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Alt 04.06.2014, 21:07   #11
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.497
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Daß sich selbst im fußballbegeisterten Brasilien die Gehirne nicht mehr auf 90 Minuten zusammenquetschen lassen, gefällt mir sehr.
mir auch. es tut irgendwie gut zu sehen, dass die menschen in brasilien auf die strasse gehen, um gegen dieses verbrechen am eigenen volk zu protestieren.

leider ist das nicht in jedem land so. olympia 2014 in russland hat auch unsummen von geld gekostet, aber keinen hat es so richtig interessiert. auch da gab es arbeiter, die nicht bezahlt wurden, zwangsumsiedlungen und enteignungen. und das ganze in einem land, in dem knapp 40% der bevölkerung an oder unter der armutsgrenze leben. ich hatte mir dieses ereignis bewusst nicht angesehen und ich überlege mir nun auch, ob ich mit all dem wissen über die hintergründe noch freude an der fussball-wm in brasilien hätte.
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Someguy ist offline  
Alt 05.06.2014, 07:28   #12
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Noch nicht mal die Hunde haben Sotchi überlebt.

http://www.einfachtierisch.de/tieris...ympia-id44432/
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 05.06.2014, 07:50   #13
Ducati
Moderator
 
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
Es wird laufen wie immer .Erst wird im Vorfeld von der Presse berichtet was alles noch nicht fertig ist,welches Unrecht gerade geschieht, wohin welche Millionen versickern und kaum wird der erste Ball gespielt ist alles ganz toll und wunderbar.
Da hört man dann rein garnix mehr von Mißständen.
Bei Olympia ist das ja nicht anders...
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Ducati ist offline  
Alt 05.06.2014, 07:59   #14
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Ja, leider.
Aber ich hoffe noch, daß Katar die Wende bringt.

Die Bevölkerung ist ja generell schon kritischer geworden. Sie hat zum Beispiel München 2018 glatt abgelehnt.

Und in mir selber gibt es auch 2 Meinungen.

Solche Großereignisse haben ja tatsächlich eine infrastrukturelle Wirkung.
Ohne München 1972 gäbe es dort keine U-Bahn. Keinen -noch heute großartigen- Olympiapark und keine Studentenbuden im ehemaligen olympischen Dorf.

Allerdings: Das Projekt München 1972 hat eine funktionierende Großstadt modernisiert, während in Brasilien (oder Katar, oder Sotchi) jetzt Bauten entstehen, für die es keinerlei Nachnutzen gibt.
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PIcasso1989 ist offline  
Alt 05.06.2014, 08:02   #15
Valentino
Frei
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: Westerwald
Beiträge: 11.685
Eine Freundin von mir ist selber Brasilianerin und ist im Moment vor Ort. Drin ist alles wirklich wunderbar, tolle Anlagen. Man bekommt vom Elend drumherum nichts mit.

Die Mißstände und die damit begründeten Demonstrationen sind aber heftig. Die Leute dort können nicht ins Stadion zu den Spielen weil sie sich die Tickets nicht leisten können. Draussen ist alles schlimmer als vorher. Das Volk hat keinen Draht zur WM, nur meine Bekannte. Sie lebt überwiegend in Deutschland und ist Fussballfan

Dennoch - auch sie findet es heftig was dort passiert.
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Valentino ist offline  
Alt 05.06.2014, 09:12   #16
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
J
Solche Großereignisse haben ja tatsächlich eine infrastrukturelle Wirkung.
Ohne München 1972 gäbe es dort keine U-Bahn. Keinen -noch heute großartigen- Olympiapark und keine Studentenbuden im ehemaligen olympischen Dorf.
Der nach wie vor fantastische und wunderschöne Olympiapark in München wird so sehr genutzt wie überhaupt kein anderes ehemaliges olympisches Gelände, das ist schon einmalig - im Durchschnitt gibt es dort jeden Tag eine wie auch immer geartete Veranstaltung. Sieht man sich dagegen die WM-Stadien von Südafrika an: einfach nur traurig, denn in den meisten passiert genau nichts, niemand hat einen Nutzen davon, außer den damaligen Baufirmen. In Brasilien wird es nach der WM mit dem einen und anderen Stadion auch so sein.

