlechte Erfahrungen verändern einen Menschen so stark, dass man immer vorsichtiger wird. Es fehlt immer mehr die jugendliche Unbefangenheit mit der man an viele Sachen ran ging.

Vielleicht fehlt mir aber auch nur ein mächtiger Arschtritt der mich wieder auf den richtigen Weg bring

stefan3

Tja, das läuft meistens so ab. Als sie dich verlassen hatte, war sie dennoch emotional an dich gebunden. Ausserdem hatte sie das Leben allein ja noch gar nicht konkret erlebt.
Da kann man dann schnell mal Zugeständnisse an den doch eigentlich ganz lieben Kerl machen.
In diesem Augenblick erleichtert das die Trennung, so stark, da gleich mit Forderungen zu kommen, war sie sicher auch nicht.

Wenn frau dann erstmal ein paar Wochen allein ist, emotional zum Verlassenen keinerlei Beziehung mehr hat, vielleicht schon ein neuer Typ auf der Matte steht und vor allem, wenn frau merkt, dass das Leben ohne das Geld des Mannes doch irgendwie blöd ist, lässt sie sich mal ganz unverbindlich auf ihre Möglichkeiten hin beraten.

Der Anwalt sagt ihr natürlich, dass sie blöd sei, wenn sie ihrem bescheuerten Abgelegten, der sie eh schon so schlecht behandelt hat, alles Geld lassen würde und schon gehts los mit Spass und Spiel für jedermann.

So kommt es immer, wenn ein finanzielles Ungleichgewicht zwischen den Getrennten besteht, früher oder später besinnt sich da jeder auf die Geldquelle