Ich fand es übrigens gut, dass sich die Münchner Bevölkerung gegen Olympia 2018 entschieden hat, denn einen dauerhaften Nutzen für die Stadt konnte man beim besten Willen nicht erkennen. Von den astronomischen Kosten für 14 Tage Olympia heutzutage ganz abgesehen.

Freuen hingegen würde ich mich, wenn München tatsächlich den Zuschlag für die Halbfinals und das Endspiel der Euro 2020 bekäme, denn das würde der Stadt und den Bürgern von Nutzen sein, ohne nennenswerte Baumaßnahmen.

Weiß jemand, wie die große Masse der Bevölkerung in Brasilien die Proteste aufgenommen hat und aufnimmt? Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass die Brasilianer in ihrer Mehrheit die WM eher kritisch sehen. Man liest darüber so gut wie nichts.

By the way - die U-Bahn in München wurde 1962, also vier Jahre vor dem Zuschlag für Olympia '72, beschlossen. Sie ist somit zwar kein Produkt von Olympia, aber ihr Bau wurde dadurch natürlich beschleunigt und die Streckenführung teilweise verändert, so dass die U3 zum zu entstehenden Olympiagelände umgeleitet wurde.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 05.06.2014, 09:35   #17
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Die Euro 2020 könnte generell ein Zukunftsmodell werden - dachte ich auch schon.

Auf der anderen Seite - ich denke an das Reisekaisertum - braucht man für eine Identifikation auch eine Verortung.

(In der Politik zeigt das Auslaufmodell Brüssel plus Straßburg, was ich meine).


P.S: Zur U-Bahn "Erst in den 1960ern wurde ein unterirdischer Schienenbetrieb wieder spruchreif. Zunächst ging man von einer Unterpflasterstraßenbahn aus. Wegen des Zuschlags für die Olympiade 1972 fiel die Entscheidung zu Gunsten einer "reinen" U-Bahn. Die zuletzt gebauten Trambahnzüge dieser Zeit (Typ P) sind augenscheinliches Zeugnis für die frühere Planung der unterirdischen Tram." (München-Wiki)
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Geändert von PIcasso1989 (05.06.2014 um 09:43 Uhr)
PIcasso1989 ist offline  
Alt 05.06.2014, 10:22   #18
Someguy
 
Registriert seit: 03/2000
Ort: Am Rhing
Beiträge: 14.497
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Noch nicht mal die Hunde haben Sotchi überlebt.

http://www.einfachtierisch.de/tieris...ympia-id44432/
das hatte ich vergessen, stimmt. einfach nur zum kotzen. und wieviel einzigartige natur zerstört wurde...
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Someguy ist offline  
Alt 05.06.2014, 10:29   #19
Dave Bowman
Euer Liebden
 
Registriert seit: 05/2001
Ort: München
Beiträge: 14.550
Ich will's ja nicht besser wissen - aber die Entscheidung eine echte U-Bahn zu bauen, fiel vor dem April 1966 (der Vergabe von Olympia an München) und bereits 1965 haben die Arbeiten begonnen, siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=wtCeVeSz3FE

Richtig aber bleibt, dass durch die Entscheidung des IOC damals die Arbeiten viel schneller vonstatten gingen, als ursprünglich geplant, auch, weil Bund und Land größere Mittel zum U-Bahn-Bau zur Verfügung stellten.

Und damit schnell Ende mit meinem OT.
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Dave Bowman ist offline  
Alt 05.06.2014, 16:40   #20
Nick88
abgemeldet
Sorry , aber um nochmal auf das Eingangsthema zurückzukommen :

Hier nochmal ein kurzer Artikel zu den aktuellen Ereignissen



WM 2014 : Alle tanzen im gleichen Rhythmus – Oder doch eher aus der Reihe ?

„Alle im gleichen Rhythmus“ so lautet der offizielle Slogan der WM 2014 . Doch das einige Teile der brasilianischen Bevölkerung offensichtlich nicht gewillt sind gemeinsam in Richtung WM zu tanzen , sondern in Form von Protesten eher aus der Reihe zu tanzen scheinen , beunruhigt sowohl FIFA Präsident Joseph Blatter als auch die Regierung Brasiliens scheinbar nicht wesentlich.
Zwar ließ Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff einige Tage nach den ersten Protesten im Juni 2013 in einer landesweiten Fernsehansprache verlauten , dass man sich um die notwendigen Projekte wie Bildung , die marode Infrastruktur , das Gesundheitswesen , steigende Immobilienpreise und steigende Kriminalität sobald als möglich mit Hilfe eines großen Deals ( das heißt mehr Geld unter anderem aus Öleinnahmen zu investieren ) kümmern werde jedoch bleibt es abzuwarten ob ihren Worten auch nach der Fußballweltmeisterschaft tatsächlich Taten folgen werden. Bisher wurde lediglich die Erhöhung der Fahrpreise wieder zurückgenommen.

FIFA Präsident Joseph Blatters Kommentar zu den Protesten lautete , das sich Brasilien freiwillig um die Weltmeisterschaft beworben hätte und die FIFA sie nicht zu dieser Bewerbung gezwungen hätte. Und das die WM in Brasilien nur ein Vorwand für die dortige Bevölkerung wäre um ihrem ohnehin schon lange aufgestauten Ärger über das Land und der Regierung richtig Luft zu machen. Vielleicht sollte man an dieser Stelle noch erwähnen das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das Volk über die Bewerbung entschieden hat sondern die brasilianische Regierung.
Zwar mag es stimmen das die brasilianische Bevölkerung die anstehende WM für ihren Protest nutzt jedoch in erster Linie vermutlich nur um sich mit der medialen Aufmerksamkeit mehr Gehör zu verschaffen als es sonst wahrscheinlich der Fall wäre.

Die Mehrheit des brasilianischen Volkes steht nicht der Fußballweltmeisterschaft per se kritisch gegenüber sondern kritisiert unter anderem eher die hohen Investitionen von insgesamt umgerechnet 11 Milliarden Euro. Geld das auf einmal verfügbar zu sein scheint , während die Regierung jedoch vor einigen Monaten noch kein Geld zu haben schien um neue bessere Krankenhäuser zu bauen oder die Infrastruktur des Landes zu verbessern. Na ja und wer möchte schon gerne zum Narren gehalten werden ? Außerdem wird sich wohl kaum eine Bürgerin oder ein Bürger eine Eintrittskarte leisten können die Mehrheit der Bevölkerung wird sich das Spiel zu Hause anschauen und wird sich die neu gebauten Stadien nur von außen anschauen können.
Profitieren werden von dieser Weltmeisterschaft die gleichen Unternehmen und Menschen wie auch schon von vor 4 Jahren in Südafrika. Nämlich die FIFA und die Unternehmen die auch direkt mit der WM zu tun hatten . Für den Großteil der Südafrikanischen Bevölkerung allerdings hat die WM keinen großen „Schub“ gebracht. Zudem hat Südafrika nur ein Zehntel der Kosten ( Umgerechnet 3,6 Milliarden Euro ) nämlich 386 Millionen Euro wieder reingeholt.

Aber nicht nur das der große „Schub“ ausbleibt sondern es herrscht bei der derzeitigen WM auch absolute Rücksichtslosigkeit gegenüber der brasilianischen Bevölkerung nur um die Auflagen der FIFA einzuhalten. Insbesondere gegenüber den brasilianischen Ureinwohnern . Ihre Reservate und überhaupt ihre Lebensräume sollen verkleinert werden. Rücksichtslosigkeit gegenüber einer Gruppe von Menschen die nicht nur zuerst dieses Land besiedelten sondern auch eine Menschengruppe mit welcher sich die heutige brasilianische Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad identifiziert.
Vielleicht sollte die FIFA in Zukunft darüber nachdenken welchen Ländern eine Kandidatur finanziell überhaupt zuzumuten ist oder sie gegeben falls unterstützten. Jedoch hätte die brasilianische Regierung ihre Kandidatur nochmals überdenken sollen , denn gerade dann wenn ein Land wirtschaftlich nicht so gut dasteht ist ein Großevent sicher nicht der richtige Weg um ein Land voranzubringen , jedenfalls nicht für die einfache Bevölkerung.
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Nick88 ist offline  
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